Neue Blanvalet-Ausgaben

  • An alle Vorschreiber und Ser Wolverine
    Ich schrieb doch eine Seite zuvor deitlich "Ich verstehe ja völlig den Frust der Käufer und Leser der alten Übersetzung."


    Ser Garla Tyrell
    Zu deinem Satz "Dass du das nicht merkst, ohne zu wissen, wie es eigentlich heißt, wundert nun niemanden." eine Frage?
    Ist es denn Verwerflich wenn man erst über die TV-Serie zu den Büchern kommt?
    Ist es denn Verwerflich wenn man es erst dank Amazon in diesen Forum erfährt das Lennister richtig Lannister heißt? Und was ändert das für mich als Neuleser? NICHTS.


    @Mycella
    Du schreibst "Aber genau das ist es, was mich persönlich so stört. Dass man als Neu-Leser erst in einem Fanforum erfährt, dass man quasi "an der Nase herumgeführt" wurde und die Leute z.T. ganz anders heißen und geschrieben werden. Da hätten sie Cersei ja auch "Kerzi", Arya "Maja"und Jon Snow "Friedbert Dinkelkissen" nennen können und wir hätten' s nie erfahren."
    Das hast du völlig richtig erkannt. Nun rechne mal aus wie viele Leser durch die TV-Serie oder einfach durch Kauf im Buchhandel zur neuen Übersetzung gekommen sind.
    Die wissen nicht das es eine alte Übersetzung gibt. Die kaufen auch das Orginal nicht um Namen zu überprüfen. Warum auch? In der TV-Serie sind sie auch nicht anders. Ich wage mal zu behaupten dieser ganz normale Durchschnittsleser sucht auch nicht im Internet nach Foren. Der ließt, genießt mehr oder weniger, ärgert sich wie auch ich über diese komische Eindeutschung der Namen und Orte, aber kauft und liest auch Buch zwei oder er läßt es. Er betreibt bestimmt keine Ursachenforschung.


    artfantasy
    Zu "Und nun versteht Ihr (z.B. Keaton, jugger22,...) vielleicht, warum hier so leidenschaftlich auf jeden Versuch reagiert wird, dieses misslungene und gegenüber den Fans des Epos einfach mal bösartige Husarenstück zu verteidigen oder zu relativieren - auch, wenn das ja vielleicht gar nicht Eure Absicht sein sollte"
    Natürlich verstehe ich das ihr Sauer seit, wäre ich auch wenn ich die erste Übersetzung gekauft hätte.
    Ich will das hier garnicht relativieren, aber was nützt die ganze Aufregerei hier im Forum? Was ändert sich dadurch? Spätetens mit der deuten Synchronation der TV-Serie ist die Schlacht doch verloren. Oder glaubt noch irgendjemand ernsthaft das eine dritte Übersetzung kommt und das die TV-Serie neu sychronisiert wird?
    Ihr seid doch (sorry) für den Verlag nur eine kleine Gruppe von Aufrührern. Mehr nicht.
    Gut es wird wohl von der neuen Übersetzung eine zweite oder dritte Auflage kommen bei der auch einige grobe, bestimmt nicht alle, Rechschreibfehler korrigiert werden. Aber (bitte Ruhig bleiben) bestimmt nicht wegen dem Forum hier, dann schon eher wegen Amazon und den dortigen Leserberichten bzw. einer größeren Rücksendewelle. Ich denke da mal so in Richtung Herr der Ringe Blu-Ray, die Tonprobleme.
    Aber das ist nur meine bescheidene Meinung eines ganz gewöhnlichen Durchschnittslesers.

    Gruß
    Jürgen

    3 Mal editiert, zuletzt von jugger22 ()


  • Zu deinem Satz "Dass du das nicht merkst, ohne zu wissen, wie es eigentlich heißt, wundert nun niemanden." eine Frage?
    Ist es denn Verwerflich wenn man erst über die TV-Serie zu den Büchern kommt? Ist es denn Verwerflich wenn man es erst dank Amazon in diesen Forum erfährt das Lennister richtig Lannister heißt? Und was ändert das für mich als Neuleser? NICHTS.


    Du hast mich völlig falsch verstanden. Du sagtest, dass du das sicherlich nicht gemerkt hättest, was du aber auch nicht konntest. Weil du das Original nicht kannstest, was dir niemand vorwirft, aber was eben bedeutet, dass du den Unterschied nicht erkennen KANNST, egal, ob das nun gut oder schlecht oder gruselig :meinung: übersetzt wurde. Deine ursprüngliche Aussage ist also nicht wirklich weiterführend, das wollte ich ausdrücken.

    Im übrigen meine ich, die deutsche Neuübersetzung sollte vernichtet werden.

  • Ser Garian Tyrell
    OK, Verstanden.


    Übrigens bei der Gelegenheit, mit deiner Signatur bin ich nicht einverstanden. ich hab die neue Übersetzung schließlich teuer bezahlt. :D

    Gruß
    Jürgen

  • @ jugger22:
    Natürlich glaubt keiner, dass Random House hier eine Kehrtwende macht, "nur" weil diese verlegerische Fehlleistung hier kritisiert wird.
    Dazu haben die (momentan) dafür Verantwortlichen ja schon sehr deutlich gezeigt, wie ignorant sie gegenüber der im Übrigen sehr aktiven Fanszene ist.


    Einfach diese Sache kritiklos hinnehmen ? Nein.
    Brauche ich, glaube ich, nicht zu begründen.


    Und: Natürlich rücken auch in Verlagsleitungen irgendwann irgendwelche Stühle...


    Ja, und zuallerletzt zu diesem Forum hier: Nun, ich bin nicht so weltfremd, zu glauben, dass ausgerechnet wir bei den Blaustrümpfen bei Blanvalet etwas erreichen, obwohl es wünschenswert wäre.
    Unterschätzen sollte man aber diese Szene - dieses Webprojekt ist ja nur eine Art Treffpunkt, die Leute trefen sich auch als "reale Menschen" ;) - auf keinen Fall. Machen die einschlägigen Firmen auch nicht.
    Selbst Blanvalet höchstselbst verlinkt auf Eis-und-Feuer.de....


    Und ja, die signifikanten Daten zu eis-und-feuer.de brauchen sich nun wirklich nicht zu verstecken, sie werden im Gegenteil immer besser.... und ein ordentlich geschulter Marketingfuzzi (Blanvalet sollte da mehrere haben) kann solche Zahlen lesen und interpretieren.


    Dann geht's ab nach Lennishort! :D

    Eine Fahne ist sichtbar gemachter Wind.

  • Nun rechne mal aus wie viele Leser durch die TV-Serie oder einfach durch Kauf im Buchhandel zur neuen Übersetzung gekommen sind.
    Die wissen nicht das es eine alte Übersetzung gibt. Die kaufen auch das Orginal nicht um Namen zu überprüfen. Warum auch? In der TV-Serie sind sie auch nicht anders. Ich wage mal zu behaupten dieser ganz normale Durchschnittsleser sucht auch nicht im Internet nach Foren. Der ließt, genießt mehr oder weniger, ärgert sich wie auch ich über diese komische Eindeutschung der Namen und Orte, aber kauft und liest auch Buch zwei oder er läßt es. Er betreibt bestimmt keine Ursachenforschung.

    Wie gesagt, ich bin auch erst durch die Serie zu den Büchern gekommen - dankenswerterweise aber über das Original. Zum Teil deswegen gehen für mich eben weder die neue Übersetzung oder gar die Synchronisation der Serie.
    Andererseits, wäre mir die neue Übersetzung so untergekommen, ohne Kenntnis der Serie, hätte ich die Namen (nicht unbedingt Lennister statt Lannister) wohl genau so albern gefunden.
    Ist ja schließlich kein Terry Pratchett Roman.

    Gruß, Beltane
    "See the path cut by the moon - for you to walk on"

  • Ich glaube, es wurde eigentlich eh alles gesagt, aber ich möchte noch kurz einwerfen was mich neben den schon gesagten Dingen stört: (falls es schon gesagt wurde, lyncht mich bitte nicht, der thread ist mittlerweile ein biiiissi lang:))
    GRRM hat mal selber in seinem Interview gesagt, dass er die Aussprache von Namen gerne den Lesern selbst überlassen will (z.B. Jeyne wie Jane oder wie Tschenn, ...oder Jamie wie Tschejmie oder Chaime,...). Ich persönlich finde diese Einstellung gut, weil ich mir so eine Beziehung zu den Charakteren aufbauen kann. Das nimmt aber der Übersetzer durch seine Interpretation der Namen vorweg, was ich sehr schade finde. Meinen Mance z.B. spreche ich nicht wie Manke aus. Ob ich jetzt mit einem Royce (hat das was mit royal zu tun? oder doch mit rolls-royce ;))etwas anfangen kann, hängt doch von meinen Fremdsprachenkenntnissen, meiner Assoziation und noch vielen anderen Dingen ab, was ein Rois sein soll, da hab ich keine Ahnung. Dem nicht-englisch(oder andere Sprachen)-mächtigen fällt sowas vielleicht auch garnicht auf, anderen aber schon, und denen nimmt man imho was weg.


    zur Übersetzung von Eigennamen: Auch bei der Übersetzung von Eigennamen geht viel Interpretationsvielfalt verloren, Namen, die man im Englischen in mehrere Richtungen interpretieren kann werden stur in eine Richtung übersetzt (was imho auch die einzige Möglichkeit ist), auch das finde ich schade.

  • Will keinen extra Thread aufmachen, weil die Frage bisschen kurios ist, deswegen kommts hier rein. (hat sich jemand in nem anderen Forum drüber aufgeregt, ist mir aber nie in den Sinn gekommen)


    Wie steht ihr dazu das "A Song of Ice and Fire" mit "Das Lied von Eis und Feuer" übersetzt wurde und halt nicht mit "Ein Lied von Eis und Feuer"? Ist das überhaupt je einem negativ aufgefallen?


    Ich weiß es ist irgendwie kleinlich, aber ich bin grad wirklich neugierig. :D


    (Ich bin übrigens fürs "Das")

  • Aufgefallen ist es mir schon und ob die unterschiedliche Bedeutung einen unterschied auf die Geschichte bezogen ausmacht ist mir auch mal durch den Kopf gegangen. Darüber aufgeregt habe ich mich nicht, nur den Kopf geschüttelt. Es ist halt unerklärlich warum die einfachsten Dinge nicht akkurat übersetzt werden.

    "Tigris doofitis ordinaris"
    "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    "Der Strike ist dem Räumfehler sein Tod..."

  • Ich finde "Das" irgendwie passender, weil es niemals ein vergleichbares "Lied von Eis und Feuer" geben wird, es ist halt das einmalig und einzigartigste Lied von Eis und Feuer :)

  • Ja, aber es heißt ja nicht "The Song of Ice and Fire", sonder "A".


    Aufgefallen ist es mir auch, stören tut es mich nicht wirklich. Wundern tu ich mich aber schon, dass Übersetzer ganz oft an solchen Kleinigkeiten herumdoktern."A song" heißt einfach "ein Lied" und nicht "das Lied" - die Beweggründe für diese "freie" Übersetzung erschliesst sich mir nicht ganz. Ist ja bei Filmtiteln oft auch nicht anders.

    Das Buch ist die Axt für das gefrorene Meer in uns.
    Franz Kafka


  • Ob es passender klingt ist nicht relevant. Und auf welcher Grundlage sollten wir beurteilen was passender ist?
    Ein Lied von Eis und Feuer hat eine andere Aussage als Das Lied von Eis und Feuer. Ob es ein relevanter Unterschied ist wird man, wenn überhaupt, zum Ende der Geschichte wissen.
    Hier mal ein extremes Beispiel, der Titel the malazan book of the fallen hat eine inhaltliche Bedeutung die einem Leser der deutschen Bücher vorenthalten wird. Und das darf einfach nicht sein. Das Spiel der Götter, dass ich nicht lache.
    Das konnte der Übersetzer zu Beginn natürlich nicht wissen, aber er hätte ja auch seinen Job machen können und übersetzen statt zu dichten.
    Noch einmal einen schönen Gruß an gero. Epic Fail. :P

    "Tigris doofitis ordinaris"
    "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    "Der Strike ist dem Räumfehler sein Tod..."

  • Natürlich verstehe ich das ihr Sauer seit, wäre ich auch wenn ich die erste Übersetzung gekauft hätte.
    Ich will das hier garnicht relativieren, aber was nützt die ganze Aufregerei hier im Forum? Was ändert sich dadurch? Spätetens mit der deuten Synchronation der TV-Serie ist die Schlacht doch verloren. Oder glaubt noch irgendjemand ernsthaft das eine dritte Übersetzung kommt und das die TV-Serie neu sychronisiert wird?
    Ihr seid doch (sorry) für den Verlag nur eine kleine Gruppe von Aufrührern. Mehr nicht.
    Gut es wird wohl von der neuen Übersetzung eine zweite oder dritte Auflage kommen bei der auch einige grobe, bestimmt nicht alle, Rechschreibfehler korrigiert werden. Aber (bitte Ruhig bleiben) bestimmt nicht wegen dem Forum hier, dann schon eher wegen Amazon und den dortigen Leserberichten bzw. einer größeren Rücksendewelle. Ich denke da mal so in Rochtung Herr der Ring aud Blu-Ray, die Tonprobleme.
    Aber das ist nur meine bescheidene Meinung eines ganz gewöhnlichen Durchschnittslesers.


    Das wir kleine Fische für Blanvalet und Random House sind, ist mir auch klar, sehr sogar. Aber anderseits, sind wir kleine Fische auch die Stammleser.
    Viele von uns, sind zuvor schon auf Englisch umgestiegen, weil sie es nicht erwarten konnten, den neuen Band in Händen halten zu können, zu lesen können. Aber soviel ich weiss doch auch noch in Deutsch gekauft, zum vergleich, oder im sicher zu sein, um es verstanden zu haben.
    Aber in der Tat, sind wir mal wieder vor dem Kopf gestossen worden, und das mitten in der Geschichte.


    Wenn ich bei mir so rumschaue, so liegen bei mir über hundert Bücher von Blanvalet herum, und nochmals über 50 von Goldman. Zudem habe ich noch weitere Bücher von denen gekauft, die ich weiter verschenkt habe. Ist halt nur ein Beispiel, was ich von denen habe. Weiss zwar nicht, was andere Stammleser an Büchern zuhause haben, manche mehr, manche weniger. Und diese siebenmal ;) verdammte Neuausgabe vom Lied, hat selbst mich dazu gebracht, mir selber Englisch beizubringen das Lied in Englisch zu lesen. Konnte bis dahin vielleicht gut 100 Worte in Englisch. Lass dich daher nicht von meinem Nick hier nicht beirren, das ich Englisch könne , aber es wird langsam, sehr langsam ;) :( Mittlerweile sind noch schwach 200 Seiten von AFfC, und dann steht mein erstes reread von ADwD an. Eigentlich wollte ich mir die Kindleversionen der Übersetzung kaufen, zum parallel lesen. Aber das, das werd ich mir schenken, wenn ich so hören, was nach den Eigennamen noch weiter so verbockt wurde denke ich, und versuchs mit Englisch wieder, was seit letztem Jahr erheblich besser ist.
    - Und, ich bezweifle, das sich bei mir noch weitere 100 Blanvalet Bücher dazusammeln werden, kann mir keine 10 mehr von Blanvallet/Penhaligon vorstellen. Wieder einer weniger, und sage Danke. Einer von einigen mehr. :)


    Und hey, die ganze lernerei hat nen riesen Vorteil: Es wird nicht nur wieder das Gehirn wieder aktiviert, die Originale sind zu den Übersetzungen zum Spotpreis zu haben, Wenn ich denke die ersten vier Bücher zum Preis zu einem Halben, denn der Sohn des Greifen ist nur ein halbes, so ist das auch noch ein nettes Zuckerl. :D

    Wenn sich ein Mann nicht an seine Gesetze erinnern kann, dann gibt es zu viele davon.
    Ragnar in der Saxon Chronik

  • So isses, es wäre mal wirklich interessant zu wissen, welchen reinen Umsatz die Random-House-Gruppe alleine mit den hier registrierten Usern so generiert hat...
    Auch die Argumente von Chopsticks sind passend.



    @ WolfsReign, Dreenan etc.: Die Sache mit dem "A"


    Meime Meinung dazu:
    - hat mit Sicherheit eine besondere Bedeutung, "Das Lied von Eis und Feuer" ist in jedem Fall falsch übersetzt - "Ein Lied von Eis und Feuer" ist korrekt.
    - eine der bekanntesten (und schönsten) SF-Kurzgeschichten von George R.R.MArtin vor ASOIAF heisst übrigens im Original "A Song for Lya"
    (habe die lange nicht gelesen, aber ich meine, die Lya dort heisst komplett ausgeschrieben übrigens interessanterweise Lyanna...)

    Eine Fahne ist sichtbar gemachter Wind.

  • Übrigens ist geade "Lennister" ein sehr gutes Beispiel, wie gedankenlos die "Neuübersetzer" das schöne Werk von GGRM für seine deiutschsprachigen Fans verunstalteten:
    Das Haus Lannister (sic!) geht zurück auf Lan den Listigen.
    Und nicht auf Lenny Kravitz...


    Ok, guter Punkt. Ich sag ja, ich bin da zu anspruchslos. Wenn dann tatsächlich mal in einem Satz oder Absatz Lennister neben Lan dem Listigen auftaucht, dann runzle ich kurz die Stirn, lese einfach drüber und 10 Minuten später hab ich das wieder vergessen. Genau wie auch schon bei Casterlystein. Ist sicher kein Maßstab.

    Und nun versteht Ihr (z.B. Keaton, jugger22,...) vielleicht, warum hier so leidenschaftlich auf jeden Versuch reagiert wird, dieses misslungene und gegenüber den Fans des Epos einfach mal bösartige Husarenstück zu verteidigen oder zu relativieren


    Das versteh ich schon lange, irgendwie hält es mich dann trotzdem nicht davon ab, mit einer Diskussion anzufangen ... ich bin da wie das Kind, das unbedingt die Herdplatte anfassen muss, weil es herauszufinden will, wie heiß die nun genau ist. ;)


    Ist natürlich auch schwer, diese Neuübersetzung zu verteidigen. Da denkt man, man hat ein unkritisches Beispiel wie Lennister, und dann entpuppt es sich doch als Übersetzungsschnitzer.
    Worüber ich zu diskutieren versuchte (erst wollte ich ja nicht, aber dazu war mein Eingangsbeitrag zu ... kontrovers), war die Daseinsberechtigung einer Namenseindeutschung zum Lied (wird zB von Maegwin und Obrac verneint) und die mir zu leichtfertige und pauschale Art, wie mMn in diesem Thread alle möglichen eingedeutschten Namen abgelehnt wurden. Da wird aus meiner Sicht zu oft Ablehnung aufgrund persönlichen Geschmacks mit dieser Grundsatzkritik an der misslungenen (seht ihr, in der Frage hab ich mich seit meinem 1. Post hier immerhin bewegt ^^) Neuauflage vermengt.
    Die Diskussion um konkrete Beispiele wird dadurch dann auch unnötig emotionsgeladen und teilweise giftig und kann nicht mehr offen geführt werden.
    Der Thread hier ist einfach viel zu voll mit Frustäußerungen und dadurch zu aufgeladen, um hier überhaupt irgendwas diskutieren zu können.


    Gern läuft das dann so ab, dass irgendein Name aus der Originalausgabe dem übersetzten Namen gegenübergestellt wird und man sich dann darüber aufregt, wie planlos/inkonsequent/mutwillig/albern/sinnverfälschend/etc. der neue Name gewählt wurde.
    Ich geh da anders ran, grundsätzlich.
    Erst mal versuche ich selbstverständlich, die englischen Namen eben nicht im Hinterkopf zu haben, wenn ich die Neuauflage lese (da ich sie dank der Serie und des ersten englischen Bands schon teilweise kannte, verdränge ich sie also bewusst).
    Denn das ist nicht die übliche Reihenfolge, in der man Bücher liest, erst das Original und dann die Übersetzung. Der Verlag kann also selbstverständlich davon ausgehen, dass die überwältigende Mehrzahl (wehe, irgendwer kommt in dem Zusammenhang mit dem abfälligen Begriff "Masse") derjenigen, der sich die deutschen Bände kauft, die englischen nicht bereits gelesen hat. Wäre ich Übersetzer/Verleger/Lektor, dann würde ich bei einer Neuübersetzung auch nicht permanent zur alten Auflage rüberschielen, sondern versuchen, etwas in sich Stimmiges zu kreieren. Auf die Leser der alten Auflage würde ich also in Bezug auf die Neuübersetzung null Rücksicht nehmen. Die Entscheidung, diese im Regen stehen zu lassen, wurde ja auch eher dadurch getroffen, dass die alte Übersetzung nicht fortgeführt wurde.
    Also kann der Verlag auch erst einmal davon ausgehen, dass die Originalnamen nicht bekannt sind. Damit fällt schon mal jegliche Kritik an Peik, Rois und vielen anderen Buchstabenumstellungen weg, denn Pyke, Royce usw kennt der Leser ja nicht.


    zur Inkonsequenz:
    In der Hinsicht ist die Neuauflage möglicherweise dürftig. Nur hängt diese Frage daran, ob man es als Leser wirklich für kritikwürdig hält, wenn man statt einer reinen Eindeutschung einen Mischmasch vorgesetzt bekommt. Wie finde ich es also, neben deutsch klingenden Namen wie Graufreud und Stein alle möglichen englischen oder sonstwie fremdländischen Namen wie Dorne, Mallister, Clegane, Stark (bei dem Namen bin ich mir unschlüssig, vielleicht gibt es wirklich einige, die da an Kraft denken) Rois oder Bolton zu lesen? Ich persönlich find das in Ordnung. Es stört mich zumindest nicht. Manche der Namen würde ich auch englisch aussprechen, sollte ich tatsächlich mal länger drüber nachdenken, wie man die ausspricht (ich lese eigentlich stumm, auch innerlich). Westeros ist ein Kontinent, also hab ich auch kein Problem damit, wenn da namenstechnisch bunte Vielfalt herrscht.
    Das Gegenargument kenn ich übrigens schon. Diese Inkonsequenz/Sprachverwirrung hat der Übersetzer erst hineingebracht. GRRMs Namen sind einheitlich englisch. Die Bücher wurden daher also sprachlich verfälscht (die andere Diskussion, ob die Namen englisch sein müssen wegen Rosenkriegen usw hatten wir schon ztur Genüge) und das ist kritikwürdig, unabhängig davon, ob einen die Inkonsequenz nun stört oder nicht.
    Das stimmt sicher, nur ist mir das viel zu akademisch und interessiert mich beim Lesen nicht die Bohne.


    Sinnverfälschung:
    Ich kenne als Leser der deutschen Ausgabe wie erwähnt die Originalnamen ja eigentlich nicht, also sollte mich das auch nicht kümmern. Aber nun gut, nehmen wir mal an, ich stolpere beim Konsum der Serie oder beim Lesen in Internetforen über diese Originalnamen und ich bin nun ernsthaft (also ohne mich sofort aufregen zu wollen) dazu bereit zu hinterfragen, wieso die Namen so eingedeutscht wurden.
    Dann würde ich erst mal davon ausgehen, dass der Übersetzer im Falle der sinnverfälschten Namen nicht in der Lage war, sinnerhaltende Namen zu finden, die seinen Ansprüchen genügten (wobei mir unbekannt ist, was er/sie für Ansprüche hat). Damit wär das Nachdenken über Namen wie Königsmund und Hohenehr für mich eigentlich auch schon beendet, bei "Lord Erbsengraben vom Suppenfeld" würde mir das aber nicht reichen. Wie groß das Fass ist, das man bei solchen Fragen aufmachen will, hängt sicherlich vom persönlichen Geschmack ab und davon, ob einem selbst der jeweilige übersetzte Name gefällt. Hier scheiden sich ganz deutlich die Geister und der Thread wär sicher nur halb so lang, wenn es anders wäre.


    Albernheit:
    Die englischen Namen sind fast durch die Bank albern. So übertreiben wie bei Kleineschwester oder dem eben zitierten schotigen Lord muss man es aber auch nicht.

    2 Mal editiert, zuletzt von Keaton ()

  • Hallo Keaton,
    Danke für Deinen sehr langen Beitrag.


    Dieses Argument hier ist m.E. sehr stichhaltig: :D

    Zitat

    .. ich bin da wie das Kind, das unbedingt die Herdplatte anfassen muss, weil es herauszufinden will, wie heiß die nun genau ist.


    Nun will ich mir's aber auch nicht so einfach machen...


    Natürlich sind all die von Dir aufgeführten Argumente aus Sicht eines Lesers, der bisher von der Saga "A Song of Ice and Fire" noch nie irgendwas vernommen hat, durchaus nachvollziehbar.
    Aber wirklich nur auf den ersten Blick....


    Ich versuche, es kurz zu machen, zwei Herangehensweisen:


    1) Tolkien / ASOIAF:
    - ich bin jetzt wirklich kein Kenner von "Der Herr der Ringe", aber ich meine, dass in der deutschen Übersetzung gleich von Anfang an die Eigennamen etc. exakt so ins Deutsche übertragen wurden, wie wir sie alle kennen, Baggins / Hobbits etc., und das wurde selbstverständlich und vernünftigerweise dann weiter so beibehalten...;
    - anders bei "A Song of Ice and Fire": hier wurde von Anfang an auf der ganzen Linine schludrig gearbeitet.
    Da nehme ich mal sogar die Übersetzer raus, die haben sicher mit Herzblut gearbeitet - aber die Verlagsverantwortlichen hatten ganz, ganz offensichtlich keine hohe Meinung vom phantastischen Genre, und das war und ist in allem
    (der ersten Edition bei Blanvalet) erfahrbar. Da das ganze ja nun mal schwarz auf weiss gedruckt vorliegt, ist auch nicht mehr zu leugnen :S
    - dann : die Sage wird weltweit ein Riesenerfolg, "...da muss ja was gemacht werden, ach, da machen wir mal - eine komplette Neuedition, und verdienen damit richtig Geld !"werden nun einfach mal umbbenannt, und zwar nach der eigenen, unmassgeblichen Meinung besagter Dilletanten.


    2) Grundsätze im Verlagsgeschäft:
    Da fasse ich mich kurz (übrigens haben einige hier im Forum, auch und insbesondere im Admin- und Moderatorenteam, durchaus belastbare und notgedrungen beste Kenntnisse der Branche..):
    Vor dem Hintergrund, was Verlage bei der Planung, Prijektierung und Umsetzung von Neuerscheinungen / Layout-Änderungen/ Änderungen im Gesamtkonzept schon aus Gründen der Selbsterhaltung heraus unternehmen, ist das, was (einige Verantwortliche oder auch wirklich nur eine/einer) bei Blanvalet hier abgeliefert haben, ein trauriges Beispiel für vollkommen unproffesionelles Arbeiten.
    Die Gründe für dieses Versagen erschliessen sich logischerweise nicht.


    Schade nur, dass durch solche Fehlentscheidungen eine riesige Fangemeinde einer sehr, sehr erfolgreichen Serie vor den Kopf gestossen wurde. Das wird Auswirkungen haben.
    Und zeigt übrigens (meine persönliche Meinung), dass Literatur im phantastischen Bereich in Deutschland leider immer noch von dummen, aber einflussreichen Leuten in den Verlagsleitungen als "sekundär" und/ auch oder als "minderwertig" betrachtet werden.


    Nicht nuir betriebswirtschaftlioch wird das sicher langfristig für den Verlag spürbar sein. Schade, war nicht nötig...

    Eine Fahne ist sichtbar gemachter Wind.

  • - eine der bekanntesten (und schönsten) SF-Kurzgeschichten von George R.R.MArtin vor ASOIAF heisst übrigens im Original "A Song for Lya"
    (habe die lange nicht gelesen, aber ich meine, die Lya dort heisst komplett ausgeschrieben übrigens interessanterweise Lyanna...)

    Hat er nicht dafür den HUGO bekommen? Ich habe sogar die Erstausgabe von 1982 hier, habe sie aber noch nicht geschafft zu lesen. Interssant immer wieder wie sich bestimmte Namen oder Orte durch seine Werke ziehen. Im Moment lese ich Windhaven und hier kommt auch eine Eyrie vor und es gibt einen Dorrel. 8)

    “They can keep their heaven. When I die, I’d sooner go to Middle Earth.”
    - George R.R. Martin -


  • zur Inkonsequenz:
    In der Hinsicht ist die Neuauflage möglicherweise dürftig. Nur hängt diese Frage daran, ob man es als Leser wirklich für kritikwürdig hält, wenn man statt einer reinen Eindeutschung einen Mischmasch vorgesetzt bekommt. Wie finde ich es also, neben deutsch klingenden Namen wie Graufreud und Stein alle möglichen englischen oder sonstwie fremdländischen Namen wie Dorne, Mallister, Clegane, Stark (bei dem Namen bin ich mir unschlüssig, vielleicht gibt es wirklich einige, die da an Kraft denken) Rois oder Bolton zu lesen? Ich persönlich find das in Ordnung. Es stört mich zumindest nicht. Manche der Namen würde ich auch englisch aussprechen, sollte ich tatsächlich mal länger drüber nachdenken, wie man die ausspricht (ich lese eigentlich stumm, auch innerlich). Westeros ist ein Kontinent, also hab ich auch kein Problem damit, wenn da namenstechnisch bunte Vielfalt herrscht.
    Das Gegenargument kenn ich übrigens schon. Diese Inkonsequenz/Sprachverwirrung hat der Übersetzer erst hineingebracht. GRRMs Namen sind einheitlich englisch. Die Bücher wurden daher also sprachlich verfälscht (die andere Diskussion, ob die Namen englisch sein müssen wegen Rosenkriegen usw hatten wir schon ztur Genüge) und das ist kritikwürdig, unabhängig davon, ob einen die Inkonsequenz nun stört oder nicht.
    Das stimmt sicher, nur ist mir das viel zu akademisch und interessiert mich beim Lesen nicht die Bohne.


    Was dem einen nicht interessiert oder nicht so wichtig ist, kann bei einem Anderen das sehr wohl wichtig sein.
    Mir zum Beispiel ist wichtig unter anderem die Stimmigkeit der Namen, Geschichte und Geographie. Und das ist imo nun ins Bodenlose gefallen.


    edit:
    Ser Wolverine
    Ja, hat er.

    Wenn sich ein Mann nicht an seine Gesetze erinnern kann, dann gibt es zu viele davon.
    Ragnar in der Saxon Chronik

    Einmal editiert, zuletzt von Accursed ()

  • ich bin jetzt wirklich kein Kenner von "Der Herr der Ringe", aber ich meine, dass in der deutschen Übersetzung gleich von Anfang an die Eigennamen etc. exakt so ins Deutsche übertragen wurden, wie wir sie alle kennen, Baggins / Hobbits etc., und das wurde selbstverständlich und vernünftigerweise dann weiter so beibehalten...;


    Also ich hab eine Herr der Ringe Version gelesen, in der Frodo Baggins "Frodo Beutlin" heißt...auch wenn ich das jetzt nicht für eine schlechte Übersetzung halte, aber es ist eine Eindeutschung (eine imo sehr gute ;)). An die anderen (Nach-)Namen kann ich mich nicht mehr so gut erinnern ^^
    soviel also dazu ;) aber es gibt da auch mittlerweile 100 Versionen...

  • Halli Hallo ...


    mich interessiert ja, warum ab Band 9 Penhaligon als Verlag aufgelistet wird?!Wisst ihr da was zu?
    (ich hoffe das wurde noch nicht irgendwo geklärt :S




    Was ich sagen muss, ich habe angefangen die neue Übersetzung zu lesen und muss sagen, dass ich mich
    schon dran gewöhnt habe, das die Namen mit übersetzt wurden. Ich kenne auch die alten namen und ich
    muss zugeben, obwohl in meinem Buch von Manke die rede ist, das ich immer noch schön brav Mance lese ;)


    Aber ich mir damals bei der alten übersetzung auch wirklich nie gedanken darüber gemacht habe, was jetzt nun
    Riverrun bedeutet, oder Gull Town ... dazu hat mich einfach die Geschichte an sich so sehr gefesselt, das mir
    das auch jetzt egal ist, ob da nun Riverrun oder Schnellwasser steht. Aber wie gesagt, Manke heisst auch jetzt noch bei
    mir Mance :D
    Und trotzdem graut es mir vor dem berüchtigtem "Stinker, stinken, hinken" :thumbdown:


    Werde aber wohl irgendwann die Bücher eh nochmal auf Englisch lesen.
    Aber klärt mich nochmal über den neuen Verlag auf :love:

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