Exklusives Interview mit Laura Pradelska (Quaithe)

  • Laura Pradelska, welche in der 2. Staffel von „Game of Thrones“ die Rolle der Priesterin Quaithe verkörpert, hat sich freundlicherweise Zeit genommen, um für die deutsche Eis-und-Feuer-Community ein exklusives Interview mit uns zu führen. Viel Spaß beim Lesen! Auch ein exklusives Interview mit Tom Wlaschiha (Jaqen H'ghar) wird in Kürze online gehen.


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    Eis-und-Feuer.de: Hallo Laura, schön mit dir zu sprechen, zunächst würden wir gerne einmal mehr über deine Person erfahren; du bist in Deutschland geboren und lebst inzwischen in London?


    LP: Ja, genau, ich bin in Frankfurt geboren und aufgewachsen und dann bereits mit 17 Jahren nach England gezogen, mit 18 nach Amerika und habe dort einige Jahre in Los Angeles gelebt. Ich habe mich schon sehr früh für das Schauspielern begeistert und 2005 hatte ich dann das riesige Glück beim Drama Centre London angenommen zu werden und seitdem lebe ich in London und bin glücklich dort.

    Eis-und-Feuer.de: Das Drama Centre London ist eine sehr renommierte Schauspielschule, beispielsweise wurden dort Colin Firth, Tom Hardy und Michael Fassbender ausgebildet. Gab es auch während deiner Zeit bekannte Gesichter dort?


    LP: Emilia Clarke, die in der Serie Daenerys spielt, ist während meiner Zeit am Drama Centre auch dort gewesen; wir waren nicht im gleichen Jahrgang, aber man ist sich schon gelegentlich in den Pausenräumen über den Weg gelaufen. Generell ist es für die Schauspiellaufbahn schon wichtig bzw. hilfreich eine gute Schule besucht zu haben und das Drama Centre ist da wirklich eine gute Adresse.


    Eis-und-Feuer.de: Nach Abschluss deiner Ausbildung hat es dich dann zum Theater gezogen und du hast in den letzten Jahren viele verschiedene Rollen mit Leben erfüllt. Egal ob in klassischen Stoffen wie Hamlet, historische Rollen wie Eva Braun, aber auch viele aktuelle Stoffe mit kömidiantischem Einschlag. Welches Genre magst du am liebsten und gehst du unterschiedlich an solche Rollen heran?

    LP: Ich hab am meisten Freude mit modernen Stoffen. Ich hatte mich anfangs sehr auf Shakespeare spezialisiert, aber in den letzten anderhalb Jahren habe ich es sehr genossen moderne Rollen zu spielen, gerne auch komödiantische. Einen großen Unterschied in der Herangehensweise gibt es für mich aber eigentlich nicht. Ob ich jetzt einen Frau im Mittelalter verkörper, oder eine moderne Frau, ich versuche mich immer in die Rolle hineinzuversetzen und mich mit ihr zu identifizieren.


    Eis-und-Feuer.de: Inwieweit unterscheidet sich die Arbeit auf der Bühne und vor der Kamera für dich?


    LP: Natürlich hat die TV-Produktion weitaus größere Ausmaße als eine Theaterproduktion, aber grundsätzlich mache ich bei beiden Dingen das, was mir unheimlich Spaß macht: schauspielern. Ich sehe da also keinen riesigen Unterschied für mich. Zumal etliche Schauspieler bei Game of Thrones, wie beispielsweise Iain Glen (Jorah Mormont) auch von der Bühne kommen und viele Szenen für mich auch etwas „theatralisches“ (und das soll nicht negativ klingen) haben.


    Eis-und-Feuer.de: Eine schöne Gelegenheit zur Überleitung: du konntest im letzten Jahr die Rolle der „Quaithe“ in „Game of Thrones“ ergattern. Wie kam es dazu?


    LP: Das war ein sehr glücklicher Zufall für mich. Meine jetzige Agentin Leslie Duff war Gast bei einer meiner Theatervorführungen, um einen ihrer Klienten dort zu sehen. Sie hat mich dann nach der Vorführung angesprochen und netterweise in ihre Agentur aufgenommen. Das allererste Casting auf das ich dann geschickt worden bin, war „Game of Thrones“, das ging alles sehr schnell.


    Eis-und-Feuer.de: Sehr schnell? Das bedeutet, du bist dann auch sehr zügig beim Vorsprechen gewesen?


    LP: Ja, ich habe schätzungsweise innerhalb von 10 Tagen eine Einladung zum Vorsprechen bekommen. Natürlich hört man als Schauspielerin von den größeren Projekten, die aktuell besetzt werden und spricht auch mit Kollegen darüber. Dementsprechend hatte ich schon von „Game of Thrones“ gehört und war dementsprechend aus dem Häuschen, als ich von der Zusage zum Vorsprechen erfahren habe.
    Beim Vorsprechen selbst war dann Robert Sterne anwesend, der ein sehr renommierter Castingdirektor ist und bei „Game of Thrones“ zusammen mit Nina Gold hauptverantwortlich für das Casting ist.
    Nach einer weiteren Woche habe ich dann einen Anruf von meiner Agentin bekommen mit einem positiven Feedback und ich habe einen Indianertanz in den Straßen Londons aufgeführt, welchen hoffentlich niemand gesehen hat.


    Eis-und-Feuer.de: Was kannst du zu der Rolle der „Quaithe“ sagen?

    LP: Sie ist ein sehr mysteriöser Charakter, eine Priesterin mit magischen Kräften, die eine Rolle im Handlungsbogen von Daenerys während ihres Aufenthalts in der Stadt Quarth spielen wird. Ich darf nicht sehr viel darüber sagen, aber ich denke, dass die Figur ziemlich nahe an der Buchvorlage ist.


    Eis-und-Feuer.de: Also hast du die Bücher von George R. R. Martin gelesen?


    LP: Ich hab mir die Bücher besorgt, nachdem ich die Rolle bekommen habe, bin aber noch nicht komplett damit durch.


    Eis-und-Feuer.de: Quaithe verbirgt sich in den Büchern hinter einer Maske. Ich habe nun nicht den Eindruck, dass du dein Gesicht verstecken müsstest, aber werden wir dich auch in der Serie nur mit einer Maske sehen?


    LP: (lacht) Danke schön. Ich darf dazu leider noch nichts genaues verraten. Ich umschreibe es mal so: es ist sehr nahe dran an den Büchern, aber doch ein bisschen anders. Du wirst das verstehen, wenn du es siehst.


    Eis-und-Feuer.de: Wir sind sehr gespannt! Darfst du uns denn verraten, wo du für die Serie gedreht hast?


    LP: Ich musste anfangs nach Belfast zur Kostümprobe, die Dreharbeiten fanden für mich aber in Kroatien im wunderschönen Dubrovnik statt. Ich hatte auch 2 freie Tage dort und ich kann schon sagen, dass ich mich ein wenig in die Stadt verliebt habe. Die Stadt ist natürlich auch im „Game of Thrones“-Fieber gewesen. Man muss auch immer sehen, was für eine immense Logistik hinter so einer Produktion steckt. Von Fahrern über Caterer bis hin zu unzähligen Extras, das sind alles auch Einheimische gewesen, die sehr sympathisch gewesen sind.


    Eis-und-Feuer.de: Wie muss man sich so einen Drehtag vorstellen?


    LP: Bei „Game of Thrones“ musste ich meist sehr früh raus. Die sogenannte Call-Time war meistens gegen 3:30 oder 4:00 Uhr morgens. Man wurde dann per Shuttle-Service am Hotel eingesammelt und zum Drehort gefahren. Zunächst einmal ist man eine ganze Zeit in der Maske und dann geht es in Locations. Das kann dann durchaus ein 18 Stunden-Tag werden, aber die Zeit vergeht sehr schnell. Die Atmosphäre ist locker, man ist unter vielen jungen Menschen und lacht viel. Für mich ist das schon ein ziemlicher Traum.

    Eis-und-Feuer.de: Wie sehen deine weiteren Projekte für 2012 aus?


    LP: Ich habe mit meiner guten Freundin Amy Tez kürzlich eine Theaterproduktionsfirma namens „Killer Theatre“ gegründet und wir haben in diesem Zusammenhang in den nächsten Monaten einige Projekte, die auf die Bühne kommen. Wir sind eine Gruppe von 12 jungen Schauspielern untern denen auch Amrita Acharia ist, welche bei GOT die Rolle der Irri spielt. Wir konnten dort in der Vergangenheit aufgrund diverser Beziehungen ein ganz gutes Netz aufbauen, so dass ich da gespannt und hoffnungsvoll in die Zukunft blicke.
    Ich werde noch in 1-2 Rollen im Fernsehen zu sehen sein dieses Jahr, weiterhin auf der Bühne stehen und mit unserer Firma eben auch hinter den Kulissen tätig sein.
    Es ist defintiv ein spannendes Jahr und wird in jedem Fall nicht langweilig.


    Eis-und-Feuer.de: Dann bleibt uns abschließend nur übrig uns herzlich für das nette Interview zu bedanken und dir viel Erfolg bei deinen zukünftigen Projekten zu wünschen!
    Selbstverständlich machen wir die Community hiermit auch darauf aufmerksam, dass sie bei zukünftigen Abstechern nach London nach Produktionen von oder mit dir Ausschau halten und diese auch besuchen müssen... ;)


    LP: (lacht) Das wäre nur zu wünschen! Ich bedanke mich ebenfalls für das angenehme Gespräch und wünsche allen viel Spaß mit der 2. Staffel.

    Ein Lannister begleicht stets seine Schulden!  

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