Ok, ich lasse mir von ein einer lächerlichen Szene doch nicht die ganze Folge kaputt machen.
Bin ein bischen enttäuscht. Nachdem die RW-Episode doch angenehm fokusiert war, ist das hier wieder "Business as usual" mit viel zu vielen Handlungssträngen, die gefühlt alle nur kurz angeschnitten und "in Position gebracht" werden.
Die Frage ist halt, wie sie es sonst machen sollen. Da Episode 9 immer die Eskalation der Handlung darstellt, müssen sie in Episode 10 die Charaktere erst einmal zu den Ereignissen in 9 Stellung beziehen und sie dann in Ausgangsposition für die nächste Staffel gehen lassen. Da es relativ viele starke Einzelszenen waren, konnte ich mit leben.
Die Szene mit dem "King in the North" hat bei mir die Wut auf die Freys noch einmal verstärkt, das war ja sowas von geschmacklos. Und Arya sieht das auch noch.
Schön fand ich die Szene mit Walder Frey und Roose Bolton. Neben dem erklärenden Element wurde nämlich der Unterschied zwischen den beiden ziemlich deutlich: Während Walder überall Herabsetzung und Beleidigung wittert, weswegen er auch Robb töten ließ, hat sich Rosse einfach auf die Gewinnerseite geschlagen. "Er hat meinen Rat nicht beachtet." Walder nimmt alles persönlich, Roose ist durch und durch unpersönlich und kalt.
Tywin:
Staffel 3 Episode 1 (zu Tyrion): "You are not my son!"
Staffel 3 Episode 10 (zu Tyrion): "You are my son!"
Ja, allerdings verwendet er das auch im Buch wie es ihm gerade in den Kram passt.
Alles anzeigenTheon:
Hmm das war diesmal wirklich "cheesy". Yara zeigt hier außerdem entschieden zu viel Bruderliebe.
Crew der Sea Bitch:
Neeein. Warum wurde die jetzt einfach so im Off getötet?
So durchwachsen die Theonstory in Staffel 2 war, Dagmer Cleftjaw fand ich klasse umgesetzt...hatte mich darauf gefreut ihn in Moat Cailin wieder zu sehen, das hätte der Theon/Ramsaygeschichte nochmal zusätzlich Würze gegeben.
Einen (zumindest in Staffel 2) einigermaßen wichtigen Antagonisten wie Dagmer, der immerhin Maester Luwin und zwei Waisenjungen auf dem Gewissen hat, einfach so nebenbei verschwinden zu lassen halte ich für eine blöde Lösung.
Ich freue mich irgendwie immer, wenn Nebencharaktere, die dann in anderern Serien nach ein paar Folgen unterschlagen werden, bei Game of Thrones wieder vorkommen. Dadurch entsteht der Eindruck, sie seien nie weg-, sondern einfach nur nicht im Bild gewesen.
Mir ist auch aufgefallen, dass Ashas Gefühle Theon gegenüber sich von denen aus den Büchern unterscheiden. Da allerdings Balon in den Büchern auch schon tot ist und Asha eigentlich in irgendeiner Burg auf dem Festland, war es dann auch schon gleichgültig, dass sie jetzt ein Killerkommando zusammenstellt. Ich konnte mit dem Eisengesocks sowieso nie viel anfangen, deswegen habe ich auch kein Problem damit, wenn die 200 Eisenmännern im Off die Haut abziehen. Kann aber völlig nachvollziehen, dass das für jemanden, der die Storyline in den Büchern mag, zu viele Änderungen sind.
Joffrey:
Fand ich diesmal erstaunlich unbeeindruckend. Er gibt viel zu schnell klein bei als Tywin ihn zurechtweist...das passt nicht zu ihm.
Naja, wenn man den Vergleich zu der Szene im Thronsaal zieht, war er doch erstaunlich aufmüpfig. Er widerspricht Tywin mehrmals und sagt letzten Endes sogar, dass er im gegensatz zu Robert nichts geleistet habe. Ich fand die Szene gut. Sehr viel Buchdialog, auch wenn man es nach dem "Sansa hat bestimmt Lust auf Sex, wenn sie das mit ihren Verwandten erfährt" hätte enden lassen sollen.
Stannis:
Ein lachender Stannis? Wtf! Allerdings war die Sache mit Davos als Hand ganz gut gelöst....dessen Leselektionen wurden schön mit eingebaut (u.a. wie er dort sein neu erworbenes Geschichtswissen gleich anbringen kann).
Ich fand die Lache etrem gut. Die hatte sowas Kaputtes. Und es war ja kein Lachen über etwas Lustiges, sondern ein hartes, freudloses Lachen, mehr wie ein Schnauben.
Die Lese-Szenen mit Davos finde ich jedes Mal gut. Hat etwas Putziges.
Gendry:
WTF? Einen Jungen, der nicht schwimmen kann ohne Proviant in ein Ruderboot nach Kings Landing setzen. Laute Karte sind das über 400km. Was haben die sich dabei gedacht? Außerdem verstehe ich nicht warum der ganze Aufwand gemacht wurde ihn nach Dragonstone zu holen, wenn er jetzt für die Story schon wieder unwichtig ist.
Da habe ich mich auch an Kopf gepackt. Da ist der Tod eigentlich genauso sicher wie in Melissandres Feuern. Freut sich halt der Ertrunkene Gott über ein Opfer, nicht der Feuergott. Für Buchleser sieht das etwas merkwürdig aus, dass Gendry da hingezerrt wird und dann wieder so schnell verschwindet. Allerdings wollten sie gerne diese Episode aus den Büchern mit rein nehmen. Kann ich auch verstehen, denn so viele tolle Sachen gab es ja im ersten Teil in der Handlung um Stannis nicht. Und was der Tausch Gendry für Edric bringt, wurde ja auch schon angesprochen. Ein Charakter weniger, der eh wieder verschwindet, und mehr Screentime für Gendry. Alles in allem ein etwas merkwürdig anmutendes Zwischenspiel, aber es gab Schlimmeres.
Shae:
Hä? Wie wollen sie diesen Charakter bloß wieder geradebiegen....
Gar nicht. Serien-Shae ist ein anderer Charakter als Buch-Shae. Gutes Herz und chronisch eifersüchtig. Muss man so hinnehmen.
Varys passt aber auch nicht so ganz, der sorgt sich viel zu sehr um Tyrion.
Ich habe das so verstanden, dass seine Sorge eher dem Reich gilt als Tyrion. Aber für das Wohl des Reiches braucht es halt seiner Ansicht nach einen Tyrion, weswegen seine Sorge eben auch diesem gilt.
Jon & Ygritte:
Eigentlich eine nette Szene, aber kommt mir das nur so vor als ob Jon plötzlich völlig anders spricht als sonst?
Liegt eventuell daran, dass er zur Abwechselung emotional ist. Heisere Stimme und so. Aber dass sie ihm gleich ihren halben Köcher in den Körper jagt, hätte ich auch nicht vermutet.
Jaime:
Warum diese wortlose Szene? Hätte man sich auch für Staffel 4 sparen können.
Ganz meine Meinung, absolut unnötig.
Daenerys:
Ich kann mir nicht helfen, aber die Szene wirkte auf mich eher seltsam
"Seltsam" ist in meinen Augen ein klarer Euphemismus. Wäre diese Szene das Ende von einer dritten oder meinetwegen 7. Episode gewesen, hätte ich den Kopf geschüttelt und es abgehakt. Aber so muss sich diese Szene mit der Geburt der Drachen und dem Auftauchen des Anderen-Heeres messen - und schneidet katastophal ab.
Ich habe überhaupt nicht verstanden, wieso in diesem Handlungsstrang eine derartige Spannung aufgebaut wurde. Als ob die Stadt noch nicht erobert worden sei. Oder habe ich irgendwas nicht mitbekommen? Immerhin hat es nicht an Menschen gemangelt. Aber so richtig stark fand ich die Ansprache von Daenerys jetzt auch nicht. Andererseits bin ich auch kein ehemaliger yunkischer Sklave. Auf jeden Fall wirkte es für mich viel zu gestellt und das Bad in der Menge am Ende sogar kitschig und eines Staffelendes von Game of Thrones unwürdig.
Ein würdiges Ende wäre gewesen,
dass sie die Wiederbelebung von Catelyn zeigen.
Dann wäre ich ziemlich zufrieden gewesen. So bleibt vor allem ein gleichwertiges Wort zu "Hodor": "Mhysa".