Reread A Dance with Dragons (Daenerys VIII bis Daenerys IX) Woche 89

  • Jetzt müsst ihr euch schon entscheiden ob ihr damit argumentieren wollt, dass sie doch keine Zeit und nicht die Fähigkeiten hatte ODER damit, dass die dreizehn Sekunden in der Arena dann eben doch gereicht haben um zumindest geringen Einfluss auszuüben. :huh:
    Je nachdem wird meine Antwort unterschiedlich ausfallen.


    Das war doch eine reine Ausnahmesituation. Sie wusste garnicht das sie ihre Aktion überhaupt überleben wird. Ich habe auch keinen Gedanken an die Speerträger verschwendet, die einen Teil dieses wiederlichen Spektakels waren.
    Und noch einmal zu den Drachen, in Quarth waren sie noch so gross wie Hühner, wer hätte denn vorher wissen können, das sie so schnell wachsen und das sie in kurzer Zeit zu einer Gefahr in dieser Größenordnung werden könnten. Ich hätte damit nicht gerechnet. Und als sie die Entscheidung traf Sklaven zu befreien war es nicht viel anders. Es gibt seit hunderten Jahren keine Drachen mehr, niemand weiss mehr wie man sie bändigt oder wie sie sich körperlich entwickeln.

    "Sie waren von Schatten umgeben.
    Ein Schatten war dunkel wie Asche, mit dem schrecklichen Gesicht eines Bluthunds.
    Ein Anderer war gepanzert wie die Sonne, golden und wunderschön. Über beiden ragte ein Riese mit steinerner Rüstung auf, doch als er sein Visier öffnete, waren darin nichts als Finsternis und dickes, schwarzes Blut."

  • "You warned me that only death could pay for life. I thought you meant the horse."
    "No," Mirri Maz Duur said. "That was a lie you told yourself. You knew the price." Had she? Had she? If I look back I am lost. "The price was paid," Dany said.


    Ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, dass sie ihren Sohn damit gemeint hat. Vermutlich ist das im Delirium passiert, als Jorah sie ins Zelt gebracht hat.


    Jetzt müsst ihr euch schon entscheiden ob ihr damit argumentieren wollt, dass sie doch keine Zeit und nicht die Fähigkeiten hatte ODER damit, dass die dreizehn Sekunden in der Arena dann eben doch gereicht haben um zumindest geringen Einfluss auszuüben.
    Je nachdem wird meine Antwort unterschiedlich ausfallen.


    Also ich bin noch kein Gollum und Ser Arryk ist nicht meine geheime zweite Identität im Forum, also du kannst ruhig die Einzahl verwenden. ;) In den dreizehn Sekunden hat sie auch nur geschafft, dass Drogon sie reiten lässt. Sie kann ihn weder völlig kontrollieren (er fliegt immer wieder zu dem Berg zurück zum Beispiel) noch kann sie ihn dadurch plötzlich davon abhalten andere Menschen zu töten. Also sind wir bei "Keine Zeit und nur ganz geringe Fähigkeiten."


    Zitat

    Das ist ja für mich das müßige an Gesprächen mit Pro-Danysten, dass sie immer im Kreis um Danys Blödheit herumargumentieren.


    Wenn es dir müßig ist, verstehe ich nicht, warum du diskutierst. Der Forumbesuch soll doch zumindest nicht müßig sein. Also mir macht es trotz der unterschiedlichen Meinung gerade Spaß zu diskutieren, da ich deine sarkastischen Vergleiche mag.
    Ich bin immer noch bei keine Zeit für Drachen, weil sie Meereen regiert. Und auf den nächsten Punkt reagiere ich dreist mit einer anderen Gegenfrage: Wo hätte sie denn die Drachen erziehen sollen? In Qarth, wo jeder zweite sie tot sehen will, auf Groleos Schiffen aus Holz, im Ödland der Sklavenbucht oder lieber gleich in Valyria? Immerhin hat sie auch einen Haufen Leuten dabei für die sie die Verantwortung trägt. Oder ist die Antwort darauf: Aber sie hätte doch die Verantwortung nicht tragen müssen und hätte nach Vaes Dothrak gehen können? Dann lass mich aber einfügen, dass das für viele ihre Leute Sklaverei, Vergewaltigung und grausamen Tod bedeutet hätte.


    Ich habe nicht gesagt, dass Dany blöd ist, weil sie auf einen Feuerdrachen zuläuft, sondern dass sie blöd ist, weil sie sich um sich selbst und den Drachen mehr Gedanken macht als um alle anderen - einschließlich Ser Barristan. Der ganz genau dies nicht tut.


    Also ich habe die Stelle noch einmal nachgeschlagen, die ja der eigentliche Ausgangspunkt der Diskussion ist. Sie ist in dem Moment völlig auf den Drachen fokussiert, weil das was sie versucht ihre gesamte Aufmerksamkeit und Konzentration benötigt. Da steht nirgends, dass das rein aus Sorge um Drogon passiert. Ich kann also durchaus auch behaupten sie macht das auch, damit Drogon nicht noch mehr Schaden anrichtet und Drogon nicht noch stärker verwundet wird.


    Also ja - natürlich ist sie selbst schuld. Sie hat diesen Eroberungsfeldzug einschließlich aller Unwegsamkeiten doch selbst ganz genau so initiiert.


    Das letztendlich Drogon in die Arena geflogen gekommt? Wow, da hat sie aber eine raffinierte Weissagungsgabe, sie könnte Melisandre locker überflügeln. Ser Barristan müsste da überhaupt nicht hinterherspringen, wenn er sich in dem Moment der Targaryen-Geschichte bewusst gewesen wäre.

  • Unbefleckten (die alle freiwillig dabei sind)


    Ich bin mir nicht wirklich sicher, wie freiwillig die Unbefleckten dabei sind. Sicherlich hat Daenerys ihnen die Freiheit gegeben und sie müssten ihr nicht folgen, aber was sollen sie sonst machen? Sie wurden von frühester Kindheit dazu erzogen zu gehorchen, das legen sie nicht so schnell wieder ab. In dem Moment, wo Dany sie entscheiden lässt, haben sie einfach keine andere Wahl. Die Option zu sagen:"Ähm, ich werde jetzt Schmied in einer der freien Städte!" haben sie auch nicht gehabt.

    Bei uns im Norden werden die Gesetze der Gastfreundschaft noch immer in Ehren gehalten. ~ Roose Bolton

  • Also das Drachen keine niedlichen Kuscheltiere sind, weiß ja wohl jeder. Und Dany hatte ja vorher schon mal versucht, diese "auszubrüten".
    Und wenn ich so was versuche, muss ich mir vorher Gedanken darüber machen, wie ich dann mit denen umgehe, bzw versuchen herauszufinden, wie ich die denn trainieren kann!!
    Aber sie denkt eben so gut wie nie nach, sie macht einfach.

    Our knees do not bend easily. - Ser Arthur Dayne


    Kill the boy and let the man be born. - Maester Aemon

  • Zitat

    Ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, dass sie ihren Sohn damit gemeint hat.


    Maßgeblich ist schon eher ob Dany es kann.


    Zitat

    Also ich bin noch kein Gollum und Ser Arryk ist nicht meine geheime zweite Identität im Forum, also du kannst ruhig die Einzahl verwenden. ;)


    Nur wenn Panagiotis dein Zweitaccount ist. :)


    Zitat

    Wo hätte sie denn die Drachen erziehen sollen? In Qarth, wo jeder zweite sie tot sehen will, auf Groleos Schiffen aus Holz, im Ödland der Sklavenbucht oder lieber gleich in Valyria? Immerhin hat sie auch einen Haufen Leuten dabei für die sie die Verantwortung trägt. Oder ist die Antwort darauf: Aber sie hätte doch die Verantwortung nicht tragen müssen und hätte nach Vaes Dothrak gehen können? Dann lass mich aber einfügen, dass das für viele ihre Leute Sklaverei, Vergewaltigung und grausamen Tod bedeutet hätte.


    Zitat

    -Und warum musste sie Meeren erobern?
    -Du kannst ihr doch nicht vorwerfen, dass sie Meeren beherrschen wollte!
    -Aber vielleicht nicht gleichzeitig mit der Drachenerziehung für die sie keine Zeit hatte?
    -Du kannst ihr doch nicht vorwerfen, dass sie ihre Drachen behalten wollte!"


    Da! Da! Sag ich doch!
    Du weißt schon, warum sie in all diesen Ländern so wahnsinnig beliebt ist, dass sie nirgendwo innehalten kann? Weil es sich vorgenommen hat eine Stadt nach der anderen zu erobern, das Fräulein. Und die Verantwortung für all die Leute hat sie, weil sie sie übernommen hat. Und sie hat sie übernommen, weil sie glaubt ein Drache zu sein und Führungsanspruch zu haben - das Khalasar hätte es nach Drogos Tod auch ohne sie geschafft. Und ich kann ihr doch nicht vorwerfen, dass sie ein Drache sein will.


    Zitat


    Also ich habe die Stelle noch einmal nachgeschlagen, die ja der eigentliche Ausgangspunkt der Diskussion ist. Sie ist in dem Moment völlig auf den Drachen fokussiert, weil das was sie versucht ihre gesamte Aufmerksamkeit und Konzentration benötigt. Da steht nirgends, dass das rein aus Sorge um Drogon passiert.


    Das Fehlen eines Beweises ist nun mal der schlechtere Beweis als ein Beweis. :)
    Will sagen: Die Sorge um Drogon steht drin, deine Interpretation nicht.


    Zitat

    Das letztendlich Drogon in die Arena geflogen gekommt?


    Dass Drogon gefährlich ist und jede Menge unkontrollierten Mist anrichten wird.

    I have been despised by better men than you.

  • Hizdahr macht ihr aber auch klar, dass ihm jetzt geholfen wird, als Sklave wäre er von einem Aufseher schon längst blutig gepeitscht worden.


    wäre ihm tatsächlich geholfen worden? So wie Dany das einfordern muss in der Szene, hatte ich meine Zweifel...

    Da eröffnet ihr Hizdahr, dass bald drei Löwen auf die Zwerge losgelassen werden sollen.


    Und wir erinnern uns ein paar Kapitel zurück an die folgenden Gedanken von Tyrion:


    He had no faith in royal rescues.


    was ja auch sehr knapp war und der Fügung geschuldet, das Hizdahr sich herablässt ihr noch rechtzeitig von diesem folgenden "Höhepunkt" zu erzählen...


    Währenddessen geht es auch Strong Belwas immer schlechter, er sieht auch schlecht aus

    und keinen interessierts oder wunderts weiter ?!


    Als er anfängt zu fressen macht er keinen Unterschied zwischen Barsena und dem Eber. Das entsetzt die Meereener, unter anderem Reznak doch sehr. Nur mal so zum Vergleich, als der Eber das gleiche gemacht hat, waren sie kein bisschen geschockt.


    ja schon, wobei das vermutlich im Rahmen des "normalen" war und somit alles unter Kontrolle schien und so.


    Der Rest ist einfach. Sie springt auf seinen Rücken, entfernt den Speer und Drogon fliegt mit ihr aus Meereen davon.

    :D
    Dany mit Tunnelblick, spannend/dramatisch geschildert ;)


    Nägel lackierte,gab es damals etwas derartiges oder wie steht es im Original?

    kann mir schon vorstellen das es da sowas gibt, auch wenn vermutlich von der Art der Farben bemalen passender sein könnte (denke da aber wie HappyTime an andere alte hochkulturen)


    Weder kümmert sie sich um die Drachen, obwohl sie beginnen die Grube in ihre Bestandteile zu zersetzen, noch versucht sie oder hat sie eine Ahnung wie sie sie überhaupt jemals kontrollieren will und so etwas wie eine "Strafe" für ihr Tun oder Disziplinierung gibt es ohnehin nicht.

    ja, leider gibt es so keine Menschen die ihr da hätten weiter helfen können. Natürlich hätte sie um diesen Problem entgegenzuwirken versuchen können weiter gen Osten, bsp. ins dunkle Asshai zu segeln...


    In einem Thronsaal voller Bittsteller in grausamster Not und Lebenslagen ist ihr schmerzender Hintern schließlich auch ihr allergrößtes Problem.

    war es nicht eher Ser Barristan der ihr ein Polster brachte ? Und es ist meiner Meinung nach durchaus Weise,
    sich um einen guten oder halbwegs ergonomischen Arbeitsplatz zu kümmern. Gerade wenn sie auf diesen über längere Zeit ernsthaft und Weise über die Bitten und Nöte entscheiden soll. Da schon durch die Sitzposition gereizt zu sein, ist für die Bittsteller sicher nicht von Vorteil.


    Ich bin kein Mitglied irgendeiner Anti-Dany Fraktion. Sie ist bestimmt keine Mutter Theresa,aber so schlimm wie manchmal dargestellt ist mMn auch nicht.
    Nach dem Fall Mereens hätte sie auch einfach weiterziehen können,die befreiten und Unbefleckten (die alle freiwillig dabei sind),auf einen Todesmarsch mit schleppen können. Stattdessen will sie Verantwortung übernehmen und eine bessere Welt aufbauen. Gut,dass geht ziemlich in die Hose,aber es ist der Gedanke der zählt (hüstel).


    sehe ich genauso !


    Mein Mitleid hält sich mit solchen Menschen stark in Grenzen. Oder auch diverse Walshows, wo dieser Orca auch immer wieder einen Menschen getötet hat. Man sät, was man erntet. Kein Mitleid von mir mit diesen Menschen.
    Und so ähnlich sehe ich das mit Drogon, da taucht eben ein Biest auf, was allen gefährlich werden kann und schon findet man solche barbarischen Tiershows nicht mehr ganz so cool.

    genau !!


    Weil der Text besagt, dass sie ihren Sohn für ihren Mann getötet hat. Und ihren Mann weil sein Leben nichts mehr wert war.
    Bei der Tötung der Maegi, die sie ohnehin hingerichtet hätte kann man in keinem Sinne von einem "Opfer" sprechen. Ja, sie hat praktisch aus dem Nichts eine dämlich begründete Eingebung die Eier mitzunehmen, aber der Tod ihres Mannes und ihres Sohnes haben damit einfach absolut nichts zu tun.
    .

    naja... bei mir ist das hören zwar schon nen weilchen länger her- aber ich bin mir da schon ziemlich sicher das (neben ihren Träumen/Visionen) die Worte der Maegi von wegen "nur mit Tod für Leben bezahlen zu können" da keine unwichtige Rolle in ihrer Erkentniss gespielt hat. natürlich war es ein experiment, weil sie ja nicht hundertprozentig rational Wissen konnte ob es klappt, aber einfach ein "Opfer" o.ä. war es sicher nicht .
    Denke das der Tod von ihrem Mann und Sohn insofern damit zu tun haben, als das sie dadurch die Idee davon kriegt wie sie den Eiern leben einhauchen kann.


    Ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, dass sie ihren Sohn damit gemeint hat. Vermutlich ist das im Delirium passiert, als Jorah sie ins Zelt gebracht hat.

    oder die bittere Erkentnis ?


    Dass Drogon gefährlich ist und jede Menge unkontrollierten Mist anrichten wird.

    wobei ja wieder die Frage wäre, was der größere Mist ist - der gut vorher geplante oder unkontrollierte der als Folge auf den ersten passiert ? :P

  • Da! Da! Sag ich doch!
    Du weißt schon, warum sie in all diesen Ländern so wahnsinnig beliebt ist, dass sie nirgendwo innehalten kann? Weil es sich vorgenommen hat eine Stadt nach der anderen zu erobern, das Fräulein. Und die Verantwortung für all die Leute hat sie, weil sie sie übernommen hat. Und sie hat sie übernommen, weil sie glaubt ein Drache zu sein und Führungsanspruch zu haben - das Khalasar hätte es nach Drogos Tod auch ohne sie geschafft. Und ich kann ihr doch nicht vorwerfen, dass sie ein Drache sein will.


    Also Qarth erobert sie schonmal nicht. Ob das Khalasar bestehend aus Alten und Schwachen sowie Frauen und Kinder überlebt hätte bezweifle ich auch, denn die anderen Khalasars waren noch in der Nähe und hätten womöglich die Frauen und Kinder versklavt die alten umgebracht und ohne sie wären die irgendwann gestorben.
    Für mich läuft das im übrigen auf folgende Entscheidung hinaus: Heimat finden für ihre Leute oder irgendwo in Ruhe Drache erziehen?
    Letzteres geht nicht, weil sie dann ihre Leute im Stich lassen müsste und das will sie nicht. Also Ort erobern, wo ihre Leute leben können und sie die Drachen erziehen kann. Die Eroberung Meereens könnte beides möglich machen, aber die politischen Probleme verhindern dann eine gründliche Erziehung der Drachen. Daenerys hat sich mit der Scheiterhaufen-Aktion das Khalasar und die Drachen aufgebürdet, doch sie rennt davor nicht weg, sondern versucht Verantwortung zu übernehmen. Das ist im übrigen die Eigenschaft, die mir an ihr gefällt. Die Eroberung Meereens hat somit damit erst einmal gar nichts zu tun.


    Zitat

    Das Fehlen eines Beweises ist nun mal der schlechtere Beweis als ein Beweis. Will sagen: Die Sorge um Drogon steht drin, deine Interpretation nicht.


    Nur, weil das jetzt nicht explizit drinnesteht werden ihr nicht von jetzt auf gleich ihre ganzen Leute egal sein. Drogon ist in dem Moment wichtig, weil sie Drogons Vertrauen gewinnen muss und sie weiß, dass das schwer wird.

  • Zitat

    Also Qarth erobert sie schonmal nicht.


    Das stimmt - denen fackelt sie lediglich die Erzmagiergilde samt Erzmagiern ab in die sie wider mehrfacher Warnung reingelatscht ist, weil die Kaufleute ihre dümmlichen Eroberungspläne nicht finanzieren wollten. Und später wird sie die Lebensgrundlage des Typen gefährden, der ihr das Ganze finanziert hat.
    Oh, apropos Qarth!


    Zitat


    "Let this be your kingdom, most exquisite of queens, and let me be your king. I will give you a throne of gold, if you like. When Qarth begins to pall, we can journey round Yi Ti and search for the dreaming city of the poets, to sip the wine of wisdom from a dead man's skull."
    "I mean to sail to Westeros, and drink the wine of vengeance from the skull of the Usurper."


    Dany wie sie leibt und lebt - besorgt um das Wohl ihrer Leute und völlig unverschuldet heimatlos, förmlich dazu gezwungen auf Kriegszug zu gehen und keine Zeit für ihre Drachen zu haben.


    Zitat


    Ob das Khalasar bestehend aus Alten und Schwachen sowie Frauen und Kinder überlebt hätte bezweifle ich auch, denn die anderen Khalasars waren noch in der Nähe und hätten womöglich die Frauen und Kinder versklavt die alten umgebracht und ohne sie wären die irgendwann gestorben.


    Das sind bloße Mutmaßungen von dir. Als Dany aufgewacht ist, war niemand sonderlich scharf darauf sie zur Anführerin zu erheben.
    Kaum auf einem Zeh schmiedet sie schon Rachepläne gegen die verräterischen Khals, befiehlt sie nicht mehr Prinzessin sondern Königin zu nennen, weil jetzt alles ihrihrihr gehört, verspricht allen um sie herum das Blaue vom Himmel und erschafft sich ihre Weibsengarde.
    Derjenige dem die Aktion am meisten nützt ist Dany selbst, die keine große Lust auf Vaes Dothrak hat - hätte ich an ihrer Stelle auch nicht, denn sie ist sicherlich die letzte aus dem Pulk die man auf dem Weg in die Wüste einfach so verrecken lassen wird.


    Zitat


    Nur, weil das jetzt nicht explizit drinnesteht werden ihr nicht von jetzt auf gleich ihre ganzen Leute egal sein. Drogon ist in dem Moment wichtig, weil sie Drogons Vertrauen gewinnen muss und sie weiß, dass das schwer wird.


    Das ist ihr POV und von irgendwem außer Drogon steht nichts drin. Ich - persönlich - würde im Falle eines potentiellen Angriffs schon so ein kleines bisschen an die Leute denken die mir wichtig sind. Sagen wir in einem Halbsatz.

    I have been despised by better men than you.

  • Hm, hier treffen ja sehr starke Meinungen aufeinander, möchte ich es mal nennen. Ich möchte jetzt gar nicht einzelne Zitate aufgreifen.
    Aber eine wichtige Sache muss ich auf jeden Fall loswerden: Wie viele POV Charaktere ist auch Dany für mich kein rein "weißer" oder "schwarzer" Charakter. Sie ist wie so viele andere auch eben "grau".
    Wie grau nun genau... Darüber lässt sich sicherlich diskutieren. Sie ist nicht die Heilsbringerin der Welt, die eine rosarote Welt durch Liebe erschafft. Genauso wenig ist sie das pure Böse..

  • Das stimmt - denen fackelt sie lediglich die Erzmagiergilde samt Erzmagiern ab in die sie wider mehrfacher Warnung reingelatscht ist, weil die Kaufleute ihre dümmlichen Eroberungspläne nicht finanzieren wollten. Und später wird sie die Lebensgrundlage des Typen gefährden, der ihr das Ganze finanziert hat.
    Oh, apropos Qarth!


    Das machen im übrigen die Drachen, nachdem besagte Erzmagier versuchen sie umzubringen. (Im übrigen ist das nicht irgendwie eine ziemliche Dämlichkeit seitens dieser Undying. Zuerst prophezeien sie ihr haarklein ihre Zukunft und versuchen sie dann umzubringen. :pillepalle: *Ich vermisse hier einen Facepalm Smilie*
    Und welche Lebensgrundlage gefährdet sie denn? Meinst du jetzt die Schiffe oder den Sklavenhandel bei Xaro. Der wird wohl kaum plötzlich am Hungertuch nagen. Wobei ich schon zugebe, anhand von Xaro sind mir einige negative Eigenschaften von Daenerys klargeworden, nicht das du noch denkst ich sehe alles an ihr positiv. In Qarth macht sie aber meiner Meinung nach nichts falsch. Und das sie nach Westeros zurückwill und nicht noch weiter in den Osten ist für mich auch verständlich auch für mich auch kein Widerspruch mit "Leute kümmern, Drachen erziehen."


    Das sind bloße Mutmaßungen von dir. Als Dany aufgewacht ist, war niemand sonderlich scharf darauf sie zur Anführerin zu erheben.
    Kaum auf einem Zeh schmiedet sie schon Rachepläne gegen die verräterischen Khals, befiehlt sie nicht mehr Prinzessin sondern Königin zu nennen, weil jetzt alles ihrihrihr gehört, verspricht allen um sie herum das Blaue vom Himmel und erschafft sich ihre Weibsengarde.
    Derjenige dem die Aktion am meisten nützt ist Dany selbst, die keine große Lust auf Vaes Dothrak hat - hätte ich an ihrer Stelle auch nicht, denn sie ist sicherlich die letzte aus dem Pulk die man auf dem Weg in die Wüste einfach so verrecken lassen wird.


    Komischerweise folgen dann aber alle ihr, als sie die Drachen ausbrütet. Sie hat also in den Augen der einfachen Leute Charisma und Legitimation als Herrscherin gewonnen. Nur darauf kommt es an (im übrigen etwas, was auch der Typ in dem Artikel einfach falsch interpretiert). Und warum wollen diese Leute sie als Herrscherin. Weil sie jetzt so süße Drachen hat? Weil sie so süß aussieht?
    Nein, weil sie mit der Scheiterhaufen-Aktion den Leuten gezeigt hat, dass diese sich ihr anvertrauen können und bei ihr sicher sind. Das ist im übrigen der Grund warum Leute jemanden als Anführer oder König auserwählen, weil sie glauben dieser jemand kann sie beschützen, für sie sorgen und sie leiten. Und das Khalasar ist nach der Scheiterhaufen-Aktion der Meinung, dass Daenerys diese Person ist. Die erste Targaryen, die seit 150 Jahren Drachen zur Welt bringen konnte.


    Hm, hier treffen ja sehr starke Meinungen aufeinander, möchte ich es mal nennen. Ich möchte jetzt gar nicht einzelne Zitate aufgreifen.
    Aber eine wichtige Sache muss ich auf jeden Fall loswerden: Wie viele POV Charaktere ist auch Dany für mich kein rein "weißer" oder "schwarzer" Charakter. Sie ist wie so viele andere auch eben "grau".


    Ich sehe sie auch nicht weiß. Und für mich hat sie auch eine Menge negativer Eigenschaften und beweist auch eine gehörige Portion Naivität bei der Beherrschung von Meereen. Ihr aber alles negativ zu anrechnen, beispielsweise weil sie in einem Thronsaal für eine Sekunde daran denkt, dass sie ungemütlich sitzt oder bei der Drogon-Aktion eben kurz nicht an ihre Leute denkt, ist mir dann aber doch etwas zu übertrieben und wird auch Daenerys nicht gerecht.

  • Zitat

    In Qarth macht sie aber meiner Meinung nach nichts falsch. Und das sie nach Westeros zurückwill und nicht noch weiter in den Osten ist für mich auch verständlich auch für mich auch kein Widerspruch mit "Leute kümmern, Drachen erziehen."


    Die Qarthianer bringt sie völlig umsonst gegen sich auf, nachdem ihr bereits gesagt wurde, dass die Erzmagier gefährlich sind und sie bereits gegen die erste Regel verstoßen hat allein das Haus zu betreten. Der Angriff auf sie ist in der Tat schriftstellerisch Suppe. Die sinnlose Tötung der Undying wird später dazu beitragen, dass Qarth Meeren den Krieg erklärt nachdem Dany erneut die Chance bekommt abzuziehen.


    Mit Qarth hat Dany völlig explizit die Wahl sich reich und friedlich mit ihrer Hand voll Überlebender niederzulassen - etwas was ihr angeblich nicht zur Option stand.
    Stattdessen hält sie auf Grund ihres egomanenen Herrschaftsanspruchs krampfhaft an ihrem Feldzug gegen Westeros fest, dessen Preis an Sterben, Brutalität und Grausamkeit sie sich seit des Angriffs auf die Lämmermenschen in voller Breite bewusst ist. Das Bewusstsein hält sie von nichts ab und auch Drogos Ankündigung wie er mit Westeros umgehen würde, nachdem sie ihm mit dem Angriff monatelang in den Ohren hing bringt sie nicht aus dem Gleichgewicht und auch nicht, dass sie selbst um ihr Alter und ihr absolutes Nichtwissen um Westeros weiß. Sie wird nicht von irgendwelchen Fürsorgegedanken getrieben sondern nur von Meinsmeins.
    Halten wir bitte fest, dass ihre Eroberungsansprüche für sie wegweisend sind.


    Zitat

    Komischerweise folgen dann aber alle ihr, als sie die Drachen ausbrütet. Sie hat also in den Augen der einfachen Leute Charisma und Legitimation als Herrscherin gewonnen. Nur darauf kommt es an (im übrigen etwas, was auch der Typ in dem Artikel einfach falsch interpretiert). Und warum wollen diese Leute sie als Herrscherin. Weil sie jetzt so süße Drachen hat? Weil sie so süß aussieht?


    Weil ihr GRRM neben wegweisenden Träumen auch einen Hintern aus Asbest angedichtet hat.
    Wunder zu wirken soll sich positiv auf die Publicity auswirken.


    Zitat

    Und für mich hat sie auch eine Menge negativer Eigenschaften und beweist auch eine gehörige Portion Naivität bei der Beherrschung von Meereen.


    Die Naivität beweist sie schon vorher, als sie Drogos Männer davon abhält die Maegi von Drogo fernzuhalten, teils sogar mit Gewalt. Die sagen schon bei der ersten Szene, dass sie sterben wird wenn er stirbt. Das ist auch so nervig - das Besserwissertum trotz jeden Rückschlags und ohne jeden logischen Hintergrund das zu weiteren Rückschlägen führt. Genauso wie ihre moderne Einstellung zum Volk, die ihr im Gegensatz zu den Starks eigentlich niemand beigebracht haben kann oder die Unfähigkeit Drogo mit all dem in Verbindung zu bringen was sie angeblich so verabscheut nur weil er nett zu ihr selbst ist.


    Klar hat sie positive Eigenschaften - als Drogo begonnen hat im Sattel zu wackeln wurde ihr gleich empfohlen nach Vaes zu gehen (da hat sie da schon keine Lust zu) ist sie auch geblieben, weil sie ihn nicht allein lassen wollte. So etwas rechne ich ihr durchaus an.
    Es reicht nur nicht um sie aus ihrer Cheesyness zu erheben, die dadurch entsteht, dass Martin gekünstelt versucht sie zu etwas besonderem zu machen.

    I have been despised by better men than you.

  • Die Qarthianer bringt sie völlig umsonst gegen sich auf, nachdem ihr bereits gesagt wurde, dass die Erzmagier gefährlich sind und sie bereits gegen die erste Regel verstoßen hat allein das Haus zu betreten. Der Angriff auf sie ist in der Tat schriftstellerisch Suppe. Die sinnlose Tötung der Undying wird später dazu beitragen, dass Qarth Meeren den Krieg erklärt nachdem Dany erneut die Chance bekommt abzuziehen.
    .


    Hängt die Kriegserklärung nicht eher damit zusammen, dass sie den Sklavenhandel verboten hat, und damit Quarth einen wichtigen Wirtschaftszweig weggenommen hat. Ohne diesen Sklavenhandel wird Quarth zwangsläufig einen Teil seines Reichtums in Zukunft verlieren. Die Tolosi haben ihr ja auch den Krieg erklärt, da hat sie ja auch kein Gebäude abgefackelt.

    "Sie waren von Schatten umgeben.
    Ein Schatten war dunkel wie Asche, mit dem schrecklichen Gesicht eines Bluthunds.
    Ein Anderer war gepanzert wie die Sonne, golden und wunderschön. Über beiden ragte ein Riese mit steinerner Rüstung auf, doch als er sein Visier öffnete, waren darin nichts als Finsternis und dickes, schwarzes Blut."

  • Das war das Hauptmotiv, klar. Allerdings wollten sie die Qarthaner schon direkt nach dem Brand umbringen, deswegen hat sie Xu Xo Xavier auch sofort nach dem Vorfall aus der Stadt gescheucht und nur knapp ihren Tod verhindert.
    Ich denke nicht, dass das der Einstellung ihrem Tun gegenüber für die Zukunft sehr geholfen hat.


    Ich weiß meine Kommentare bezüglich Dany klingen immer recht harsch, allerdings ist mir der Charakter einfach zu schlecht geschrieben, um mich wirklich mit ihr ernsthaft auseinander zu setzen.



    GRRM lässt 5000 Meilen vom eigentlichen Geschehen ein armes Waisenmädchen aufwachsen, dass von Westeros weder Plan noch Ahnung hat, es aber unbedingt erobern und retten möchte. Wieso zum Kuckuck sollte sie und wie soll das gehen? Wird sich der geneigte Leser fragen.
    Nun, der Schriftsteller weiß es auch nicht so genau, deshalb gibt er erstmal vorsichtshalber silberne Haare, lila Augen und ein paar Zauberdrachen an die Hand, damit auch der letzte Trottel kapiert, dass sie etwas sehr, sehr besonderes ist. Zudem wird ihr der unbedingte Wille eingepflanzt sich zur Königin von Allem zu erheben.
    Das klingt ziemlich Banane und damit sie damit nicht völlig daherkommt wie ein irrer, machtsüchtiger Despot entwickelt sie eben eine besondere Vorliebe für Sklaven. Man ist sich ja in nichts einig, so als Leser, aber Sklaverei finden die meisten doof - das wird schon irgendwie funktionieren.
    Und wie die meisten Schriftsteller, wenn sie gerade etwas hilflos sind, jemand als so klug und charismatisch darzustellen, dass er immer mehr fremde Leute um sich versammelt, schreibt GRRM Dany nicht besonders klug und charismatisch, sondern lässt sie vor dem Hintergrund möglichst vieler unsympathischer Idioten auftreten - vorliegend welpenfressender, schmieriger Barbarenstatisten.
    Da jubelt sich das Kolonialisierungsherz, diese schrecklichen Wilden hätten es ohne unser westerosisches Silberlöckchen ja niemals allein geschafft, ebenso wie Westeros einst auf die Targs gewartet hat und offensichtlich nicht ohne kann.


    Dany ist für mich ein literarischer Schlag in die Fresse von jedem Leser, der schon mal über "Die Beerdigung der Orks" und "Teestunde der Orks" hinausgekommen ist. Es ist schwer zu erklären weshalb, ebenso wie es schwer ist einem Helene-Fischer-Fan zu erklären, dass Helene Fischer keine besonders talentierte Musikerin ist. Oder dem Besitzer eines Delphin-Glitzeraschenbechers, warum Delphin-Glitzeraschenbecher Kitsch sind. Oder einer Amarilla-Lilly-Michonne Schmitt, warum ihre Eltern meiner Vermutung nach keinen Doktortitel tragen.
    Natürlich ist Martin kein Wolfgang Hohlbein und macht das schon hübsch und bildlich, was er da beschreibt. Dennoch ist bereits die Prämisse von Dany platt wie ein Igel nach drei Stunden auf der A8 - ich kann und werde es nicht ändern, also bleibt mir nicht viel als mich darüber lustig zu machen.

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  • Nun, der Schriftsteller weiß es auch nicht so genau, deshalb gibt er erstmal vorsichtshalber silberne Haare, lila Augen und ein paar Zauberdrachen an die Hand, damit auch der letzte Trottel kapiert, dass sie etwas sehr, sehr besonderes ist.


    Sie kriegt doch auch noch den irren Bruder, der sich als wahren Thronerben sieht. Und den Exilritter aus Westeros. Und ihr wird doch fünf Millionen Mal vom Bruder eingeredet, dass ihre Heimat dieses komische Westeros ist. ;)


    Also meiner Meinung nach finde ich diese angedichteten Eigenschaften nicht so schlimm (wenig überraschend). Ich bin zwar ziemlich sicher, dass Daenerys zuerst da war und dann erst die Targaryens, aber die Besonderheit im Aussehen ist kennzeichnend für fast jedes größere Haus in Westeros. Sicherlich ist ihr Aussehen "unnatürlicher" für uns, ich sehe es aber mittlerweile als reine Hervorhebung der Fremdartigkeit der Targaryens vom übrigen Westeros.
    Und wenn wir schon dabei sind: Was mich beim ersten Lesen so extrem angenervt hat (mittlerweile ist es zum Glück vom superepischen Rest komplett verschlungen worden) war diese Einführung der Schattenwölfewelpen: "Oh guck mal, Papi, da ist ein toter Schattenwolf. Und da sind niedlich kleine Welpen." Eddard denkt: Hmm Schattenwolf ist doch das Symbol unseres Hauses. "Hey und gucke mal es sind genau drei Jungen und zwei Weibchen." "Hey, Mensch, Lord Stark, du hast doch fünf Kinder, drei Jungen und zwei Mädchen und dein Haussymbol ist ein Schattenwolf. Genial, oder! Die sind für deine Kinder vorherbestimmt!" Eddard denkt bestimmt (deswegen hat das POV-Einführungs-Kapitel wohl auch Bran bekommen): Das ist aber ein Zufall. Da kommt nach über tausend Jahren mal wieder ein Schattenwolf, stirbt und hinterlässt fünf niedliche Welpen, genau wie meine Kinder. Sowas kann sich doch nur irgendeiner dieser verrückten Maester ausgedacht haben. Heh, aber heißt der Tod der Wölfin jetzt, meinem Haus droht was Schlimmes???
    Also komischerweise scheine ich der einzige Eis-und-Feuer-Leser zu sein dem diese Holzhammersymbolik (verstärkt mit ordentlich valyrischem Stahl) beim ersten Lesen sehr gestört hat (so sehr, dass ich schon fast den größten literarischen Fehler meines Lebens gemacht hätte und die Reihe aufgeben wollte). Daenerys kriegt die Drachen wenigstens erst am Ende des Buches und ich hatte genügend Zeit mich darauf einzustellen, da ihre Geschichte und die Beziehung ihres Hauses zu Drachen wenigstens erläutert wird. Aber vermutlich sind niedliche, kleine Welpen, die im übrigen noch völliger aus dem Nichts kommen als die Drachen eben niedlicher als kleine, schuppige, hässliche Feuerechsen oder es liegt daran, dass die Starks danach ordentlich dafür leiden müssen, woran im übrigen auch die niedlichen, kleinen Welpen nicht unbedingt unschuldig sind.


    Was ich damit sagen will: Wenn ich GRRM Daenerys vorhalten will (also wirklich nur ich jetzt), dann halte ich ihm die Schattenwolfbabys hundertmal mehr vor.


    Zudem wird ihr der unbedingte Wille eingepflanzt sich zur Königin von Allem zu erheben.


    Ja von einem irren-verrückten Bruder, der den ganzen Tag von nichts anderem spricht und sie deswegen permanent piesackt. Aber ich finde jetzt an Exilkronanwärtern jetzt nicht übermäßig als schlechte Klischeecharaktere. Herr der Ringe hat beispielsweise auch so einen, wenn auch mit völlig anderen Charaktereigenschaften.


    Man ist sich ja in nichts einig, so als Leser, aber Sklaverei finden die meisten doof - das wird schon irgendwie funktionieren.


    Sklaverei findet aber im übrigen so gut wie ganz Westeros deswegen gibt es das ja da nicht.


    Und wie die meisten Schriftsteller, wenn sie gerade etwas hilflos sind, jemand als so klug und charismatisch darzustellen, dass er immer mehr fremde Leute um sich versammelt, schreibt GRRM Dany nicht besonders klug und charismatisch, sondern lässt sie vor dem Hintergrund möglichst vieler unsympathischer Idioten auftreten - vorliegend welpenfressender, schmieriger Barbarenstatisten.


    Das hatten wir schon im Reread geklärt. Das ist tatsächlich der Punkt wo GRRM handwerklich auch meiner Meinung nach äußerst ungeschickt vorgeht und den Leser direkt moralisch auf Daenerys-Seite zerrt ohne die andere groß zu beleuchten, sondern nur eine Melange negativer Eindrücke dem Leser vermittelt. Die Anwesenheit eines ghiscarischen POV hätte hier in meinen Augen eine Menge Abhilfe abgeleistet. Zumindest versucht GRRM das später wenigstens ein bisschen zu korrigieren.


    Dany ist für mich ein literarischer Schlag in die Fresse von jedem Leser, der schon mal über "Die Beerdigung der Orks" und "Teestunde der Orks" hinausgekommen ist.


    Ach so, ich habe Hohlbein im übrigen noch nie gelesen. Darf ich mich jetzt glücklich schätzen. :D Ich habe natürlich auch noch das Negativbeispiel "Wheel of Time": Als ich mich 14 Bände mit Elayne Trakand rumschlagen durfte, wurde Daenerys irgendwie automatisch wieder zu eine meiner jungen Lieblingskönigin, -prinzessinfiguren. Denn von der Mary-Sueigkeit her trennen beide Figuren Galaxien.


    Schön einmal deine Meinung zu Daenerys gehört zu haben. Ist es nicht irgendwo dann doch eine Geschmacksfrage, ob man sie mag oder nicht? Wenn du es nämlich selbst nicht wirklich begründen kannst, bleibt eigentlich nur das übrig. Und wir wissen immer noch nicht wirklich, was der Autor mit ihr vorhat. Sie wirkt eben schlechter geschrieben, vielleicht auch weil sie nicht wie Robb Stark, Jaime, Eddard oder Jon Snow für Fehler direkt ordentlich bestraft wird, sondern eine für das Lied eigenartige Glückssträhne hat. Vielleicht macht das GRRM nur, um sie umso heftiger scheitern zu lassen.

  • Zitat

    Sie kriegt doch auch noch den irren Bruder, der sich als wahren Thronerben sieht. (..) Und ihr wird doch fünf Millionen Mal vom Bruder eingeredet, dass ihre Heimat dieses komische Westeros ist. (...) Ja von einem irren-verrückten Bruder, der den ganzen Tag von nichts anderem spricht und sie deswegen permanent piesackt.


    Ja, sie hat den Bruder, den Bruder und den Bruder. ;) Was ganz gut ist, sonst hätte sie das Ganze vermutlich auch noch träumen müssen... Moment!
    Klar hat sie "irgendwas" - fragt sich nur ob das gut ist. Sie hält ja sonst auch nichts von Viserys und will nach seinem Ableben auch nichts darüber hören, ob sie drüben irgendwen interessiert oder wie ihre Familie getickt hat. Eigentlich überhaupt nichts über Westeros - was ja eigentlich naheliegend wäre.


    Zitat

    Sicherlich ist ihr Aussehen "unnatürlicher" für uns, ich sehe es aber mittlerweile als reine Hervorhebung der Fremdartigkeit der Targaryens vom übrigen Westeros.


    Das archetypische Aussehen der Targs ist aber nicht nur "anders", sondern neben fremdartig auch explizit "besser" - übermenschlich eben.
    Die Targs haben durch die nachträgliche Entwicklung ihrer Geschichte viel an Plastizität gewonnen, für Rhaegar und Dany kam diese Hilfe allerdings zu spät.


    Zitat

    Sklaverei findet aber im übrigen so gut wie ganz Westeros deswegen gibt es das ja da nicht.


    Nur ist Dany nicht in Westeros aufgewachsen und weiß auch praktisch nichts über Westeros.


    Zitat

    Also komischerweise scheine ich der einzige Eis-und-Feuer-Leser zu sein dem diese Holzhammersymbolik (verstärkt mit ordentlich valyrischem Stahl) beim ersten Lesen sehr gestört hat (so sehr, dass ich schon fast den größten literarischen Fehler meines Lebens gemacht hätte und die Reihe aufgeben wollte).


    Nö - über die habe ich auch schon öfter geschimpft und finde sie immer noch ziemlich cheesy. Nur sind die Wölfe nicht so ekelhaft prominent und weltbedeutend, zum Glück mittlerweile teilweise tot und andere Wargs bekommen wir auch vorgestellt. Aber ich glaube ich habe ohnehin schon öfter zusammengefasst, dass GRRM aus meiner Sicht einfach kein gutes Händchen für Magie hat. Aber ja, gerade Ghost kekst mich durchaus an.


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    Schön einmal deine Meinung zu Daenerys gehört zu haben. Ist es nicht irgendwo dann doch eine Geschmacksfrage, ob man sie mag oder nicht? Wenn du es nämlich selbst nicht wirklich begründen kannst, bleibt eigentlich nur das übrig. Und wir wissen immer noch nicht wirklich, was der Autor mit ihr vorhat. Sie wirkt eben schlechter geschrieben, vielleicht auch weil sie nicht wie Robb Stark, Jaime, Eddard oder Jon Snow für Fehler direkt ordentlich bestraft wird, sondern eine für das Lied eigenartige Glückssträhne hat. Vielleicht macht das GRRM nur, um sie umso heftiger scheitern zu lassen.


    Begründen tue ich es im Grunde die ganze Zeit, nur so erklären, dass es für die Gegenseite auch auf der Hand liegt, kann ich es nicht.
    Also - verständlich machen. :)
    Nachdem sich immer wieder Leute über die gleichen Punkte beschweren, also dass Dany vom Autor "geschützt" wird, platt ist, ihre Kulturadaption gegenüber Drogo und den Dothraki unverständlich ist, alles ohne Eigenleistung in den Hintern geschoben bekommt und sehr heftig angegangen wird, dafür dass sie "ingame" zumindest nicht deutlich bösartiger handelt als so manch anderer, glaube ich das mit der Geschmacksfrage eigentlich nicht, nein. Eher eine Schlüssigkeitsfrage und ob das einem logisch genug erscheint, was da passiert.
    Was allerdings durchaus der Fall ist ist, dass mich bestimmte Stellen, wie die letzte Schiffsschenkung von Xu Xu n Dany in zweifacher Hinsicht annöhlen - einmal weil der Charakter undankbar oder vermessen reagiert und zum anderen, weil sie wieder mal ohne triftigen Grund (sprich Leistung) mehr Macht geschenkt bekommt. Da kriegt sie den Ärger gegenüber Martin durchaus mit auf den Weg.


    Zitat

    Vielleicht macht das GRRM nur, um sie umso heftiger scheitern zu lassen.


    Joa, interessant wäre es, kann es mir aber nicht vorstellen. Ich glaube wir hatten vor nicht allzu langer Zeit einen Thread über Wunschenden in dem ich auch angebracht habe, dass ich mir einen Sieg der unbesonderen Zivilisten wünschen würde. Wargs und Drachenfuzzis ausgeschlossen. Allerdings hat er ja schon Tyrion auf sie angesetzt und nachdem der Lehrerliebling Nr. 2 ist, kann das nichts gescheites werden. :)

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  • Also geht es dir noch darum z. B. mir klarzumachen, dass Daenerys ein schlechtgeschriebener Charakter ist und ich das gefälligst auch so zu sehen habe, da ich sonst eine sehr schlechte Auffassungsgabe habe und auf platte, stereotype Charaktere stehe? ?( Ich sehe sie aber, wie schon ausgeführt, nicht so platt und stereotyp und finde sie auch nicht schlechtgeschrieben, vielleicht auch dadurch bedingt, dass mir in der Fantasy-Literatur deutlich schlecht geschriebenere Charaktere begegnet sind (so 90% des WoT-Spektrums beispielsweise).


    Vielleicht können wir diese Diskussion nächste Woche zu Cersei fortsetzen, einen Charakter für den ich null Sympathie empfinde bis GRRM mich durch diesen Walk of Shame zwangsemotionalisiert, was mir glaube ich ähnlich zuwider ist wie die Schiffe die Daenerys da bekommt (im übrigen mag ich auch keine Geschenke, die mit der Bitte "Jetzt solltest du dich aber schleunigst verpissen" gegeben werden).

  • "Irgendwas zu haben" tust du nicht, schon gar nicht "gefälligst" - was würde sonst auch passieren, erschlage ich dich mit der CapsLock?
    Was ich davon halte, naja, dass wird vermutlich schon von deiner Argumentation abhängen.
    Wenn du sagst: "Boah, Dany, wie aus dem Leben geschnitten, ich wünschte auch meine zwangsverheiratete Gattin würde endlich Nachhilfeunterricht bei einer bisexuellen Nutte nehmen, damit es abends endlich lustiger im Bett ist - ja." Prima. Wenn du versuchst mir Danys Verlust an Mann und Sohn und Maegi als "Opfer" zu verkaufen, betrachte ich das hingegen als eklatanten Logikfehler, da gibt es entsprechend auch eher keinen Blumentopf für.


    Zitat

    Vielleicht können wir diese Diskussion nächste Woche zu Cersei fortsetzen, einen Charakter für den ich null Sympathie empfinde bis GRRM mich durch diesen Walk of Shame zwangsemotionalisiert,


    Interessant, mir hat Cers zwar leidgetan auf dem Walk, wurde aber dadurch kein Stück sympathischer. Ähnlich wie bei Theon, der hat auch nichts durch seine Folterung "gewonnen" - außer dass ich ebendie niemandem wünschen würde. Naja, bis auf Ramsay selbst vielleicht.

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  • Und langsam frage ich mich, ob es außer Doran keinen einzigen vernünftigen Martell gibt.


    Quentin hat ja immer das Gefühl, er muss die Erwartungen seines Vaters erfüllen und darf nicht scheitern, zieht sich den Spott der Sandschlangen zu und den leisen Vorwurf seines Vaters. In irgendeinem Kapitel sagt Doran mal zu seiner Tochter, er wisse nicht, ob Quentin am Ende seiner Reise überhaupt willkommen sei. Darüber scheint er bei der Planung mit Quentin aber nicht gesprochen zu haben, einen Plan B gibt es nicht. Das klingt mir jetzt auch von Doran aus nicht sehr vernünftig.
    Ich fand die Quentin-Kapitel ansonsten eigentlich immer ganz gut und habe sie so verstanden, dass sie dazu dienen, indirekt etwas mehr über Doran zu erfahren. Es wird ja ständig betont, dass Quentin seinem Vater so sehr ähnlich ist. Aber vielleicht sind sie auch ein Hinweis darauf, dass der eigentlich besonnene Doran in der Trauer über den Tod des Sohnes dann doch ein unbedachtes Bündnis eingeht, trotz aller Pläne und Vorbereitungen.

  • Es wird ja ständig betont, dass Quentin seinem Vater so sehr ähnlich ist. Aber vielleicht sind sie auch ein Hinweis darauf, dass der eigentlich besonnene Doran in der Trauer über den Tod des Sohnes dann doch ein unbedachtes Bündnis eingeht, trotz aller Pläne und Vorbereitungen.


    THIS! Der Meinung bin ich auch. Nicht Quent ist Doran ähnlich, Doran ist Quent ähnlich.

    We all must choose. Man or woman, young or old, lord or peasant, our choices are the same. We choose light or we choose darkness.

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