Episode 2x06 - The Old Gods And The New

  • Zitat


    Mehrere Leute aus dem Volk heraus schreien während des Aufstands nach Essen... Tyrion schreit Joffrey kurze Zeit später ins Gesicht, dass das Volk so handelt, weil es verhungert... und Shae teilt Sansa mit, dass das Volk sie beneidet und hasst, weil ihr Pferd besser essen würde als das Volk. Wie soll man dem Serienzuschauer ein hungerndes Volk noch deutlicher zeigen?


    Ja, du hast recht. Wenn ich nochmal darüber nachdenke. Ich hatte mir es eher als "vor" dem Riot vorgestellt (im Buch ist entsprechend vorher deutlich die Situation dargestellt und daraus folgt der Aufstand. In der Serie wird es als "Erklärung" nachgereicht). Allerdings will ich da meine Meinung nachträglich korrigieren und den Minuspunkt zurück nehmen. Ich glaube ein paar Hungernde Kinder mit geschwollenen Bäuchen zu zeigen hätte der Serie an dieser Stelle keinen Mehrwert gebracht.


    Zitat


    hier möchte ich entschieden widersprechen. Die Szene war eine der humorvollsten der ganzen Serie. DIe Frage ist nur, ob dieser Humor von Frau Taylor beabsichtigt gewesen ist und ob der Humor in diese Szene passt. Ich hab mich in jedem Fall sehr amüsiert. Der genervte Blick von Jaqen, das energische Eintreten von Lorch... und zack.


    Ich will hier unterscheiden zwischen "Arya läuft ala Tom und Jerry weg", "Arya bewegt Jaqen dazu sofort zu handeln" und "Lorch reißt die Tür auf und fällt um".
    Ersteres halte ich wegen der Fehlenden Logik/Konsequenz für witzlos, die zweite Szene ist innerhalb ihres Kontext in Ordnung (auch wenn, wie angesprochen, mir da einfach diese "magische" Komponente verloren geht) und die dritte trifft nicht meinen Geschmack von Humor, aber das halte ich für reine Geschmackssache.
    Doch das sind an sich alles nur Symptome dieser konstruierten Situation. An dieser Stelle auch nochmal verdeutlicht, mich stört überhaupt nicht, das im Zuge der Adaption Amory Lorch zum zweiten Opfer wird. Mich stört, die Art und Weise wie es dazu kommt und anschließend auch noch die Ausführung. Das erinnert mich einfach in keiner Weise mehr an die Buchvorlage, die doch mittels der Adaption abgedeckt werden soll.


    Zitat


    Die Szene zeigt wohl alles, aber nicht, dass Shae mysteriös ist. In meinen Augen ist es, auch in Kombination mit der Drohung von Cersei an Tyrion während Myrcellas Abreise, ein gelungenes Foreshadowing.


    Durch diese "fremder Akzent", "Spreche nicht über meine Eltern", "Ich sage nicht wo ich herkomme" wird Shae erheblich anders charakterisiert als in den Büchern. In An Unlikely Romance sagt Sibel Kekilli (Gegen die ich überhaupt nichts auszusetzen habe), das Shae eben als diese mysteriöse Frau dargestellt werden soll, eine Entscheidung, die nicht nur ich nicht gutheiße.
    Aber unter dem Aspekt Foreshadowing habe ich die Szene noch nicht betrachtet. Ein guter Einwand und ich werde in Zukunft darauf achten.
    Mir ist die Szene insbesondere dadurch aufgestoßen, das die sonst sehr vorsichtige Sansa recht laut und deutlich gegenüber Shae (der sie in Folge 13 noch mit großem Misstrauen begegnet) ihre Abneigung gegenüber dem König zum Ausdruck bringt.


    Zitat


    Warum er sie nicht laufen lässt: weil mehrmals in der Folge angedeutet wird, dass sich noch weitere Wildlinge in der Nähe befinden (könnten). Das finde ich weder unlogisch noch hahnebüchen.


    Erst hindert er die Halbhand daran sie zu töten, da er selbst die Aufgabe übernehmen will (vermutlich durch seine Erziehung dadurch angestiftet). Die Halbhand erkennt das an und geht mit seinen Gefährten schon ein Stück voraus um Jon nicht unter Druck zu setzten (Hier könnte man eine Parallele zwischen Dagmer und Theon sehen). Jon entschließt sich, das er sie nicht töten kann/will und überlegt sich nun was er mit dem Wildlingsmädchen machen will. Sie flieht er fängt sie erneut, kann sich aber noch immer nicht durchringen sie zu töten, will sie nicht gehen lassen und nimmt sie mit sich um dann zu seinen Brüdern zurück zu kehren, die recht deutlich gezeigt haben, das sie die Tötung von Ygritte als einzige Lösung sehen?
    Und wieso sind die Brüder weiter gezogen? Würde man nicht nach Jon sehen?
    Doch wirklich stören tut mich an dieser Szene nicht fehlende Logik, sondern eher diese Unentschlossenheit seitens Jon, bzw. diese konstruierte Situation.

    “I may be just a schoolgirl... But now, I'm a schoolgirl with a giant robot!” - Iori Fuyusaka

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  • Zitat

    Das erinnert mich einfach in keiner Weise mehr an die Buchvorlage, die doch mittels der Adaption abgedeckt werden soll.

    Nein, eine Adaption ist eine Adaption. Das heißt sie basiert auf den Büchern und hat nicht den Anspruch das Buch 1:1 abzudecken.


    Zitat

    Und wieso sind die Brüder weiter gezogen? Würde man nicht nach Jon sehen?

    Wir wissen nicht, ob die anderen weiter gezogen sind oder Jon sich einfach verlaufen hat. Wahrscheinlich ist, dass die Brother einen nahen Unterschlupf führ die Nacht gefunden haben...oder aber auch nach Jon suchen, nur eben nicht da, wo Jon und Ygritte sind...

  • Zitat

    Das erinnert mich einfach in keiner Weise mehr an die Buchvorlage, die doch mittels der Adaption abgedeckt werden soll.
    Nein, eine Adaption ist eine Adaption. Das heißt sie basiert auf den Büchern und hat nicht den Anspruch das Buch 1:1 abzudecken.


    Wenn es jemanden nicht mehr an die Bücher erinnert, ist es aber eine schlechte Umsetzung, auch wenn nur 1:2, 1:3 oder 1:4 adaptiert werden sollte.

    "Tigris doofitis ordinaris"
    "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    "Der Strike ist dem Räumfehler sein Tod..."

  • Aufruhr in Kings Landing:

    Nicht so fantastisch ist Cerseis Abwesenheit in der Szene. Ich halte ihre Einsicht, das ihr Bruder Recht und ihr Sohn sich falsch verhalten hat für eine Schlüsselszene in der Beziehung zwischen den beiden.


    Wieso ist das eine Schlüsselszene? Cersei hat an der Stelle ausnahmsweise mal einen klaren Moment, mehr nicht. Später vergisst sie das ja wieder und ihr armer Joff, ihr süßer Liebling (ich sag nur Katzenjungen) geht ihr wieder über alles.


    Na wenigstens ist sie auf ihre boshafte Art witzig. Ihr Wunsch/Traum, Tyrions Kopf in Bronze zu gießen und in ihren Nachttopf zu legen, ist grandios. :D

    Und Dienst-Shae hat auch gleich eine weise Antwort parat, da sie ja so mysteriös ist?


    In An Unlikely Romance sagt Sibel Kekilli (Gegen die ich überhaupt nichts auszusetzen habe), das Shae eben als diese mysteriöse Frau dargestellt werden soll, eine Entscheidung, die nicht nur ich nicht gutheiße.



    edit:
    Spoiler eingebaut. Sry.

    Einmal editiert, zuletzt von Keaton ()

  • Wenn es jemanden nicht mehr an die Bücher erinnert, ist es aber eine schlechte Umsetzung, auch wenn nur 1:2, 1:3 oder 1:4 adaptiert werden sollte.

    Lord Morley hat eindeutig Recht, das Buch ist nur eine Richtlinie für die Serie, an die man sich anschmiegen kann, sie aber nicht abdecken muss. Wenn es jemanden nicht mehr an die Bücher erinnert ?
    Wird nie passieren, solang es um Westeros geht !

  • Gorthman
    Entweder liest du nich was ich schreibe, oder du verstehst es nicht oder ich drücke mich schlecht aus.
    Ich denke ich habe deutlich gemacht das ich keine 1:1 Umsetzung erwarte, weil mir bewusst ist das es nicht möglich ist.
    Ich erwarte aber das die Richtlinie der Vorlage zumindest soweit genutzt wird das weder Figuren in ihrem Charakter verändert werden, noch der Plot soweit verändert wird das er zum Teil nicht mehr erkennbar ist.
    Und das ist beides durchaus möglich.

    "Tigris doofitis ordinaris"
    "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
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  • Aufruhr in Kings Landing:



    Och, auf diese "abwegige" Idee sind auch in den Büchern genug Leute gekommen.


    Zitat

    Wird nie passieren, solang es um Westeros geht !


    Hm.. Ja, Hauptsache das Ganze heisst "Westeros". Interessantes Argument.

    I have been despised by better men than you.

  • Lord Morley hat eindeutig Recht, das Buch ist nur eine Richtlinie für die Serie, an die man sich anschmiegen kann, sie aber nicht abdecken muss. Wenn es jemanden nicht mehr an die Bücher erinnert ?
    Wird nie passieren, solang es um Westeros geht !

    Klar, egal wird halt Rose Bolton König und Sansa geht zur Nachtwache - hauptsache es spielt in Westeros!


    Bei einer Buchverfilmung geht es darum, das Buch zu verfilmen. Da dies nicht 1:1 geht, müssen Adaptionen vorgenommen werden. Jedoch Änderungen einzubauen, nur um der Änderung willen, finde ich fragwürdig. Solange die Änderungen einen nachvollziehbaren Zweck erfüllen, oder aus Produktionstechnischen gründen sein müssen - o.k. Bei manchen, zum Teil starken, Abweichungen zum Buch frage ich mich aber schon, was die Drehbuchschreiber da geritten hat.

    Das Buch ist die Axt für das gefrorene Meer in uns.
    Franz Kafka


  • Zitat

    Das erinnert mich einfach in keiner Weise mehr an die Buchvorlage, die doch mittels der Adaption abgedeckt werden soll.


    Ich erlaube mir ein paar erklärende Worte zu meiner Aussage hinzuzufügen. Selbstverständlich ist mir bewusst das eine TV Adaption den Text nicht 1:1 abbilden kann. Ich bin ehrlich gesagt ein wenig erstaunt wie man annehmen kann ich wolle das damit ausdrücken?
    Ich erwarte allerdings von einer Buchverfilmung, das diese ... "Das Buch verfilmt", also den vorliegenden Text überarbeitet und an das Medium TV anpasst.
    Auf die aktuelle Folge bezogen haben wir hierfür sogar ein extrem gutes Beispiel: Die Winterfellszene:
    Hier wurden ein Bran Kapitel und ein Theon Kapitel kombiniert. Wir sehen wichtige Gespräche aus dem Buch (Theon an Brans Bett), Die Übergabe von Winterfell (Da die zahlreichen Nebencharaktere in Winterfell in der Serie kein Gesicht haben wirkt diese im regnerischen Hof besser als in der kleinen Halle in der Bran und Luwin sonst Bittsteller empfangen). Rodriks Abbleben findet in dieser Form nicht im Buch statt, aber innerhalb des Buches, Theon wird später aber gezwungen eine ähnliche Hinrichtung durchzuführen. Man kombiniert das ganze und erzielt damit natürlich einen weit emotionaleren Effekt (im Gegensatz zu Farlen, dessen Name öfter seit aGoT auftaucht), als würde man einen neu eingeführten extra nehmen. Ebenso kombiniert wurden Osha und Kyra. Die anschließende Flucht liegt wirklich sehr nahe an der Vorlage.
    Das nenne ich eine gute Adaption des Buches.


    Die Episode hält aber auch ein paar Beispiele bereit in denen die Adaption nicht gelungen ist. Ich nehme mir einfach nochmal die von mir so angeprangerte Arya Szene vor:
    Als erstes die Situation: Diese Brief-Geschichte, die so in keiner Weise im Buch stattfindet (und ich persönlich kann mir auch nicht vorstellen das dieser Brief tatsächlich von einem Raben oder Boten dem fälschlichen Empfänger zugestellt worden wäre). Es erinnert eher an eine falsch Adressierte Mail.
    Tywin wird uns in den Büchern nie von seiner netten Großväterlichen Seite gezeigt. Ich will überhaupt nicht bestreiten, das es nicht möglich wäre, das Tywin Gefühle für seine schlagfertigen Mundschenk entwickeln könnte, aber es ist IMHO nicht die Aufgabe der Serien Schreiber sich solche Szenarien auszudenken.
    Folglich befindet sich die Szene schon einmal auf instabilen Boden.
    Arya läuft in Lorch herein und dieser fragt sie nach dem Brief. Buch-Arya erkennt während ihrer Zeit in Harrenhal, das sie mit einem Stück Papier vieles erreichen kann, da Männer nicht zugeben wollen nicht lesen zu können. Serien-Arya weiß sogar von Lorch, dass dieser Probleme damit hat und sich wohl kaum vor einem einfachen Dienstmädchen eine Blöße geben will. Wieso kann sie nicht einfach sagen, das der Brief eine Bestellung/Befehle/was-auch-immer für die Waffenkammer ist? Ich behaupte ihr Buch-Vorbild würde es tun, statt darauf zu spekulieren wegzulaufen, den Fremden, der unter dem Banner ihres Feindes reitet zu finden und ihn zu befehlen binnen Sekunden durch Harrenhal zu laufen und Lorch zu erledigen.
    Und nicht nur das, es ändert sogar die Bedeutung der Tode die Arya wählt: Der erste ist aus Zorn (Wirts-Tochter-Vergwaltigung und weil Chiswyck sie geschlagen hat [in der Serie übrigens imho gut durch den Tickler ersetzt]), der zweite ist aus Angst und weil sie keine Maus mehr sein will. In der Serie passiert es aus einer ganz anderen Art von Angst.
    Und schließlich wird aus dem geheimnisvollen Todesfällen, die dem Geist von Harrenhal zugeordnet werden ein Attentat vor den Türen von Tywin Lannister? So funktioniert das Westeros in meiner Vorstellung nicht.
    Folglich hat man hier aus den Büchern abgedeckt: Arya erhält von Jaqen den zweiten Tod. Mehr nicht. Ich kann auch keinen Mehrwert erkennen (oh außer natürlich lahmer Action). Das nenne ich keine gute Abdeckung des dahinter stehenden Textes.


    Meiner Meinung nach hat die Serie nur eine Daseinsberechtigung, wenn sie versucht das dahinter stehenden Buch und die darin enthaltenen Charaktere wiederzugeben. Es darf diesem aber auf keinen Fall widersprechen. Ich würde mich persönlich nicht als Buch-Puristen bezeichnen, aber ich habe den Wunsch, das die Serie den Büchern gerecht wird und nicht einfach nur in 60 Minuten leichte Unterhaltung ausartet. Das ist der Grund, wieso mir die 1te Staffel wirklich gut gefallen hat, sie war sehr nahe an der Vorlage, hat ein paar Dinge hinzugefügt und ein paar leicht abgeändert. Deswegen tue ich mich mit solchen Dingen wie Jons Unentschlossenheit im Bezug auf Ygritte sehr schwer und bin von dem fehlenden Konflikt "Was wird Stannis tun" etwas enttäuscht. Die 2te Staffel folgt meiner Meinung zur Zeit leider einem Trend "die Bücher zu verbessern" der mir nicht zusagt.

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  • Mein Argument mit Westeros beläuft sich übrigens darauf, dass es kein anderes Westeros gibt und somit immer an die Bücher erinnern wird. Das galt nur als Antwort der simplen Aussage "wenn es nicht mehr an das Buch erinnert".


    Wenn ihr das alles so schrecklich findet, dass ein paar Charaktereigenschaften und Opfer im Gegensatz zum Buch getauscht werden, dann schaut die Serie nicht. Ich für meinen Teil finde sie einfach nur hervorragend gelungen, und das sage ich als Buchleser. Denn ich will hier Unterhaltung im Stil von einer mittelalterlichem Fantasyserie und das geht nicht, wenn man sich komplett an das Buch hält, wie einige von euch sicherlich schon bemerkt und auch zum Ausdruck gebracht haben.
    Dennoch verstehe ich nicht, wie sich manch einer darüber aufregt, wie sehr es abweicht, obwohl meiner Meinung nach alles gut unter ein Dach passt und trotzdem die Story erzählt wird, um die es hier schließlich geht. Ich finde, die Serie ist perfekte Unterhaltung, so sollte eine Serie sein und da man von HBO auch nichts Anderes gewöhnt ist, hatte ich auch nichts Anderes erwartet :)

  • Wenn ihr das alles so schrecklich findet, dass ein paar Charaktereigenschaften und Opfer im Gegensatz zum Buch getauscht werden, dann schaut die Serie nicht.

    Nur weil ich an einer Serie manche Sachen auszusetzten habe, soll ich sie nicht schauen? Dann könnte ich mir wohl gar nichts im Fernsehen ansehen, ja nicht mal das Lied lesen. Denn so gut mir die Bücher gefallen, auch daran gibt es für mich Kritikpunkte.


    Und da nun mal die Charaktere eines der essentiellsten Bestandteile von ASoIaF sind, stören diese Veränderungen mich schon gewaltig. Das Recht dies zu kritisieren, nehme ich mir schon heraus.

    Das Buch ist die Axt für das gefrorene Meer in uns.
    Franz Kafka


  • Zitat

    Mein Argument mit Westeros beläuft sich übrigens darauf, dass es kein anderes Westeros gibt und somit immer an die Bücher erinnern wird. Das galt nur als Antwort der simplen Aussage "wenn es nicht mehr an das Buch erinnert".



    Es wird Leute geben, die ein bisschen mehr brauchen als den Namen "Westeros" um sich ernsthaft an die Bücher erinnert zu fühlen.



    Zitat

    Wenn ihr das alles so schrecklich findet, dass ein paar Charaktereigenschaften und Opfer im Gegensatz zum Buch getauscht werden, dann schaut die Serie nicht.


    Wenn du die Kritik an der Serie so schrecklich findest, dann lies sie nicht.


    Zitat

    Dennoch verstehe ich nicht, wie sich manch einer darüber aufregt, wie sehr es abweicht, obwohl meiner Meinung nach alles gut unter ein Dach passt und trotzdem die Story erzählt wird, um die es hier schließlich geht.


    Du verstehst nicht, dass jemandem etwas nicht gefällt, weil es dir doch gefällt? Das könnte an deinem Standpunkt liegen.

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  • Gorthman: Ich glaub, du verstehst uns immer noch falsch. Ich zumindest habe nix gegen diverse Änderungen, ich weiss selber, dass es nicht anders geht. Es geht nicht darum, das Buch 1:1 umzusetzen, sondern darum dass bei manchen Dingen einfach die Logik anklopft und fragt, was das jetzt sollte.


    Bestes Beispiel in der letzten Folge: Wie zur Hölle haben sie Rodrik geschnappt, der eine Folge zuvor mit 200 Mann losgeritten ist? Beim ersten Mal als Seriengucker wirds einem wohl nicht auffallen, oder man wird sich nicht viel dabei denken, aber früher oder später wird sich das jeder fragen, auch die reinen Seriengucker, wenn sie mal die DVD haben und mehrere Folgen am Stück sehn. Da muss man sich einfach an den Kopf fassen und fragen, ob man das nicht besser hätte lösen können oder sich was einfallen lassen. Aber dass Ser Rodrik da einfach alleine rumrennt und sich brav von einer Handvoll Eroberer gefangen lassen nimmt? Das ist einfach eine schwache Leistung.


    Die meisten anderen Änderungen sind ja nur Kritikpunkte, deswegen ist die Serie ja nicht gleich schlecht für uns. ;)


    Bei manchen Dingen vertraue ich jetzt einfach mal drauf, dass sie das hinkriegen, z.b. bei Jon oder Dany mit den Drachen. Da hab ich auch mittlerweile begriffen, dass in der zweiten Staffel oft Drama wichtiger ist und das ist auch okay bei einer Serie. Nur hier und da wird leider die Grenze überschritten und dadurch leidet die Glaubwürdigkeit der Serie. Nicht weil es anders ist als im Buch, sondern weil die Änderung selbst keinen Sinn ergibt bzw. zu späteren Konflikten mit dem "roten Faden" führen kann und im schlimmsten Fall eine Kettenreaktion von immer grösseren Änderungen auslösen kann. Das Problem dabei ist, die Geschichte selbst in sich schlüssig zu halten.


    Stell dir einfach mal vor, sie hätten Gollum in Herr der Ringe gestrichen. Das hätte nicht nur zu immer krasseren Änderungen geführt, sondern am Ende einfach mal den Kern der Geschichte selbst geändert, womöglich sogar eine riesige Logiklücke verursacht. Ich denke jeder kennt die Filme, aber dennoch:



    Verstehst du worauf ich hinauswill? ^^

  • Zitat

    Meiner Meinung nach hat die Serie nur eine Daseinsberechtigung, wenn sie versucht das dahinter stehenden Buch und die darin enthaltenen Charaktere wiederzugeben. Es darf diesem aber auf keinen Fall widersprechen.

    Ich kann vieles von dem, was du ausführst absolut nachvollziehen und verstehen. Die Kritikpunkte sind Deine Meinung und wurden bis zu dem oben zitierten Satz auch differenziert vorgetragen.
    Deine Meinung über die Daseinsberechtigung der Serie kann ich allerdings nicht teilen. Als etwas künstlich Produziertes mit kreativen Anspruch hat erst einmal alles eine Daseinsberechtigung. Aber insbesondere natürlich auch die GoT-Serie, weil sie unterhält, qualitativ hochwertig gedreht ist, einer populären Geschichte zu Grunde liegt und nicht zuletzt Geld erwirtschaftet. Mit dieser Adaption, die als Werk selbstverständlich AUCH den Anspruch hat auf eigenen Beinen zu stehen, kommen nicht nur dem Medium angepasste, sondern auch den Show-Creators geschuldete Veränderungen, über die wir ja fleißig diskutieren können. Nichtsdestotrotz muss die HBO-Umsetzung von ASOIAF NICHT "dem Buch auf keinem Fall widersprechen". Das wäre meiner Meinung ein Trugschluss und verfehlt jede Diskussionsgrundlage über die likes und dislikes der vorgenommenen Veränderungen.

  • Verstehst du worauf ich hinauswill? ^^

    Sicher, aber am Beispiel von Ser Rodrick: Seine 200 Mann mussten doch etwas beschützen, das haben sie getan und wurden dann von den Greyjoys überrannt bzw. auf dem Rückweg nach Winterfell von jenen überrascht. Als Rodrick nach Winterfell kam, sah es ja schließlich so aus, als ob er von einer Niederlage wiederkäme bzw. gefangen genommen wurde.


    Das mit ihr müsst es ja nicht schauen, wenn es euch nicht gefällt war an jene gerichtet, bei denen es sich so anhört, als ob manche Änderungen den Untergang besiegeln, manche Sachen sind für mich einfach nur unverständlich.


    Maegwin: "
    Es wird Leute geben, die ein bisschen mehr brauchen als den Namen
    "Westeros" um sich ernsthaft an die Bücher erinnert zu fühlen."


    Solche Hyperbeln kann man ja mal getrost in den Wind schießen, denn meine Andeutung galt selbst als Übertreibung und diente nur dem Zweck, der Übertreibung "wenn es nicht mehr an das buch erinnert" entgegen zu stehen, simpel, aber anscheinend noch nicht genug...

  • Gorthman

    Zitat

    Maegwin: "
    Es wird Leute geben, die ein bisschen mehr brauchen als den Namen
    "Westeros" um sich ernsthaft an die Bücher erinnert zu fühlen."


    Solche Hyperbeln kann man ja mal getrost in den Wind schießen, denn meine Andeutung galt selbst als Übertreibung und diente nur dem Zweck, der Übertreibung "wenn es nicht mehr an das buch erinnert" entgegen zu stehen, simpel, aber anscheinend noch nicht genug...


    Nice try... zu behaupten es wäre als Übertreibung gemeint gewesen. Das war aus deiner bisherigen Argumentation nun wirklich nicht erkennbar.

    "Tigris doofitis ordinaris"
    "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    "Der Strike ist dem Räumfehler sein Tod..."

  • Nice try... zu behaupten es wäre als Übertreibung gemeint gewesen. Das war aus deiner bisherigen Argumentation nun wirklich nicht erkennbar.

    Ach ja ? Diese Übertreibung galt der Übertreibung "wenn es nicht mehr an das Buch erinnert". Genau weil ich das als Übertreibung angesehen habe, wollte ich auch mit einer antworten, weil ich es so sehe, dass es definitiv an das Buch erinnert.

  • Solche Hyperbeln kann man ja mal getrost in den Wind schießen, denn meine Andeutung galt selbst als Übertreibung und diente nur dem Zweck,


    Du hast leider kein Exklusivrecht auf Übertreibungen, ebenso wie du kein Exklusivrecht auf Meinungen hast. Wenn jemandem eine Szene nicht gefällt, weil sie vom Buch abweicht, ist das sein/ihr gutes Recht.
    Und damit hat es sich eigentlich auch schon.

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  • Deine Meinung über die Daseinsberechtigung der Serie kann ich allerdings nicht teilen. Als etwas künstlich Produziertes mit kreativen Anspruch hat erst einmal alles eine Daseinsberechtigung. Aber insbesondere natürlich auch die GoT-Serie, weil sie unterhält, qualitativ hochwertig gedreht ist, einer populären Geschichte zu Grunde liegt und nicht zuletzt Geld erwirtschaftet. Mit dieser Adaption, die als Werk selbstverständlich AUCH den Anspruch hat auf eigenen Beinen zu stehen, kommen nicht nur dem Medium angepasste, sondern auch den Show-Creators geschuldete Veränderungen, über die wir ja fleißig diskutieren können. Nichtsdestotrotz muss die HBO-Umsetzung von ASOIAF NICHT "dem Buch auf keinem Fall widersprechen". Das wäre meiner Meinung ein Trugschluss und verfehlt jede Diskussionsgrundlage über die likes und dislikes der vorgenommenen Veränderungen.


    Ich glaube da habe ich mich etwas unglücklich ausgedrückt. Es gibt von einigen Buchlesern die Meinung, das sie sich über die "Überraschungen" freuen, als Änderungen gegenüber der Buchvorlage. Dies ist ehrlich gesagt nicht meine Motivation die Adaption zu sehen.
    Um es an einem Beispiel festzumachen: Wenn Serien-Bran 3 Jahre älter als Buch-Bran ist, dann ist das eine absolut verständliche Änderung und fällt für mich nicht unter die Kategorie "Widerspruch" die ich meine.
    Wenn die, in den Büchern sehr exotisch wirkende Art sich in Qarth zu kleiden nicht in der Serie umgesetzt wird, dann ist das eine Änderung über die ich sogar froh bin.
    Wenn Serien-Qarth sich so weit von Buch-Qarth entfernt, wie es aktuelle der Fall zu sein scheint, dann sehe ich das als ein Widerspruch und zweifel an, ob die Serie dann noch sinnvoll ist (Dieses von mir schon angesprochenen "Wir wollen etwas verbessern" Muster). Einige werden sich widersprechen und behaupten Danys Reise in aCoKs wäre langweilig und etwas mehr Action würde gut tun. Ich kann mich mit der Meinung aber nicht anfreunden. Dabei halte ich die Szenen mit Nicholas Blane (Spice King) für sehr gut.


    Gorthman: Zwei Dinge. 1) Ein 15 jähriges Mädchen (so talentiert es auch sein mag) in ein Kostüm zu stecken und zu sagen "Dein Name ist Arya Stark aus Winterfell" befördert mich ehrlich gesagt noch nicht nach "Westeros". In Mr. Martins Büchern zeichnen sich die Charaktere sehr deutlich ab, gerade durch ihre Gedankengänge. Die Serie kann keine Gedankengänge oder innere Monologe zeigen (bzw. hat sich bewusst dagegen entschieden). Daher ist es umso wichtiger den Charakter einer Figur greifbar werden zu lassen. Wenn man das nicht schafft erhält man den 'typischen' Protagonisten, der einfach nur das tut, was getan werden muss.
    Ich erlaube mir dazu ein kleines Beispiel in dem ich mich am Herrn der Ringe bediene, da der letzte Reread ein paar Jahre zurückliegt möge man bitte nicht jedes Wort auf die Waage legen.
    Buch-Frodo ist ein lebensfroher Hobbit, der seine Heimat liebt. Er tut dem Familienfreund einen Gefallen in dem er den Ring nach Bruchtal bringt. Im Lauf der Geschichte erkennt er immer mehr wie Schicksalsträchtig die Aufgabe da eigentlich ist. In Moria kann er noch einem Troll in den Fuß stechen, später wird er immer zurückgezogener durch seine Last. Sein charakter entwickelt sich aufgrund dessen was er erlebt hat.
    Film-Frodo ist ein dauerhaft betrübt herein blickender kleiner Mann der vom Schicksal auserwählt wurde. Er musste die Aufgabe einfach erledigen, sonst hätte die Geschichte nicht funktioniert. Er ist einfach so, die ganzen 12 Stunden Film über. Lediglich wie intensiv er den Ring um seinen Hals anstarrt verändert sich leicht.
    [Beide Absätze enthalten Übertreibungen :-)]


    2) Ich sehe die Serie gerne. So gerne, das ich ein seitenlanges Review über jede Folge schreibe und andere mit meinen Gedanken dazu belästige. Insbesondere auch, um über Dinge die mir nicht gefallen (oder auch besonders gefallen) eine zweite Meinung einzuholen. Nach der Folge war ich ein wenig betrübt darüber wie in der Serie die Umstände in King's Landing dargestellt wurden. Nachdem ich mich kurz mit Tomas ausgetauscht hatte, konnte ich das ganze nochmal aus einem anderen Blickwinkel betrachtet und habe meine Meinung geändert. Auch ist mir das mit dem möglichen "Foreshadowing" nicht aufgefallen. Auch für so was ist ein Forum ganz praktisch ;)
    Einige Szenen sind recht schwer einzuordnen (zumindest finde ich das) Das wäre beispielsweise die "Play with her a." Szene aus Episode 7. Ich habe mir einige kritische Meinungen durchlesen müssen um meine eigene Bilden zu können. Das heißt aber nicht das ich mich irgendwo "aufregen" würde, sondern lediglich die Serie mit der Messlatte beurteile die sie sich (ganz alleine meiner Meinung nach) mit der ersten Staffel selbst auferlegt hat.

    “I may be just a schoolgirl... But now, I'm a schoolgirl with a giant robot!” - Iori Fuyusaka

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