Lann und Aegon (dessen Post ich so unterschreiben kann) haben endlich mal den einzig akzeptablen Patriotismus angesprochen. Auf unsere Vergangenheit oder auf Leute wie Goethe (der sich eh als Kosmopolit/Weltbürger sah und nicht als Deutscher) stolz zu sein, ist ziemlicher Unfug. Wir können höchstens stolz auf unsere Entwicklung aus der Barbarei der Vergangenheit heraus sein, auf ein Land und auf eine Gesellschaft, die schon so gut kultiviert sind, dass eine Optimierung imho nur noch geringfügig möglich ist.
Das war zb bei Sarrazin sehr wohl der Fall (teilweise zurecht).
Sarrazin ist ein sehr schwieriger Fall. Ich habe sein Buch gelesen und kann die Vorwürfe gegen in nicht bestätigt sehen, sofern man zumindest in der Lage ist, seine Aussage im Kontext zu analysieren (was heutige Politiker irgendwie nicht mehr schaffen). Sarrazin diskriminiert nach meiner Beurteilung nicht, er versucht nur, seine Meinung möglichst sachlich (sehr viele Statistiken sind im Buch zu finden) zu belegen. Ob er Recht hat, ist wieder ein anderes Thema und ob man es in dieser Art und Weise hätte ansprechen müssen auch. Ihn aber deswegen öffentlich derart zu diffamieren, halte ich für falsch.