Bundestagsqual

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    So ein Markt hat den schönen Nebeneffekt, dass Angebot und Nachfrage sich gegenseitig beeinflussen, das gilt auch für den Arbeitsmarkt. Und die Mehrzahl der Leute sind daher nicht wirklich in ihrem Traumjob aktiv, sondern in einem, in dem sie gebraucht werden. Ein bedingungsloses Grundeinkommen neben dem Geld, was man sonst verdient, und völlig unabhängig davon, würde so manchen Träumer dazu verleiten, sich aus diesem Markt zurückzuziehen und ebendiesen Traum zu leben (sofern das geht, den Arztberuf kann man schlecht hobbymäßig ausüben). Hört sich hübsch an, ist nur großer Mist für die Wirtschaft, die in einigen Branchen so schon kaum Nachwuchskräfte findet.

    Joar. Das Szenario halte ich jetzt nicht für so furchtbar realistisch, da glaube ich viele Menschen (inklusive mir) gar nicht unbedingt DEN krassen Traumberuf haben, für den sie ne Menge Geld aufgeben würden, und andererseits für das Ausüben der Wunschtätigkeit ja immer noch ein entsprechender Arbeitsplatz zur Verfügung stehen muss. Und den kann man denke ich in den seltensten Fällen selbst aus dem Boden stampfen, ist ja auch nicht so das plötzlich alle ökonomischen Einflüsse einfach verschwinden. But i see your point.


    Zitat

    Das bedingungslose Grundeinkommen würde da irgendwie nicht reinpassen, das wäre einfach aberwitzig. Denn was soll man eigentlich verteilen, bevor alle zusammen dafür gearbeitet haben, es zu erlangen? Klar, wir sind keine Steinzeitmenschen und bei unsbekommt auch nicht jeder ein gleich großes Stück vom gemeinsam gebackenen Kuchen ab (mancher trotz sehr viel Anteil am Backen nur ein Krümelchen, manch anderer trotz Nixtun ein großes Stück). Doch das hat nix mit dem Grundeinkommen zu tun, sondern mit anderen Fragen wie zB der Reichensteuer.
    Mein Problem ist also ein Prinzipielles. Der Staat kann sicher Geld verteilen, das er vorher eingenommen hat (Steuern zB), aber dauerhaft Geldleistungen garantieren, für die keine sichere, beständige Quelle existiert? Klingt nicht seriös in meinen Ohren.

    Klar, wenn mans nicht auf Pump finanzieren wollte wie so ziemlich alles andere, bräuchte man schon ne Stange Geld, mehr als für Hartz oder ähnliches. Müsste also mit höheren Steuern einhergehen und wäre so tendenziell ein Instrument der Umverteilung von oben nach unten. Aber mit Steuererhöhungen kannste den Durschnittsdeutschen ja jagen, wird also nie in Kraft treten. Wobei ich - nur mal am Rande - Mehreinnahmen des Staates was Steuern angeht für unabdingbar und für einen absolut logischen Schritt halte, da seit dem WW2 der Staat immer verschuldeter und verschuldeter und verschuldeter und seine Bürger immer reicher und reicher und reicher geworden sind (und zwar viel reicher als der Staat verschuldet). Insbesondere da wo sich das Kapital am absurdesten anhäuft, bei den reichsten 5 oder wie viel auch immer Prozent, könnte man wenns nach mir ginge mit dem Ausbeuten eher heute als morgen anfangen. Nur schade dass es nicht nach mir geht ;(

    "Once they figure a way to work a dead horse, we'll be next. Likely I'll be the first too. 'Edd' they'll say, 'dying's no excuse for laying down no more, so get on up and take this spear, you've got the watch tonight.' Well, I shouldn't be so gloomy. Might be I'll die before they work it out." - Edd Tollett

  • Tja, Bayern hat gewählt und den Seehofer mit einer Absoluten ausgestattet - und nebenbei die FDP zum Teufel gejagt.


    Bleiben für mich zwei Fragen: Kommt die Autobahngebühr für Ausländer?


    (Beim EUGH kriegen sie angeblich - Stichwort Gleichbehandlung aller Unionsbürger - hysterische Lachanfälle.)


    Und: Was ist das für ein absurdes Wahlrecht, wo du mit 47,7 Prozent der Stimmen 53% der Mandate kriegst?

    [b] Sorry, no dragons in Winterfell!


    Hodor I. Targaryen wählte nach seiner Inthronisierung das neue Motto seines Hauses aus: "Hodor"!

  • Zur Umsetzung der Autobahngebühr kann ich zwar nichts sagen, aber die Mandatverteilung ist doch vollkommen logisch. Da wegen der 5%-Hürde ein gewisser Anteil der gültig abgegebenen Stimmen bei der Berechnung der Sitze keine Rolle spielen braucht man somit nur die absolute Mehrheit bei den Stimmen für die Parlamentsparteien.

    "Not every man has it in him to be Prince Aemon the Dragonknight." -Wyman Manderly


    Ceterum censeo Casimirem esse delendum.

  • Die 'Autobahngebühr' für Ausländer ist der totale Dummfug und rein polemische Wählerstimmen-Fangmethode. Dämlicher geht's nimmer. Schlicht aus dem Grund, weil Seehofer die Einführung munter behaupten kann, während schon seit Wochen klar ist, dass diese Trennung zwischen 'Deutschen' und 'Ausländern' auf EU-Ebene nicht haltbar ist und damit auch nicht eingeführt werden kann. Es ist schlicht gegen das Gesetz. Das bedeutet: entweder die Maut kommt für alle, oder für niemanden.
    Aber was schert es Seehofer, er kann auf die Pauke hauen und am Ende kann er das Scheitern der Merkel oder der FDP oder all den anderen fiesen Partein in die Schuhe schieben, die sich seiner gerechten Weisheit nicht anschließen wollten.
    Ich nehme auch nicht an, dass Seehofer deswegen von den allermeisten gewählt wurde, aber wer darauf reingefallen ist, ist selber Schuld. Letztendlich ist es mal wieder ein Beweis für die Dreistigkeit mit der einige Politiker in Deutschland agieren. Fällt mir besonders oft bei Vertretern der CDU/CSU und der FDP auf. Ein Grund, bei denen kein Kreuz zu machen.

    "[…] Ich wünschte, all das wäre nie passiert …" "Das tun alle, die solche Zeiten erleben, aber es liegt nicht in ihrer Macht, das zu entscheiden … Du musst nur entscheiden, was du mit der Zeit anfangen willst, die dir gegeben ist." (J.R.R. Tolkien, Frodo und Gandalf)

  • Ach kait, wenn du die dreistigkeit der Politiker im südlichen Nachbarland mitkriegen würdest, wärst du froh, dass du da dein Kreuz machen kannst, wo du es machen darfst.


    Die FPÖ (wers nicht weiß, dasss sind die Stramm-Rechten) plakatieren "Nächstenliebe" - aber natürlich nur für "echte Österreicher".


    Ein greiser Millardär gründete seine eigene Partei, um gegen "Korruption und Parteibuchwirtschaft" zu kämpfen.


    Und kaufte gleich mal vom gemäßigten Rechtsableger BZÖ, das den Wiedereinzug nicht schaffen wird, ein paar Abgeordnete ein, also Berufspolitiker, die sonst aus der Politik aussteigen müßten. Erworben hat er sein Vermögen übrigens in den 70er Jahren in Kanada, weil die damalige kanadische Stahlindustrie heftig subventioniert wurde, um sich von US-Steels unabhängig zu machen ...


    Punkto Peinlichkeit ist Frank Stronach, der vor ein paar Jahren Opel übernehmen wollte, auf Augenhöhe mit Berlusconi.


    Neulich fordete er "Todesstrafe für Berufskiller". Oh ja, das ist ja tatsächlich ein eingetragener Berufsstand.


    In Wien gibts tatsächlich eine Firma "Killer" (Altpapierbeseitigung), wenn die bei der Firmenbezeichnung das Altpapier vergessen, geht es denen wohl an den Kragen.


    Dann gibt es noch die ÖVP (Christlich-Sozial, aber eher CSU als CDU), die munter "Zukunft" und jetzt gehts erst richtig los plakatieren.


    Hmkl was haben die eigentlich in den letzten 27 Jahren so getrieben? Da waren sie nämlich an jeder Regierung beteiligt. Vielleicht wollen sie uns mitteilen, dass sie einsehen, dass sie hauptsächlich Mist gebaut haben?


    Und dann letztlich noch der (sozialdemokratische) Kanzler, der mit "sicherer Hand" regiert. Ein Schelm, wer an Gerhard Schröders Wiederwahlkampagne von 2002 denkt.


    Nachdem diverse Gerichte immer noch damit beschäftigt sind, die Hälfte der ÖVP-FPÖ-Regierung von 2000-2006 hinter Gitter zu bringen, hat er natürlich nicht unrecht, wenn er vor Schwarz-Blau warnt. Allerdings liebe ich meine Heimatstadt offensichtlich nicht, weil ich dennoch nicht rot wählen werde, um Wien vor Schwarz-Blau zu schützen... ("Wer Wien liebt, der schützt es vor Schwarz-Blau.)


    Dann gibt es noch ein lustiges Grüppchen, das sich "Neos" nennt. Wer jetzt an die Matrix denkt, ist leider am falschen Dampfer, das steht für "Neuer Österreich und Liberales Forum".


    Trotz erbitterter Materialschlacht aus den Mitteln eines Bautycoons werdens die mit ihren neoliberalen Ansichten auch nicht schaffen.


    Was wird geschehen? Die Grünen und die Rechten werden zulegen, SPÖ und ÖVP verlieren, statt des unnötigen BZÖs wird das Team Frank reinkommen und vermutlich bald wieder zerfallen und die mit einer knappen Mehrhaeit ausgestattete "Große Koalition" wird fünf weitere Jahre weiterwurschteln.


    Und darüber muss man vermutlich noch froh sein.


    Rot-Grün ist nicht in Sicht und alles außer dem und einer großen Koalition ist zwar wieder mal ein goldenes Zeitalter für Kabarettisten, aber ansonsten nicht eigentlich lustig.


    Edit: Ich finde es ja eigentlich putzig, das es in Deutschland genau 2 Diskussionen im Fernsehen gab.


    In Österreich dürfen sich alle sechs Spitzenkandidaten der Parlamentsfraktionen im staatlichen Fernsehen duellieren, auch auf den zwei größeren Privatsendern gibts Debatten. Schließlich und endlich kommt man auf 50 Diskussionstermine im TV.


    Habe mir noch keine Sendung angeschaut, wozu auch? Weiß ja ohnehin von vorn herein, was die labern.

    [b] Sorry, no dragons in Winterfell!


    Hodor I. Targaryen wählte nach seiner Inthronisierung das neue Motto seines Hauses aus: "Hodor"!

    Einmal editiert, zuletzt von ssnake ()

  • Mir reichen 2 Debatten, mehr machen die Wahl auch nicht spannender.


    Tja, Seehofer, der alte Dummschwätzer und Populist, hat es geschafft. Keine Ahnung, was die Bayern sich dabei gedacht haben. Bayern halt. :modo:
    Ich fand bei uns vor allem die Aufregung um Steinbrücks Stinkefinger lustig. Nachdem der Großteil der Kommentatoren den Kontext, nämlich eine ihn schon ewig verfolgende, nervige Frage in einem Ohne-Worte-Interview (lustige Idee übrigens), geflissentlich ignoriert/ausgelassen hatte, braute sich ein gewaltiger Sturm im Wasserglas zusammen und drohte ... ein Pfützchen auf dem politischen Parkett zu hinterlassen oder so. :sleeping:


    Kann es kaum erwarten, dass dieses Wahltheater endlich vorbei ist und die große Koalition die Merkelsche Einlullpolitik, bei der in den letzten Jahren sicher zig Politikjournalisten arbeitslos wurden (die FDP fordert Steuersenkungen - Merkels Reaktion: :ninja:, Seehofer poltert "Miah fordern Zölle auf nichtbayrische ... Pardon, nichtdeutsche Biere!" - Merkels Reaktion: :rolleyes: ), fortsetzt.
    Dann kann ich die nervige Politik erst mal wieder für ne Weile ausblenden.

  • Mir reichen 2 Debatten, mehr machen die Wahl auch nicht spannender.



    Dann kann ich die nervige Politik erst mal wieder für ne Weile ausblenden.


    Nanana, wer sich nicht um die Politik kümmert. läßt zu, dass sich die Politik um einen kümmert! (Zitat Erich Kästner)


    Ich würde die Methode der freiwilligen Selbstmontage nicht ganz außer acht lassen.


    Wenn du die Talking Heads fast jeden Tag in der Glotze hast, werden sich auch genügend Leute finden, die sich doch einmal ihre ursprüngliche Wahlentscheidung anschauen wollen.


    Und das "Team Stronach" sinkt in den Umfragewerten, seit der verwirrte Uhu seine (sehr dünne) Decke der Politikkenntnis auspacken musste. In Wirklichkeit hat der keine Ahnung - und am Ende werden wir sehen, ob er überhaupt die Hürde packt.


    In Deutschland gibt es halt keine Kultur des Fernsehwahlkampfes - hierzulande sorgt es zumindest für gute Quoten.


    Wenn ein ehemaliger US-Korrespondent des ORFs den Kanzler eine Stunde in seinem eigenen Auto interviewen will ("Wahlfahrt" heißt die Sendung) und der Kanzler der Republik dann hemdsärmlig mithelfen muss, das Auto auf den Pannenstreifen zu schieben, weils verreckt ist, ist das durchaus unterhaltsam.


    (Lustigerweise gibt es davon keine Filmaufnahmen - die haben alle nur das Auto gefilmt.)


    Ich würde schon auch lieber hören, was der Spitzenkandidat einer Partei in zig Stunden Diskussion und Interview zu sagen hat, bevor ich aufgrund eines Zeitungsartikels oder eines Wahlplakates meine Entscheidung treffe.


    Eine Diskussion kann man einüben, aber bei mindestens 10 Fernsehterminen zeigt sich schon wer ein Papagei ist - und wer wirklich was drauf hat.


    Vor allem, wenn am nächsten Tag die Printmedie / Social Networks deine schlimmsten "Uuuups" genüßlich wiederkauen.

    [b] Sorry, no dragons in Winterfell!


    Hodor I. Targaryen wählte nach seiner Inthronisierung das neue Motto seines Hauses aus: "Hodor"!

  • Zitat

    Und das "Team Stronach" sinkt in den Umfragewerten, seit der verwirrte Uhu seine (sehr dünne) Decke der Politikkenntnis auspacken musste. In Wirklichkeit hat der keine Ahnung - und am Ende werden wir sehen, ob er überhaupt die Hürde packt.

    Hier ist das Gespräch des Herrn Lackner und Herr Rainer vom Profil interessant. Die Hürde werden sie sicherlich packen, dafür gibt es genug Leute, die kein Interesse daran haben ob die Parteispitze eine Ahnung von Politik hat oder nicht. Und den Restabschaum, der nach der Todesstrafe ruft, hat er sich zumindest auch ins Boot geholt.

    Zitat

    In Deutschland gibt es halt keine Kultur des Fernsehwahlkampfes - hierzulande sorgt es zumindest für gute Quoten.

    Ich hab wenig vom preußischen Wahlkampf mitbekommen. Was ich allerdings gesehen habe ist, dass es ein Wahlkampf der beiden Großparteien ist. Hier werden ja fast prinzipiell nur Merkel und Steinbrück aufeinander losgelassen. Etwas, was mich schon sehr stark an den amerikanischen Wahlkampf erinnert.


    Der Quotenschlager bleibt aber aus. Die Konfrontationen (Ich kann mich mit dem Format immer noch nicht anfreunden. Es ist prinzipiell eine gute Idee die Parteien in jeder möglichen Konstellation miteinander diskutieren lassen. Aber ich finde die Turnher komplett inkompetent und der persönliche Parteifanclub mit ihren Klatscheinlagen im Minutentakt wirklich bescheuert) kommen immerhin auf zwischen 27-32% Marktanteil. Ansich kein schlechtes Ergebnis. Aber das schaffen die Samstagsseitenblicke ebenfalls.


    Zitat

    Wenn ein ehemaliger US-Korrespondent des ORFs den Kanzler eine Stunde in seinem eigenen Auto interviewen will ("Wahlfahrt" heißt die Sendung) und der Kanzler der Republik dann hemdsärmlig mithelfen muss, das Auto auf den Pannenstreifen zu schieben, weils verreckt ist, ist das durchaus unterhaltsam.

    Ich finde das Format sehr interessant. Es bringt irgendwo ein wenig den Menschen aus dem Politiker heraus. Ich denke auch, dass Settele ein gutes Hänchen für diese "hervorlockende Nähe" hat. Zumindest hat es gut gezeigt wie wenig Ahnung der Stronach hat und wie sympathisch Buchner eigentlich ist.

    Zitat

    Ich würde schon auch lieber hören, was der Spitzenkandidat einer Partei in zig Stunden Diskussion und Interview zu sagen hat, bevor ich aufgrund eines Zeitungsartikels oder eines Wahlplakates meine Entscheidung treffe.

    Das Problem, das ich bei "Interviews" oder "Diskussionen" prinzipiell habe ist, dass dort ein möchtegern Moderator (ja, Frau Turnher, ich meine Sie) sehr durchsichtige und polemische Fragen stellt. Man weiß, dass der Moderator damit versucht den Politiker aus seiner Verteidigung zu locken, erreicht damit aber im Endeffekt nur, dass der Politiker irgendeinen einstudierten Satz von sich gibt. Zumal diese Moderatoren kein fundiertes Wissen in vielen Bereichen haben, sondern sich auf irgendwelche Statistiken, die sie vorher rausgesucht haben berufen. Mir gefällt das Format Pressestunde sehr gut. Dort treffen Politiker oft auf einen Moderator und einen unabhängigen Experte. Hier kann ein Fachmann dem Volksvertreter sagen, was er alles falsch macht. Hat schon andere Qualitäten. Ich finde es auch immer noch Schade, dass sie den Club2 abgedreht haben. Ich weinte eine einzelne männliche Träne der Männlichkeit, als sich Peter Rabl verabschiedet hatte.


    Ich frage mich aber immer noch welch einfacher Geist sich durch Boulevard, Plakate und dämlichen Werbespots beeinflussen lässt.

  • Habe mir noch keine Sendung angeschaut, wozu auch? Weiß ja ohnehin von vorn herein, was die labern.

    Oh, da hast du aber das beste Kabarett seit Jahren versäumt. Was Stronach da von sich gegeben hat - gerade bei der Sendung auf Puls4 - das war schon ganz großes Kino.

    Das Buch ist die Axt für das gefrorene Meer in uns.
    Franz Kafka


  • Habe erst gestern durch diesen Thread das mit Seehofer und der PKW-Maut für Ausländer mitgekriegt. Zuerst dachte ich, dass ich da etwas nicht ganz verstanden haben und dass die ganze Sache nicht ganz so dämlich ist, wie sie auf den ersten Blick klingt. Nachdem ich mir nun ein paar Artikel durchgelesen habe, hat sich herausgestellt, dass die ganze Sache tatsächlich genauso dämlich ist, wie es klingt.


    Und dieser Kerl bekommt tatsächlich ca. 48 % mit einer solchen diskriminierung. Dann habe ich auch noch gelesen, dass Seehofer angeblich nur deshalb die PKW-Maut nur auf Ausländer beschränkt, weil er sich damit mehr Stimmen erhofft, als wenn er die PKW-Maut auf alle Bürger ausbreitet. Verstehe ich das etwa richtig, dass Politiker davon ausgehen, dass sie von unseren Bürgern mehr Stimmen mit Diskriminierung holen können, als wenn sie von den Bürgern erwarten, dass sie etwas mehr Geld zahlen müssen. Und das allerschlimmste ist, dass sie damit scheinbar recht haben. Auf einer Umfrage der ARD gab es eine deutliche Mehrheit dafür und als ich das Thema an meinem Arbeitsplatz ansprach hörte ich dieselbe verquere Logik, dass das doch nur gerecht wäre, weil wir im Ausland doch auch zahlen müssen.

  • Dann habe ich auch noch gelesen, dass Seehofer angeblich nur deshalb die PKW-Maut nur auf Ausländer beschränkt, weil er sich damit mehr Stimmen erhofft, als wenn er die PKW-Maut auf alle Bürger ausbreitet. Verstehe ich das etwa richtig, dass Politiker davon ausgehen, dass sie von unseren Bürgern mehr Stimmen mit Diskriminierung holen können, als wenn sie von den Bürgern erwarten, dass sie etwas mehr Geld zahlen müssen.

    Und wenn man dann noch bedenkt, daß er mit seiner unsäglichen PKW - Maut für Ausländer gegen EU - Recht verstößt und daß die infrage kommenden Ausländer grade mal 5 % der PKWs auf deutschen Autobahnen ausmacht und das Ganze wahrscheinlich mehr kostet, als es einbringt... dann frage ich mich wirklich, wer den Scheiß ernst nimmt!
    Wenn eine PKW - Maut kommt, dann kommt sie für alle... dann kann ich als Pendler, der wöchentlich 750 km gurken muss, davon ca. die Hälfte auf der Autobahn ich nur nur noch :puke:

    I've come to the point in my life where I need a stronger word than "FUCK".

    Einmal editiert, zuletzt von Esmeralda () aus folgendem Grund: Edith sagt: Rechtschreibung und Grammatik sind mit mir durchgegangen...

  • Bei der letzten Bundestagswahl gab es noch den Schlagabtausch zwischen zumindest der SPD, CDU, FDP, Grünen und LINKE. Fand ich damals ziemlich unterhaltsam, weil tatsächlich inhaltliches besprochen wurde. Das fehlt mir in dem aktuellen Wahlkampft total. Ich meine Peer Steinbrücks Geste??? Angies Anzugfarbe? Was sind das für Themen? Na ja, kann wirklich jedem nur raten, die Parteiprogramme zu lesen oder tatsächlich mal so einen Wahl-o-Mat durchzuklickern.


    Bei den österreichischen Diskussionen habe ich mich übrigens sehr amüsiert.


    Was die PKW-Maut angeht... Joa. Ich wäre tatsächlich für eine Vignette bei gleichzeitiger Absenkung der PKW-Steuern. Das wäre schon bei Einführung der LKW-Maut sinnvoll gewesen. Aber nein, da kauft man lieber teure (und somit aus Steuergeldern subventionierte) Technologie von Siemens. Das jetzt auf die Autofahrer anzuweden ist vermutlich ein zu großes Gehampel und es gibt dafür wirklich keinen Rückhalt in der Bevölkerung. Daher vermute ich, dass sie dieses heiße Eisen nicht anfassen werden. Aber wer weiß. Jedenfalls steht dieses Thema für mich bei der Wahl eher nicht so im Vordergrund. Bildungsfragen oder Büroktratieabbau sind mir da wichtiger.

    "[…] Ich wünschte, all das wäre nie passiert …" "Das tun alle, die solche Zeiten erleben, aber es liegt nicht in ihrer Macht, das zu entscheiden … Du musst nur entscheiden, was du mit der Zeit anfangen willst, die dir gegeben ist." (J.R.R. Tolkien, Frodo und Gandalf)

  • Also ich finde es vorallem wichtig, dass man überhaupt wählen geht. Was dann schließlich jeder wählt ist seine eigene Entscheidung und perfekt zu den eigenen Interessen passt sicher keine Partei. Aber aus diesem Grund oder aus Protest gar nicht wählen zu gehenist definitiv der falsche Schritt. Ich persönlich mache immer Briefwahl, habe mich also schon entschieden. So wie ich mich kenne hätte ich sonst am Wahlsonntag keine Lust vor die Tür zu gehen, da erledige ich das lieber schon bequem vorher.

    *****Kriege sind einfacher als Töchter.****

  • Aber aus diesem Grund oder aus Protest gar nicht wählen zu gehenist definitiv der falsche Schritt.

    Warum ist das falsch? Damit wird letzten Endes eig. genau die eine grundlegende demokratische Freiheit der eigenen Entscheidung entwertet. Das Wählen wird hiernach also über das Nichtwählen gestellt, was die Freiheit des Nichtwählens als schlechter klassifiziert.

  • Du möchtest also sagen, dass Freiheit verbietet, Entscheidungen zu bewerten? Ganz im Ernst, das ist Schwachsinn. Wenn du nicht die Freiheit hättest, eine Wahl zu treffen, die ein anderer für schlecht hält und die vielleicht auch schlecht ist, dann wärst du nicht frei. Im Gegensatz existiert aber auch eine Meinungsfreiheit, die jedem erlaubt, Entscheidungen zu kritisieren. Ohne damit damit die Freiheit zu dieser Entscheidung zu kritisieren.


    Du hast übrigens auch die Freiheit, NPD zu wählen. Dann würde ich aber ganz offen sagen: Das ist Scheiße. Und ich würde mich auch nicht antidemokratisch deswegen fühlen. Oder als würde ich irgendeine Freiheit abwerten.

    Im übrigen meine ich, die deutsche Neuübersetzung sollte vernichtet werden.

  • Zitat

    Warum ist das falsch? Damit wird letzten Endes eig. genau die eine grundlegende demokratische Freiheit der eigenen Entscheidung entwertet. Das Wählen wird hiernach also über das Nichtwählen gestellt, was die Freiheit des Nichtwählens als schlechter klassifiziert.


    Nein. Es wurde die Meinung geäußert das es besser ist wählen zu gehen (dazu zählt auch eine ungültig gemachte Stimme) als gar nicht wählen zu gehen. Diese Meinung hat erst einmal gar nichts mit demokratischer Freiheit zu tun. Ich halte es auch für besser das die Leute wählen gehen, aber ich befürworte keine Wahlpflicht. Also wo ist das Problem?

    "Tigris doofitis ordinaris"
    "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    "Der Strike ist dem Räumfehler sein Tod..."

  • Hmm, habe da wohl nicht ganz korrekt geschlussfolgert. Also gibt es kein Problem mehr. ;)


    Und weil es zum Wahlergebnis passt oder sonst lustig sein kann: AfD-Humor

  • Bin gespannt, wie es jetzt wirklich in Deutschland ausgeht.


    Ob die Merkel jetzt wirklich die Absolute kriegt?


    Dann wird der lustige Seehofer wohl die Opposition in der Regierung werden ...


    Dass in Hessen die CDU für dem Machterhalt innige Stoßgebete sendet, dass es die Linke wirklich in den Landtag schafft und nicht bei nur drei verbleibenden Fraktionen plötzlich Rot-Grün Hessen übernimmt wäre der Witz zum Tage von Angies Wahltriumpf.

    [b] Sorry, no dragons in Winterfell!


    Hodor I. Targaryen wählte nach seiner Inthronisierung das neue Motto seines Hauses aus: "Hodor"!

  • Zitat

    Ob die Merkel jetzt wirklich die Absolute kriegt?

    Falls es so kommt kann sie sich bei der AfD bedanken.

    "Once they figure a way to work a dead horse, we'll be next. Likely I'll be the first too. 'Edd' they'll say, 'dying's no excuse for laying down no more, so get on up and take this spear, you've got the watch tonight.' Well, I shouldn't be so gloomy. Might be I'll die before they work it out." - Edd Tollett

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