ZitatSo ein Markt hat den schönen Nebeneffekt, dass Angebot und Nachfrage sich gegenseitig beeinflussen, das gilt auch für den Arbeitsmarkt. Und die Mehrzahl der Leute sind daher nicht wirklich in ihrem Traumjob aktiv, sondern in einem, in dem sie gebraucht werden. Ein bedingungsloses Grundeinkommen neben dem Geld, was man sonst verdient, und völlig unabhängig davon, würde so manchen Träumer dazu verleiten, sich aus diesem Markt zurückzuziehen und ebendiesen Traum zu leben (sofern das geht, den Arztberuf kann man schlecht hobbymäßig ausüben). Hört sich hübsch an, ist nur großer Mist für die Wirtschaft, die in einigen Branchen so schon kaum Nachwuchskräfte findet.
Joar. Das Szenario halte ich jetzt nicht für so furchtbar realistisch, da glaube ich viele Menschen (inklusive mir) gar nicht unbedingt DEN krassen Traumberuf haben, für den sie ne Menge Geld aufgeben würden, und andererseits für das Ausüben der Wunschtätigkeit ja immer noch ein entsprechender Arbeitsplatz zur Verfügung stehen muss. Und den kann man denke ich in den seltensten Fällen selbst aus dem Boden stampfen, ist ja auch nicht so das plötzlich alle ökonomischen Einflüsse einfach verschwinden. But i see your point.
ZitatDas bedingungslose Grundeinkommen würde da irgendwie nicht reinpassen, das wäre einfach aberwitzig. Denn was soll man eigentlich verteilen, bevor alle zusammen dafür gearbeitet haben, es zu erlangen? Klar, wir sind keine Steinzeitmenschen und bei unsbekommt auch nicht jeder ein gleich großes Stück vom gemeinsam gebackenen Kuchen ab (mancher trotz sehr viel Anteil am Backen nur ein Krümelchen, manch anderer trotz Nixtun ein großes Stück). Doch das hat nix mit dem Grundeinkommen zu tun, sondern mit anderen Fragen wie zB der Reichensteuer.
Mein Problem ist also ein Prinzipielles. Der Staat kann sicher Geld verteilen, das er vorher eingenommen hat (Steuern zB), aber dauerhaft Geldleistungen garantieren, für die keine sichere, beständige Quelle existiert? Klingt nicht seriös in meinen Ohren.
Klar, wenn mans nicht auf Pump finanzieren wollte wie so ziemlich alles andere, bräuchte man schon ne Stange Geld, mehr als für Hartz oder ähnliches. Müsste also mit höheren Steuern einhergehen und wäre so tendenziell ein Instrument der Umverteilung von oben nach unten. Aber mit Steuererhöhungen kannste den Durschnittsdeutschen ja jagen, wird also nie in Kraft treten. Wobei ich - nur mal am Rande - Mehreinnahmen des Staates was Steuern angeht für unabdingbar und für einen absolut logischen Schritt halte, da seit dem WW2 der Staat immer verschuldeter und verschuldeter und verschuldeter und seine Bürger immer reicher und reicher und reicher geworden sind (und zwar viel reicher als der Staat verschuldet). Insbesondere da wo sich das Kapital am absurdesten anhäuft, bei den reichsten 5 oder wie viel auch immer Prozent, könnte man wenns nach mir ginge mit dem Ausbeuten eher heute als morgen anfangen. Nur schade dass es nicht nach mir geht