Hi das ist mein erster Beitag aber ich lese schon eine Weile mit und finde die ganzen Themen recht interesant.
Jetzt zu meiner Frage: Wer von eich findet den HdR wirklich sehr gut. Ich kann mir nicht erklären wie so ein riesen Hype um die Bücher gemacht wird, denn ich find dass HdR irgendwie stinklangweilig ist oder kann es sein dass ich ne miese Übersetzung hab ? (Margaret Carroux)
Herr der Ringe
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Nemesiß -
14. Oktober 2003 um 21:10
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Ich denke das der Hype nur deshalb vonstatten geht, da das Buch, als Klassiker gilt. Heute würde die Geschichte, sollte die einer schreiben, nicht mehr so toll oder imposant sein. Aber zu jener Zeit war es nun mal bahnbrechend.
Ich persönlich habe dieselbe Übersetzung und fand sie gar nicht so schlecht, nur ist es halt nicht mein Lieblingsplot. Habe mich aber durchgekämpft und war froh, es fertig zu haben. Ob nun vor Erleichterung oder Begeisterung, dieses lasse ich mal offen. -
Hallo,
für mich persönlich ist HdR über jede Kritik erhaben, ich finde die Bücher durch und durch genial und absolut nicht vergleichbar mit irgendwas, das davor oder danach war.
Natürlich gibt es eventuell ein paar Punkte, die dem einen oder anderen Leser wenig behagt haben, aber dem Autor JRR Tolkien ist mE alleine wegen seines Mutes und seiner Innovationsfreudigkeit, so etwas komplett neues aufzustellen, Tribut zu zollen.
Was findet ihr denn an euren Übersetzungen so schlecht? Schon mal die englische Originalversion versucht (wobei mir meine deutsche auch sehr gut gefallen hat) ?
Ciao
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Also kein Buch ist ueber jede Kritik erhaben
HdR ist ein wirkliches gutes Buch wenn man es sieht als was es ist,
naehmlich eine epische Geschichte, wie das Nibelungenlied und
man muss innerhalb der Zeit betrachten in der es geschrieben ist.Ich finde HdR deswegen nicht so gut, weill die Charaktere stereotyp sind, die Welt schwarz/weiss gemalt ist etc.
Am Anfang fand ich es auch genial nur mit den Jahren hat sich meine Ansicht daruber geaendert und mir liegen Buecher mit
interessanten Charakteren einfach mehr.
Ausserdem ist es gar nicht so innovativ wie viele glauben, Tolkien hat fast alles aus Mythen und Legenden zusammengeklaut, sehr gut zusammengeklaut, keine Frage aber er hat das nicht alles selbst erfunden.Tolkien ist genial wenn es darum geht eine Welt zu erschaffen, ich liebe das Silmarillion, mit den ganzen Erzaehlungen ueber die Welterschaffung.
Ausserdem ist es natuerlich der Anfang fuer das Fantasy Genre an sich.
Insgesamt machen aber zu viele Leute eine Religion daraus, die erheben das Buch und den Autor in einen Gott aehnlichen Zustand, der nicht angetastet werden darf und wehe dem der ihn kritisiert.
Wer sie nur auf Deutsch kennt sollte sie allerdings mal im Original lesen, einfach nur weil es sehr interessant ist, gerade fuer Linguisten, wie Tolkien mit Sprache spielt. -
Stimme in dieser Beziehung voll und ganz mit dir überein, Egan (und habe derartiges auch schon wiederholt irgendwo im Forum gepostet, weiß aber nicht mehr, wo), nur:
Der Anfang des Fantasy-Genres an sich? Das würde ich so nicht sagen. Was ist denn das Nibelungenlied? Homers Ilias und Odyssee? Goethes "Faust", die Sage um König Artus oder die ganzen Mythen, Märchen und Sagen, die man sich einstmals als es noch kein Fernsehen gab vor dem prasselnden Feuer erzählte? Fantasy, ganz klar. Fantasy ist das älteste Literaturgenre der Welt, denn schon immer erschauerten Menschen vor dem, was sie fürchteten, vor dem Unbekannten und fantastischen...
Tolkien ist schlicht und einfach derjenige Autor, den man als den Wiederentdecker der Fantasy wahrnimmt, als den, der dieses Genre wieder zum Leben erweckt hat... er hat dafür gesorgt, dass die Massen sich wieder auf dieses Genre besannen und dass auch heute noch ein solcher Boom herrscht... aber nicht er hat Fantasy wie sie heute ist erfunden. Zu seiner Zeit gab es noch einige andere Autoren, die ebenfalls ihre Einflüsse hatten, wenngleich sie weit weniger bekannt sind als der gute J.R.R., so etwa Mervyn Peake und T.H. White. -
Klar, meinte ich das Tolkien den Beginn der "modernen" Fantasy ist, sozusagen dieses Genre wieder salonfaehig gemacht.
Klar war er auch nicht der einzige, siehe auch Lewis mit der Narnia Reihe, aber der mit dem groessten Einfluss.
Ist ja auch heute so, wenn man jemand fragt (vor den Filmen) dann kannten fast alle Tolkien, den ganzen Rest kaum jemand!
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Zitat
Wer sie nur auf Deutsch kennt sollte sie allerdings mal im Original lesen, einfach nur weil es sehr interessant ist, gerade fuer Linguisten, wie Tolkien mit Sprache spielt.
Ich hab's immer wieder versucht. Seit 20 Jahren. Auf Deutsch. Auf Englisch. Ich hab's nicht geschafft, auch nur den ersten Band fertig zu lesen.
Ich finde HdR völlig überbewertet. Ich achte die Arbeit, die Tolkien reingesteckt hat, aber: er hätte bei wissenschaftlichen Abhandlungen bleiben sollen. Lesbare Romane schreiben konnte er nicht.
Na gut, den kleinen Hobbit habe ich geschafft... [Blockierte Grafik: http://stoney2.bei.t-online.de/icon_twisted.gif] -
Zitat
Ich hab's immer wieder versucht. Seit 20 Jahren. Auf Deutsch. Auf Englisch. Ich hab's nicht geschafft, auch nur den ersten Band fertig zu lesen.
Ich finde HdR völlig überbewertet. Ich achte die Arbeit, die Tolkien reingesteckt hat, aber: er hätte bei wissenschaftlichen Abhandlungen bleiben sollen. Lesbare Romane schreiben konnte er nicht.
Na gut, den kleinen Hobbit habe ich geschafft... [Blockierte Grafik: http://stoney2.bei.t-online.de/icon_twisted.gif][/QUOTE]
Verständlich! Ich war auch froh als ich die Bücher geschafft hatte! Wie jeder andere den ich kenne auch!
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muß mich jetzt doch mal als Tolkienianerin outen - lese das Buch seit 15 Jahren fast jährlich auf Englisch... ich liebe diese pathetische Sprache ...
Stimme allerdings zu, daß die ersten 100 bis 130 Seiten etwas schleifen. Ich glaube es ist ganz gut, wenn man mit dem Hobbit anfängt und vielleicht auch noch das Silmarillion vorschiebt, um besser in die Zusammenhänge einzusteigen. Insgesamt - wie alles- natürlich Geschmacksache.
Gibt's schon jemanden, der die lange two towers version gesehen hat? Lohnt die sich?
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Ja, unbedingt!!!!
Die lange Version ist viel näher am Buch als die Kinofassung und auch wer das Buch nicht kennt sollte sie sich ansehen, sie ist einfach viel packender und "runder" als die kurze.
Inzwischen sehe ich die Kinofilme und besonders Teil 3 nur als Anheizer für die DVD- Fassung.
Wer das Buch kennt und liebt der findet den Geist und die Stimmung der Bücher in der langen Version viel eher wieder als in den kompakten Kinofassungen.
Mein persönlicher Tip: Finger weg von der Kinofassung und lieber gleich die Extended Version kaufen. -
Also, ich finde HdR auch nicht so gut.
Bd.1: Ganz in Ordnung.
Bd. 2: Weiß ich grad nicht.
Bd. 3: Frodo spannend, Rest: *Gähn*. Ich hab mich am Ende echt durchquälen müssen.
Die Welt ist noch recht interessant, aber ansonsten?
Der Hype ist übertrieben, ja.
Und anscheinend bin ich mit dieser Meinung gar nicht so allein, wie ich dachte.
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Ser Garlan Tyrell: Faszinierend, welche Threads Du so ausgräbst, (November 2003?)
Erstmaliges Lesen der Trilogie, mit nachfolgendem Aufschlürfen des Hobbits und des Silmarillions erfolgte so etwa vor 20 Jahren. Die Bücher, die Welt im Detail, etc finde ich nach wie vor faszinierend und auch über vielfache Kritik erhaben. :meinung:
Der Film inkl. der Lang-Fassung ist, an sich sehr gelungen, bloß entspricht es nicht wirklich meiner Vorstellung der Charaktere und dieser Welt. Für eine breite Öffentlichkeit sehr schöne Bilder und eine fesselnde Story, für jemanden, der die Bücher mehrfach inhaliert hatte vorher, na ja . . .
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Für mich schwer zu vergleichen. Tolkien empfinde ich als "Kunst" - fast alles andere als (sehr gelungene) "Unterhaltung". Umberto Eco würde ich für mich z.B. eher mit Tolkien vergleichen als etwa Eriksson oder Martin.
Was die Sache nicht irgendwie wertet. Ich hab das Lied drei- oder viermal gelesen, HdR aber auch (nur den nicht im Original, leider).
Die Verfilmung dürfte bei aller Kritik einer der gelungensten Romanadaptionen sein. Und wer sich was echt geniales gönnen will:
http://www.eventbuero.com/18286/Der-Herr…0-um-19:00.html
Ich hab das letztens in München erlebt - wow. Gibts 2011 dann wieder...
S.
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Also für mich war und IST der Herr der Ringe eines der besten und emotional berührendsten Fantasybücher die ich kenne. Die Art wie Tolkien mit der Sprache umgeht ist faszinierend (Deutsche Carroux-Übersetzung) und vermittelt mir mit Seiner Art zu schreiben ein Stimmungsgefühl wie bis jetzt kein anderer Autor. Die Krege-Übersetzung ist meiner Meinung nach der absolute Stimmungskiller. Mir missfällt es allerdings ein Buch mit einem anderen zu vergleichen. Dass sich jemand "durchquälen" musste ist für mich unverständlich, da ich trotz mehrmaligem lesen immer wieder eine Gänsehaut bekomme.
Letztendlich ist die Literatur, wie alles andere auch, Geschmacksabhängig und nicht jeder fühlt sich durch die selben Dinge und Themen angesprochen, was auch gut ist!![MSIE_newline_end ] -
Ich find HDR eigentlich stinkelangweilig. Das ist so ähnlich langweilig geschrieben wie ein Karl May Roman. Er hat aber ein paar Charaktere die ich einfach unglaublich gerne mag. Sam und Gandalf. Aragorn mag ich irgendwie erst, seit er super dargestellt wurde.
Die Elben hatten für mich immer irgendwie einen Homo-touch und die Orks sind die typischen dümlichen bösen Spießgesellen.
Die Story ansich hat schon etwas und auch die Diskussionen darum waren immer ganz nett.
Was die Leute nur bewegt immer und immer wieder um Tom Bombadil zu diskutieren, der sogar lt. Tolkien überhaupt gar keinen Zweck erfüllt, erschließt sich mir wohl nie. Er ist halt ein Bindeglied zwischen alten Geschichten und Trilogie.Die Neuinterpretiation des großen Kampfes zwischen Gut und Böse mit fast vergessenen Gestalten oder Figuren die schon fast ins Märchen abgedriftet waren gefällt mir trotzdem irgendwie. Den grossen Knaller find ich es aber trotzdem nicht.
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Noch mal an Finarfin und No-One bezüglich Tolkiens Übersetzer!
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Krege hat insgesamt einen großartigen Ansatz verfolgt. An den Stellen, wo sich Carroux verkünstelt hat und etwas gestelzt daher kommt um der bedeutungsvollen Rahmengeschichte einen "angemessenen" Klang zu verleihen, hat Krege sich stärker am Original gehalten und etwa den Hobbits ihren Landarbeiter/Rotzlöffel-Slang gelassen.
Krege wird im HdR dann mies, wenn er krampfhaft andere Formulierungen als Carroux sucht (obwohl diese möglicherweise schon den richtigen Ton getroffen hat) und wenn er sich in den Vokabeln vergreift und zu modern für Mittelerde wird. Das passiert ihm auch im Sil ganz selten hier und da mal (Die "Zwei Kapitäne"... Ich hätte Captain an der Stelle ja gerne mit Hauptmann übersetzt gesehen...), im HdR nimmt es aber mMn schon peinliche Züge an, die die übrigen guten Ansätze nicht aufwiegen können.
Das fängt mit dem berüchtigten "Stolzfüsser" an, bei der Carroux den englischen Wortwitz so gut wie eben möglich wiedergegeben hat, bei Krege wirkt es wie eine der vielen gescheiterten Gag-Übersetzungen bei den Simpsons... Anglizismen wie "MADE IN THAL" gehen gar nicht, genauso Sam's "Chef". In Mittelerde gibt es kein Fundbüro und auch keine Räuberpistolen...Diese lästige Angewohnheit hat er schon im Hobbit. Ich liebe die Scherf Übersetzung. Das hat persönliche Gründe, da mich Scherf/tejo doch ein gutes Stück meines bisherigen Lebens begleitet und geprägt hat. Krege macht jedoch im großen und ganzen einen solideren Job, was aber auch dem Alter der Scherf-Übersetzung geschuldet ist.
Trotzdem gibt es hier ab und an den Krege typischen Brainfreeze:Tolkien: "Old Tomnoddy, all big body, / Old Tomnoddy can't spy me!"
Scherf: "Alte, fette Spinne, spinn dich ein im Baum, / alte, fette Spinne, siehst mich nicht im Traum!"
Krege: "Faule alte Wackelschlampe, / Brauchst du eine Taschenlampe?"Historiker war Krege sicher nicht...
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Hey seregthaur!
zu zu 2: Ich nenne jetzt einfach mal eine Stelle, die für mich exemplarisch für Kreges Zerstörung der Atmosphäre in DHdR ist: (Die zwei Türme Seite 56): "(..) kassierst in Lugburz die PRÄMIE und wirst BEFÖRDERT." Und etwas später: "Denkt er, er kann seine eigene Firma aufmachen, mit seinem schmierigen weißen Logo?" Prämie, Firma, befördern, und Logo sind Begriffe die in einer Fantasy Welt wie Mittelerde einfach nicht existieren dürfen. Bei Carroux geht diese Stelle so: "Wofür hält er sich eigentlich, dass er sich so gebärdet mit seinem dreckigen weißen Abzeichen?" So muss das.
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Sehe ich auch so. Ich meine, ich habe immer Achtung davor, wenn sich ein Übersetzer an eine bereits erfolgreiche Übersetzung noch mal vornimmt. Aber dieser Drang, dann unbedingt etwas eigenes , markantes einzubringen, ist irgendwie fatal. Immerhin, seine Lied- und Gedichtsübersetzungen waren schön und sind mir damals positiv aufgefallen. (Wenn ich mich recht erinnere)
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Zitat
"Wofür hält er sich eigentlich, dass er sich so gebärdet mit seinem dreckigen weißen Abzeichen?"
So muss das keineswegs.
Der Carroux-Stil war archaisch und hat sich über weite Stellen sehr mühsam zu lesen. Auch wenn ich Krege vorwerfen kann immer wieder stilistisch unpassende weil viel zu moderne Begriffe verwendet zu haben oder die Charaktere zu stark umgangssprachlich gefärbt geredet haben, hat er über weite Teile meiner Meinung nach sehr gute und dringend notwendige Arbeit geleistet. Krege ist über das Ziel hinausgeschossen, allerdings wäre die perfekte Übersetzung meiner Meinung nach eine Mischung aus beiden.ZitatIm Übrigen bin ich der Meinung, dass Daenerys das gleiche Schicksal wie Lollys widerfahren sollte.
Auch wenn ich jetzt Der Anti-Fan von Dany Nr.1 bin, finde ich eine Signatur die impliziert, dass eine Gruppenvergewaltigung eines - wenn auch fiktionellen - weiblichen Charakters gewünscht wird, unter aller Sau.
Ist das deutlich genug, oder muss ich jetzt alle Beiträge des Users melden?
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