Dies und Das ...

  • Ich weiss nicht ob es Sinn macht die Ferrari-Diskussion noch weiter in die Länge zu ziehen, da ich offenbar nicht in der Lage bin mich so auszudrücken, dass ich verstanden werde. Sicherlich kann man die "Ähnlichkeit" des CADA - Sportwagens mit dem (echten) Ferrari nicht abstreiten, ist mir schon klar dass er bewusst so gebaut wurde. Aber darum ging es mir auch nicht, sondern um Ähnlichkeiten zum Lego-Produkt und in Folge dem Vorwurf der Plagiaterie, dass Grundidee & Konzept von Lego geklaut und kopiert wurde. Das sehe ich hier jedoch nach wie vor nicht, da die Umsetzung wie gesagt vollkommen unterschiedlich ist und zwar vom Design der Verpackung über Funktionalität bis hin zu liebevollen Details wie dass sich beim Durchschalten der Gänge an der Funkfernbedienung die Schaltwippen am Lenkrad mitbewegen. Meinetwegen müssen sie sich den Vorwurf gefallen lassen Ferrari zu verkaufen ohne Ferrari Bescheid gesagt zu haben, aber der Vorwurf "Kopie von Lego, nur billiger" wie im von dir verlinkten Artikel ist meiner Meinung nach nicht zutreffend und wenn es wirklich so ist wie du sagst, dass das CADA Produkt sogar noch vor dem Lego-Ferrari auf den Markt gekommen ist, denke ich können wir das auch ruhig an dieser Stelle abschliessen.

    ich bin der singende, tanzende Abschaum der welt.

  • Ich hatte mich vor der Anschaffung meines ersten Sets mit einem Kumpel über Modellbau unterhalten, weil ich vorher überlegt hatte in Richtung Revell zu gehen und mein Kumpel da etwas erfahrener ist.
    Nachdem er dann aufgelistet hat, was man alles braucht (z.B. reichen je nach gewünschter Lackierung Pinsel nicht aus und eine Airbrush wäre besser) und dann ging die Tendenz sehr schnell Richtung Cobi. Um die Anschaffung des Zubehörs vor mir zu rechtfertigen, hätte ich den Modellbau wesentlich intensiver betreiben müssen, als ich das eigentlich geplant hatte. Ich will mir da echt nicht vorstellen, wie viel Farbe ich ansonsten hätte wegwerfen müssen, weil die zu lange gestanden hat
    Keine Angst haben zu müssen, dass beim abstauben Kleinteile abbrechen, ist ebenfalls extrem angenehm


    Das hat mich im Endeffekt auch davon abgehalten, weil man letztlich eine Art Werkstatt braucht und der Aufwand und der Platzverbrauch drumherum einfach in keinem Verhältnis zu den wenigen paar Modellen bei mir stehen. Ich kenne auch die Meinung von einem engagierten Modellbauer, der die Sachen von Cobi "Schrott" findet. Das kann ich aus seiner Perspektive sogar ein bisschen nachvollziehen, aber dieser Zwischenschritt vom Spielzeug zum Modell erfüllt eben schon den Bedarf bei vielen Leuten.

  • Eine Art Werkstatt braucht man definitiv nicht.
    Mein Vater hat früher Modelle von Segelschiffen gebaut, wie die H.M.S. Victory oder H.M.S. Bounty.
    Alles Material das er benötigte war in einem Werkzeugkoffer untergebracht und gearbeitet hat er auf dem Esszimmertisch mit Zeitungspapierunterlage.
    Das war kein Problem. Man kann natürlich immer mehr oder professionelleren Aufwand betreiben, notwendig ist es nicht.

    "Tigris doofitis ordinaris"
    "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    "Der Strike ist dem Räumfehler sein Tod..."

  • Zitat

    Ich kenne auch die Meinung von einem engagierten Modellbauer, der die Sachen von Cobi "Schrott" findet.


    Das kann ich mir sehr gut vorstellen :D


    Ich wäre aber stellenweise auch mit guter Ausstattung und mehr Übung an meine Grenzen gestoßen. Den Knüppel schwingenden Donald Duck auf meiner Spitfire hätte ich selber nie hinbekommen, finde den als Detail aber ganz cool.
    Historisches Vorbild: https://upload.wikimedia.org/w…n/3/30/Spitfire_V_316.jpg
    Cobi: https://cobitoys.de/gfx/cobi2/…k3djZatnlKiRlOvRlmRk-.jpg

    Bei uns im Norden werden die Gesetze der Gastfreundschaft noch immer in Ehren gehalten. ~ Roose Bolton

  • Eine Art Werkstatt braucht man definitiv nicht.
    Mein Vater hat früher Modelle von Segelschiffen gebaut, wie die H.M.S. Victory oder H.M.S. Bounty.
    Alles Material das er benötigte war in einem Werkzeugkoffer untergebracht und gearbeitet hat er auf dem Esszimmertisch mit Zeitungspapierunterlage.
    Das war kein Problem. Man kann natürlich immer mehr oder professionelleren Aufwand betreiben, notwendig ist es nicht.


    Naja, also den Werkzeugkoffer rumzuschleppen und dann den Küchentisch jedesmal auszulegen, das ist schon so eine Art Werkstatt. Deshalb habe ich "so eine Art" auch benannt ;) Nicht jeder möchte in der Küche oder im Wohnzimmer Kleinstarbeiten machen und dort später noch mit Farbe und Airbrush arbeiten, vom Leimgeruch ganz abgesehen. Dazu kann man dann sein Modell nicht innerhalb von ein paar Tagen fertigbauen, sondern muss das jedesmal vorsichtig beiseite tun und den ganzen Kram wegräumen und wieder aufbauen. Bei dem Cobi-Zeug tauchen die Problemchen alle samt gar nicht auf und empfindlich sind die Teile auch nicht. Wie gesagt, Cobi hat hier durchaus seinen Niche zwischen reinem Spielzeug und Modellbau.

  • Zitat

    Dazu kann man dann sein Modell nicht innerhalb von ein paar Tagen fertigbauen, sondern muss das jedesmal vorsichtig beiseite tun und den ganzen Kram wegräumen und wieder aufbauen.


    ?(


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    Nein, ernsthaft jetzt. Unser Küchentisch wird relativ regelmäßig von Figuren, Farben und Lupen bewohnt. Das ist dann so.
    Sprühdinge passieren auf der Terrasse.


    Was den Modellbau betrifft, wäre ich in meinem Kopf unfassbar gern einer dieser Menschen die ein Glas Wein in der Linken halten und mit der Rechten nonchalant an einer Takelage zupfen oder mit feinem Pinselstrich ein perfektes antique finish über die Planken hauchen.
    In der Realität sitze ich schon vor dem Blister und atme in eine Papiertüte, weil ich nicht weiß was ich herausbrechen darf und was nicht. :)


    Ich habe mir den Cobi-Katalog angeguckt, aber die beackern mit wenigen Ausnahmen leider eher die letzten 120 Jahre, das ist dann eher nicht meins. Vielleicht gibt es künftig mehr in die Richtung der Constitution. Ich glaube, diese grimmigen, kleinen schwarzuniformierten Männchen werden mir allerdings den ein oder anderen Albtraum bereiten. :/

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    Einmal editiert, zuletzt von Maegwin ()

  • Einen Werkzeugkoffer wo normales Werkzeug drin ist muss man vielleicht "schleppen"
    Einen Werkzeugkoffer wo die Utensilien für den Modellbau enthalten sind eher nicht. Das Zeug ist nun wirklich nicht schwer.
    Und ein permanenter Platz für das Hobby ist Luxus.
    Ausreden nicht anzufangen gibt es immer viele, die kenne ich auch fast alle ;) - Der Pinsel zum trockenbürsten fehlt noch und das Wash für die Details am Ende und das static grass für die Bases muss ich auch noch besorgen...
    Fürs cutten, säubern und kleben brauch ich das alles nicht, aber man kann ja erst anfangen wenn alles beisammen ist.
    Den ganzen Kram wegräumen und aufbauen - Das kann doch nicht wirklich ein Argument sein. Für viele Hobbies braucht es Vorbereitung und aufräumen.

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  • Jau, der Sternzerstörer auf der von dir verlinkten Seite zum Beispiel ist geklauter als geklaut. Freut man sich, wenn man mit so einer Cucci- oder Wersace-Tasche unterwegs ist? Ich habe das nie so richtig verstanden. Wenn ich gegenüber Lego nicht gewisse zarte Emotionen hegen würde, würde ich mir gleich ein "erwachsenes" Modell des Schiffs kaufen oder bauen, sehr viel detaillierter und ganz ohne kindliche Nöppsis.


    Um darauf noch mal zurück zu kommen. Teilweise machen die Limitationen von Lego das ganze noch ein bisschen interessant für manche. Mein Ding hat bsw. an einer Stelle Truhendeckel, um chinesische Dachziegel zu simulieren, die man nur von ganz nahem erkennt.

  • Ja, das verstehe ich.
    Ich habe gestern oder vorgestern bei einer kleinen Lego-Burg darüber gegiggelt, dass jemand diese kleinen, runden durchsichtigen Nöppsis benutzt hat um Flaschenböden in einem Weinregal zu imitieren. Das war schon ziemlich toll gemacht. Ich glaube das kommt auch der Kreativität nahe, mit der man als Kind versucht hat Bauklötzchen zu bespielen, nur in schlau.
    Ich würde mir allerdings vorstellen, dass das für mich bei einem so superkreativen und quirligen Set wie deinem mehr Eindruck auf mich macht als bei einem verhältnismäßig drögen Raumschiff. Für ein Ooooho, da hat jemand die 2143-CBFb8 Platte für einen Deckachterdekanterabdeckung benutzt, Respeeekt. bin ich nicht Nerd genug, fürchte ich. :)

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  • Gestern lief auf Kabel 1 so nebenbei Gravity und hinterher "Die 10 besten Sci-Fi - Filme aller Zeiten". Also ich habe ja Verständnis dafür, dass man sich bei dem ganzen Sammelsurium an tollen Sci-Fi Filmen schwer tut, sich für die "besten" 10 zu entscheiden. Ich habe sogar noch ein bedingtes Rest-Verständnis dafür, dass es Wall-E in die Liste geschafft hat. Und sicherlich muss man so eine Liste auch etwas mainstreamig gestalten, sodass der Kabel 1 - Prime time Zuschauer sich ähnlich wie Steven Gätjen ein wenig als grosser Experte fühlen darf.
    Aber bei aller Liebe- Guardians of the Galaxy? Und das auch noch vor Zurück in die Zukunft? Ist jetzt nicht so, dass ich den Film nicht mag, aber sowas unter den 10 besten Sci-Fi Filmen aller Zeiten anzuführen finde ich milde ausgedrückt, gewagt.
    Total Recall - Platz 8, ok why not. Platz 7. - The Arrival, aber sicher doch.
    Platz 6 - Gravity, okee.... Platz 5 - Wall E, ufffff.... Platz 4 - Star Wars, check. Platz 3 - Alien, geh ich voll mit. Platz 2. - 2001 - A Space Odessey, stimmt, der hat ja auch noch gefehlt.
    Aber jetzt... der Grosse Gewinner der Kabel 1 besten Sci-Fi Filme aller Zeiten...
    Nein es ist nicht Matrix, es ist auch nicht Blade Runner oder der Terminator. Haltet euch fest- der BESTE Science Fiction - Film aller Zeiten ist Avatar - Aufbruch nach Pandora.
    Tja, da fehlen einem echt die Worte. Ein Film dessen Handlung seit Der mit dem Wolf tanzt etwa 100 mal 1:1 so erzählt wurde, der in Sachen Originalität und Einfallsreichtum die Kreativität einer Tomate aufweisst sowie vor eindimensionalen, stereotypen Figuren und flachsten Dialogen an allen Kannten überläuft, ist der beste Sci Fi - Film aller Zeiten. Achja stimmt, kein Film hat die Kassen je lauter klingeln lassen (zumindest bis Avengers - End Game), also muss es zwangsläufig auch der Beste sein. Ein Hoch auf Eywa und die Smurfy Cats.

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    4 Mal editiert, zuletzt von el_drogo ()

  • Trigger-Warnung:
    Für all jene, die weder mit Lego und/oder Star Wars irgendwas anfangen können, ist das folgende sicherlich staubtrocken und nicht wirklich lesenswert. :D
    Hat ne Weile gedauert, aber es ist endlich vollbracht. Nachfolgend ein Erfahrungsbericht zu den zwei mit Abstand grössten Klemmbaustein-Sets, die ich im Laufe des letzten Jahres erworben und zusammengebaut habe.
    Zum einen geht es um den Imperialen Zerstörer UCS 75252 von Lego und den MOC Eclipse-class Dreadnought von Jorstad Designs. Das Klemmbausteinset für den MOC habe ich beim chinesischen Hersteller Mould King erworben, da eine Einzelbausteinbeschaffung bspw. über Seiten wie Bricklink mehrere Tausend € kosten würde. Die Frage rund um die "moralische Flexibilität" ein nicht lizensiertes Produkt von einem chinesischen Hersteller zu kaufen, würde ich ganz gern aussen vor lassen, da wir das ja schon mal andiskutiert haben. ;)


    Im Einzelnen möchte ich folgende Aspekte etwas beleuchten und auf Vor-/ Nachteile beider Sets eingehen:
    - Verpackung & Anleitung
    - Steinequalität
    - Aufbau & Design
    - Minifiguren / Eastereggs
    - Preis / Leistung
    Das Ganze ist natürlich eine vollkommen subjektive Einschätzung, ich bin alles andere als ein Klemmbausteinexperte.


    Verpackung & Anleitung
    Das UCS Set von Lego wird in einem richtig massiven und stabilen kubischen Karton angeliefert, mit hübschem UCS Design und tollen Abbildungen des fertigen Zerstörers. Steigert auf jeden Fall die Vorfreude.
    Im Vergleich dazu kommt der MOC auf zwei "ganz normale", bis zum Bersten gefüllte, braune Verpackungskartons aufgeteilt daher, die nicht erahnen lassen, was sich darin verbirgt. Ganz klarer Punkt für Lego für die zweifellos edlere und teurere Verpackung.
    Sowohl beim UCS als auch beim MOC sind die Klemmbausteine grösstenteils in einzelne Bauabschnitte sortiert und jeweils in einem eigenen, numerierten Plastik-Beutel abgepackt. Grössere Plates oder Spezialteile sind nochmals in eigene Beutel verpackt (waren bei beiden Sets welche dabei). Beim UCS müssten es um die 25, beim MOC etwa 36-37 Plastikbeutel gewesen sein. Beim MOC waren die 33 Bauabschnitte interessanterweises in wiederverschliessbare Beutel abgepackt, Sonderteile nicht. Die wiederverschliessbaren Beutel fand ich recht praktisch und habe auch viele davon (als eventuelle Teilelager) aufgehoben. Beim Lego Set waren alle Klemmbausteine in aufreisbare Wegwerf-Beutel verpackt.
    Der UCS hat eine in A3 im Querfromat gedruckte, qualitativ hochwertige und in Ringe gebundene Bau-Anleitung, die für Fans neben der sehr detaillierten Aufbau-Anleitung auch Infos zur Entwicklung des Designs und nette Infos zum Zerstörer selbst enthält. Ein richtig fettes Ding mit ca. 400 Seiten. Beim MOC war ebenfalls eine gedruckte Anleitung dabei (was mich zunächst etwas überrascht hatte, ich dachte die Dinger kommen ohne Anleitung und dass man sich die PDF - Anleitung vom Designer auf jeden Fall selbst besorgen muss...), aufgeteilt auf 2 in A4 (Querformat) gedruckte Hefte mit jeweils ca. 400 Seiten. Qualität ok, aber nicht sonderlich gut gebunden.
    Inhaltlich ist an beiden Anleitungen nichts auszusetzen. Der Detailierungsgrad ist sehr hoch und die Abbildungen grösstenteils sehr gut und klar. Was ich beim MOC praktisch und hilfreich fand ist, dass die Teile jedes neuen Bauschritts dort wo sie verbaut werden, rot umrandet sind. Das ist bei Lego - Anleitungen wohl generell nicht so, aber auch nicht weiter schlimm, man muss einfach etwas genauer hinschauen und die Teile jedes Bauschritts am Besten erst raus sortieren bevor man anfängt sie zu verbauen.


    Steinequalität
    Wenn man Branchenprimus Lego als Benchmark heranzieht, dann ist an der Steinequalität des MOCs absolut nichts auszusetzen. Ich finde Verarbeitung und Qualität absolut vergleichbar. Kompatbilität ist natürlich gegeben. Ich habe diverse Teile nebeneinander gelegt und genau unter die Lupe genommen, man erkennt wirklich kaum einen Unterschied (mal abgesehen natürlich vom Lego-Schriftzug auf den Noppen). Was mir jedoch aufgefallen ist, die Klemmkraft der MOC-Steine ist spürbar, tlw. sogar deutlich höher. Mann mus infolge zwar etwas mehr zusammendrücken, aber vor allem wenn man mit grösseren, nicht sehr stabilen Baugruppen herumhantieren muss ist das vorteilhaft und es fällt nicht alles so leicht auseinander. Wenn man allerdings mal wieder Blödsinn gemacht hat und etwas "zurück bauen" muss, macht die hohe Klemmkraft jedoch weniger Freude. Trotzdem geht's einigermassen und der Lego Steine-Trenner funktioniert natürlich auch bei den MOC-Steinen.


    Aufbau / Design
    Zum Vergleich: das UCS Set hat knapp 4.800 Teile, der MOC etwas über 10.000. Das spiegelt sich hauptsächlich darin wieder, dass der MOC einfach ganz anders designt ist und im Gegensatz zum UCS ein Innenleben hat. Ich finde aber nicht, dass die Anzahl an Bauteilen beim MOC künstlich aufgeblasen wurde, das hat grösstenteils schon alles seine Berechtigung. Die End-Grösse ist in etwa vergleichbar. Der MOC ist ein paar cm länger, ein paar cm breiter und insgesamt noch etwas voluminöser, aber letztendlich sind beides zwei echte Monsterteile.
    Auf einzelne Baugruppen einzugehen würde wahrscheinlich den Rahmen sprengen, da könnte man ein ganzes Buch schreiben, deshalb beschränke ich mich auf ein paar wesentliche Punkte.
    Beide haben mir beim Aufbauen sehr viel Spass gemacht. Cool ist auch, dass es grundsätzlich bei beiden nur wenige redundante Bauschritte gibt, klar muss man vieles zwei mal machen, aber das liegt in der Natur der Sache. Das war beim alten Zerstörer von Lego offenbar deutlich mühsamer, wo manche Bauschritte 15-20 mal widerholt werden mussten.
    Was allerdings beim Bauspass dazu gesagt werden muss ist, dass der MOC in mancher Hinsicht deutlich schwieriger zu bauen war. Ich kann wirklich nur davon abraten sich sowas als Einsteigerset zu kaufen, da könnte der Frustfaktor relativ schnell ziemlich gross sein.
    Und hier hat sich der Designer meiner Meinung nach vor allem einen groben Schnitzer geleistet: das Innengerüst an welchem dann die schweren, massiven unteren "Flügelhälften" des Raumschiffs befestigt werden müssen, ist aus meiner Sicht a) zu wenig robust konzipiert und b) die Flügel werden insgesamt nur an 4 Haupt-Verbindungspunkten "angepinnt". Diese Verbindungspunkte sind auch noch beweglich und auf die gesamte Länge des Gestänges (über 1 Meter) aufgeteilt. D.h. es ist nahezu unmöglich diese Baugruppen alleine zu "verheiraten", da man mit der einen Hand das etwa 3-4 kilo schwere Bauteil perfekt ausbalanciert dranhalten und dann mit der anderen Hand die Pins (am besten alle gleichzeitig) verbinden müsste. Ich habe es natürlich trotzdem versucht und nach ca. zwei Stunden schweistreibendem Gefluche aufgegeben. Ein Kumpel hat mir dann letztendlich dabei geholfen die Flügel anzubringen, was mit 4 Händen dann sogar schneller als gedacht auf Anhieb geklappt hat.
    Trotzdem sind die Verbindungspunkte aus meiner Sicht von der Traglast her unterdimensioniert. Da sich das Gewicht anstatt ins Zentrum zu sehr nach aussen verlagert, drohen die Pins nachzugeben und herauszuspringen, weshalb mir auch ein Flügel wieder auf den Tisch geknallt ist, alls ich die gesamte Konstruktion anheben und auf den Boden stellen wollte. Mann war ich sauer, ein Pin war offenbar nicht vollkommen eingerastet. Wenn man so eine schwere, über einen Meter lange Konstruktion anheben will kann man nicht verhindern, dass sich das Ding verformt bzw. verbiegt und wenn dann nicht alles perfekt verbunden ist.... naja ihr könnt es euch denken. Auf jeden Fall verbessert sich die Stabilität des MOCs in den Folgeschritten dann gottseidank noch etwas beim einbauen zusätzlicher Baugruppen, sodass er, zwar immer noch sehr vorsichtig, aber ohne grosse Panik-Attacken bewegt und zur Seite geräumt werden kann.
    Das "Verheiraten" der grossen Baugruppen ist beim UCS von Lego daher aus meiner Sicht deutlich besser gelöst, wobei auch dazu gesagt werden muss, dass ein ähnliches "Klick"-System von vorne nach hinten wohl beim MOC nichts gebracht hätte, da die Flügel viel schwerer sind. Zum Vergleich- der MOC wiegt fix fertig um die 12-13kg, der UCS müsste so bei um die 5-6kg liegen und ist damit deutlich leichter. Von daher ist in Sachen Stabilität nicht ganz so viel Raffinesse gefordert. Vielleicht auch nicht unbedingt ein Einsteigerset- aber von der Bauart schon deutlich einfacher und alles problemlos alleine machbar.
    Am Ende muss man aber sagen, dass auch das UCS Set in Sachen Stabilität nicht glänzen kann, das steht alles auf relativ wackeligen Beinen. Ausserdem fällt immer irgendwo was ab wenn man es anheben will. Für weitere Transporte sind beide Sets fertig zusammengebaut sowieso vollkommen ungeeignet, da werde ich wohl oder übel nicht drum herumkommen die Dinger über weite Strecken wieder auseinander zu nehmen, wenn ich mal umziehe. Trotzdem- bis auf diesen einen Bauabschnitt war auch der Zusammenbau des MOCs sehr abwechslungsreich und unterhaltsam.

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  • Doppelpost wegen zu lang.


    -Fortsetzung-
    Aufbau / Design
    Die wahre Stärke (und am Ende für mich auch das Kaufargument) gegenüber des UCS von Lego entfaltet der MOC in seinem super detailliert ausgestalteten Innenleben. Es gibt ein kleines Gefängnis, ein Truppenschlafzimmer (inklusive Dusche - höhö), einen Konferenzraum, einen megatollen Kommandoraum und in der Etage unter Selbigem gibt es sogar noch zwei coole "verborgene" Besprechungszimmer. Sowas lässt das Herz bei jedem Höher schlagen, der Wert auf Details legt, auch wenn das Ganze am Ende dann von Aussen freilich nicht sichtbar ist. Die oberen Abdeckungen sind allerdings grösstenteils nur drauf gelegt, sodass die ganze Pracht des Innenlebens relativ schnell und unkompliziert freigelegt werden kann.
    Das UCS von Lego hat leider keinerlei Innenleben, wenn man die oberen Baugruppen abnimmt (sind tlw. auch nur drauf gelegt) kann man nur einen Blick auf die innere Stützkonstruktion werfen, die extrem bunt ausgefallen ist. Mich persönlich stört das bunte Treiben grundsätzlich ja nicht so sehr, solange alles im Verborgenen bleibt und am Ende gut abgedeckt ist. Farbige Bauteile können den Aufbau an der ein- oder anderen Stelle durchaus etwas vereinfachen, aber an vielen Stellen ist der Einsatz einfach nicht gerechtfertigt und riecht wirklich etwas nach Resteverwertung. Wenn man bunte Teile bei genauem Hinsehen gelb, blau oder rot durchschimmern sieht stört mich das dann schon sehr. Sowas finde ich nicht wirklich nachvollziehbar und schade, vor allem da der Zerstörer aussen wirklich auch sehr liebevoll und detailliert gestaltet ist. Die Brücke ist toll, das Heck mit den Photonenantriebsdüsen ist eine richtige Augenweide und auch an der Unterseite gibt es coole Details wie den Mini-Tie Fighter beim Hangar-Einstieg oder die grosse Radarschüssel.


    Minifiguren / Eastereggs
    Das Thema Minifiguren ist schnell abgehakt. Beim MOC gabs natürlich keine und beim UCS lediglich zwei relativ unspektakuläre imperiale Offiziere- geschenkt. Mir persönlich sind Minifiguren jetzt nicht so wichtig, aber da hätte Lego ruhig noch ein paar Sturmtruppler oder irgendwas dazu raushauen können.
    Als Easteregg gibt es beim UCS einen kleinen Tantative dazu, den man seitlich anbringen kann, wodurch die Grössenverhältnisse nochmals deutlich werden. Beim MOC hingegen ist noch ein kleiner Imperialer Zerstörer dabei, der seinerseits die Grössenverhältnisse verdeutlicht. Die Eclipse Klasse soll ja 17,5 km lang gewesen sein und damit etwa 10 mal so lang wie ein normaler Zerstörer. Das finde ich bei beiden Modellen ganz nett.


    Preisleistung
    Abschliessen noch ein paar Worte zum Preis. Das UCS Set kostet 700€, der MOC hat mich ca. 335€ gekostet und somit nicht ganz die Hälfte. Beides ist also nicht geschenkt.
    Beide Sets haben ihrerseits vor und Nachteile. Beim UCS ist sicher allein die Verpackung und die Anleitung mindestens einen 50er wert, ausserdem ist es natürlich ein voll lizensiertes Teil mit Star Wars - Plakette. Dafür besteht das Set aus halb so vielen Teilen wie der MOC und hat kein Innenleben.
    Der MOC ist deutlich schwerer zu bauen, nicht lizensiert und hat auch keine tolle Verpackung oder eine schön gedruckte und gebundene Anleitung.
    Gefühlt würde ich persönlich sagen, dass die Preisleistung beim MOC trotzdem besser ist. Man bekommt für die Hälfte des Geldes einfach deutlich mehr und es ist jetzt auch nicht so, dass die Produktqualität (abgesehen von Verpackung und Anleitung) bei Lego dafür besser wäre. 700€ sind schon eine Hausnummer. Ich denke Lego hätte bei 450€ sicherlich auch noch eine ausreichend hohe Gewinnmarge, im Gegenzug würden vielleicht ein paar potentielle Käufer mehr darüber nachdenken sich sowas anzuschaffen, die aber halt eine grössere Hemmschwelle beim Preis haben.
    Ich liebe beide Modelle und könnte mich nur schwer entscheiden, welches ich abgeben würde, wenn ich eines abgeben müsste. Auf jeden Fall lacht das Herz jedes mal wenn ich das Wohnzimmer betrete und ich bereue die Investitionen in keinster Weise.
    Ausgaben von über 500€ werde ich künftig aber trotzdem definitiv sehr, seehr sorgfältig auswählen. Ein solches Set (unabhängig ob MOC, Lego oder Hersteller XY) müsste schon wirklich gute Argumente ins Feld führen, damit ich mich nochmal dazu hinreisen liese. Unbestätigten Gerüchten zufolge soll ja dieses Jahr noch ein UCS AT-AT Walker für 800$ erscheinen.... :whistling:


    So und hier noch ein paar Foto-Eindrücke der beiden Hübschen. Sorry, ich bin erstens kein guter Fotograf und zweitens wusste ich nicht mehr wie ich die Fotos fürs Forum etwas "verkleinern" kann, daher setze ich mal alles in Spoiler.


    Eclipse-Class Dreadnought


    Innenleben:


    UCS Imperialer Zerstörer


    Eindruck - Innenleben UCS


    Und hier noch ein Foto der gegenübergestellten Konkurrenten :)

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  • Zitat

    Zum Vergleich: das UCS Set hat knapp 4.800 Teile, der MOC etwas über 10.000.


    Der MOC sollte noch viel mehr Teile haben.
    Imperial Star Destroyer Devastator: 1600m Länge, 36k Crew, 10k Storm Troopers
    Eclipse-Class Dreadnaught: 17.500m Länge, 90K - 170k Crew, 150k Soldiers


    Just saying ;)

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  • Die Liste ist tatsächlich etwas seltsam, besonders in der unteren Hälfte. Walle-E ist aber jetzt keine so große Überraschung, da es bei imdb sogar auf Platz 12 bei Sci-Fi ist. Die Liste aus idmb wäre übrigens:



    1.Inception (2010)
    2.Matrix (1999)
    3. Das Imperium schlägt zurück (1980)
    4. Interstellar (2014)
    5. Krieg der Sterne (1977)
    6. Prestige: Die Meister der Magie (2006)
    7. Terminator 2: Tag der Abrechnung (1991)
    8. Zurück in die Zukunft (1985)
    9. Spider-Man: A New Universe (2018)
    10. Avengers: Endgame (2019)


    Wobei man sagen muss, dass Spidi schon "nur" noch 8.4 hat und mit dem Rating und 8.3 kommen noch ein paar Titel von oben, u.a. auch Alien und Odyssey 2001. Anderes wie Guardians of the Galaxy ist mit 8.0 schon weit abgeschlagen und Avatar hat auch imdb sogar nur 7.8 usw.

  • Zitat

    Das ist bei Lego - Anleitungen wohl generell nicht so, aber auch nicht weiter schlimm, man muss einfach etwas genauer hinschauen und die Teile jedes Bauschritts am Besten erst raus sortieren bevor man anfängt sie zu verbauen.


    Die sind doch auch schon einfacher geworden. Ich habe letztes Jahr mal ein altes Set aus den 90ern zusammengebaut und da war es noch so, dass auf der nächsten Seite einfach neue Teile auf der Platte waren. Noppen abzählen war da noch das kleinste "Problem" :D

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  • Zitat

    Eclipse-Class Dreadnought


    Zitat

    Imperial Star Destroyer Devastator



    Der Dreadnought ist schon ein krasses Teil. Gibt es den zufällig im Set mit einem Klemmbaustein-Extra-Zimmerkit? :(


    Zitat

    Es gibt ein kleines Gefängnis, ein Truppenschlafzimmer (inklusive Dusche - höhö), einen Konferenzraum, einen megatollen Kommandoraum und in der Etage unter Selbigem gibt es sogar noch zwei coole "verborgene" Besprechungszimmer.


    <3


    Zitat

    Haltet euch fest- der BESTE Science Fiction - Film aller Zeiten ist Avatar - Aufbruch nach Pandora.Tja, da fehlen einem echt die Worte.


    Könnte von meiner Mama sein.


    Zitat

    Ein Film dessen Handlung seit Der mit dem Wolf tanzt etwa 100 mal 1:1 so erzählt wurde


    Ja, und sie hat alle gesehen.

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  • Der Dreadnought ist schon ein krasses Teil. Gibt es den zufällig im Set mit einem Klemmbaustein-Extra-Zimmerkit? :(

    :D
    Wäre sicher ne Idee. Ich habe für das Zeug eigentlich auch nur Platz, weil sich ja die Bewohnerzahl in meiner bescheidenen Behausung um 50% reduziert hat. Ich will noch gar nicht daran denken, was ich mache, sollte sich dieser Status-quo irgendwann wieder ändern und die potentielle Kandidatin eigene Dekorationswünsche mit einbringen wollen. :S

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    So, ich möchte mal über Bietstrategien bei Ebay nachfragen, falls sich da jemand auskennt. Mache ich zum ersten Mal. Ich möchte jetzt noch ein Legoset kaufen, dass LEGO nicht mehr anbietet und dafür nicht mehr als 500 Euro(weil ich es für 500 auch sofort-kaufen könnte) ausgeben.


    Da das oberste Set keine Gebote hat, könnte ich es mir morgen wahrscheinlich sichern. Allerdings hätte ich kaum was gespart dann. Theoretisch könnte ich mir die unteren für weniger sichern, aber ich bin jetzt seit 2 Wochen am rumbieten und bisher haben auch Gebote, die in dem Bereich von 100 Euro anfangen am Ende 500 Euro erreicht und wenn es bei den dreien genau so sein wird, würde ich mich dann ärgern, nicht die erste Gelegenheit für das oberste Set genutzt zu haben. Andererseits würde ich mich auch ärgern, wenn ich beim obersten Set zugreifen würde und dann am Sonntag merke, dass die anderen für viel weniger gekauft wurden.

  • Das Wesen des Ersteigerns ist leider, dass man nie wissen kann, ob man mit Sofortbieten oder mit Ersteigern besser fahren würde. :( Aber wenn Du ersteigern willst, würde ich nicht Tage vorher schon bieten, sondern kurz vor Ende der Auktion (mit der Gefahr, dass Du nicht Auktionsgewinner bist). Oft reicht es, wenn man 20 bis 10 Sekunden vor Ende sein Gebot abgibt. Und trotzdem ist es möglich, überboten zu werden.
    Jedenfallsviel Erfolg!

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