Daenerys Targaryen

  • Ich glaube ich verstehe das Mitgefühl nicht ganz.
    Grundsätzlich ist es verständlich, dass jemand dem es im Leben nicht so gut geht, sich in Allmachtsfantasien flüchtet. Ungut ist es nur, wenn man sie umsetzt.
    Daenerys ist auf der Feier keine ungeliebte Cousine mit der sich keiner unterhalten mag, sondern die Trulla die aus dem Nirgendwo gekullert ist und felsenfest behauptet die Königin von du, du uuuuund du zu sein und Leute verbrennt, die das nicht wollen.
    Nicht so der erste Mensch, dem man eine Party-Tröte reicht.


    Sie hätte ja auch bei Daario bleiben können, dann hätte sie es jetzt kuschelig.

    I have been despised by better men than you.

  • Ich denke, Daenerys' großer Fehler ist der, dass sie das tut, was in Essos funktioniert hat: Macht bekommen durch Machtdemonstration. Während man es in Essos von ganz unten nach ganz oben schaffen kann (zB Illyrio, diverse Leute aus Qarth) und sich da durch Geschick und Grausamkeit einen Namen machen kann, ist das in Westeros mitnichten so. Und das wusste sie nicht.


    Ich gehe total mit, wenn jemand sagt, dass sie ihre jetzige Situation zum großen Teil selbstverschuldet hat und dass sie kein unschuldiges Kind ist - oh das ist sie bestimmt nicht.


    Aber ich denke mir sehr wohl, dass sie es inzwischen extrem bereut, nach Westeros gekommen zu sein.

  • Während man es in Essos von ganz unten nach ganz oben schaffen kann (zB Illyrio, diverse Leute aus Qarth) und sich da durch Geschick und Grausamkeit einen Namen machen kann, ist das in Westeros mitnichten so. Und das wusste sie nicht.


    Bronn sieht das vielleicht anders.
    Was Dany angeht, bin ich bei dir.

    It`s not easy to be a birdplane.


    Ich muss meine Reaktionen haben dürfen!

  • Ich verstehe schon was ihr meint. Vielleicht hätte ich Mitleid, wenn sie vorher guten Willen gezeigt hätte wenigstens ein ganz kleines bisschen die Leute für sich zu gewinnen.
    Ihr Mitleid hält sich ja auch in Grenzen, was die anderen angeht, als sie die sofortige Aufstellung der Truppen für ihren Krieg fordert.


    Ich kann aber nicht erklären, warum ich so voreingenommen bin.
    Cersei wird viel eindeutiger als böse dargestellt. Und da löst das bei mir teilweise Mitleid aus.
    Geboren als Mädchen. Eine eintauschbare Sache, um Allianzen zu schließen. Nie zu reichen. Mutter verloren, vom Vater nicht ernst genommen. Alle Kinder verloren. Egal, wie sie ist. Dass sie eine liebende Mutter ist, stand nie außer Frage. Jamie, von den sie sich entfernt hat. Im Grunde ging auch bei ihr alles schief. Einzig ihre Familie hat ihr noch die Arroganz und Überheblichkeit eingepflanzt. Am Ende bleibt ein eiskaltes, psychisch zerstörtes Wrack, was auch ziemlich alleine dar steht.
    Ich verstehe, wenn Cersei verachtet wird. Ich verstehe nicht, warum sie das bei mir nicht auslöst.
    Und ich verstehe nicht, warum ich zu Daenerys keinen Zugang finde. Ist also eine reine Empfindungssache, die ich argumentativ nicht erklären kann.


    Edith... Entschuldigt, ich bin heute bissi platt von der Arbeit und schreib mir teilweise einen Stuss zurecht, da muss die Edith öfter ran.

    Einmal editiert, zuletzt von Shajana ()

  • Ein bisschen kann ich das durchaus nachvollziehen, Dany ist zwar derzeit der eindeutig bessere Mensch, aber Cersei tut mir persönlich leider.
    Vielleicht gerade, weil sich GRRM so viel Mühe gemacht hat, das per Teufel komm raus anders zu arrangieren - da werde ich trotzig. :)

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  • Bei Cersei weiß ich noch, wie leid sie mir bei Joffreys Tod damals tat. Und beim Schandgang. Und bei Myrcella und sogar bei Tommen und ja, eigentlich recht häufig.


    So sei es Dany doch auch gegönnt, dass man nach Staffel eins noch einmal Mitleid mit ihr hat. :)
    Ich wüsste auch nicht, warum man auch nicht Empathie für Leute empfinden dürfe, die selbstverschuldet in ihr Leid getrampelt sind. Kann doch dennoch traurig sein.


    Ein Unterschied zwischen Dany und Cersei ist, dass Cersei sich wenigstens noch in gewohnter Umgebung ist, Daenerys hat ihre Heimat eindeutig mit der Überseglung nach Westeros verlassen. Ach, wär die Olle doch Mal in Mereen geblieben, das wäre doch für alle Beteiligten das Beste gewesen. :)

  • Zitat

    Ich wüsste auch nicht, warum man auch nicht Empathie für Leute empfinden dürfe, die selbstverschuldet in ihr Leid getrampelt sind. Kann doch dennoch traurig sein.


    Naaaa. DÜRFEN darfst du sowieso alles. :D


    Wenn ich bei Dany etwas traurig finde, ist es vermutlich die Tatsache, dass Essos auf Grund ihrer Erziehung ja auch nicht wirklich ihre Heimat war. Wie Westeros genaugenommen nie eine richtige Heimat der meisten Targaryen geworden ist, obwohl sie die sieben Königreiche so lange beherrscht haben.

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  • Ist nicht so, dass ich grundsätzlich einen Grund für Mitleid brauche. Also etwas greifbares. Aber der Funke will nicht rüber. Ich weiß nicht warum.

  • Wegen leichter Spoiler im Kasten:


    Ich habe es schon mal gesagt, in einer anderen Diskussion in einem anderen Thread. Bei Daenerys ging es jetzt seit staffel 1 immer nur kontinuiierlich Bergauf, das es nun kosequent Bergab geht ist dramaturgisch vollkommen nachvollziehbar. Bei den Starks geht es halt erst jetzt wieder bergauf, weswegen wir da keinen größeren Absturz mehr erwarten sollten, dramaturgisch betrachtet. Vielleicht stirbt noch ein Stark, aber langsam glaube ich nichzt mehr dran. Ich hatte auf Bran, durch den Nightking gehofft, ist nicht passiert, aber jetzt kommen wir ja nach Kings Landing, mit Jon und Arya, vielleicht wird Arya oder Jon noch ins Gras beißen, wer weiß.


    Daenerys sehe ich wirklich nur dann überleben wenn sie jetzt endlich den thron aufgibt. Aber es wird laufen wie wir es in staffel 2 im Haus der Unsterblichen gesehen haben: Der Thronraum ist zerstört und es regnet Asche vom Himmel. Im Streben um Macht wird Daenerys alles zerstören, wenn sie die Seefeuer-Vorräte unter der Stadt in Brand steckt.


    Jetzt wissen wir also auch wann die Szene aus dem Trailer zwischen Jon und Daenerys stattfindet, es ist Folge 5 und das Thema ist Daenerys Plan Kings Landing anzugreifen und mitnichten ein Baby.

    Lesen ist wie Schlafen und Träumen - der Mensch ist in einer anderem Welt: man soll ihn nicht wecken. - Richard Benz


    "Fan" - kommt von Fanatismus, insofern bin ich kein Fan, sondern eine Verehrerin der Bücher von GRRM und der Serie dazu.

  • Zitat

    Vielleicht stirbt noch ein Stark, aber langsam glaube ich nichzt mehr dran.


    ich finde Bran ist doch irgendwie “gestorben”
    Für mich wäre sein Tod durch den NK irgendwie nicht emotional gewesen weil es nicht mehr der Bran ist.

  • Folgender Post enthält Staffel 8 Spoiler:

    "Not every man has it in him to be Prince Aemon the Dragonknight." -Wyman Manderly


    Ceterum censeo Casimirem esse delendum.

    Einmal editiert, zuletzt von The Dragonknight ()

  • Eigentlich wollte ich warten bis sich die üblichen Verdächtigen melden, aber... Spoiler für Folge 5 ich kann nicht mehr warten.


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    "Fan" - kommt von Fanatismus, insofern bin ich kein Fan, sondern eine Verehrerin der Bücher von GRRM und der Serie dazu.

  • Okay das wäre dann wirklich Wahnsinn.

    Ob einfacher Bauer,Soldat,Fürst oder einer der die wir einst Götter nannten. Wir alle machen immer wieder die selben Fehler. Sich in Sicherheit zu wiegen, ist töricht, denn wir sind nicht mehr als Sklaven. Sklaven eines Musters, dessen Natur wir noch nicht ansatzweise verstanden haben und das eines Tages unser aller Fall seien wird. Es ist ein ewiger Kreislauf. Immer die gleichen Konflickte, immer die gleichen Persönlichkeiten. Das Echo der Vergangenheit, ist das Gesetz unserer Gegenwart.

  • Okay das wäre dann wirklich Wahnsinn.


    Jupp, das nennt man glaube ich Genozid, diesen Wahnsinn. Auf jeden Fall nichts erstrebenswertes, die Tyrannen und Nazis aus der Realität haben ähnlich argumentiert als sie ihre Genozide planten.

    Lesen ist wie Schlafen und Träumen - der Mensch ist in einer anderem Welt: man soll ihn nicht wecken. - Richard Benz


    "Fan" - kommt von Fanatismus, insofern bin ich kein Fan, sondern eine Verehrerin der Bücher von GRRM und der Serie dazu.

  • Jupp, das nennt man glaube ich Genozid, diesen Wahnsinn. Auf jeden Fall nichts erstrebenswertes, die Tyrannen und Nazis aus der Realität haben ähnlich argumentiert als sie ihre Genozide planten.

    War Hitler nicht nach der Definition ein Tyrann?

    Ob einfacher Bauer,Soldat,Fürst oder einer der die wir einst Götter nannten. Wir alle machen immer wieder die selben Fehler. Sich in Sicherheit zu wiegen, ist töricht, denn wir sind nicht mehr als Sklaven. Sklaven eines Musters, dessen Natur wir noch nicht ansatzweise verstanden haben und das eines Tages unser aller Fall seien wird. Es ist ein ewiger Kreislauf. Immer die gleichen Konflickte, immer die gleichen Persönlichkeiten. Das Echo der Vergangenheit, ist das Gesetz unserer Gegenwart.

  • Der Thread ist ausgesprochen interessant zu lesen, besonders auch um mal vergleichen zu können, wie andere diese Figur während des Anguckens empfunden haben.


    Wir reden aber gerade schon von der Serie, oder? Die Serienmacher lassen durch ihren Stil doch keinen Zweifel daran, dass sie Dany als Heldin sehen wollen.


    Ja, das denke ich auch. Also bzw. dass die Macher wollten, dass die Zuschauer Daenerys als gute Heldin sehen sollen.
    Das hat alles in allem auch ganz gut funktioniert, glaube ich. Und fand es durchaus mutig von den Machern, die Zuschauer mit der Figur in gewisser Weise vor sich selbst bloß zu stellen.
    Die Serien-Daenerys habe ich als sehr eindimensional empfunden, aber sie funktioniert dabei gut. Am Anfang wird sie sehr übertrieben und überdeutlich als DAS Opfer dargestellt bis es auch der Letzte kapiert hat, aber dann geht es im Grunde straight away in die Daenerys über, die für das was sie will über Leichen geht. Solange man sich als Zuschauer nie die Frage stellt, ob denn wirklich der Zweck jedes Mittel heiligt, ist die Figur halt unter dem Mäntelchen der Political Correctness von heute unterwegs. Frei nach dem Motto: Ihre Willkür und rachsüchtige Grausamkeit beim Erklimmen der Leiter trifft doch Vergewaltiger, Mörder, Sklavenhalter, Fanatiker, Verräter usw. - das kann man dann doch iiiiirgendwie immer noch mal verstehen und rechtfertigen. Sie war ja eben auch DAS Opfer.... Wenn der Mantel dann runter gerissen wird, ist es vielleicht um so bitterer, zu erkennen, was im Grunde von Anfang an genau so da gewesen ist und nur immer weiter gesteigert wurde.


    Ich weiß nun nicht, ob eher der Autor oder die Serienmacher dafür verantwortlich sind, aber ich fand das insgesamt recht gelungen.

    Ich mag keine Helden. Sie machen mir zu viel Lärm in der Welt.


    Voltaire
    (1694 - 1778)

  • Ich weiß nun nicht, ob eher der Autor oder die Serienmacher dafür verantwortlich sind, aber ich fand das insgesamt recht gelungen.

    So ganz sicher wissen wir das auch noch nicht. Die Bücher sind noch nicht soweit. Ich gehe aber davon aus, dass das Dany-Serienende auch so ziemlich dem im Buch entsprechen wird. Allerdings gehe ich davon aus, dass der Weg noch etwas anders, länger und detaillerter ist.

    I've come to the point in my life where I need a stronger word than "FUCK".

  • Zitat von Daenerys I

    Derart habe ich auch nicht argumentiert.


    Doch? Wenn Du Dich darauf berufst, dass Danerys vor Jahren auch mal auf ihre Berater gehört hatte?


    Zitat von Daenerys I

    Eine Dekapitation hätte den Kommandanten der feindlichen Armee, die in Freiwilligkeit sowohl einen lebensrettenden Kniefall als auch den Gang zur Mauer ausschlugen, einen humaneren Tod beschert. Deswegen hätte ich eine solche Exekution vorgezogen.


    Ich vermute mal, dass die beiden Tarlys es vorgezogen hätten, überhaupt nicht getötet zu werden.


    Zitat von Daenerys I

    Womit sie sich in dem Punkte nicht von anderen Monarchen/Machthabern jener Ära differenziert.


    Nein – da unterscheidet sie sich nicht. Nur bleibt Terrorherrschaft halt Terrorherrschaft. Das wird ja nicht dadurch besser, dass andere es genau so machen, oder? Relativieren ist kein gutes Argument.


    Zitat von Daenerys I

    Als Lord Kommandant der Nachtwache enthauptete Jon Snow beispielsweise einen Mann, der sich weigerte, einer Instruktion Folge zu leisten.


    Da vergleichst Du meiner Meinung nach Äpfel mit Birnen. Bei Jon geht’s um Befehlsverweigerung NACH dem Treueeid – bei Danerys um die Ableistung des Treueeids. Wobei man Jons Verhalten in der Situation auch sehr kontrovers diskutieren kann – keine Frage.


    Zitat von Daenerys I

    Und wie ich bereits erwähnt habe, liquidierte Daenerys ihre Feinde nicht einfach, sondern sie lud sie dazu ein, sich ihr anzuschließen, auf dass sie gemeinsam eine bessere Welt kreieren könnten. Als dies bei den feindlichen Befehlshabern auf Ablehnung stieß, statuierte Daenerys mit deren Hinrichtung ein Exempel. Wer in die offene Rebellion tritt, gefährdet die Stabilität des Reiches.


    Hm... Du kannst es gern verniedlichen, in dem Du es Einladung nennst – es täuscht nur nicht drüber hinweg, dass es für Daenerys dort keine zwei Meinungen mehr gibt. Die Tarlys unterwerfen sich oder sterben. Daenerys will auch nicht gemeinsam eine bessere Welt kreieren. Sie will IHRE Welt kreieren und sonst keine.
    Von offener Rebellion kann an der Stelle wohl keine Rede sein? Zu diesem Zeitpunkt ist Daenerys noch nicht die rechtmäßige Königin und hat auch noch kein Reich, dessen Stabilität gefährdet sein könnte. Sie ist es, die da den Hochverrat verlangt. Ich meins auch echt nicht böse – nur was sie da macht ist Schreckensherrschaft pur: Wenn man nicht für sie ist, muss man sterben.


    Zitat von Daenerys I

    Ich habe doch nachgewiesen, dass Daenerys durchaus die Bereitschaft besitzen kann, ihre eigene Position kritisch zu hinterfragen und sich der Ansicht ihrer Berater anzuschließen. Dass sie nicht in ausnahmslos jedem Fall ihre eigene Meinung zugunsten der Sichtweise anderer Menschen verwirft, kann man ihr wahrlich nicht zum Vorwurf machen!


    Es geht aber doch um diese konkrete Situation? Da stoßen nun mal alle ihre Berater sowohl mit Vernunftgründen wie auch mit Gnadenanregung bei ihr auf taube Ohren, weil sie diese Bereitschaft nicht (mehr) hat.


    Zitat von Daenerys I

    Ich finde es positiv, dass Daenerys Gewaltkulturen beendet, dass sie Mord, Plündern, Sklaverei, Missbrauch etc. verbietet! Das sind Gesetze, die für die soziale Strukturierung einer Gesellschaft unerlässlich sind - und auf diese habe ich mich bezogen! Dass auch Hochverrat unter Strafe steht, kann ich allerdings ebenfalls akzeptieren. Für die Methode des Verbrennens bei lebendigem Leibe bin ich jedoch nicht.


    Du weichst der Frage aus. Wenn es schon als Hochverrat mit der Exekution bestraft wird, dass jemand einfach nur die Wahrheit sagt – in was für einem Herrschaftssystem befindet man sich dann wohl?
    Ich würde übrigens nicht abstreiten, dass Daenerys beim Streben nach der Machtergreifung auch gute Motive hatte – im Gegenteil.
    Nur gibt es irgendwann halt nur noch Daenerys Version von gut und bei der Durchsetzung gerät sie immer mehr auf Abwege.


    Zitat von Daenerys I

    Indem Varys eigeninitiativ und eigenmächtig die Wahrheit über Jons eigentliche Identität zum Inhalt habende Briefe an die Lords und Ladys in Westeros verschickte, missachtete er den explizit deklarierten Willen von Jon und Daenerys und setzte sich über ebendiesen hinweg, wobei sein illoyales Verhalten ausschließlich auf Hypothesen und Spekulationen basierte!


    Was er verbreitet ist trotzdem nur einfach die Wahrheit?
    Varys wird verbrannt, weil er eine Wahrheit verbreitet hat, die Daenerys für gefährlich hielt, weil sie ihr Ziel gefährden könnte. So gehen Tyrannen typischerweise mit den Verbreitern unliebsamer Wahrheiten um.


    Zitat von Daenerys I

    Wenn Tyrion gegenüber Daenerys formuliert hätte, dass Jon aus seiner Perspektive ggf. einen guten König darstellen könne, hätte sie Tyrion eventuell den Auftrag erteilt, ihr dabei zu helfen, Jon wieder in ihre Arme zu führen, damit sie zusammen und in Gleichberechtigung die Sieben Königslande regieren können


    Was soll das denn für ein Auftrag sein? Jon Schnee, bitte steig wieder in ihr Bett??
    Na ja – ich glaube, dass Tyrion Varys dann im Feuer Gesellschaft geleistet hätte.


    Zitat von Daenerys I

    Ich weiß nicht, woher Du das nimmst. Fakt ist, dass sie z. B. mit Jon gen Norden zog, um ihn dort militärisch im Kampfe gegen die Weißen Wanderer und die Untoten zu unterstützen. Dem Eisernen Thron maß sie eine hohe Priorität zu, doch für Jon stellte sie Selbigen in den Hintergrund. Denn sie liebte ihn aus ganzem Herzen. Als das Geheimnis bezüglich seiner genetischen Wurzeln offenbart wurde, begann er(!), sich von seiner Daenerys zu distanzieren! Er wandte sich gezielt von ihr ab, sodass kaum noch ein klärender Dialog möglich war. Sie wollte auf ihn zugehen, suchte den Blickkontakt zu ihm. Doch er zog sich kommentarlos zurück. Situationen dieser Art waren mehrfach zu sehen.


    Ich entnehme das ihrem Verhalten.
    Der eiserne Thron ist die einzige Priorität, die Daenerys hat und diesem Ziel ordnet sie alles andere unter. Dafür tötet sie auch oder lässt töten …. ihren Bruder, ihr Kind, ihren Mann ..... das fängt schon ziemlich früh an, dass Daenerys diejenigen tötet, die ihrem Ziel im Weg stehen.
    Ich sehe nicht, dass sie Jon liebt. Sie benutzt ihn genau wie Daario, weil er ihr den Norden von Westeros bringt wie Daario ihr die Söldner und Yunkai gebracht hat. Jons Ausleben seiner Liebe wird zuallererst durch die Verwandtschaft der beiden gehemmt, da stimme ich zu. Daenerys Verständnis dafür ist null. Sie versteht Jons Konflikt zwischen seiner Liebe und seiner Ehre nicht.
    Ein klärendes Gespräch führen sie doch abends in Winterfell nach der Schlacht? Sie küssen sich sogar – nur Jon bricht es dann ab bevor sie im Bett landen. Und Daenerys? Kein Wort darüber, dass die Verwandtschaft es schwierig macht. Kein Wort über Liebe oder Beziehung. Sie ist eifersüchtig, dass die Menschen zu Jon aufsehen und nicht zu ihr und sieht seine Herkunft als Bedrohung für sich an, weshalb sie ihn zum Schweigen verpflichten will. Das ist eine sehr seltsame Art von Liebeskummer, wenn Du mich fragst. Na ja – Jon weigert sich, seine Herkunft vor seiner Familie zu verschweigen und Daenerys rauscht pikiert hinaus, obwohl er ihr inständig seine Loyalität versichert. Sie hat da allerdings auch echt ein Problem – Jon ist als rechtmäßiger Thronerbe eine Gefahr für ihr Mantra, dass sie allein berechtigt ist auf dem eisernen Thron zu sitzen und ihn kann sie nicht einfach umbringen, weil dann erst Recht alles heraus kommt und die Gefahr für sie noch viel größer würde.

    Ich mag keine Helden. Sie machen mir zu viel Lärm in der Welt.


    Voltaire
    (1694 - 1778)

  • @Farepoynt


    Zitat

    Doch? Wenn Du Dich darauf berufst, dass Danerys vor Jahren auch mal auf ihre Berater gehört hatte?


    Ich präsentierte Beispiele, die aufzeigen, dass Daenerys von ihrer Position abweichende Meinungen nicht nur tolerieren, sondern sich Selbigen in speziellen Fällen sogar anschließen kann.


    Du führtest eine Situation an, in der Daenerys nun einmal bei ihrer Meinung blieb. Daraus kannst Du doch nicht allen Ernstes deduzieren, dass sie im Begriff war, eine Meinungsdiktatur zu etablieren! Vor allem: Träfe Deine Hypothese zu, dass sie Menschen ihrer Meinung wegen verbrennt, hätte sie neben den Tarlys zusätzlich noch Tyrion den Feuertod sterben lassen müssen, weil er in der besagten Szene recht dezidiert eine zu ihrer Ansicht konträre Auffassung vertrat...


    Zitat

    Ich vermute mal, dass die beiden Tarlys es vorgezogen hätten, überhaupt nicht getötet zu werden.


    Offensichtlich nicht, denn sonst hätten sich die Tarlys ja fürs Leben (Kniefall, Mauer) entschieden, anstatt den Tod zu wählen.


    Und noch einmal zur Klarstellung: Nicht eine Meinung war der Anlass für die Exekution der Tarlys, sondern das Faktum, dass ein Krieg herrschte, in dem die Tarlys als Kommandanten feindlicher Armeen fungierten, die zuvor Daenerys' Verbündete (Tyrells) brutal massakriert hatten.


    Den Tarlys wurde schlussendlich die Freiheit gegeben, sich fürs Leben oder den Tod zu entscheiden - und sie trafen ihre Wahl, was ich als Manifestation der persönlichen Entscheidungsfreiheit respektiere.


    Was wäre denn eigentlich so entsetzlich daran gewesen, gemeinsam mit Daenerys eine bessere Welt zu gestalten?


    Zitat

    Nein – da unterscheidet sie sich nicht. Nur bleibt Terrorherrschaft halt Terrorherrschaft. Das wird ja nicht dadurch besser, dass andere es genau so machen, oder? Relativieren ist kein gutes Argument.


    Nun, Daenerys verfolgte ja positive Intentionen, indem sie bestrebt war, die unkontrollierte Monarchie in ihrer aktuellen Version zu beenden. In diesem Kontext sprach sie stets vom Bruch des Rades! Hätte sie zugelassen, dass ihre Feinde bereits das Fundament dieser humaneren Welt zersetzen, wäre die Realisierung dieser politischen Reform von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen.


    Zitat

    Bei Jon geht’s um Befehlsverweigerung NACH dem Treueeid – bei Danerys um die Ableistung des Treueeids. Wobei man Jons Verhalten in der Situation auch sehr kontrovers diskutieren kann – keine Frage.


    Nein, der Vergleich ist durchaus passend, denn die Tarlys sind ebenfalls Eidbrecher: Sie schworen dem Hause Tyrell ihre Loyalität, nur um es später auf bestialische Art und Weise auszulöschen. Da die Tyrells der Daenerys folgten und sie als legitime Königin von Westeros anerkannten, war es Daenerys' Recht und Pflicht, die Tarlys für das abtrünnige Verhalten zu richten. Im Kontrast zu Jon ließ sie den Tarlys aber sogar noch die Option, sich fürs Überleben zu entschließen.


    Zitat

    Ich meins auch echt nicht böse – nur was sie da macht ist Schreckensherrschaft pur: Wenn man nicht für sie ist, muss man sterben.


    Daenerys möchte das Land von der Schreckensherrschaft Cerseis befreien und die Monarchie in ihren Grundstrukturen neu organisieren - zum Vorteil aller. Das betonte sie doch mehrfach.


    Zitat

    Es geht aber doch um diese konkrete Situation? Da stoßen nun mal alle ihre Berater sowohl mit Vernunftgründen wie auch mit Gnadenanregung bei ihr auf taube Ohren, weil sie diese Bereitschaft nicht (mehr) hat.


    Was ist rational daran, feindliche Soldaten und Kommandanten zu begnadigen und ihnen die Freiheit zu schenken? Auf diesem Wege trüge man zur erneuten Stabilisierung der gegnerischen Armee bei! Hätte sie ihnen denn eventuell auch noch Pferde stellen und sie mit Proviant versorgen sollen, damit sie komplikationslos nach King's Landing zurückkehren können? Das ist doch schlichtweg nicht realistisch. Niemand - auch nicht Arya - würde unter solchen Umständen so reagieren!


    Zitat

    Du weichst der Frage aus. Wenn es schon als Hochverrat mit der Exekution bestraft wird, dass jemand einfach nur die Wahrheit sagt ... Was er verbreitet ist trotzdem nur einfach die Wahrheit??


    Relevant ist insbesondere das Motiv! Varys beging Hochverrat, weil er durch seine Aktivitäten den Sturz seiner rechtmäßigen Königin bewirken wollte! Und ja, die RECHTMÄßIGE Königin, denn Jon verzichtete bekanntlich auf den Thron und beugte vor ihr das Knie - mehrfach. Auch gegenüber Varys ließ er keinen Zweifel daran, dass Daenerys die Königin sei und dass er seinerseits keinerlei Interesse an einer Thronbesteigung hege. Und Varys? Er ignorierte all dies gänzlich und erwies sich als verräterisch, weil er aufgrund seiner spekulativen Annahmen einfach mal wieder keine Lust mehr auf die aktuelle Monarchin hatte. So war er eben. Aus seiner Sicht musste sich alles stets nach seinem Willen richten. Und wenn etwas nicht mehr auf seinen Gefallen stieß, wurde konspiriert, gemordet und/oder verraten. Ja, das war sein Naturell...


    Zitat

    Was soll das denn für ein Auftrag sein? Jon Schnee, bitte steig wieder in ihr Bett??


    Vermagst Du es denn tatsächlich nicht, Dir an dieser Stelle etwas Sensibleres und Emotionaleres vorzustellen? Tyrion hätte auf Jon zugehen können, um ihm wahrheitsgemäß zu erklären, dass Daenerys sich nach seiner Nähe sehne, dass sie ihn entbehre, dass er nicht allein sei in seinem Leide, dass sie sich seiner nur allzu gerne annähme, dass sie sich wünsche, dass sie wieder lieb zueinander seien, vor allem in so finsteren Zeiten, dass sie einander doch bräuchten, dass sie gern sein Halt sein möge, sein Fels in der Brandung.


    Zitat

    Der eiserne Thron ist die einzige Priorität, die Daenerys hat und diesem Ziel ordnet sie alles andere unter.


    NEIN! Sie stellte Eisernen Thron mehrmals zugunsten versklavter und anderweitig unterdrückter Menschen in den Hintergrund (Yunkai, Meereen). Und in King's Landing gab sie wieder einmal den Menschen den Vorrang! Anstatt die Regentschaft Cerseis vor Ort zu zerstören, ließ sie sich auf einen Kompromiss ein und zog gen Norden. Auch hier vertraute sie übrigens von Neuem auf die Empfehlung ihrer Ratgeber...


    Zitat

    Dafür tötet sie auch oder lässt töten …. ihren Bruder, ihr Kind, ihren Mann .....


    1. Khal Drogo beraubte ihren Bruder seines Lebens, nachdem er Daenerys und ihm mit der brutalen Tötung des ungeborenen Kindes gedroht hatte!


    2. Wo/wann/wie tötete sie ihr eigenes Kind für den Eisernen Thron?


    3. Welchen Ehemann meinst Du?


    Zitat

    ..... das fängt schon ziemlich früh an, dass Daenerys diejenigen tötet, die ihrem Ziel im Weg stehen.


    Aus meiner Perspektive exekutierte sie Feinde des Lebens, der Menschlichkeit und der Freiheit. Auch wenn ihr dabei gelegentlich Fehler unterliefen, agierte sie doch stets aus dieser Motivation heraus und tötete Unschuldige nur irrtümlich und ohne Vorsatz.


    Zitat

    Ich sehe nicht, dass sie Jon liebt. Sie benutzt ihn genau wie Daario


    Natürlich liebte sie Jon! Ich kann absolut nicht nachvollziehen, wie man das nicht erkennen kann:


    https://media1.tenor.com/image…ca7f909f26b7bf2/tenor.gif Die Liebe, die die beiden füreinander empfinden, wird in sehr vielen Szenen offenbar.


    Zudem äußerte Daenerys gegenüber Sansa im Privaten, dass sie Jon liebe. Tyrion erkannte die Liebe zwischen den beiden usw. usw. usw. usw. usw. usw. usw. usw. usw. usw. usw. usw


    Zitat

    Jons Ausleben seiner Liebe wird zuallererst durch die Verwandtschaft der beiden gehemmt, da stimme ich zu. Daenerys Verständnis dafür ist null.


    Wofür soll sie Verständnis haben, wenn er die für sein distanziertes Verhalten verantwortlichen Gründe nicht verbalisiert? Soll sie nun auch noch telepathische Fähigkeiten besitzen?


    Zitat

    Sie versteht Jons Konflikt zwischen seiner Liebe und seiner Ehre nicht.


    Das ist allenfalls ein künstlich konstruierter Konflikt, den man hätte auflösen können, wenn er sich diesbezüglich doch nur einmal geöffnet hätte... Ich muss hier allerdings erwähnen, dass ich Jon an Daenerys' Stelle mehr gefordert hätte.


    Zitat

    Ein klärendes Gespräch führen sie doch abends in Winterfell nach der Schlacht?


    Es kam zu einem klärenden Gespräch zwischen Daenerys und Jon? Ja, in einer Lage, in der Jon sich in einem derart alkoholisierten Zustand befand, dass er bereits einen schwankenden Gang zeigte. Außerdem öffnete er sich zum wiederholten Male nicht, in keiner Weise, womit er sich eben vor ihr verschloss. Da kann man Daenerys nicht vorwerfen, dass SIE nicht die nötige Empathie für Jon aufgebracht habe...


    Zitat

    Kein Wort darüber, dass die Verwandtschaft es schwierig macht. Kein Wort über Liebe oder Beziehung.


    Das ist inkorrekt... Sie machte im Rahmen der betreffenden Konversation überaus deutlich, wie sehr sie sich wünsche, dass es wieder so werde wie einst, womit sie sich eindeutig auf deren schöne Partnerschaft bezog.


    Zitat

    ihn kann sie nicht einfach umbringen, weil dann erst Recht alles heraus kommt und die Gefahr für sie noch viel größer würde.


    Da hast Du wohl etwas missverstanden... Sie möchte Jon nicht töten, sondern mit ihm den kleinen Tod erleben!

    Einmal editiert, zuletzt von Daenerys I ()

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