Lord Armund/ Haus Rotfeld III
Lord Armund verlor keine Zeit. Er wurde schon oft als sehr direkt und vorrauseilend bezeichnet, auch wenn er dies immer abgestritten hat.
"Würde man mich jetzt so sehen, so würde diese Aussage wohl tatsächlich zutreffen.", dachte er. Nun, ich hab auch allen Grund dazu. Wenn ich mich nicht beeile, kann ich mich auch gleich für den Rest meines Lebens auf dieser verdammten Burg verstecken."
Er lief zügig zur gegenüberliegenden Seite des Burghofes, in dem sich die Gemächer der Bediensteten fanden. Verägert musste er feststellen, dass sein Ziel - der Haushofmeister - nicht aufzufinden war.
Dafür wurde er von dessen Frau begrüßt: "Oh! Guten Tag, Lord Armund. Sind Sie auf der Suche nach meinem Mann?"
"Es wäre mir eine Freude, wenn Sie mir Auskunft geben könnten, wo er sich befindet, Mya.", sprach Lord Armund gekünstelt freundlich.
"Er wird sich wohl irgendwo auf den Märkten rum treiben, so wie ich ihn kenne. Sie brauchen ihn aber nicht zu suchen, falls sie wegen dem Heckenritter hier sind. Rorin hat die Sache schon erledigt. Der Heckenritter ist auf dem Weg."
Lord Armund war leicht verärgert, dass der Haushofmeister seiner Frau eher davon berichtete als ihm selbst. Dennoch war er froh Morren endlich eine gute Nachricht überbringen zu können. Er verabschiedete sich höflich und machte sich auf den Weg in die Stadt.
Es war ein altbekannter Weg, den er sicherlich schon so oft gelaufen ist, dass er auch mit verbundenen Augen sein Ziel erreicht hätte. In der Stadt musste er zum Zentrum, dann in die Gasse mit dem Bordell. (Welches er auch schon das ein oder andere mal von innen gesehen hat.) Danach die hälfte des Weges entlang, bevor er in die rechte Seitengasse einbog und dort erst am vorletzten Haus stehen blieb. Die dunklen Gassen waren ein gefährlicher Ort - besonders für einen Adligen, doch Lord Armund wusste wie man nicht auffällt.
"Niemand erwartet einen Lord in einem dunklen Kapuzenmantel und einem geknickten Gang.", stellte Lord Armund fest.
Als er das Haus betrat, fiel ihm sofort der Geruch von verottenten Dielen auf.
Allgemein wies dieses Gebäude eher auf ein altes verlassenes Wirtshaus, als auf einen Treffpunkt einer geheimen Organisation. Der Vorteil dabei ist, dass niemand auf die Idee kommen würde, in dieses Gebäude einzubrechen.
Wie üblich traff er sich hier mit einigen anderen Verschwörern an jeden siebten Abend in der Woche, um sich über den aktuellen Status ihres Vorgehens auszutauschen.
Lord Armund stellte fest, dass er als erster da war und dass es sogar noch einige Zeit bis zum Beginn des Treffens hin war. Eine Tatsache, die ihn amüsierte. "Endlich hab ich auch etwas Zeit um mich zu entspannen. Wobei es mich schon in den Fingern juckt, Morren zu erzählen, dass ich bald schon das Vertrauen der Baratheons genießen werde und wir unserem Plan einen großen Schritt näher gekommen sind..."