Kultivierte und respektvolle Grundsatzdiskussion über Alles

  • Zitat

    Im Falle von PC soll nun das Wort, das mit dem Ding verknüpfte Symbol ersetzt werden. In dem Fall bleiben die alten Assoziationen bestehen, nur hat es jetzt eine neue Bezeichnung.


    Du musst zwischen den Assoziationen unterscheiden die das Wort per se weckt und den Assoziationen des Gedankens dahinter.


    Nehmen wir als Beispiel mal "Schlampe" für promiskuitive Frau.


    a) Wortassoziation: Das Wort Schlampe wird per se negativ mit Schlamperei, Unordentlichkeit, Schmutz, Liederlichkeit assoziiert.
    b) Begriffsassoziation: Promiskuität wird mit wenig Selbstwert, Untreue, Vernachlässigbarkeit, Billigkeit assoziiert.


    Selbst wenn du bezüglich b) per se neutral bist tritt durch die dauerhafte Verwendung von a) auf Dauer ein leichterer oder schwerer Rückkopplungseffekt aus negativer Assoziation ein des Wortes an sich ein. Wenn du gegenüber b) sehr positiv eingestellt bist schwächer, wenn du ohnehin negativ eingestellt bist eben stärker.
    Dies gilt für dich selbst wie für deine Umgebung die b) gegenüber deutlich negativer eingestellt sein könnte.


    Es geschieht hin und wieder, sehr sehr selten, dass ein ursprünglich negatives Wort durch die Wandlung der Einstellung gegenüber der Begrifflichkeit ins Positive kippt. Allerdings wissenschaftlich untersucht deutlich seltener als umgekehrt. So in etwa 1:200.^^
    Wenn du deine Freundin also "Alte" nennst, ist die Wahrscheinlichkeit, dass du dich ihr gegenüber irgendwann ein wenig despektierlicher verhältst als würdest du sie Schatz nennen, sehr hoch.
    Ein neues Wort ist also immer zumindest ein Neustart und eine Entlastung bezüglich des Rückkopplungeffekts.



    Zitat

    ob Schaden durch die Einschränkung/Änderung des Wortschatzes entsteht und ob die Beschwerde überhaupt ernstzunehmen ist.


    Jede Beschwerde ist grundsätzlich ernst zu nehmen. Im Zweifel steht es ja Wort gegen Wort - wörtlich.

    I have been despised by better men than you.

  • Da hier alles im Forum so eingeschlafen ist, würde ich gerne mit einer etwas provokanten Frage eine interessante Diskussion erzeugen: Wärt ihr auch der Meinung, dass der Syrische Bürgerkrieg später einmal als eine der schlimmsten Katastrophen seit dem Zweiten Weltkrieg bezeichnet wird? Ein Konflikt, der die Menschheit nicht nur erschüttert, sondern auch gespalten hat?

  • Naja, wenn man die Flüchtlingskrise, den IS und seinen Terror in Europa und den dadurch verstärkten oder beschleunigten Rechtsruck in Europa damit in Verbindung setzt, könnte man schon auf so eine Idee kommen. Allerdings wäre die Flüchtlingsfrage wahrscheinlich durch Klimawandel und diverse Konflikte in den südlichen Erdteilen früher oder später eh eskaliert. Und die eurokritischen Parteien und die innereuropäischen Spannungen waren ja auch schon vorher da, ebenso wie der IS im Irak.
    Vom daher bin ich mir schon etwas unsicher, wie weit die tatsächliche historische Tragweite des Bürgerkrieg reicht oder als historische Zäsur gelten kann.


    Hat natürlich auch viel damit zutun, wie sich die ganze Situation weiter entwickelt. Momentan siehts ja nicht mehr unbedingt danach aus, dass die EU kurz vom Zusammenbruch steht, seit die Briten ihren Brexit so phänomenal in den Sand setzen und der Big Daddy USA mit Trump ne ziemliche Delle bekommem hat. Und die Situation in Syrien ist zwar weiter dramatisch, aber der große Zündstoff der Anfangszeit ist irgendwie raus. Klar macht da die Türkei jetzt wieder ordentlich Unruhe, aber unterm Strich ist sie trotz Nato-Mitgliedschaft doch eher isoliert und zu unbedeutend für wirkliches globales Konflikt-Potential.


    Also unterm Strich ist der Syrien-Krieg natürlich eine enorme Katastrophe, vorallen humanitär, aber auch politisch gesehen. Ich denke, die genaue Tragweite des Konflikts wird man wirklich erst in Zukunft beurteilen, aber ich würde festhalten, dass der Krieg auf der Welt schwelende Konflikte auf jeden Fall ziemlich befeuert und verstärkt hat. Vorallem die innereuropäische Krise und der sich wieder verhärtende Ost-West-Konflikt.
    Schlimmste Katastrophe seit dem zweiten Weltkrieg ist allerdings ein ziemlich großer Begriff. Da würden mir spontan noch Katastrophen wie der Vietnamkrieg, der Koreakrieg, 9/11 und die Golfkriege einfallen, die ebenfalls eine enorme Tragweite hatten. Dennoch halte ich es für gut möglich, oder sogar recht wahrscheinlich, das der Syrische Bürgerkrieg in Zukunft in einer Reihe damit aufgezählt wird.

    The living should smile, for the dead cannot.

  • Wärt ihr auch der Meinung, dass der Syrische Bürgerkrieg später einmal als eine der schlimmsten Katastrophen seit dem Zweiten Weltkrieg bezeichnet wird?


    Ziemlich sicher nein.
    Der Krieg selber ist nicht schlimmer als andere Bürgerkriege auch von daher wird dieser selbst wohl nicht als eine der schlimmsten Katastrophen seit ww2 in Erinnerung bleiben.
    Koreakrieg, Vietnam, Jugoslawien nur als einige Beispiele.
    Allenfalls wird er als Initialzündung der Völkerwanderung des 21. Jahrhunderts in Erinnerung bleiben, wenn die syrischen Flüchtlinge (immerhin ca 4 von 20 Millionen Syrern) nicht innerhalb der nächsten 10 Jahre in ihr Heimatland zurückkehren.
    Ob man das für eine Katastrophe halten wird wird daran liegen, welche Folgen dies haben wird.

    Einmal editiert, zuletzt von nemo777 ()

  • Da hier alles im Forum so eingeschlafen ist, würde ich gerne mit einer etwas provokanten Frage eine interessante Diskussion erzeugen: Wärt ihr auch der Meinung, dass der Syrische Bürgerkrieg später einmal als eine der schlimmsten Katastrophen seit dem Zweiten Weltkrieg bezeichnet wird? Ein Konflikt, der die Menschheit nicht nur erschüttert, sondern auch gespalten hat?


    Wäre wohl eine extreme Relativierung angesichts des ideologischen Krieges nach dem zweiten Weltkrieg. Die Stellvertreterkriege und daraus resultierenden Bürgerkriege haben in Lateinamerika, Afrika und Asien so viele Menschenopfer gefordert, dass meines Erachtens der Begriff "Kalter Krieg" vollkommen falsch gewählt wurde. War aber eine logische Konsequenz aus der vorherigen Katastrophe.


    Ich bin kein Freund der quantitativen Aufarbeitung, aber die Todesopfer belaufen sich momentan auf ca 250.000 Todesopfer und 2.000.000 Verletzte. Berichte über Folter und gesellschaftliche Entfremdung folgen wohl erst in ein paar Jahren. Der Irakkrieg ist nach heutigem Stand viel schlimmer gewesen.


    Wenn man allerdings die daraus resultierenden Fluchtbewegungen für zukünftige Entwicklungen als Anlass nimmt, kann man definitiv von einem politischem Paradigmenwechsel sprechen, mit welchen Folgen auch immer. Warum Spaltung? Fast jeder Mensch ist gegen Krieg. Der Glaubenskrieg im Nahen Osten spaltet die Europäer genauso wenig wie der Reformationskrieg damals die Araber.

  • Naja, wenn man die Flüchtlingskrise, den IS und seinen Terror in Europa und den dadurch verstärkten oder beschleunigten Rechtsruck in Europa damit in Verbindung setzt, könnte man schon auf so eine Idee kommen


    Ich würde das nicht als Rechtsruck, sondern als Forderung nach Sicherheit bezeichnen. Meines Erachtens interpretiert das fast jeder falsch, der öffentlich etwas zu sagen hat. Die Diskussion geht eigentlich um Verantwortung, Legitimität, Sicherheit und Freiheit und das sind die grundlegenden zukünftigen Fragen, waren es früher auch schon immer. Syrien ist nur Symptom, aber nicht Ursache.

    Ich denke, die genaue Tragweite des Konflikts wird man wirklich erst in Zukunft beurteilen, aber ich würde festhalten, dass der Krieg auf der Welt schwelende Konflikte auf jeden Fall ziemlich befeuert und verstärkt hat. Vorallem die innereuropäische Krise und der sich wieder verhärtende Ost-West-Konflikt.


    Die Griechenland-Krise hat den Konflikt ja bereits verhärtet. Letzten Endes ist aber wieder nicht der Krieg schuld, sondern einzig und allein Angela Merkel, die man inzwischen als politisch vollkommen isoliert bezeichnen kann.

  • Offen gestanden: Wie grauenvoll auch der Bürgerkrieg in Syrien mitsamten internationalen Verwicklungen ist und das ganze Nahost-Chaos: Ich halte die permanente Nordkorea-Krise für weitaus gefährlicher.


    Dass Trump noch nicht einmal auf das Ende der Spiele in Korea warten kann, um wieder drohen zu müssen, läßt in mir die ziemlich reale Befürchtung aufsteigen, dass es noch nie eine derart unkompetente Administration in Washington gegeben hat, seit die USA Atomwaffen haben. Alleine, was sich Netanjahu und Erdogan als doch eigentlich Verbündete der USA herausnehmen können, das hätte es auch unter Bush jr. nie gegeben - und das war ja wahrlich kein Ruhmesblatt. Bei dem Konfliktherd sind die USA aber bestenfalls in einer aktiven Zuschauerrolle, ganz anders als im Pazifik.


    "Wenn wir Atomwaffen haben, warum benutzen wir sie nicht?" Zitat aktueller POTUS, August 2016

    [b] Sorry, no dragons in Winterfell!


    Hodor I. Targaryen wählte nach seiner Inthronisierung das neue Motto seines Hauses aus: "Hodor"!

  • Ich bin kein Freund der quantitativen Aufarbeitung, aber die Todesopfer belaufen sich momentan auf ca 250.000 Todesopfer und 2.000.000 Verletzte. Berichte über Folter und gesellschaftliche Entfremdung folgen wohl erst in ein paar Jahren. Der Irakkrieg ist nach heutigem Stand viel schlimmer gewesen.


    Die Zahlen für den Bürgerkrieg in Syrien dürften doch mittlerweile deutlich höher sein. Also zumindest auf Wikipedia stehen Opferzahlen zwischen 350.000 und 480.000 Toten. Dazu dann noch Milionen von Menschen auf der Flucht. Das dürfte schon in ähnliche Dimensionen wie der Irakkrieg reichen. Vorallem, da ja noch kein Ende in Sicht ist.
    (Ich wollte gerade noch schreiben, dass der Irakkrieg, bzw. die Besetzung des Iraks ja sich auch über einen längeren Zeitraum erstreckt, bis mir aufgefallen ist, das der syrische Bürgerkrieg ja auch schon seit fast sieben Jahren wütet und damit fast ähnlich lang weilt wie die Besetzung des Iraks. Krass, wie lange das schon geht...)
    Aber jedenfalls gebe ich dir Recht, das es wenig Sinn macht, Kriege so gegeneinander aufzuwiegen. Ich würde nur anzweifeln, dass der syrische Bürgerkrieg da soweit vom Irakkrieg weg ist.

    Ich würde das nicht als Rechtsruck, sondern als Forderung nach Sicherheit bezeichnen. Meines Erachtens interpretiert das fast jeder falsch, der öffentlich etwas zu sagen hat. Die Diskussion geht eigentlich um Verantwortung, Legitimität, Sicherheit und Freiheit und das sind die grundlegenden zukünftigen Fragen, waren es früher auch schon immer. Syrien ist nur Symptom, aber nicht Ursache.


    Egal, wie man jetzt die politische Verschiebung in Europa, oder eigentlich im gesamten "Westen", bewertet oder für wie legitim hält, ist es nach traditionellem Politikweltbild natürlich ein Rechtsruck. Sowohl der Front National, als auch die AFD, als auch die FPÖ usw. sind Parteien mit rechten Positionen, die durch die Flüchtlingskrise enorm an Zustimmung gewonnen haben. Das sind Sachverhalte, die niemand falsch interpretiert.
    Motive sind eine andere Sache, aber das ist auch eine andere Diskussion, die ich nicht zwangsläufig führen will.


    Die Griechenland-Krise hat den Konflikt ja bereits verhärtet. Letzten Endes ist aber wieder nicht der Krieg schuld, sondern einzig und allein Angela Merkel, die man inzwischen als politisch vollkommen isoliert bezeichnen kann.


    Die Griechenlandkrise hatte ihre Wurzeln in der europäischen Banken- und Staatsschuldenkrise, welche durch die globale Finanzkrise verursacht wurde. Von daher würde ich da Merkel schon mal nicht die Schuld geben. Vielleicht dem globalen Finanzsystem und dem europäischen Weg, damit umzugehen. Ob der Umgang der europäischen Regierungen mit der Krise jetzt positiv oder negativ zu bewerten ist, möchte ich gar nicht Position beziehen. Immerhin wurde die Staatsschuldenkrise ja offenbar ganz gut in den Griff gekriegt und kein EU-Land ist bankrott gegangen und hat das System kollabieren lassen. Da gab es zu dem Zeitpunkt schon pessimistischere Prognosen. Andererseits ist durch diese Krise natürlich das enorme soziale und wirtschaftliche Ungleichgewicht der EU offen gelegt und verstärkt. Da gab es mit Sicherheit gravierende Versäumnisse, gerade von deutscher Seite.
    Und diese Spannung wurde dann eben durch die Flüchtlingskrise weiter angeheizt. Vor dem Hintergrund muss man als Europäer schon fast dankbar für Putin und Trump sein, die sich im Moment wahrscheinlich am intensivsten für eine europäische Einheit einsetzen...
    Merkel hier aber die Alleinschuld zu geben, ist populistisch und ziemlich absurd. Ohne die Dame allzu sehr in Schutz nehmen zu wollen.


    Offen gestanden: Wie grauenvoll auch der Bürgerkrieg in Syrien mitsamten internationalen Verwicklungen ist und das ganze Nahost-Chaos: Ich halte die permanente Nordkorea-Krise für weitaus gefährlicher.


    Generell ist die transpazifische Situation mMn das weitaus größere Pulverfass. Den guten, alten Ost-West-Konflikt in allen Ehren, aber da sind die Karten mittlerweile doch sehr klar zu Ungunsten Russlands verteilt und nehmen dem Ganzen doch glücklicherweise zu einem guten Stück das Feuer weg.
    Aber der Konflikt zwischen China und den USA wird sich in Zukunft weiter zuspitzen, fürchte ich. Letzten Endes ist die Koreakrise da ja auch nur einer von vielen Ablegern, wenn auch der momentan aktivste.
    Das es zwischen Nordkorea und den USA zu einem atomaren Krieg kommt, halte ich zwar für äußerst unwahrscheinlich, da auch dort an beiden Enden genug rational denkende Menschen sitzen, trotz Trump, die um die Nutzlosigkeit eines solchen Konflikts wissen. Die USA können in einem solchen Konflikt nur verlieren und für das Kim. Regime ist der Atomknopf ein besserer Selbstzerstörungsknopf. Das Problem ist, der eine Staatschef weiß das, der andere... ist immerhin ein Genie... Also Kopf hoch!

    The living should smile, for the dead cannot.

  • Mag sein dass ich damit jetzt einen Entrüstungssturm lostrete aber den Schuh der Nordkoreakrise müssen sich Russland und die USA auf jeden Fall anziehen. Das kommt davon wenn zwei Platzhirsche nach Beendigung des Weitpisswettbewerbs zwar abschütteln aber ansonsten den Saustall so wie er ist liegenlassen. Es wäre für alle besser gewesen Korea wieder an China oder Japan anzugliedern.

  • Für den letzten Satz bekommst du meine Entrüstung auch. Super Idee. Korea an Japan. Das Land, dass mit seinem Angriffskriegen und Massenhaften Verbechen gegen die Menschheit überhaupt erst dafür gesorgt hat, dass sich die Siegermächte mit Korea beschäftigen mussten. Erzähl das mal einem Südkoreaner. Wer braucht schon das Selbstbestimmungsrecht der Völker, wenn man einfach wieder Kolonie des früheren Agressor hätte sen können.

    Dieser Beitrag wurde bereits 12 mal editiert, zuletzt von „Kasimir“ (Heute, 17:14)

  • Korea hat eine jahrhunderte lange Geschichte der Unterdrückung durch Japan oder China hinter sich.


    Dass der Stellvertreterkrieg in Korea den USA und - China, nicht der Sowjetunion - vor 60 Jahren zu verdanken war, ist eine andere Geschichte. Aber 50 Millionen Menschen einfach mal in die entgültige Unterdrückung zu schicken - wem fällt denn sowas ein?


    Aus der Sicht eines Chinesen wären vielleicht auch viele Probleme gelöst worden, wenn die Sowjetunion sich ganz Europa nach dem 2. Weltkrieg einverleibt hätte, braucht man da nicht mehr so viel streiten, sind eh alles Langnasen und schauen aus asiatischer Sicht alle gleich aus... Empörend, oder? Und doch forderst du im Prinzip das selbe.

    [b] Sorry, no dragons in Winterfell!


    Hodor I. Targaryen wählte nach seiner Inthronisierung das neue Motto seines Hauses aus: "Hodor"!

  • Super Idee. Korea an Japan. [..] dass sich die Siegermächte mit Korea beschäftigen mussten. Wer braucht schon das Selbstbestimmungsrecht der Völker, wenn man einfach wieder Kolonie des früheren Agressor hätte sen können.


    Korea hat eine jahrhunderte lange Geschichte der Unterdrückung durch Japan oder China hinter sich. Aber 50 Millionen Menschen einfach mal in die entgültige Unterdrückung zu schicken [..]
    Aus der Sicht eines Chinesen wären vielleicht auch viele Probleme gelöst worden, wenn die Sowjetunion sich ganz Europa nach dem 2. Weltkrieg einverleibt hätte, braucht man da nicht mehr so viel streiten, sind eh alles Langnasen und schauen aus asiatischer Sicht alle gleich aus... Empörend, oder? [..]


    Sagte ja auch oder. Was war denn vor der Koloniezeit unter den Japanern hm? Da hatten die Chinesen massiv die Finger drin während gleichzeitig Russland & Britannien sich die Finger danach leckten das Land einzusacken. Das Japan also erst dafür gesorgt hat das die Siegermächte sich mit Korea beschäftigen ´mussten´ is Quatsch. Von Jahrhunderten der Unterdrückung zu sprechen is doch jetz etwas arg übertrieben. Und von endgültiger Unterdrückung war auch nie die Rede, Kolonie/Kolonisierung & Annexion sind schließlich nicht Garant für Verbrechen, Ausbeutung etc. Auch wenn es unleugbar viele Negativbeispiele gibt das bestreite ich ja nicht. Komisch, kann mich nicht erinnern sowas mit sind eh alles [ ] und schauen aus derunder Sicht alle gleich aus geschrieben oder gemeint zu haben. Aber vielleicht wären ja wirklich viele Probleme gelöst oer gar nicht erst provoziert worden wenn so einige Völker und ihre Länder Teil von Anderen geblieben/geworden wären. Selbstbestimmungsrecht der Völker gut und schön aber dafür haben wir ein Pulverfass mit glimmender Lunte namens Naher Osten und eine potentielle atomare Teilverwüstung diverser Landmassen namens Nordkorea, ganz toll. Ich will zwar viel Schlechtes nicht verharmlosen oder viel Gutes schlechtreden aber dass sich 99% der Weltnationen auf Biegen & Brechen an der Stilisierung des Krieges als Das Ultimative Böse schlechthin (z. B Verbot eines ´Angriffskrieges´) und (neuzeitliche) Grenzverläufe als etwas unsagbar Heiligem an den nicht gerüttelt werden darf festbeißen ist so ziemlich kontraproduktiv für die Menschheit. Ich mein ich hätt in einem Thread hier (fragt mich aber jetzt net welchen des weiß ich net mehr) schon mal was ausführlicher über sowas geschrieben.

  • Ja, hast du. Musste da schon an mich halten und habe nichts geschrieben, weil ich nicht das Risiko eingehen wollte, stark ausfällig zu werden. Selten in meinem Leben habe ich so verstrahltes gelesen. Wenn da was zum argumentieren wäre, würde ich das ja tun, aber ich sehe nicht den geringsten Sinn darin.
    Aber ja, sicher hast du Recht. Scheiß doch aufs Völkerrecht. Vorher hat es doch viel besser funktioniert. Ahnung von Geschichte oder ein Geschichtsbewusstsein brauch man auch nicht, Polen an Deutschland und Russland, dann ist die Sache mit PIS gelöst und Entwicklungsländer sollten wieder Kolonien werden, Juhu.


    Jaja, hast du nicht geschrieben, aber vergleichbares. Bin fassunglos und hoffe, dass du noch sehr jung bist.


    Edit: Okay, ich werde doch noch ein wenig inhaltlicher, soll mir ja niemand vorwerfen können:


    Was war denn vor der Koloniezeit unter den Japanern hm?
    Im Kern fast 3 Jh. Frieden und Eigenständigkeit, wenn auch unter chinesischer Vorherrschaft, davor zwei extrem grausam geführter Japanischer Invasionsversuche. Der Chinesische Einfluss ist übrigens nicht im Ansatz mit dem Japanischen gleichzusetzten.


    Zitat

    gleichzeitig Russland & Britannien sich die Finger danach leckten das Land einzusacken.


    Und das ist inwiefern ein Argument? Mal ganz abgesehen davon, dass das nur wenige Jahrzehnte waren, wenn überhaupt und noch dazu in der Hochzeit des Imperialsmus und die unmittelbaren Bestrebungen nicht auf das Errichten einer Kolonie, sondern auf dasHinzufügen auf die jeweilige Einflusssphäre ging.


    Zitat

    Und von endgültiger Unterdrückung war auch nie die Rede, Kolonie/Kolonisierung & Annexion sind schließlich nicht Garant für Verbrechen, Ausbeutung etc


    Annexionen nicht zwangsläufig, die Koreas durch das kaiserliche Japan bzw. unmittelbar danach allerdings sehr wohl. Und der moderne Kolonialismus ist natürlich per Definition Ausbeutung.


    Zitat

    Aber vielleicht wären ja wirklich viele Probleme gelöst oer gar nicht erst provoziert worden wenn so einige Völker und ihre Länder Teil von Anderen geblieben/geworden wären.


    Blödsinn. DIe meisten Konfliktherde sind doch aktuell und historisch dort, gerade wo es so geblieben ist bzw. auf das Selbstimmungsrecht der Völker nur unzureichend eingegangen wurde.


    Zitat

    Selbstbestimmungsrecht der Völker gut und schön aber dafür haben wir ein Pulverfass mit glimmender Lunte namens Naher Osten und eine potentielle atomare Teilverwüstung diverser Landmassen namens Nordkorea, ganz toll.


    Whhhhäääää. Wie fürchterlich. Schau dir mal die Welt an, als noch nach den Regeln gespielt wurde, die du so toll findest. Mag ja sein, dass die Welt vor 10 Jahren besser aussah, aber im größeren Maßstab leben wir in geradezu paradisischen Zeiten.


    Zitat

    Ich will zwar viel Schlechtes nicht verharmlosen oder viel Gutes schlechtreden


    Tust du. Du tust durchgehend nichts anderes.


    Zitat

    aber dass sich 99% der Weltnationen auf Biegen & Brechen an der Stilisierung des Krieges als Das Ultimative Böse schlechthin (z. B Verbot eines ´Angriffskrieges´) und (neuzeitliche) Grenzverläufe als etwas unsagbar Heiligem an den nicht gerüttelt werden darf festbeißen ist so ziemlich kontraproduktiv für die Menschheit.


    Und der Satz ist so blöde, dass meine guten Vorsätze wieder weg sind und ich auch. Bravo.


    "Kultiviert und respektvoll". Bin ich voll!

    Dieser Beitrag wurde bereits 12 mal editiert, zuletzt von „Kasimir“ (Heute, 17:14)

    2 Mal editiert, zuletzt von Kasimir ()

  • Mag ja sein, dass die Welt vor 10 Jahren besser aussah, aber im größeren Maßstab leben wir in geradezu paradisischen Zeiten.


    Stimme in vielem überein, mit dem was du geschrieben hast. Aber ich verstehe nicht wie man behaupten kann, dass die Welt besser geworden ist. In den Dingen die du hier aufreihst möglicherweise. Aber im größeren Maßstab, werden die Zeiten in denen wir leben immer schrecklicher.

    Death

  • Eine populäre und weitverbreitete Ansicht, sinnvoll begründen konnte sie mir noch niemand. Ich wüsste nicht, inwiefern die 2010er schlimmer sein sollen als die 1990er, vom kalten Krieg oder den Zeiten davor ganz zu schweigen. Der Syrienkrieg ist schrecklich, das Nordkorea Atomwaffen hat gefährlich und Trump ein fürchterlicher Präsident, sicher, und die AfD mag ich auch nicht. Der Syrienkrieg reiht sich aber ein in eine lange Reihe blutiger Bürgerkriege, die Gefahr eines Atomkrieges und dessen zu befürchtende Auswirkungen waren zu früheren Zeiten unfassbar höher und im Vergleich zu Bush hat Trump doch noch gar nichts schlimmes angestellt.
    Es gibt keinen einzigen offenen Krieg auf der Welt, zumindest wenn man die umgangssprachliche Defintion außer Acht lässt und die zahlreichen schrecklichen Zustände, die es immer noch in großer Zahl gibt, sind im historischen Vergleich auf einem niedrigen Niveau und noch am sinken dazu. Seien es Hunger-und Kriegstote, Säuglingssterblichkeit, Armut oder vieles anderes.
    Was sich verändert hat ist die Berichterstattung und Wahrnehmung, außerdem kriegt man durch die Flüchtlingskrise mehr persönlich mit, während das historische Bewusstsein für die früheren Zustände fehlt.

    Dieser Beitrag wurde bereits 12 mal editiert, zuletzt von „Kasimir“ (Heute, 17:14)

  • Ich werde jetzt nicht auf bestimmte Sachen eingehen, dafür fehlt mir die Zeit.
    Aber denke mal daran, wie ruhig es früher war.
    Keine Hektik. Kein neuer Trend dem man jedem Monat hinterher rennen muss.
    Nicht jeden Monat, sich neue Anschaffungen machen um immer auf dem neuesten Standard zu sein.
    Ich hasse die Zeit in der wir leben.
    Alleine die Medien die alles und jeden schlechtmachen müssen.
    Oder auch die Massenbeeinflussung, die davon ausgeht.
    Kriege werden heutzutage immer schlimmer, weil die Technik (leider) immer besser wird.
    Spätestens wenn es einen neuen Weltkrieg gibt, wird sich jeder nach der Vergangenheit zurücksehnen...weil dann keine
    Welt mehr existiert.

    Death

  • Zitat

    Aber denke mal daran, wie ruhig es früher war.
    Keine Hektik. Kein neuer Trend dem man jedem Monat hinterher rennen muss.
    Nicht jeden Monat, sich neue Anschaffungen machen um immer auf dem neuesten Standard zu sein.
    Ich hasse die Zeit in der wir leben.


    Das sind fast alles keine Argumente, zumal du das eben nicht musst. Mach ich auch nicht und noch nie ist daraus ein Problem enstanden. Wenn das deine Probleme mit der heutigen Zeit sind


    Zitat

    Alleine die Medien die alles und jeden schlechtmachen müssen.
    Oder auch die Massenbeeinflussung, die davon ausgeht.


    Um welches früher geht es dir eigentlich? Um eines ohne Massenmedien, oder wie? Dann kannst du ja froh sein, dass es mittlerweile so viele Alternativen gibt und nicht wie früher nur eine Handvoll Fernseh- und/oder Radiosender sowie Zeitungen.

    Zitat

    Kriege werden heutzutage immer schlimmer, weil die Technik (leider) immer besser wird.


    Was schlicht nicht stimmt. Bessere Waffen führen nicht zwangsläufig zu mehr Todesopfern, zumindest nicht wenn man die letzten Jahrzehnte als Maßstab nimmt. Da gibt es andere Faktoren, die sehr viel wichtiger sind. Zumal bei der modernen Waffenentwicklung nicht die Massenhafte Tötung, erst recht nicht die von Zivilisten im Vordergrund steht.

    Zitat

    Spätestens wenn es einen neuen Weltkrieg gibt, wird sich jeder nach der Vergangenheit zurücksehnen...weil dann keine
    Welt mehr existiert.


    Eine leere Phrase. Die Gefahr eines Weltkrieges ist akutell sehr gering. Vielleicht ein wenig höher als noch vor 10 Jahren, aber nicht vergelichbar mit der früherer Jahrzehnte. Und meist du die Vergangenheit, in der jederzeit ein Weltkrieg drohte, tatsächlich Weltkriege geführt wurden oder die, in der Kriege zwar nicht Alltag, aber doch übliches Mittel der Politik und entsprechend häufig waren.


    Wenn das die Dinge sind, die du kritisierst, frage ich mich, welches Bild du von der Vergangenheit hast, dass die so viel besser gewesen sein soll.

    Dieser Beitrag wurde bereits 12 mal editiert, zuletzt von „Kasimir“ (Heute, 17:14)


  • Keine Hektik. Kein neuer Trend dem man jedem Monat hinterher rennen muss.


    Stimmt. Dafür haben die Eltern frühzeitig festgelegt, wen man zu heiraten hatte, so ziemlich jede Frau hat mindestens ein Kind im Säuglingsalter verloren, vorzeitige Tode durch Infektionskrankheiten waren üblich und wenn man homosexuell, jüdisch, behindert oder sonst was war hatte man gleich verloren.


    Zitat

    Nicht jeden Monat, sich neue Anschaffungen machen um immer auf dem neuesten Standard zu sein.


    Ne, man durfte froh sein, jeden Tag genug Kartoffeln und Rüben auf dem Teller zu haben.


    Zitat

    Alleine die Medien die alles und jeden schlechtmachen müssen.


    Das hat früher der Pastor oder die Dorfgemeinschaft im Alleingang besorgt.


    Zitat

    Kriege werden heutzutage immer schlimmer, weil die Technik (leider) immer besser wird.
    Spätestens wenn es einen neuen Weltkrieg gibt, wird sich jeder nach der Vergangenheit zurücksehnen...weil dann keine
    Welt mehr existiert.


    Du hast noch nie Jünger oder Remarque angerührt oder?


    Also ernsthaft, man kann vieles an der Moderne ablehnen, mich nervt auch genügend und mir bereitet gerade in Bezug auf Syrien vieles ernsthafte Sorgen, aber gemessen an so ziemlich allen vergangenen Epochen leben wir doch in Europa in einer Zeit der Glückseligkeit.

  • @Stranger


    Was heißt denn "wie ruhig es früher war"? Die Friedshofstille im Anschluss an einen der zahlreichen europäischen Kriege wird ja wahrscheinlich weniger gemeint sein. ;)
    Ich bevorzuge da durchaus einen Dauerbeschuss durch (soziale) Medien, dem bei Bedarf zu entrinnen zumindest mir durchaus gelingt, als beispielsweise die "Ruhe" unter einer reaktionären Adenauer-Regierung vor 60 Jahren.
    Aber du und ich können ja auch ein unterschiedliches Wohlfühlgefühl im Vergleich zu einer früheren Zeit haben, nur lässt sich Kasimirs Aussage in Bezug auf die aktuelle Lage der Menschheit im größeren Rahmen bei Berücksichtigung von Statistiken kaum widerlegen.

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