Die zweite Staffel ist vorbei, wie ist eure Resonanz?

  • Analog zum Thread der ersten Staffel
    Die erste Staffel ist vorbei, wie ist eure Resonanz?
    Dacht ich mir - da es noch keinen zweiten gibt - mache ich den jetzt auf.


    Um's für mich kurz zu halten:


    Ich fande die zweite Staffel sehr unterhaltsam. Bin mir nicht sicher ob ich sie höher als die erste Staffel stellen würde.
    Sie hat meiner Meinung nach stark angefangen - im laufe der etwas an Momentum verloren ( etwas zähe folgen 6-8 ) - was aber nicht die hin und wieder tollen Szenen ausschließt. Zum Schluss hin aber nochmal richtig gas gegeben und mit Blackwater wohl bisher einen Serien-höhepunkt erreicht der von der letzten Folge nicht übertrumpft werden konnte aber angemessen weitergeführt wurde, Handlungsstränge zusammen geführt hat und den Zuschauer gespannt auf die 3. Season warten lässt.


    Generelle Anmerkungen:


    - Tolle CGI / Studiumswechsel hatte keinen Qualitätsverlust - scheint teilweise sich sogar noch getoppt zu haben
    - Cast immer noch toll und fühlt sich so an als würden einige sich immer besser in ihren Charakter hinein versetzten können
    - Manche Änderungen - inwiefern sie notwendig waren sei dahingestellt - führen wie so oft befürchtet wohl langsam zum Butterfly-Effekt
    - zuviel Ros

  • Ich bin absolut begeistert von der 2. Staffel!!! Super Beginn, tolle Steigerung wahnsinnig geniale 6. Folge! Danach hatte ich schon keinerlei großartige Erwartungen mehr, da die Folge mich so aus den Socken gehauen hat, da war ich echt begeistert von! Und trotzdem ging es super genial weiter und ganz klar, die letzten zwei Folgen sind nochmal ganz dicht an die 6. rangekommen.


    Das einzige was mich stört, ist das es nur 10 Epis sind die eindeutig zu kurz sind :D Manche Stellen habe ich mir schon gern noch länger und ausführlicher gewünscht!

  • Nicht schlecht, aber bei Weitem nicht so gut wie die erste. Hat mich einfach nicht mitgerissen zum größten Teil. Mittendrin hatte ich schon gar keine Lust mehr die nächste Folge überhaupt anzusehen. Blackwater war allerdings ein Highlight und hat für mich vieles wiedergutgemacht. Ich hoffe die Zweiteilung des nächsten Buches wirkt sich positiv auf die dritte Staffel aus.


    Dany:
    Total nutzlos Story, überemotional gespielt. Auch im Buch passiert bei ihr nicht so viel, aber wenigstens musste ich mich da nicht permanent fremdschämen, wenn sie ihre Trotzphase auslebt. Die Änderungen waren vermutlich dazu gedacht, das Ganze etwas spannender zu machen, hat bei mir aber nicht gewirkt, im Gegenteil fand ich vieles sogar unlogisch. Schade, dass nicht zumindest das House of the Undying ein Kracher geworden ist, aber gut, sowas ist schwierig umzusetzen.


    Theon:
    Gut geschauspielert, die Änderungen waren eigentlich alle durchdacht und sinnig. Schade wegen Reek, aber der wurde ja leider nicht gecastet. Daher sind manche Sachen vielleicht nicht ganz so glatt gelaufen, aber ich kann es verschmerzen. Asha/Yara aber vom Aussehen und arroganter Art her eine Katastrophe, wirklich schade, hat sie mir immer als ein Art wilde, selbstbewusste Schönheit vorgestellt.


    Bran:
    Einer meiner Buchlieblinge, der aufgrund von fehlender Meera und Jojen und zu wenigen Visionen leider sehr unterging. Hoffentlich wird das in den folgenden Staffeln besser.


    Jon:
    Schlimm! Teilweise auch weil alles so abgehetzt ist. Viele Dinge sind einfach in meiner Vorstellung beeindruckender. Auch wenn Island schön ist, hab ich mir den Norden doch etwas bewaldeter vorgestellt z.B.. Ok gut, das ist vielleicht mein Problem. Enttäuscht war ich von der Fist of the First Men und vorallem vom Angriff der Anderen. War es da nicht eigentlich bereits dunkel? Die Szene war irgendwie wie aus einem Zombiefilm, statt mich frösteln zu lassen oder den gruseligen Touch des Prologes der ersten Staffel zu haben. Dazu kommt die Änderung des Handlungsablaufes bei Jon. Um seine Beziehung zu Ygritte besser aufzubauen, wurde viel von seiner Charakterentwicklung fallengelassen. Schade. Und wo ist eigentlich Ghost?


    Robb & Catelyn:
    Catelyn war in Ordnung, ich fand ihre Motivation Jaimie freizulassen nur nicht so nachvollziehbar wie in den Büchern, wo sie bereits die Nachricht von Brans und Rickons Tod erhalten hat.
    Robb war eine Katastrophe. Mit der Änderung von Jeyne Westerling zu Talisa wurde ich nicht nur peinlichen und dick aufgetragenem Kitsch ausgesetzt, sondern es ändert auch Robbs Charakter. Vorallem wenn man bedenkt, dass er in der Serie älter ist, als in den Büchern, handelt er mMn doch kindischer und weniger ehrenvoll als eben dort.


    Arya:
    Anstatt sich charakterlich weiterzuentwickeln, verbringt sie die meiste Zeit mit Opa Tywin. Sie handelt manchmal auch richtig dumm (der Brief). Das passt gar nicht zu ihr, auch wurde "vergessen" darzustellen wie brutal und kaltschnäuzig sie sein kann, was ja einen Grundstein für den weiteren Verlauf legt und auch ein wichtiger Teil ihrer Persönlichkeit ist. Mag schwierig sein, wegen dem Alter der Darstellerin, doof finde ich es trotzdem. Jaghen war super.


    Sansa:
    Die junge Dame wird nicht nur immer hübscher sondern auch schauspielerisch immer besser. Mir hat eigentlich jede Szene mit ihr gefallen. :)


    Cersei:
    Auch viel viel besser als letzte Season, die Szenen mit Tyrion waren immer klasse und in Blackwater war sie ne Bombe. Ich habe eigentlich nichts auszusetzen.


    Tyrion:
    Was soll man sagen, nicht nur in den Büchern mein Favorit. Klasse gespielt, super Dialoge, vorallem mit Varys, aber auch mit Cersei, Joffrey, Bron... weitere Auszeichnungen wären mehr als verdient! Das einzige was mich etwas gestört hat war Shae, ich bin mir nicht sicher wie sie die Sache "buchgerecht" weiterführen wollen.


    Stannis:
    Meh. Die Beziehung zu Melisandre hab ich mir immer leidenschaftsloser vorgestellt, eben im Einklang mit seinem Charakter. Wobei mich das eigentlich mehr oder weniger nur in seiner Einführungsfolge gestört hat, danach fand ich ihn nicht mehr so out of character. Mel selber ist "feurig" genug und die Schauspielerin macht ihren Job auch sehr gut. Davos ist auch in Ordnung, Sallador total klasse. Schade, dass man von letzterem nicht mehr gesehen hat :D


    Margaery:
    Neineineineien. Den Reiz der Figur macht aus, dass man als Leser eben nicht weiß, ob sie die unschuldige rehäugige Schönheit ist oder doch ein Miststück. Ehrlich gesagt, war ich bis zur Serie eher der Meinung, dass sie wenn auch nicht ganz naiv und unschuldig, doch zumindest nicht so machthungrig und verdorben ist. Das nimmt mir schon etwas den Spaß an ihrem Charakter :(


    Insgesamt muss ich sagen, dass mir der King's Landing Arc am meisten Spaß gemacht hat, und das obwohl es in den Büchern eher andersum war. Hier und mit der Blackwater-Folge sieht man aber auch eindeutig, dass der Serie die Konzentrierung auf einen Schauplatz ab und zu mal gut tun würde.

    Und nun trab ich und träume von Rehen,
    Trabe und träume von Hasen,
    Höre den Wind in der Winternacht blasen,
    Tränke mit Schnee meine brennende Kehle,
    Trage dem Teufel zu meine arme Seele

  • Ich sag mal so: Es hilft, das Warten auf das nächste Buch (falls vorhanden) zu überbrücken --- ein Ersatz für die Buchvorlage wird es niemals sein.

  • Ich kann nur sagen. HBO ist so geizig!
    Leute, CGI ist wirklich nicht so teuer. Ich habe Anfang Mai auf einer Grafikerkonferze eine Vortrag von den CGI Macher (deutsches Unternehmen Pixomondo) von der zweiten Staffel gesehen und dort sagte sie, dass nur 3(!) Prozent des Budgets in CGI läuft und hätten sie mehr Zeit, also nicht zwei bis drei Wochen pro Folge, sonder die doppelte Zeit, hätten sie viel mehr machen können.


    Sie haben so viel gute Szene, die ich sehnsüchtig erwartet habe, damit sie episch umgesetzt werden, einfach umgeschrieben, damit sie kein CGI benutzen müssen. Jaqen's Verwandlung, Danys Drachen hatte insgesamt gefühlte 30 Sekungen Screentime. Die Visionen im Haus der Unsterblichen. Die wurden zwar schön, aber etwas armselig umgesetzt. Erwartet habe ich viel mehr. Soviel zu CGI.


    Die Umgebung und Landschaft sind wieder mal Hammermäßig umgesetzt. Harrenhal sieht einfach super aus. Schlacht am Blackwater auch. Schade, dass Tyrion seine Nase nicht verloren hatte.


    Nun zum Drehbuch! WAS STIMMT AN DEM BUCH NICHT? Dass man soviel umschreiben muss?
    Danys gesamte Aufenthalt in Quarth wurde umgeschrieben.
    Catlyn war auf Riverrun, als er Jaime freiließ.
    Tywin hatte nie was mit Arya zu tun.
    All das, finde ich trägt zur Geschichte, Politik, Intrigen und Charakterentwicklung bei. Ich fand das nicht nachvollziehbar, dass man das einfach umschreibt. Andere Handlungen führen zur andere Reaktionen und die Motive der einzelnen Charaktere werden dementsprechend anders sein.


    Und die schauspielerische Leistung von Dany lässt sich auch etwas zum Wünschen übrig. Die Dany, die vom Kind zur Frau und dann zur Königin mit Kopf wird, ist absolut nicht mehr da, nur ein bockiges Kind, das nach dem schreibt, was noch nie ihres war.


    So hab jetzt mal bisschen Dampf gemacht.

    Black will always be my color.

  • Danys richtige Version würde eines Voraussetzen: Ein Rhaegar müsste gecastet werden und weitere andere darsteller.


    Rhaegar hat für mich eine besondere Position und irgendwie will ich den nicht als 0815-Statist da sitzen haben, will aber auch nicht das man unsinnig Geld verplämpert um einen entsprechenden Schaupsieler zu casten der eh nur 10 Sekunden vorkommt.


    Jetzt können einige mit dem Argument kommen, man könnt eihm mehr Screentime geben durch Rückblicke, aber der Zug ist bereits abgefahren!



    Die Visionen im Buch waren spitze!


    Seperat betrachtet waren die Visionen in der Serie vom ausgebrannten Thronsaal, der Mauer und Khal Drogo ebenfalls spitze inszeniert!



    Ihr wollt mehr Screentime für die Drachen? Wozu? Was sollen die da blöd im Käfig sitzen, herumflattern? In den Büchern machen die auch nix anderes außer auf Kissen rumliegen, durch die Luft fliegen oder sich die Schulter krallen. Dann hätt ichlieber mehr zeit mit den Wölfen verbracht. Hätte gern gesehen, wie Grey Wind seinen Namen und Ruf alle Ehre macht und Männern den Arm ausreist.



    Die Szenen mit Tywin und Arya? Ich versteh nicht ganz was man daran herumzumeckern hat. Losgelöst von der Tatsache, dass die Serie nur auf die Bücher basiert und das es dort anders geschah, waren die Szenen mit die Stärksten aus der ganzen Staffel.


    Man lernte Tywin kennen wie er ist. Hart, direkt, gnadenlos, ein Lannister und doch jemand den man irgendwie zu Mögen begann. Das Zusammenspiel mit Arya war grandios.


    Wir können froh sein, dass Roose Bolton bei Robb geblieben ist, dass wir dort auch etwas anderes zu sehen bekamen als Flirtgespräche und eine ungehobelte reinplatzerin.



    Die Dany Szenen - Ich fand die Dany Kapitel in Qarth unglaublich schrecklich und langweilig... Irgendwie war der Verlauf des Charakters mal nen Schritt vorwärts zur klugen Khaleesi dann wieder zurück zum bockigen Kind.


    Die Änderung in der Serie mit dem Diebstahl der Drachen udn Pyat Pree und seinem hokus Pokus fand ich recht erfrischend...



    Wermutstropfen: Die Jon-Szenen hätten etwas ausgebaut werden können. Iwie passiert bei ihm immer nur das selbe: Die wandern durch Eis und Schnee, Jon denkt er wäre klug und nen Top Kerl, andere erzählen das er es nicht ist und noch grün hinter den Ohren. Zwar nur nen Nebencharakter, aber ich fand im Buch die Szene schön, als Knappe Dalbrigde zurückbleibt und die Wildlinge aufhält. :(


    Hätten man da nicht ne Szene zeigen können, wo die 4 Ranger zusammen sitzen und Qhorin vll ne Geschichte erzählt?



    Meine Resonanz ist klar: Es gibt zu wenig Zeit um solch eine Geschichte darzustellen. Um das annähernd gut hinzubekommen, haben die Macher einen recht guten Weg beschritten. Und auch, obwohl ich mit Rose nicht zufrieden bin, ist sie doch ein gutes stilistisches Mittel um Verbindungen zu schaffen.


    Wer über GoT meckert, soll sich die Serienverfilmung von Schwert der Wahrheit anschaun und dann nochmal nachdenken. Da hat man es geschafft, ein schlechtes Buch schlecht zu verfilmen. Was ich damit allerdings sagen will: Eine Serie, die auf ein Buch basiert muss eigentlich nur den Grundstoff/Namen beinhalten. Inwiefern man sich daran hält, ist den Produzenten überlassen. Und hier, können wir doch recht froh sein wie es bisher gelaufen ist.

  • Wer über GoT meckert, soll sich die Serienverfilmung von Schwert der Wahrheit anschaun und dann nochmal nachdenken. Da hat man es geschafft, ein schlechtes Buch schlecht zu verfilmen. Was ich damit allerdings sagen will: Eine Serie, die auf ein Buch basiert muss eigentlich nur den Grundstoff/Namen beinhalten. Inwiefern man sich daran hält, ist den Produzenten überlassen. Und hier, können wir doch recht froh sein wie es bisher gelaufen ist.

    Gut, gebe ich dir Recht. Schwert der Wahrheit ist wirklich eine Billigproduktion.
    Ich finde die Serie auch wirklich sehr gut, als Stand Alone Serie super gut gemacht. Mir hat da nur die Tiefe der Bücher gefehlt.

    Black will always be my color.

  • Zitat

    Wer über GoT meckert, soll sich die Serienverfilmung von Schwert der Wahrheit anschaun und dann nochmal nachdenken. Da hat man es geschafft, ein schlechtes Buch schlecht zu verfilmen. Was ich damit allerdings sagen will: Eine Serie, die auf ein Buch basiert muss eigentlich nur den Grundstoff/Namen beinhalten. Inwiefern man sich daran hält, ist den Produzenten überlassen. Und hier, können wir doch recht froh sein wie es bisher gelaufen ist.


    Dir deine sonstigen Ausführungen ungenommen (bis auf die mit Tywin vielleicht), finde ich das Fazit an dieser Stelle ein bisschen komisch.
    Nur weil ich den Mutantenstadl nicht mag muss ich Andre Rieu nicht gut finden - sprich: Dass etwas noch schlechter geht ist kein Beweis für gut.
    Oh, das Essen schmeckt schauderhaft. Aber andere Menschen auf der Welt essen noch ekligere Dinge, njam njam, plötzlich schmeckts?
    So funktioniert das nicht. Entweder gefällt mir etwas oder es gefällt mir nicht, solche Vergleiche bringen da nix.


    Und natürlich kann ich da nicht froh sein, wenns beispielsweise mir überhaupt nicht taugt.
    Wenn es dem Produzent frei steht es zu machen wie es ihm gefällt, steht es den Zuschauern frei sich darüber zu beschweren. Die meisten Kritikpunkte stammen ja daher, dass jemand davon ausgeht etwas hätte sich gegenüber den Büchern verschlechtert.

    I have been despised by better men than you.

  • Und wieder schlägt mich Maegwin mit Argumenten :( Du bist schrecklich, weißt du das :D



    Aber du hast recht. Die Tatsache, dass etwas anderes schlecht ist, sagt nicht aus, dass etwas anderes gut ist. Nur besser oder noch schlechter!


    Trotzdem: Meiner Meinung nach, sollte man als Fan der Bücher den nötigen Abstand nehmen und die Serie Serie lassen. Immerhin schafft G.Martin es auch.


    Es ist schier unmöglich, die Tiefe und den Umfang der Bücher serientechnisch zu greifen. Hätten man die Story ausgebaut und die anderen wichtigen Charaktere(ernsthaft, alle sind wichtig :D ) hinzugefügt, würde zwangsläufig etwas anderes leiden. Der rote Faden, das Verständnis der Zusammenhänge, wer mit wem und wie hieß der Glatzkopf nochmal?


    Hier einen Spagat zu schaffen ist eine Meisterleistung und ich glaube, das hat man hier geschafft.



    Ich behaupte ja nicht das alles rosig ist. Mit fehlt der Blackfish, ich will mehr Ed Tollet, ich will mehr Wolf, ich will Riverrun und mir fehlen einige Szenen. Nichtsdestotrotz!


    Ich schau die Serie mit Spaß und schaff es so weit zu gehen, sie einzelnt zu betrachten!

  • Zitat

    Immerhin schafft G.Martin es auch.



    George Martin hat sich dafür entschieden sein Lebenswerk verfilmt zu sehen und jede Menge Kohle zu machen. Den Preis dafür nimmt er in kauf.
    Was er wirklich von einigen Änderungen hält wird er ganz bestimmt nicht öffentlich sagen.

    "Tigris doofitis ordinaris"
    "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    "Der Strike ist dem Räumfehler sein Tod..."

  • Zitat

    Du bist schrecklich, weißt du das :D


    Anhand des Feedbacks erahne ich es manchmal. ;)
    Ach, nein. Spaß an dem Ganzen haben ist ja völlig in Ordnung und für die Leute haben die Regis halt eben was richtig gemacht und für andere eben nicht - liegt vermutlich auch schon ein bisschen daran was einem an den Büchern besonders wichtig war und was nicht und ich schätze da hat gleich jeder einen anderen Fokus.

    I have been despised by better men than you.



  • George Martin hat sich dafür entschieden sein Lebenswerk verfilmt zu sehen und jede Menge Kohle zu machen. Den Preis dafür nimmt er in kauf.
    Was er wirklich von einigen Änderungen hält wird er ganz bestimmt nicht öffentlich sagen.


    Warum? Hab von George jetzt nicht den Eindruck das er jemand ist der die Klappe hält wenn ihm was nicht passt. Es gibt durchaus Beispiele für Autoren (und sogar Regisseure) die im Verlauf des Werkes sich davon distanzieren und nichts mehr damit zu tun haben wollen.
    Ausserdem schreibt GRRM ja selbst für jede Staffel ein Drehbuch, beteiligt sich rege am Casting, offenbar hat er großen Spass an der Serie, denn das alles müsste er nicht tun, das Geld für die Abtretung der Filmrechte hat er schon (gut, für das Drehbuch bekommt er sicher nochmal was extra). Auch bei Preisverleihungen für die Serie (obwohl er da gar nicht in irgendeiner Form selbst nominiert ist) nimmt er ja sehr gerne teil.

  • Ich verstehe nicht, wie man das Opa-Tywin-erzählt-vom-Krieg-Zeug so toll finden kann.
    Das waren typische Verlegenheitsszenen, um Informationen zum Zuschauer zu transportieren, aber garantiert keine Sternstunden des Fernsehens, von Charles Dance natürlich routiniert gespielt, der kann sowas.
    Das hat den ganzen Tywin-Charakter ziemlich kaputt gemacht. Einer der mächtigsten und arrogantesten Lords von Westeros soll einer einfachen Dienstmagd seine ganze Lebensgeschichte erzählen? Never!


    Der Arya-Charakter hat sich auch recht weit vom Buch-Charakter entfernt. Im Buch war eines der wesentlichen Elemente ihrer Charakterentwicklung ihr Wandel zur Gewalttäterin:
    Zuerst zieht sie ihre Kraft aus ihrem "Gebet", findet Gefallen an ihrem Status als Herrin über Leben und Tod durch das Geschenk Jaqens, und begeht dann schließlich kaltblütig ihren ersten Mord.
    Von dieser Entwicklung ist in der Serie nur die Namensliste übrig geblieben, wahrscheinlich weil man Arya als Sympathieträgerin nicht verlieren wollte.
    Das finde ich schade, denn die Darstellung dieser schleichenden Korrumpierung ist imho eine der am besten erzählten Stellen im Buch.


    Der Nachtwache-Plot war imho ein totaler Fehlschlag.
    Schon allein die Wahl der Location: Wie soll in dieser Schneewüste bitteschön das ganze Wildlingsvolk überleben können? Ganz abgesehen davon, dass man den selben Effekt auch mit einer weißen Leinwand im Studio hätte erreichen können.
    Dann die Ausstattung: Wieso rennen die Wildlinge allesamt in Schneetarn-Uniformen rum? Haben die ein zentrales Beschaffungsamt?
    Und die Erzählweise: Ich war erstaunt, wie man eine der spannendsten Plotlines im Buch derart dröge und gähnig adaptieren kann. Zu keiner Zeit (bis vielleicht am Schluss) kam bei mir der Eindruck auf, die Nachtwache stünde hier einer übermächtigen Bedrohung gegenüber. Es wirkte auf mich wie das Abarbeiten einer Checkliste: Craster, Fist, Qhorin, Ygritte, Obsidianfund, Qhorins Tod, der Angriff auf die Fist: alles drin. Alles andere, wie zB die Erzählungen von Ygritte und der übrigen Wildlinge, das die Bedrohung erst spürbar macht: fehlt.


    Über Qarth wurde schon von anderen viel gesagt, da breite ich mal den Mantel des Schweigens darüber.


    Es gibt aber auch Sachen, die mir gefallen haben :)
    Die Szenen mit Joffrey zB, Jack Gleeson ist richtig gut.
    Über Tyrion braucht man nix sagen ;)
    Die Schlacht am Blackwater!
    Überhaupt das meiste in King's Landing.

  • Zitat

    Warum? Hab von George jetzt nicht den Eindruck das er jemand ist der die Klappe hält wenn ihm was nicht passt.


    Ich habe ihn zweimal dazu fragen beantworten hören und die Quintessenz daraus war "Hey, sie verfilmen MEIN Buch - es gibt Abweichungen? Egal - sie verfilmen MEIN Buch!" Einige Abweichungen hat er ganz gut erklärt, auf andere ist er nicht eingegangen. Und wenn ich den Eindruck hatte das ihm etwas nicht so gefällt und er das vielleicht auch präzisiert ist er ausgewichen. Ist halt mein Eindruck.


    Und Autoren distanzieren sich für gewöhnlich nur von einer Verfilmung wenn sie das Ergebnis als völlig mißraten erachten.

    "Tigris doofitis ordinaris"
    "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    "Der Strike ist dem Räumfehler sein Tod..."

  • Tywin hat nicht irgendeiner Dienstmagd seine Lebensgeschichte...



    Tywin sah in ihr eine erklärte junge Frau. Pragmatisch, klug, direkt. Er sah in ihr Stärke. Vermutlich fand er es ganz angenehm, mal auf jemanden zu treffen der nicht nur Ja und Amen sagt. Man bedenke, Tywin mag keien Schwächlinge ;)


    Mit den regelmäßigen kalten Zurechtweisungen seinerseits, hat er doch seine Haut bewiesen.



    Zumindest habe ich dies so verstanden. Bei diesen Szenen hatte ich immer das gespräch mit Jaime im Kopf, als sie im zelt über Neds Aufgriff gesprochen hatte. Er ist verletzt, warum nicht Tod?

  • Zitat

    Immerhin schafft G.Martin es auch.


    Jetzt mal abgesehen davon, dass da für mich kein Zusammenhang besteht:
    Nur weil GRRM Autor UND Drehbuchautor ist, muss ich nicht Buchfan und Serienfan sein - ich mag ja noch nicht mal seine anderen Bücher, geschweige denn wobei er sich sonst noch so austobt:


    Zitat

    Hab von George jetzt nicht den Eindruck das er jemand ist der die Klappe hält wenn ihm was nicht passt.


    Weiß nicht, woher du den Eindruck hast. Ich habe ihn ja schon mehrmals persönlich über die Serie sprechen hören und wenn er mal was sagte, was jetzt nicht so perfekt war, wie zB dass er gern mal 2 Folgen mehr gehabt hätte pro Staffel dann klang das aber so was von still und vorsichtig.
    Für ihn geht damit, dass die Serie überhaupt verfilmt wird ja ein Lebenstraum in Erfüllung. Da müsste schon ein bisschen mehr kommen als das was passiert.


    Mal ganz abgesehen davon, dass er sich durch die Serie sich und sein Werk wieder in den Mittelpunkt rückt:


    Wer die 8 Millionen verkauften Bände 2011 unter den Tisch fallen lässt, den halte ich mal pauschal für ein bisschen naiv.


    Zitat


    mal auf jemanden zu treffen der nicht nur Ja und Amen sagt. Man bedenke, Tywin mag keien Schwächlinge


    Jo, deswegen seine beiden Jungs bei ernsthaftem Widerstand "nicht mehr sein Sohn" und seine erklärte Tochter schiebt er von einer ungewollten Zwangsheirat zur nächsten. :P

    I have been despised by better men than you.

  • Hier einen Spagat zu schaffen ist eine Meisterleistung

    Offen gestanden halte ich die Vorlage für vergleichsweise einfach zu verfilmen - so man (wie HBO) die nötige Länge garantieren und eine entsprechende Ausstattung finanzieren kann. Unabhängig von der tatsächlichen Serien-Qualität (die kann ich für die zweite Staffel mangels Interesse schlicht nicht beurteilen) wundert es mich wenig bis überhaupt nicht, dass das Ding gut ankommt. Es ist ungewöhnlich dankbarer Stoff.

  • Was ich damit allerdings sagen will: Eine Serie, die auf ein Buch basiert muss eigentlich nur den Grundstoff/Namen beinhalten. Inwiefern man sich daran hält, ist den Produzenten überlassen. Und hier, können wir doch recht froh sein wie es bisher gelaufen ist.


    Gegen diese Meinung sträube ich mich. Das sind die Verfilmungen, die uns in den letzten Jahren so eingetrichtert worden sind. Man nehme einen halbwegs erfolgreichen Buchtitel, klebe ihn als Werbemarke auf das Produkt und gibt ihm genug Wiedererkennungswert, damit der Leser geneigt ist ihn zu besuchen. Gleichzeitig nimmt man eine priese Action/'Humor'/Love oder ähnliches, damit auch der Nicht-Leser angelockt wird und fertig ist die 'Filmadaption'.
    Ich erlaube mir in diesem Fall die Lord of the Rings Filme zur Unterstützung heran zu ziehen. Ich denke man kann hier zurecht von einem guten/sehr guten Film sprechen. Aber als Adaption? Ich will nicht behaupten die Filme wären eine schlechte Adaption (Denn dann müsste man neue Adjektive erfinden um andere Adaptionen zu beschreiben) aber insbesondere in den späteren Teilen leiden die Motivation der Charaktere sowie gewisse Zusammenhänge einfach sehr. Versteh mich nicht falsch, ein nicht Auftreten des Tom Bombadil halte ich für ein angemessene Entscheidung und vielleicht kann ich die Veränderungen Denethors verzeihen, aber Elfen in der Klamm, Clownzwerge und die Film-Persönlichkeit von Frodo Baggins trennen begeben sich dann doch wieder in den Bereich: "Wir haben den Namen aus dem Buch übernommen, gebt euch zufrieden". Zusätzlich das Fehlen der Lieder und Hintergrundgeschichten [Gut, ich rechne ihnen die Erwähnung Beren und Tinúviel in der extended Version hoch an]. Niemand will "Eärendil hieß ein Schiffer kühn" im Kino hören, aber was sprach gegen "Im hellen Westen blüht es schon" und dem Verzicht auf eine Humor/Action Szene?


    Einerlei. Ich denke in dem Bereich gibt es einfach verschiedene Ansichten: Ich vertrete die Meinung das Bücher nicht adaptiert werden sollten. [Gerne aber auf solchen Universen aufbauen, wenn man das Buch also als Hintergrund lektüre verwendet um sehr schnell eine komplexere Handlung/Welt aufzeigen zu können, als wenn diese erst im Film vollkommen erklärt werden müsste]. Andere sagen, man müsse beiden Medien getrennt betrachten, Dritte bedanken sich dafür, das sie sich endlich nicht mehr selbst ein Bild der Charaktere im Kopf malen müssen und vierte behaupten sich über 'Überraschungen' zu freuen.
    Aber ich werde für mich nie sagen können: "Ja, aber die Rolle des Schauspielers heißt genau so wie der Charakter aus dem Buch, also beschwere ich mich nicht."

    “I may be just a schoolgirl... But now, I'm a schoolgirl with a giant robot!” - Iori Fuyusaka

  • Da mir irgendwelche Abweichungen von den Büchern größtenteils egal sind und ich die Serie als Abwandlung davon betrachte (habe ich mir schon im Vorhinein vorgenommen, um Enttäuschungen zu vermeiden ^^), gehe ich da mal gar nicht groß drauf ein.


    Ich fand die zweite Staffel insgesamt schwächer als die erste, was vermutlich vor allem daran liegt, dass mir zu viele Folgen zu zerfahren vorkamen. Persönlich kann ich den diversen 1-2-Minuten-Terrinen, die einem als Szenen vorgesetzt werden, wenig abgewinnen, vor allem, wenn es in der ganzen Folge so bleibt - meiner Ansicht nach einer der Hauptgründe dafür, dass vor allem Jons und Danys Szenen so schwach wirkten. Wieviele Folgen sitzt sie untätig in der Wüste herum, kriegt immer wieder ein bisschen screentime, in der aber irgendwie nix passiert? Oder jammert und lamentiert? Wieviele Folgen vergehen zwischen Drachenentführung und dem Finale? Fürchterlich. Als Kontrast kann man gut die Blackwater-Folge heranziehen, ich bin mir sicher, eine ähnliche Herangehensweise hätte den übrigen Folgen ebenfalls gut getan. Nicht unbedingt, weil man eine bestimmte Szene in epischer Breite erzählen müsste - es würde ja reichen, einige Szenen zu bündeln und sie dem Zuschauer dafür eben am Stück zu servieren. Oder alternierend mit einem anderen Handlungsstrang pro Folge, und nicht drei oder vier.


    Ansonsten war mir die zweite Staffel aber gute Unterhaltung. Cersei fand ich überraschend großartig nach der eher mauen ersten Staffel, Sansa gefällt mir zunehmend besser, und auch Tywin und Arya fand ich eigentlich sehr gelungen (und ich glaube, dass Tywin den Erzählonkel mimt, weil er sehr wohl weiss, wen er da vor sich hat).

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