• Nun, Jaime Lannister wurde wegen der Tötung des Irren Königs von nahezu allen Seiten mit Verachtung gestraft, obwohl seine Tat angesichts des unmittelbar bevorstehenden Schadenseintritts sogar noch nachvollziehbar ist.


    Im Falle von Daenerys Targaryen stand die Realisierung einer konkreten Gefahr jedoch zeitlich nicht nahe bevor. Die von ihr in ihrer Rede angekündigten Militärschläge hätten erst geplant und organisiert werden müssen, was sicherlich eine gewisse Zeit in Anspruch genommen hätte. Diesen Zeitraum hätte Jon Snow nutzen sollen, um einen Beitrag zu ihrer psychischen Stabilisierung zu leisten.

    Einmal editiert, zuletzt von Daenerys I ()

  • Jaimes Motiv kennt keiner außer Brienne, außerdem war er in der Königsgarde, was einen Unterschied macht.


    Daenerys hat mit der Zerstörung Königsmunds und ihren anschließend verkündeten Plänen hinreichend ihren unkalkulierbaren Wahnsinn deutlich gemacht und dafür die Quittung bekommen. Gegenüber Jon bestätigt sie am Ende ja sogar noch, dass sie die einzige Instanz zur Frage von richtig und falsch sei.


    Als Daenerys-Inkarnation ist es natürlich verständlich, dass du dir ein anderes Vorgehen von Jon gewünscht hättest, aber ebenso verständlich finde ich es, dass nach Daenerys' Auftritten Bran keine Notwendigkeit zu einer expliziteren Bestrafung sieht. Wahrscheinlich hat Bran sogar vorausgesehen, was ohne die Ermordung geschehen wäre, sodass ihm Jons Tat notwendig erschien.

    "You're going to fight that?"
    "I'm going to kill that."

  • Zitat

    Im Rahmen eines im März 2020 veröffentlichten Interviews äußerte die Darstellerin von Daenerys Targaryen Folgendes in Bezug auf Jon Snow: "He got away with murder—literally."


    Die Clarke ist halt genauso schlau wie ihr Charakter. Mörder an die Mauer zu schicken ist so seit 8000 Jahren üblich und die Tatsache, dass die Mauer keine Funktion mehr erfüllt (was wir nicht sicher wissen) macht den Aufenthalt auch nicht angenehmer als in den letzten 8000 Jahren ohne oder mit kaum Anderensichtungen.
    Gammeljon wird genauso wenig irgendwen zeugen wie die Gammelqueen irgendwen empfangen könnte. Und der Vergleich mit Jaime als Mitglied der Königsgarde ist nur noch Quark.

    I have been despised by better men than you.

  • @Ser Oberyn Martell


    Zitat

    Jaimes Motiv kennt keiner außer Brienne


    Immerhin hatte der Irre König zum Zeitpunkt seines Ablebens bereits die weite Majorität der Bevölkerung gegen sich aufgebracht. Bekanntlich ließ er beispielsweise nach Belieben dem Adel entstammende Menschen lebendigen Leibes verbrennen etc. Und dennoch wurde der Königsmord zu Jaimes negativem Stigma.


    Zitat

    Daenerys hat mit der Zerstörung Königsmunds und ihren anschließend verkündeten Plänen hinreichend ihren unkalkulierbaren Wahnsinn deutlich gemacht und dafür die Quittung bekommen.


    Mord aber ist keine Quittung, sondern ein schweres Verbrechen. Meines Erachtens hätte Jon Snow als treu Ergebener und Geliebter in der Pflicht gestanden, sich ihres psychischen Leidens anzunehmen und zu versuchen, ihr zu helfen. Von derartigen Bemühungen ist im finalen Gespräch zwischen Daenerys und Jon jedoch nicht das Geringste zu erkennen.


    Zitat

    dass nach Daenerys' Auftritten Bran keine Notwendigkeit zu einer expliziteren Bestrafung sieht.


    Es fand überhaupt keine Bestrafung statt, sondern Jon Snow wurde der Eintritt in ein Leben ermöglicht, das er sich im Grunde schon immer herbeigesehnt hatte.


    Zitat

    Wahrscheinlich hat Bran sogar vorausgesehen, was ohne die Ermordung geschehen wäre, sodass ihm Jons Tat notwendig erschien.


    Bran Stark wurde nicht müde zu betonen, dass er nicht der Lord von Winterfell sein könne. Das ergibt aus seiner Sicht durchaus einen Sinn, denn er strebte nicht an, als Lord von Winterfell und Wächter des Nordens zu fungieren, sondern sein Interesse galt der Regentschaft über die (Sechs) Königslande. An der Erreichung dieses Zieles arbeitete er minutiös. Er wies z. B. in der Auftaktfolge der 8. Staffel immer wieder darauf hin, dass nicht einmal die zeitlichen Kapazitäten für eine ausgiebigere Begrüßung vorhanden seien. Zugleich aber drängte er Sam dazu, Jons wahre biologische Abstammung und Herkunft zu enthüllen!!! Einen unpassenderen Zeitpunkt hätte er für die Offenbarung derart brisanter Inhalte nicht wählen können. Schließlich stand die große Schlacht gegen die Untoten unmittelbar bevor!


    Natürlich lag es in seiner Intention, die intensive Bindung zwischen Jon und Daenerys durch die Offenlegung des Geheimnisses zu zerstören, mit dem diabolischen Ziel, Daenerys in einen tiefen Liebeskummer und in die Isolation zu stürzen. Hier war er erfolgreich: Obwohl Jon Snow auf der Festivität nach dem siegreichen Kampf erkannte, dass seine Geliebte allein am Tisch weilt und keinen sonderlich heiteren Eindruck machte, würdigte er sie lediglich eines kurzen Blickes, um sogleich wieder mit Tormund irgendeinem Unfug nachzugehen. Daenerys' Fehler war an dieser Stelle leider ihre Passivität. Sie hätte in dieser Situation keine Duldsamkeit üben, sondern ihn direkt konfrontieren und ihre Bedürfnisse unmissverständlich formulieren sollen. Offen und klar. Jon braucht solche Ansagen. Was nützt es ihr, sich zurückzuziehen und zu resignieren, wenn ihr Partner ihr nicht die ersehnte Nähe schenkt?


    Immerhin suchte sie ihn später im Privaten auf, um mit ihm in einen Dialog zu treten. Doch auch dort gibt sie zu schnell auf. Als er sich aufgrund seiner Konditionierung anschickte, sich von ihr abzuwenden, hätte sie ihr Verlangen deutlicher signalisieren sollen. Dass sie JETZT die Innigkeit eines gemeinsamen leidenschaftlichen Kusses spüren will. Seine Hemmungen und Unsicherheiten hätte man überwinden können mit viel Liebe.


    Ist Dir im Übrigen aufgefallen, dass Bran die Information, dass Arya sich als als magisch talentierte Assassine ohnehin in den Süden begeben will, um Cersei zu töten, gezielt verschwiegen hat? Er wusste von Aryas diesbezüglicher Motivation und auch von ihrer Liste! Hätte er dies den anderen mitgeteilt, hätte das Massaker vermieden werden können, da Arya sicherlich den Tod von Cersei herbeigeführt hätte. Einer militärischen Intervention hätte es nicht bedurft. Doch Bran gab all dies nicht preis, da er nach der Zerstörung der Hauptstadt selbst zum Monarchen avancieren wollte. Dies verbalisierte er ja sogar in der Drachengrube.


    @Maegi


    Zitat

    Die Clarke ist halt genauso schlau wie ihr Charakter. Mörder an die Mauer zu schicken ist so seit 8000 Jahren üblich


    De facto fristet Jon Snow sein Dasein aber nicht an der Schwarzen Festung, sondern lebt nun in freudiger Freiheit jenseits der Mauer. Also liegt die Daenerys-Schauspielerin mit der Aussage, er sei für sein Verbrechen nicht zur Rechenschaft gezogen worden, völlig richtig!


    Sicher verbringt er die Zeit dort mit seinem Freund Tormund. Und höchstwahrscheinlich lässt er sich auch auf eine Wildlungsfrau ein. Denn aus seiner Perspektive kann er ja nun bedenkenlos Kinder zeugen, da das Konzept eines Bastards nördlich der Mauer nicht von Relevanz ist und er den Status des Bastards ja ohnehin verloren hat!


    Vergegenwärtige Dir: Anstatt seiner Geliebten in ihrer psychischen Not zu helfen, ihr zur Seite zu sein und emotionalen Beistand zu leisten, ermordet er sie und vergnügt sich anschließend im hohen Norden - unter anderem vermutlich mit einer Frau des "Freien Volkes".


    Zitat

    und die Tatsache, dass die Mauer keine Funktion mehr erfüllt (was wir nicht sicher wissen) macht den Aufenthalt auch nicht angenehmer als in den letzten 8000 Jahren ohne oder mit kaum Anderensichtungen.


    Siehe oben.


    Zitat

    Und der Vergleich mit Jaime als Mitglied der Königsgarde ist nur noch Quark.


    Jaime hat einen Eid geschworen. Jon hat seiner Daenerys seine perpetuelle Loyalität bekundet - in Anwesenheit hochrangiger Lords und Ladys.


    Zitat

    Gammeljon wird genauso wenig irgendwen zeugen wie die Gammelqueen irgendwen empfangen könnte.


    Irre...


    Anstatt Dir nun erneut etwas dazu zu schreiben, sende ich Dir einfach den Screenhot eines diesbezüglichen Textes von mir, den ich im April verfasst habe:


    [Blockierte Grafik: https://de.share-your-photo.com/img/2e28f6ed4c.png]

  • Zitat

    Sicher verbringt..


    Bla.


    Zitat

    Und höchstwahrscheinlich..


    Blabla.


    Zitat

    unter anderem vermutlich


    Blablabla.


    Sei doch froh, über diese herrlichen, wenn auch außerhalb deiner Vorstellung nichtexistenten Abenteuer von Jon van Konjunktiv. Wäre er hingerichtet worden, hätte Ghost vermutlich seinen Kopf apportiert um nach Volantis zu kitesurfen und ihn dort wiederbeleben zu lassen, wo er sicher einem Dutzend wunderschöner Lysienerinnen verwöhnt worden wäre, die höchstwahrscheinlich genauso schön wie Dany wären aber vermutlich nicht halb so irre.


    Zitat

    Irre...
    Anstatt Dir nun erneut etwas dazu zu schreiben, sende ich Dir einfach den Screenhot eines diesbezüglichen Textes von mir, den ich im April verfasst habe:


    Irre ist, dass du mir Screenshots schickst, statt einfach die Zitierfunktion zu benutzen. Und direkte Zitate von GRRM ignorierst. Aber das mit der Zitierfunktion irgendwie mehr.


    Zitat

    Vergegenwärtige Dir: Anstatt seiner Geliebten in ihrer psychischen Not zu helfen, ihr zur Seite zu sein und emotionalen Beistand zu leisten


    Ich halte die Tatsache, dass er sich überhaupt auf sie eingelassen hat für deutlich dümmer als die Konsequenzen daraus. Aber ich finde die Verbindung zwischen den beiden so abstrus und über alle Maße cheesy, dass auch GRRM sie nicht schriftstellerisch retten kann, der sie verbrochen hat.
    Da können ausnahmsweise weder D&D noch die Serie was dafür.

    I have been despised by better men than you.

  • dass auch GRRM sie nicht schriftstellerisch retten kann, der sie verbrochen hat.
    Da können ausnahmsweise weder D&D noch die Serie was dafür.


    Hmm, steht es schon fest, dass es so kommt? Aegon, dessen Name Jon in der Serie trägt, wurde ja weggelassen, und eine Verbindung zwischen Daenerys und Aegon wird ja auch in den Büchern angeschnitten. Also vielleicht doch eine Ersatzlösung in der Serie?

    "You're going to fight that?"
    "I'm going to kill that."

  • Zitat

    Wäre er hingerichtet worden, hätte Ghost vermutlich seinen Kopf apportiert um nach Volantis zu kitesurfen und ihn dort wiederbeleben zu lassen, wo er sicher einem Dutzend wunderschöner Lysienerinnen verwöhnt worden wäre, die höchstwahrscheinlich genauso schön wie Dany wären aber vermutlich nicht halb so irre.


    Nein, das von Dir Geäußerte ist weder sicher, noch höchstwahrscheinlich, noch vermutlich, sondern falsch und ausgeschlossen! Du kennst die Persönlichkeit Jon Snows eben überhaupt nicht.


    Zitat

    Und direkte Zitate von GRRM ignorierst.


    Du beziehst Dich auf ein Zitat, dessen Inhalt in eklatantem Widerspruch zu den Büchern steht und daher nicht als Argument verwendbar ist!

  • Zitat

    Du beziehst Dich auf ein Zitat, dessen Inhalt in eklatantem Widerspruch zu den Büchern steht und daher nicht als Argument verwendbar ist!


    Sichi, GRRMs Zitate bewegen sich ständig im Widerspruch zu den von ihm geschriebenen Büchern.
    Du bist so jenseits jeder Argumentation.


    Zitat

    Hmm, steht es schon fest, dass es so kommt? Aegon, dessen Name Jon in der Serie trägt, wurde ja weggelassen, und eine Verbindung zwischen Daenerys und Aegon wird ja auch in den Büchern angeschnitten. Also vielleicht doch eine Ersatzlösung in der Serie?


    Nicht in dem Sinne, dass er es bestätigt hätte aber ausgehend von seinem älteren Kommentar, dass die beiden den Mittelpunkt der Reihe darstellen, gehe ich davon aus. Zumal Aegon nicht den Eindruck gemacht hat, mehr als ein Purple Hering zu sein. Eine SO große Abweichung kann ich mir nicht vorstellen.
    Auch wenn sie großartig und wunderbar wäre.

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  • Nicht in dem Sinne, dass er es bestätigt hätte aber ausgehend von seinem älteren Kommentar, dass die beiden den Mittelpunkt der Reihe darstellen, gehe ich davon aus. Zumal Aegon nicht den Eindruck gemacht hat, mehr als ein Purple Hering zu sein. Eine SO große Abweichung kann ich mir nicht vorstellen.
    Auch wenn sie großartig und wunderbar wäre.


    Zu einer Interaktion und politischen Partnerschaft dürfte es irgendwann wirklich kommen, aber vielleicht wurde zumindest dieser Liebesaspekt in der Serie zugedichtet. Wäre ja nicht das erste Mal, dass eher komplexere Beziehungen aus den Büchern auf den romantischen Aspekt runtergebrochen werden (Robb/Talisa, Tyrion/Shae, Jaime/Brienne). Und ich gehe mal davon aus, dass Aegon kurzzeitig erfolgreich sein wird und dann mit oder gegen Daenerys oder sowohl als auch agiert.

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  • Wie gesagt - das wäre für mich eine absolute Wunschvorstellung. Aber leider eben nur das.
    Ich denke schon, dass GRRM diese griechische Tragödie gewollt hat - also, dass Daenerys von jemandem getötet wird, der eine enge Bindung zu ihr hat. Wir haben ja die Prophezeihung mit dem dreifachen Verrat und eine romantische Bindung ist eben naheliegend um "große Emotionen" auszulösen. Zumindest bei den Lesern, die Daenerys nicht als ein großes, überflüssiges Ärgernis betrachten.
    Man muss sich vor Augen halten, dass GRRM vermutlich nicht erwartet hat, dass Jons Herkunft gefühlte dreißig Jahre gelüftet wird, bevor es zu dieser Romanze kommt. Oder Daenerys zumindest unter der hartnäckigeren Kundschaft für so viele ürghs und ähs sorgt. Die Zusammenführung entsprechend weder für Überraschung, noch Begeisterung sorgt. Ich kann mir gut vorstellen, dass die offizielle Eröffnung seiner Geburt im Buch der Liebschaft folgt und als großer Twist gedacht hat. Aber das hätte ja nicht mal nach dem bloßen Buchkonsum wie gewünscht funktioniert und erst recht nicht nach der Serie.


    Nun ja. Lassen wir uns nicht überraschen.

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  • Bin gerade etwas am Überlegen, wie sich das zeitlich so abspielen könnte. Wenn Daenerys ihr bisheriges Tempo beibehält, wird sie vor dem Ende von TWOW nicht in Westeros sein. Und wenn sie dort ist, dürfte sie erstmal mit Aegon zu tun haben. Soll ja anscheinend auch einen zweiten Drachentanz geben. Und irgendwie fällt mir auch der Glaube an Cersei als Endgegnerin schwer. Also müsste Daenerys sich auch noch darum kümmern. Und vielleicht Dorne. Und dann endlich wäre der Weg frei, um Jon zu begegnen. Für vielmehr als ein gemeinsames "Auf in den Kampf gegen die Anderen" ist da doch gar keine Zeit mehr. Zumal mir die Buchversionen der Charaktere irgendwie auch nicht den Eindruck gemacht haben, dass sie auf den ersten Blick sonderlich interessiert aneinander wären. Daenerys' Muster besteht ja eher in doppelt so alten extravaganten Typen mit Glocken und Schnauzbärten und Zeugs, während Jon eher introvertiert und als Anführer dann unterkühlt erscheint. Und zwischen Jons Frauentyp (Arya, Ygritte) und Daenerys sehe ich jetzt auch nicht so die Gemeinsamkeiten.
    Womöglich ist die Handlungsreihenfolge aber auch eine ganz andere und Daenerys und Jon verbringen ganz viel Zeit miteinander und merken, dass sie total super harmonieren, weil sie beide im Namen ein n haben. Oder so...

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  • Im Rahmen eines im März 2020 veröffentlichten Interviews äußerte die Darstellerin von Daenerys Targaryen Folgendes in Bezug auf Jon Snow: "He got away with murder—literally."


    Mit dieser Aussage liegt sie absolut richtig. Jon Snow ist des Mordes schuldig, denn seine Tat weist das Mordmerkmal der Heimtücke auf. Dennoch lag es nie in der Intention des neuen "Königs" der Sechs Königslande namens Bran Stark, Jon Snow für das begangene Verbrechen zur Verantwortung zu ziehen. In Anbetracht seiner Omniszienz war ihm selbstverständlich bekannt, dass keine Nachtwache mehr existiert, die aufgrund des Sieges über die Weißen Wanderer und wegen des Friedensschlusses mit den Wildlingen längst ihrer Funktion beraubt worden war.


    Zweifelsohne bestand das Ziel Bran Starks darin, Jon Snow die Freiheit zu schenken, die er sich in seinem Inneren stets gewünscht hat. Ein "Monarch" aber, der Mördern keine Strafe zuführt, sondern ihnen stattdessen noch eine Belohnung zukommen lässt, ist des königlichen Amtes unwürdig.


    Sagt wer?
    Dein Fehler an der ganzen Sache ist deine Betrachtungsweise.
    Während ich dir bei deiner Argumentation zu einer Wiederbelebbarkeit Danys folge, weil du diese Möglichkeit aus den Gegebenheiten der Serienwelt heraus begründest, begehst du hier bezüglich Brans Königswürde und Jons Bestrafung den Fehler, dies aus deiner out of GoT-Versum Sichtweise zu analysieren, welche sicher freiheitlich-demokratisch und humanistisch möglicherweise christlich geprägt ist. Das ist der Fehler.
    Im GoT-Versum bestimmen die Gefolgsleute, ob ein König seines Amtes würdig ist. Und in der Ratsszene am Schluss kam mir das so vor, als halten sie Bran für würdig.
    Genauso ist eine gerechte Bestrafung Jons zu bewerten. Es spielt keine Rolle, ob die Nachtwache noch eine Existenzberechtigung hat oder überhaupt existiert. Innerhalb des GoT-versums spielt nur eine Rolle, ob und wie der Herrscher bestraft oder eben nicht.
    Und der König hat Jon eben nicht ganz davonkommen lassen. Die Weisung, er möge erneut das Schwarz anlegen, ist Defakto auch eine Beerdigung des Targaryen-Stammbaumes, denn was dürfen die Männer der Nachtwache nicht? Klar ist das nicht die Strafe, die du dir wünschst. Aber bisher gibt es im GoT-Versum nur eine Tat, die auch Bran wohl nicht ungestraft lassen würde, Mord unter Bruch des Gastrechtes.


    Zitat


    Die finale Episode der 8. Staffel verheißt eine positive Perspektive für Jon Snow. Die grüne Pflanze, die in der abschließenden Szene sprießend die Schneedecke durchbrochen hat, stellt nicht nur einen Indikator des nahenden Frühlings dar, nach dem sich die Menschheit so sehr sehnt, sondern sie zeigt als Symbol der Fruchtbarkeit darüber hinaus an, dass Jon Snow jenseits der Mauer mit einer Wildlingsfrau Nachwuchs zu zeugen und eine Familie zu gründen wird.


    Spekulation, solange nicht auf Screen gezeigt.


    Zitat


    Jon Snow sollte die Hintergründe seiner Gräueltat erklären und Daenerys Targaryen aufrichtigen Herzens um Vergebung bitten.


    ???
    Wie das denn? Sie ist tot.

    There are but two types of people in the world:
    1. Those who can extrapolate from incomplete data!

  • Zitat

    Bin gerade etwas am Überlegen, wie sich das zeitlich so abspielen könnte. Wenn Daenerys ihr bisheriges Tempo beibehält, wird sie vor dem Ende von TWOW nicht in Westeros sein. Und wenn sie dort ist, dürfte sie erstmal mit Aegon zu tun haben. Soll ja anscheinend auch einen zweiten Drachentanz geben. Und irgendwie fällt mir auch der Glaube an Cersei als Endgegnerin schwer.


    Allerdings dürfte die finale Auseinandersetzung schon in Kings Landing stattfinden. Ich bin nicht sicher, ob sich Aegon so weit etabliert haben kann.


    Zitat

    ???
    Wie das denn? Sie ist tot.


    Wenn du ihr bei der Argumentation zur Wiederbelebbarkeit folgen kannst, dann weißt du ja, dass Daenerys WHERE IS MY APOLOGY?! kreischend in Volantis im Kreis herumstapft.

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    Einmal editiert, zuletzt von Maegwin ()

  • Ja und nein. Klar dachte ich mir, dass Daenerys I sich darauf bezieht, ja. Aber in Bezug auf eine wieder lebendige Dany zitiere ich mich gern selbst:

    Zitat

    Spekulation, solange nicht auf Screen gezeigt.


    Dany gilt für mich als tot, selbst wenn Daenerys I recht hat mit der Möglichkeit einer Wiederbelebung.

    There are but two types of people in the world:
    1. Those who can extrapolate from incomplete data!

  • @AracheonoXis


    Zitat

    Im GoT-Versum bestimmen die Gefolgsleute, ob ein König seines Amtes würdig ist. Und in der Ratsszene am Schluss kam mir das so vor, als halten sie Bran für würdig.


    Weil sie nicht erkannten, dass Bran Stark der eigentliche Initiator des Leids ist, das nach der 3. Episode der 8. Staffel über die Menschen hereingebrochen war. Das habe ich in einem früheren Beitrag bereits präziser ausgeführt und argumentativ begründet.


    Unter normalen Umständen hätte Tyrion Lannister aus dem Kommentar, den Bran Stark in der Drachengrube abgeben hat, die Erkenntnis gewonnen, dass Bran zumindest schon im Vorfelde wusste, was sich in King's Landing zutragen wird. Darüber hinaus nahm er aber sogar einen gezielten Einfluss, damit es zur Realisierung des Massakers kommt. Somit handelte es sich bei Bran eben nicht nur um einen passiven Zuschauer, der all dies geschehen ließ.


    Zitat

    Innerhalb des GoT-versums spielt nur eine Rolle, ob und wie der Herrscher bestraft oder eben nicht. Und der König hat Jon eben nicht ganz davonkommen lassen. Die Weisung, er möge erneut das Schwarz anlegen, ist Defakto auch eine Beerdigung des Targaryen-Stammbaumes, denn was dürfen die Männer der Nachtwache nicht? Klar ist das nicht die Strafe, die du dir wünschst.


    In den Sieben Königslanden ist es nicht untypisch, des Mordes schuldige Menschen zwecks Bestrafung zu einem lebenslangen Dienst an der Mauer zu verpflichten. Faktisch wurde Jon Snow aber nicht bestraft.


    Zwar wurde er an die Mauer verbannt, doch verweilte er dort bekanntlich nicht lange, sondern er brach mit Tormund und dem gesamten Rest des Freien Volkes in den hohen Norden auf, womit er sich seiner Strafe durch Desertion rechtswidrig entzog. Dass dies so eintritt, war von Bran dem Rechtsbrecher beabsichtigt: Er wusste von Aryas Liste, er wusste, dass Jaime Winterfell erreichen wird und kannte zudem den exakten Zeitpunkt seiner Ankunft, er wusste vom Hinterhalt, aus dem Arya den Nachtkönig attackieren wird, er wusste, dass er selbst im Süden zum König ernannt werden wird und er wusste selbstverständlich ebenso, dass sich an der Schwarzen Festung die Wildlingsfreunde von Jon Snow aufhalten, um ihn herzlich in Empfang zu nehmen. Ich halte es für total absurd, hier von etwas Abweichendem auszugehen, nämlich dass Bran gerade keine Kenntnis davon besessen haben soll, welche Situation an der Mauer herrschte, als er Jon dort hinschickte...


    Und: In Jons subjektivem Empfinden wird der Fortführung der Targaryen-Linie keinerlei Relevanz beigemessen, zumal er erst seit relativ kurzer Zeit von seiner Targaryen-Abstammung weiß. Er liebt das Leben in Freiheit und schloss sich seinen Wildlingsfreunden gern an. Deswegen endet die letzte Einstellung seines Antlitzes auch mit einem dezenten Lächeln, das sich auf seinen Lippen abzeichnet. Es ist eh die Frage, aus welchem Grunde er sich noch an die Bestimmungen der Nachtwache halten sollte, nachdem er sich dem Freien Volk angeschlossen hat. Eine Bestrafung fand nicht statt, die jedoch auch nach den in Westeros geltenden Maßstäben durchaus geboten gewesen wäre.


    Zitat

    Wie das denn? Sie ist tot.


    Oder auch nicht (mehr). Und in dem Falle sollte er sich erklären und sie ehrlichen Herzens um Verzeihung bitten.

  • Mal losgelöst von allen Wiederauferstehungstheorien und moralischem oder ethischem Empfinden: in der Welt von GoT bestimmt der Sieger das Recht. Du hast selbst in einem früheren Beitrag Jaime angeführt. Rein rechtlich hätte er nach der Rebellion hingerichtet oder zur Mauer geschickt werden müssen, da er das Schlimmste getan hat, dass ein Königsgardist tun kann. Er hat denjenigen getötet, den er hätte schützen sollen. Aber der neue König Robert begnadigt ihn nicht nur, sondern behält ihn sogar in der KG.


    Nach Daenerys' Tod wurde Bran zum König. Er bestimmt das Recht. Er bestraft Jon mit der Mauer. Damit ist er schonmal anders als Robert. Ob er nun weiß, dass Jon sich weiter in den Norden zurückzieht oder nicht, ist erst einmal irrelevant. Er wendet eine Strafe an. Außerdem wissen wir nicht, ob er weiß, dass Jon weiter in den Norden zieht.
    Bran scheint ja nicht alles auf einmal was war, ist und sein wird zu wissen, er scheint sich darauf konzentrieren zu müssen (siehe: er geht gucken, wo Drogon abgeblieben ist! Er weiß es nicht, bevor er nicht sucht!)

    I've come to the point in my life where I need a stronger word than "FUCK".

  • Zitat

    Er bestraft Jon mit der Mauer. Damit ist er schonmal anders als Robert. Ob er nun weiß, dass Jon sich weiter in den Norden zurückzieht oder nicht, ist erst einmal irrelevant. Er wendet eine Strafe an.


    Meines Erachtens ist das keineswegs unerheblich, denn wenn Bran vom Aufbruch Jons mit dem Freien Volk wusste, was aus den von mir angeführten Gründen überaus naheliegend ist, handelte es sich eben nur um eine absichtlich erteilte Schein-Strafe, die er allein verhängte, um insbesondere die Unbefleckten zu täuschen. Denn Selbige forderten mit Nachdruck eine Bestrafung.


    In diesem Kontext besteht das einzig Negative für Jon Snow allenfalls darin, dass er die Sechs(!) Königslande nicht mehr betreten kann. Weil Sansa Stark den autarken Norden regiert, würde sie ihm dagegen gewisslich nicht den Einlass verwehren.

    Einmal editiert, zuletzt von Daenerys I ()

  • Meines Erachtens ist das keineswegs unerheblich, denn wenn Bran vom Aufbruch Jons mit dem Freien Volk wusste, was aus den von mir angeführten Gründen überaus naheliegend ist, handelte es sich eben nur um eine absichtlich erteilte Schein-Strafe, die er allein verhängte, um insbesondere die Unbefleckten zu täuschen. Denn Selbige forderten mit Nachdruck eine Bestrafung.

    Und die Unbefleckten sind nun weg auf dem Weg nach Naath. Und wie gesagt. Der Sieger bestimmt das Recht. Für alle diesseits des Nordens gilt er als bestraft.
    Mal abgesehen davon, dass die Überlebenden in KL und auch das Volk in den restlichen Königslanden, nachdem diese vom Massaker in KL gehört haben, sicherlich kein Problem damit haben dürften, wenn Jons Strafe nicht so hart ist, wie du sie gerne hättest.

    I've come to the point in my life where I need a stronger word than "FUCK".

  • Zitat

    Der Sieger bestimmt das Recht.


    1. Verbrechen bleiben Verbrechen. Doch der Sieger/Machthaber bestimmt letztlich, welche Verbrechen bestraft werden und welche nicht. Ein Herrscher/Monarch soll gerechte Entscheidungen treffen.


    2. Bran Stark trug keinen Sieg über die Unbefleckten davon und er war auch nicht deren Herrscher. Mit der von ihm verhängten Schein-Strafe führte er sie durch Täuschung in die Irre.


    Zitat

    Für alle diesseits des Nordens gilt er als bestraft.


    Die südlich der Mauer lebenden Menschen befinden sich in dem Glauben, Jon Snow friste sein restliches Dasein an der Schwarzen Festung. Tatsächlich verbringt er sein Leben jedoch jenseits der Mauer mit seinen Wildlingsfreunden in Freiheit. Auch die Menschen der Königslande wurden erfolgreich von Bran Stark getäuscht.

  • Zitat

    1. Verbrechen bleiben Verbrechen. Doch der Sieger/Machthaber bestimmt letztlich, welche Verbrechen bestraft werden und welche nicht. Ein Herrscher/Monarch soll gerechte Entscheidungen treffen.


    Wie die Königin, die nach deren Kapitulation eine ganze Stadt ausradiert und es vorgezogen hat, im Nachhinein keine Gerechtigkeit walten zu lassen? :whistling:

    Bei uns im Norden werden die Gesetze der Gastfreundschaft noch immer in Ehren gehalten. ~ Roose Bolton

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