Klar hat Cersei bei Roberts Tod eine gute Ausgangsstellung, aber ich finde schon, das sie sich diese Stellung zumindest teilweise erarbeitet hat. Sie hat ein eigenes Netzwerk aus Spionen, Getreue und den größten Einfluss auf den König, der natürlich ihr minderjähriger Sohn ist. Und nach dem Tod ihres Gemahls erhält sie ihre Stellung, baut sie sogar aus und setzt sich gegen Konkurrenten wie Tyrion durch. Nach Tywin und Joffreys Tod hat sie dann nahezu die absolute Macht im Reich. Letztendlich scheitert sie dann zwar an sich selbst, aber das mindert ja nicht ihren vorherigen Aufstieg. Und Scheitern können ja auch starke Charaktere. Catelyn scheitert ja letztlich auch auf ganzer Linie.
Bei Arya meinte ich, das wohl niemand einem kleinen, adligen Mädchen das Überleben in einer durch Krieg zerrütteten Welt zugetraut hätte. Im Buch denken ja auch die meisten Leute, das Arya tot ist. Das einzelne Menschen etwas in ihr gesehen haben, schließt ja nicht aus, das ihr Überleben extrem unwahrscheinlich war und sie es den Umständen entsprechend relativ gut gemeistert hat.
Weiter würde ich wie gesagt Brienne als guten und starken Charakter sehen, die ihre Aufträge, die sie selbst für richtig hält, gewissenhaft ausführt. Sie stellt sich ihren Problemen und Aufgaben und wächst dadurch. Und das, ohne eine flache Amazone zu sein.
Im Buch bekommen halt auch starke Cgaraktere selten das, was sie wollen. Und wenn, dann meist nicht dauerhaft oder ohne Verluste. Das ist geschlechterunspezifisch.
Der Einzigen, der das geradezu kometenhaft gelingt, ist Daenerys, auch wenn sie ja in Meeren auf vergleichsweise leichte und hausgemachte Probleme trifft. Deshalb ist das auch für mich einer der wenigen schlechten Charaktere.
Dieses Aufsteigen und Fallen ist ja schon ein durchgehendes Motiv im Buch, was ja auch bspw. von Beren kritisiert wird. In diesem System sind aber Frauen erfrischenderweise eben kein schmückendes Beiwerk, sondern zumeist eigenständig handelnde und teilweise sehr starke, teilweise auch schwache Akteure.