Ich fand die Serie erstmal sehr putzig. Ich habe eine Schwäche für Internatsgeschichten, sie machen wirklich ein heimeliges Bauchgefühl und Ortega ist wirklich ein Goldstückchen. Oder Kohlestückchen, je nachdem wie man will.
Allerdings hat die Geschichte leider keinerlei Peil, wo sie mit dem Mädli und der Tonalität hinwill.
Da weidet sie sich stundenlang in der Vorstellung ein todbringender Reiter der Apokalypse zu sein, um, kaum wird ihr Ähnliches in Aussicht gestellt, aus unerfindlichen Gründen davor zurückzuschrecken. Da merkt die Serie selbst, dass sie dumm ist und veranlasst die Protagonistin zur lahmen Erklärung, dass die konkrete Art des Doombringertums eben "uncool" sei. Generell unterliegt das Handeln der Protagonistin zwischen den Polen "Addams" und "Normalteenager" bei Konfrontation mit Tod und Leid für mich keinerlei Logik.
Als dann die milchbrötchenweiße, platinblonde Vergangenheitswednesday vor den pöhsen Pilgern verkündet hat, dass die menschenmeuchelnden Monster friedlich ??? mit den Ureinwohnern zusammengelebt hätten, bis die bösen Weißen kamen um Land zu klauen - da war ich raus. Zumal Gegenwartswednesday etwa drei Sekunden zuvor verkündet hatte, dass ihr Onkel Pfadfinderinnen frisst.
Das dürfte - ernsthaft - einer der absurdesten Versuche von Virtue Signaling gewesen sein, die mir so fernsehtechnisch untergekommen sind.
Brachte mich leider an den Punkt "enough Netflix for today".
Die Lower Decks liebe ich dafür heiß und innig. Ein bisschen Star Trek und ein bisschen Futurama. Das kann für mich gar nicht nicht funktionieren.