Hallo Leute,
ich habe ein weiteres Kapitel übersetzt und hoffe, dass es euch gefallen wird. Eventuelle (ziemlich sichere) Schwächen bitte ich zu verzeihen. Mein Englisch ist immer noch nicht perfekt (wäre auch komisch).
Viel Spaß damit
Jon
Hallo Leute,
ich habe ein weiteres Kapitel übersetzt und hoffe, dass es euch gefallen wird. Eventuelle (ziemlich sichere) Schwächen bitte ich zu verzeihen. Mein Englisch ist immer noch nicht perfekt (wäre auch komisch).
Viel Spaß damit
Jon
Jon
Ein weißer Wolf bewegte sich durch einen schwarzen Wald,
unter einem fahlen Felsvorsprung so groß wie der Himmel. Der Mond rannte mit
ihm, schien durch das Wirrwarr aus Ästen darüber und über den sternenübersäten
Himmel.
„Snow“,
murmelte der Mond.
Der Wolf
gab keine Antwort. Schnee zerbrach unter seinen Pfoten. Der Wind seufzte durch
die Bäume. Und weit davon entfernt konnte er die Rufe seiner Kameraden hören,
die ihn riefen. Sie jagten ebenfalls. Starker Regen schlug auf seinen schwarzen
Bruder ein, als er an dem Fleisch einer gewaltigen Ziege zerrte, wusch das Blut
von der Stelle, wo die große Ziege ihn mit dem Horn gestreift hatte. An einem
anderen Ort hob seine kleine Schwester den Kopf, um zum Mond zu singen und
hundert kleine graue Cousins brachen ihre Jagt ab um mit ihr zu singen. Die
Berge waren, dort wo sie waren, wärmer und mit dem Spiel erfüllt. In mancher
Nacht fraß seine Schwester vom Fleisch der Schafe und Kühe und Pferde, dem
Stolz von Männern und manchmal sogar vom Fleisch eben jener.
„Snow,“
gackerte der Mond abermals.
Der weiße
Wolf stapfte über den Menschenweg unter dem eisigen Cliff. Der Geschmack von
Blut und Knochen und Sehnen war auf seiner Zunge und seine Ohren lauschten dem
Lied seiner hundert Cousins, aber seinen anderen Brüder hatte er verloren, grau
bepelzt und mit dem Geruch der Sonne. Früher waren sie zu sechs gewesen, fünf
wimmernde Blinde im Schnee neben ihrer toten Mutter und er alleine, der weiße,
war mit zittrigen Beinen auf die Bäume zugekrochen, während seine abgeworfenen
Kameraden kalte Milch aus harten, toten Nippel saugten. Nun verblieben nur noch
vier der damaligen sechs und einer von ihnen war verloren und gegangen.
„Snow,“
beharrte der Mond.
Der weiße
Wolf rannte davon, ein weißer Pfeil, der über das Eis flog, der Höhle der Nacht
entgegen, wo sich die Sonne versteckt hielt, sein Atem gefror in der Luft. In
den sternenlosen Nächten war der Vorsprung so schwarz wie Stein, eine
Dunkelheit die über der großen Welt aufragte, aber wenn der Mond zum Vorschein
kam, schimmerte er bleich und eisig wie ein gefrorener Fluss. Das Fell des
Wolfs war dick und zottig, aber wenn der Wind über das Eis blies konnte kein
Pelz die Kühle abhalten. Auf der anderen Seite war der Wind noch kälter, wie
der Wolf feststellte. Dort wo sein Bruder war, jener Graue, der nach Sommer
roch.
„Snow.“
Ein Eiszapfen fiel von einem Ast. Der weiße Wolf wirbelte zu dem Geräusch herum
und fletschte die Zähne.
„Snow!“
Das Fell des Wolfes stellte sich auf, als sich die Bäume um ihn herum
auflösten. „Snow, snow, snow!“ Die Schreie wurden von Flügelschlägen begleitet.
Durch die Dunkelheit flog ein Rabe.
Er
landete auf Jons Brust mit einem Daumen und dem Trippeln der Klauen. „SNOW!
Schrie er in sein Gesicht, schlug dabei mit den Flügeln.
„Ich höre
dich.“ Der Raum war dämmrig, sein Pritsche hart. Graues Licht leckte durch die
Fensterläden, versprachen einen weiteren trüben, kalten Tag. In seinen
Wolfsträumen war es immer Nacht. Bist du so aufgewacht Mormont? „Nimm
die Federn aus meinem Gesicht.“ Jon wandte einen Arm unter der Bettdecke hervor
um den Raben zu verscheuchen. Es war ein großer Vogel, wild und dreckig, ohne
jede Furcht.
„Snow,“
schrie er und flatterte auf seinen Bettpfosten. „Snow, snow.“
Jon
schloss seine Faust um ein Kissen und warf es, aber der Vogel erhob sich in die
Luft. Das Kissen schlug gegen die Wand und zerplatzte, verstreute die Füllung
überall, genau als Dolorous Edd Tollet seinen Kopf durch die Tür steckte.
"Ich bitte um Pardon," sagte der
Haushofmeister, das Durcheinander der Federn ignorierend. "Soll ich meinem
Lord etwas zu Essen bringen?"
"Korn,"
schrie der Rabe. "Korn, Korn."
"Gerösteten
Raben," schlug Jon vor. "Und einen halben Grug Ale (Bier)."
"Drei
Körner und einen gerösteten Raben," sagte Edd. "Sehr gut m`Lord, nur
Hobb hat gekochte Eier, schwarze Wurst und zerstampfte Äpfel mit
Backpflaumenkompot gemacht. Die Äpfel mit den Backpflaumen sind exzellent,
sieht man von Pflaumen ab. Ich esse niemals selbst Pflaumen. Nun, einmal hat
Hobb sie mit Kastanien und Karotten gefüllt und sie in einem Huhn versteckt.
Traut niemals einem Koch m´Lord. Sie werden dich erwischen, wenn du es am
wenigsten erwartest.
„Später.“
Das Frühstück kann warten; Stannis konnte es nicht. „Gab es in der letzten
Nacht irgendwelche Probleme in den Militärgefängnissen?“
„Nicht
seit ihr Wachen an den Toren aufgestellt habt m`Lord.“
„Gut“
Eintausend Wildlinge wurde oben auf der Mauer festgehalten, jene Häftlinge, die
Stannis Baratheon gefangen genommen hatte, als seine Ritter den
zusammengeflickten Haufen von Mance Rayder aufgerieben hatten. Viele der
Gefangenen waren Frauen und einige der Wachen hatten sich angeschickt ihre
Betten zu wärmen. Männer des Königs, Männer der Königin, es schien keine Rolle
zu spielen; ein paar schwarze Brüder hatten versucht das selbe zu tun. Männer
waren Männer und dies waren die einzigen Frauen im Umkreis von tausend Meilen.
„Zwei
weitere Wildlinge haben sich ergeben, „fuhr Edd fort. „Eine Mutter mit einem
Kind, das ihr am Rockzipfel hing. Sie hatte auch einen kleinen Jungen, noch ein
Baby, alle waren in Fell eingewickelt, aber er war tot.“
„Tot,“
sagte der Rabe des alten Bären. Es war eines seiner Lieblingswörter. „Tot,
tot, tot.“
Sie
hatten viele Menschen des Freien Volkes gefunden, beinahe jede Nacht,
verhungerte und halb gefrorene Kreaturen, die vor dem Kampf unter der Mauer
geflohen waren, nur um feststellen zu müssen, dass es keinen Ort gab, an den
sie fliehen konnten.
„Wurde
die Mutter befragt?“ Fragte Jon. Stannis Baratheon hatte Mance Rayder´s Herr
zerschlagen und den König-jenseits-der Mauer zu seinem Gefangenen gemacht...
aber die Wildlinge waren noch immer dort draußen, der Weiner und Tormund
Riesentot und tausende mehr.
„Aye,
m`Lord,“ sagte Edd, „aber alles was sie weiß ist, dass sie während der Schlacht
geflohen ist und im Wald Schutz gesucht hat. Wir haben ihr Porridge zu essen
gegeben und sie zu den Zellen gebracht. Das Kind wurde verbrannt.
Tote
Kinder zu verbrennen bereitete Jon keine Probleme; lebendige hingegen waren ein
Problem. Zwei Könige um den Drachen zu wecken, erinnerte er sich. Zuerst
den Vater und dann den Sohn, so werden beide als Könige sterben. Diese
Worte waren von einem der Männer der Königin gemurmelt worden, als Maester
Aemon seine Wunden nach dem Kampf gesäubert hatte.
Jon war
erschüttert gewesen, als sie ihm wieder einfielen. „Es war das Fieber,“ hatte
er gesagt, doch Maester Aemon hatte dies dementiert. „Es liegt Macht im Blut
eines Königs, Jon,“ hatte er ihn gewarnt, „und bessere Männer als Stannis haben
schlimmere Dinge getan.“ Der König kann grausam und unversöhnlich sein, aber
ein Kind, das noch an der Brust liegt? Nur ein Monster würde ein lebendes Kind
den Flammen übergeben.
Er pisste
in der Dunkelheit, füllte seinen Nachttopf, während der Rabe des Alten Bären
klagte. Die Wolfsträume waren stärker geworden und Jon stellte fest, dass er
sich ihrer erinnerte, selbst wenn er wach war. Ghost weiß das Grey Wind tot
ist. Robb war in den Twins gestorben, betrogen von Männern, die er für seine
Freunde gehalten hatte und Grey Wolf war mit ihm umgekommen. Bran und Rickon
waren ebenfalls getötet worden, geköpft von diesem Verräter Theon Greyjoy...
aber wenn die Träume nicht logen, waren ihre Wölfe entkommen. Bei der Krone der
Königin war einer aus der Dunkelheit gekommen um sein Leben zu retten. Es war
bestimmt Summer gewesen. Sein Fell war grau und das von Shaggydog ist schwarz.
Er fragte sich, ob etwas von seinen toten Brüdern in ihren Wölfen weiterlebte.
Jon
füllte seine Schale mit dem Wasserschlauch neben seinem Bett, wusch sich
Gesicht und Hände, legte sich eine saubere, schwarze Wollgarderobe an, zog sich
ein schwarzes Lederwams über und schlüpfte in ein Paar ausgetretener schwarzer
Schuhe. Mormonts Rabe beobachtete ihn mit klugen, schwarzen Augen, dann
flatterte er zum Fenster. „Nimmst du mich zu deinem Leibeigenen?“ Fragte Jon
den Vogel. Dann öffnete er die Läden des Fensters mit dem gelben Glas. Die
Kühle des Morgens schlug ihm ins Gesicht. Er nahm einen Atemzug um die
Spinnenweben der Nacht wegzublasen, als der Rabe davonflog. Der Vogel ist
beinahe zu schlau. Er war über Jahre der Begleiter des Alten Bären gewesen,
aber das hatte ihn nicht davon abgehalten von seinem Gesicht zu fressen, als er
gestorben ist.
Außerhalb seiner Schlafkammer führten Treppenstufen
zu einem größeren Raum, zu dessen Einrichtung ein schrammiger Kieferntisch und
ein Dutzend mit Leder bezogener Eichenstühle gehörten. Mit Stannis im
Königsturm und dem ausgebrannten Turm des Lord Commanders, hatte sich Jon in
Donal Noy´s bequemen Raum hinter der
Waffenkammer eingerichtet.
Der
Erklärung, die der König ihm zum unterzeichnen dargelassen hatte, lag auf dem
Tisch unter dem silbernen Kelch, der einmal Donal Noy´s gewesen war. Der
einarmige Schmied hatte verschiedene persönliche Gegenstände hinterlassen: den
Kelch, sechs Pennies, einen Kupferstern, eine Brosche mit einer zerbrochenen
Spange, ein muffiges Wams auf dem das Hirschgeweih von Storm´s End prangte.
Seine
Schätze waren seine Werkzeuge und die Schwerter und Messer die er machte. Sein
Leben fand an der Schmiede statt. Er
schob den Kelch beiseite und lass das Pergament ein weiteres Mal. Wenn
ich mein Siegel darunter setze, werde ich für immer als der Lord Commander in
Erinnerung bleiben, der die Mauer abgegeben hat, dachte er, aber
wenn ich mich weigern sollte...
Stannis
Baratheon hatte bewiesen, dass er ein stacheliger Gast sein konnte und ein
rastloser. Er war die Kingsroad bereits bis zur Queenscrown hinab geritten,
hatte sich in den leeren Höfen von Mole´s Town herumgetrieben und die Ruinen
bei Queensgate und Oakenshild inspiziert. Jede Nacht ging er oberhalb der Mauer
mit Lady Melisandre und während der Tage besuchte er die Gefängnisse, suchte
sich Gefangene für die rote Frau aus, um sie zu befragen. Er schätzt es
nicht hingehalten zu werden. Dies würde kein angenehmer Morgen werden,
fürchtete Jon.
Aus der
Waffenkammer kam das Geräusch klappernder Schilde und Schwerter, als die
neuesten Jungen und wenigen Rekruten sich rüsteten. Er konnte die Stimme des
Eisernen Emmett hören, der sie anwies sich zu beeilen. Cotter Pyke hatte es
nicht begrüßt ihn zu verlieren, aber der junge Ranger hatte ein Talent dafür
Männer auszubilden. Er liebt es zu kämpfen und er wird seinen Jungen
beibringen es ebenfalls zu lieben. Jedenfalls hoffte er das.
Jon´s
Mantel hing an einem Pflock nahe der Tür, sein Schwertgurt an einem anderen. Er
zog sie beide an und machte sich auf den Weg zur Waffenkammer. Der Vorleger auf
dem Ghost schlief war leer, wie er sah. Zwei Wächter standen in der Tür,
gekleidet in schwarzen Umhängen und eisernen Halbhelmen, Speere in den Händen.
„Wünsch mein Lord eine Begleitung?“ Fragte Garse.
„Ich denke, dass ich den Königsturm alleine finden
kann.“ Jon hasste es Wachen zu haben, die ihm überall hin folgten. Es gab ihm
das Gefühl eine Glucke zu sein, die eine Prozession kleiner Enten anführte.
Die
Burschen des eisernen Emmett´s machten sich gut im Hof, als Jon eintrat.
Stumpfe Schwerter stießen in Schilde und schlugen gegeneinander. Jon hielt kurz
in dem Moment an, als Horse Hop-Robin gegen die Wand drängte. Horse hatte die
Anzeichen eines guten Kämpfers, entschied er. Er war stark, würde stärker
werden und seine Instinkte waren gut. Hop-Robin war ein anderer Fall. Sein
Klumpfuß war schlimm genug, aber er hatte auch Angst getroffen zu werden. Vielleicht
können wir einen Kämmerer aus ihm machen. Der Kampf endete abrupt, mit
Hop-Robin am Boden.
„Gut
gekämpft,“ sagte Jon zu Horse, „aber du senkst deinen Schild zu tief, wenn du
einem Angriff begegnest. Du wirst das verbessern müssen oder es ist als würdest
du dich selbst töten.
„Ja,
m´Lord. Ich werde ihn das nächste Mal höher halten.“ Horse zog Hop-Robin auf
seine Füße und der kleinerer Junge machte eine unbeholfene Verbeugung.
Ein paar
von Stannis Rittern trainierten ebenfalls. Auf der andere Seite des Hofes. Männer
des Königs in einer Ecke und Männer der Königin in der anderen, er
übersah es nicht, aber nur ein
paar. Für die meisten ist es zu kalt.
Als Jon
an ihnen vorbeischritt, rief ihn eine dröhnende Stimme an. „JUNGE! DU DA! JUNGE!”
Junge`
war nicht das schlimmste der Dinge, nach denen man nannte seit er zum Lord
Commander gewählt worden war. Er ignorierte es.
„Snow“,
beharrte die Stimme, „Lord Commander.“
Dieses
Mal hielt er an und drehte sich um „Ser?“
Der
Ritter war sechs Zoll größer als er. „Ein Mann der valyrischen Stahl trägt,
sollte mehr damit tun, als sich den Arsch zu kratzen.“
Jon hatte
ihn im Schloss gesehen; ein Ritter mit großem Ansehen, wie man hörte. Während
des Kampfes unter der Mauer, hatte Ser Godry Farring einen fliehenden Riesen
gefällt. Er schlug nach ihm vom Rücken seines Pferdes aus und trieb seine Lanze
durch seinen Rücken, dann war er abgestiegen, um der Kreatur den erbärmlich
kleinen Kopf abzuschlagen. Die Männer des Königs hatten damit begonnen ihn
Godry den Riesentöter zu nennen. Wann immer er dies hörte, erinnerte sich Jon
an die weinende Ygritte. Ich bin der letzte der Riesen.“ Ich
benutze Longclaw, wenn ich es muss, Ser.“
„Wie gut den?“ Ser Godry drehte seine eigene Klinge.
„Zeigt es mir. Ich verspreche euch nicht schwer zu verletzen, Bursche.“
Wie
nett von euch,
dachte Jon. „Ein
anderes Mal vielleicht. Ich fürchte, dass ich andere Dinge zu tun habe.“
„Ihr
fürchtet euch. Ich sehe das“ Ser Godry sah zu seinen Freunden, grinste. „Er
fürchtet“, sagte er wieder, für die langsamen.
„Ihr
werdet mich entschuldigen.“ Jon drehte ihm den Rücken zu.
Castle
Black schien ein trostloser und verlorener Ort im bleichen Dämmerlicht zu sein.
Mein Kommando, stellte Jon Snow reumütig fest, so viel
Ruine, wie es eine Burg ist. Der Turm des Lord Commanders war eine
Hülle, die große Halle eine Masse geschwärzten Holzes und Hardins Turm sah aus,
als könnte ihn der nächste Windstoß umstoßen... allerdings sah er seit Jahren
so aus. Hinter all dem ragte die Mauer gewaltig und bleich auf.
Selbst in
dieser Stunde waren Männer unterwegs. Baumeister errichteten eine neue Treppe
um die Reste der alten zu erreichen. Othell Yarwyck setzte alles daran. Sie
arbeiteten von Morgendämmerung bis zum Abend. Ohne die Treppe gab es keinen Weg
die Oberseite der Mauer ohne Winde sicher zu erreichen. Es würde nicht reichen
um die Wildlinge zurückzuschlagen, sollten sie abermals angreifen.
Über dem
King´s Tower knatterte die große, goldene Kriegsstandarte des Hauses Baratheon
wie eine Peitsche auf dem Dach, wo Jon Snow sich vor nicht allzu langer Zeit
mit einem Bogen in der Hand herumgetrieben hatte, um Thenns und Freies Volk
neben Satin und Dick Follard zu erschießen. Zwei Männer der Königin stand
zitternd auf den Stufen, ihre Hände hatten sie in die Ärmel zurückgeschoben und
ihre Speere an die Tür gelehnt.
„Handschuhe
aus diesem Stoff werden euch nie warm halten,“ sagte Jon ihnen. „Trefft Bowen
Marsh am nächsten Tag und er wird jedem von euch ein Paar mit Fell
ausgekleidete Lederhandschuhe geben.“
“Das
werden wir, mein Lord, vielen Dank,” sagte die ältere Wache.
„Falls
unsere verdammten Hände bis dahin nicht erfroren sind,“ fügte der Jüngere
hinzu, sein Atem war bleicher Nebel. „Und ich glaubte es würde in den
dornischen Marschen kalt werden. Was wusste ich überhaupt?“
Nichts, dachte Jon Snow, so wie ich. Auf dem
halben Weg die windige Treppe empor, eilte ihm Samwell Tarly entgegen. „Kommst
du vom König?“ Fragte Jon ihn.
Sam nickte.
„Maester Aemon sandte mich mit einem Brief.“
„Ich sehe
es.“ Einige Lords vertrauten ihren Maestern ihre Briefe zu lesen an und Inhalte
zu vermitteln, aber Stannis bestand darauf, die Siegel selbst zu brechen. „Wie
hat Stannis es aufgenommen?“
„Sein Gesicht
war nicht glücklich.“ Sam senkte die Stimme zu einem Flüstern. „Ich bin nicht
berechtigt darüber zu sprechen.“
„Dann tu
es nicht.“ Jon fragte sich welcher der Vasallen seines Vaters sich dieses Mal
geweigert hatten Stannis ihre Ehrerbietung zu machen. Er war schnell
genug seine Forderungen zu unterbreiten, nachdem Karhold sich für ihn erklärt
hat.
“Wie kommst du mit deinem Langbogen voran?” Fragte
er Sam.
„Ich habe
ein gutes Buch über das Bogenschießen gefunden,“ sagte der fette Junge,“ aber
es tatsächlich zu tun ist schwieriger. Ich bekomme Blasen.“
„Bleib
hartnäckig. Wir brauchen deinen Bogen möglicherweise, wenn die Anderen in einer
dunklen Nacht angreifen.
„Oh, ich
hoffe nicht,“ sagte Sam schaudernd.
Jon fand
weitere Wächter vor dem Solar des Königs. „Es sind keine Waffen in der
Gegenwart seiner Gnaden erlaubt, mein Lord,“ sagte ein Sergeant. „Ihre werdet
mir das Schwert und die Messer geben müssen.“ Jon wusste, dass es nicht gut
wäre zu wiedersprechen. Er händigte ihm seinen Waffengurt aus.
Die Luft
im Solar war warm. Lady Melisandre saß neben dem Feuer, ihre Rubine glommen
gegen die Blässe der bleichen Haut ihres Halses. Ygritte war vom Feuer geküsst
worden; die rote Priesterin war Feuer und ihr Haar war blond und lodernd.
Stannis stand hinter dem rauen Tisch, wo der Alte Bär früher gesessen und seine
Mahlzeiten eingenommen hatte. Auf dem Tisch war eine große Karte des Nordens
ausgebreitet, aufgemalt auf eine zerlumpte Tierhaut. Eine Talgkerze drückte das
eine Ende runter, ein eiserner Handschuh das andere.
Der König
trug eine Hose aus Lamwolle, dazu ein wattiertes Wams, jedoch wirkte er so
steif und ungemütlich, als wenn er sich in Stahl gekleidet hätte. Seine Haut
war bleiches Leder, sein Bart so kurz geschnitten, dass er möglicherweise nur
aufgemalt worden war. Ein Rand über seinen Schläfen war alles, was von seinem
schwarzen Haar geblieben war. In seiner Hand lag ein Pergament mit gebrochenem
Siegel grünen Wachses.
Jon
beugte ein Knie. Der König runzelte die Stirn und raschelte ärgerlich mit dem
Pergament. „Erhebt euch. Sagt mir, wer ist Lyanna Mormont.“
„Eine von
Lady Maege´s Töchtern. Sir. Die Jüngste. Sie wurde nach der Schwester meines
hohen Vaters benannt.“
„Um eurem
Vater zu schmeicheln, daran zweifle ich nicht. Wie alt ist dieses elende
Mädchen.
Jon
musste einen Moment nachdenken. „Zehn oder kurz davor. Darf ich erfahren, wie
sie euch erzürnt hat?“
Stannis
las aus dem Brief. „Bear Island kennt keinen König, außer den König des
Nordens, dessen Name STARK lautet.
Ein Mädchen im Alter von zehn, sagt ihr und sie wagt es ihrem
rechtmäßigen König zu trotzen.“ Sein kurz geschnittener Bart lag wie ein
Schatten über seinen hohlen Wangen. „Seht es euch an, Lord Snow. Karhold ist
auf meiner Seite, dass ist alles was die Männer wissen müssen. Ich will nicht
das eure Männer Geschichten darüber austauschen, wie ein Kind auf mich gespuckt
hat.“
„Wie ihr
befehlt, Sire.” Maege Mormont war mit Robb in den Süden geritten, wie Jon
wusste. Ihre älteste Tochter war der Garde des Jungen Wolfes ebenfalls
beigetreten. Selbst wenn beide gestorben waren, wie auch immer, Lady Maege
hatte andere Töchter, jüngere als Dacey, aber ältere als Lyanna. Er verstand
nicht, wieso die jüngste Mormont Stannis schreiben sollte und ein Teil von ihm
fragte sich, ob die Antwort nicht anders gewesen wäre, wenn der Brief mit dem
Siegel der Starks, anstatt mit dem der Baratheons verziert gewesen wäre und von
Jon Stark, Lord von Winterfell unterzeichnet gewesen wäre.
Es
ist zu spät um darüber nachzudenken, erinnerte er sich selbst. Du hast deine Wahl getroffen.
„Zwei
Raben wurden ausgesandt,“ erklärte der König bitter, „dennoch haben wir bis
jetzt keine Antwort außer Stille und Trotz erhalten. Ehrerbietung ist die
Pflicht jedes Vasallen seinem König gegenüber. Sogar die Männer eures hohen
Vaters kehren mir den Rücken zu, außer Karstark. Ist Arnolf Karstark der
einzige Man mit Ehre im Norden?“
Arnold Karstark war der Onkel von Lord Rickard. Er
wurde zum Castellahn von Karhold ernannt, als sein Neffe und seine Söhne zusammen
Robb losgezogen waren und er war der erste gewesen, der Raben als Antwort auf
Stannis Forderung geschickt hatte, als dieser sein Recht forderte und er hatte
ein Bündnis geschlossen.
Die
Karstarks haben keine andere Wahl,
hätte Jon vielleicht sagen können. Lord Rickard Karstark hatte den Schattenwolf
betrogen und das Blut von Löwen vergossen. Der Hirsch war Karholds einzige
Hoffnung, was Stannis genauso gut wusste wie Jon. „Euer Gnaden ist nicht der
einzige König im Reich, der Unterstützung fordert.“
„Sagt mir, Lord Snow,“ sagte Lady Melisandre, „wo
waren diese anderen Könige, als die Wildlinge eure Mauer erstürmten?“
„Tausend
Meilen entfernt und uns taub gegenüber. Ich habe das nicht vergessen. Und ich
werde es nicht, aber die Vasallen meines Vaters haben Frauen und Kinder, die
sie beschützen müssen und ihr Volk, das sterben wird, sollten sie sich falsch
entscheiden. Ihr verlang viel von ihnen, Sire. Gebt ihnen Zeit und ihr werdet
eure Antworten bekommen.“
„Antworten
wie diese?“ Stannis zerknüllte Lyanna´s Brief in seiner Faust.
„Selbst
im Norden fürchten Männer den Zorn Tywin Lannisters,“ sagte Jon. „Die Boltons
haben sich auch schlimme Feinde geschaffen. Es ist kein glücklicher Umstand,
dass sie einen gehäuteten Mann auf ihr Banner gesetzt haben. Der Norden ist mit
Robb geritten, hat mit ihm geblutet, ist für ihn gestorben. Sie haben sich von
Kummer und Tod ernährt und nun bietet ihr ihnen eine andere „Knechtschaft“ an.
Gebt ihr ihnen daran die Schuld? Vergebt mir, euer Gnaden, aber einige werden
euch ansehen und einen anderen verdammten Thronanwärter sehen.“
„Wenn
seine Gnaden verdammt ist, ist euer Reich ebenfalls dem Untergang geweiht,“
sagte Lady Melisandre. „Erinnert euch daran, Lord Snow. Es ist der wahre König
von Westeros, der vor euch steht.“
Jon hatte
eine Maske aufgesetzt. „Wie ihr sagt, my Lady.“
Stannis
prustete. „Ihr wägt eure Worte ab, als ob jedes ein goldener Drache wäre. Ich
frage mich, wie viel Gold ihr beiseite gelegt habt?“
„Gold?“ Sind
dies die Drachen die, die rote Frau erwecken möchte? Drachen, die aus
Gold gemacht sind? „Solche Steuern können wir nicht entrichten, euer
Gnaden. Die Wache ist reich an Steckrüben, aber arm an Münzen.“
„Steckrüben
werden Salladhor Saan nicht beschwichtigen. Ich brauche Gold oder Silber.“
„Um das
zu bekommen braucht ihr White Harbor. Die Stadt kann sich nicht mit Oldtown
oder King´s Landing vergleichen, aber sie ist immer noch ein florierender
Hafen. Lord Manderly ist der reichste Vasall meines hohen Vaters.“
„Lord
zu-fett-um-auf-einem-Pferd-zu-sitzen.“ Der Brief den Lord Wyman Manderly von
White Harbor geschickt hatte von seinem Alter und seiner Schwäche gekündet und
von etwas mehr. Stannis hatte Jon befohlen davon ebenfalls nicht zu sprechen.
„Vielleicht
würde seiner Herrschaft eine Wildlingsfrau gefallen,“ schlug Lady Melisandre
vor. „Ist der fette Mann verheiratet, Lord Snow?“
„Seine
Gemahlin ist seit langem tot. Lord Wyman hat zwei erwachsene Söhne und Enkel
vom ältesten. Und er ist zu fett um auf einem Pferd zu sitzen, mindestens dreißig
Steine. Val würde ihn niemals haben.“
„Wieder
einmal habt ihr versucht mir eine Antwort zu geben, die mich zufrieden stellen
soll, Lord Snow,“ brummte der König.
„Ich
hatte gehofft, dass die Wahrheit euch besänftigen würde, Sire. Eure Männer
nennen sie eine Prinzessin, aber für das Freie Volk ist sie lediglich die
Schwester der toten Frau des Königs. Wenn ihr sie zwingt einen Mann zu
heiraten, den sie nicht will, wird sie ihm in der Hochzeitsnacht die Kehle
durchschneiden, aber selbst wenn sie ihren Mann akzeptiert, bedeutet dies
nicht, dass die Wildlinge ihm folgen. Der einzige Mann, der sie zu euren
Gunsten umstimmen kann ist Mance Rayder.“
„Ich weiß
das,“ sagte Stannis unglücklich. „Ich habe Stunden damit verbracht mit dem Mann
zu sprechen. Er weiß viel und mehr über unseren wahren Gegner und es ist Stärke
in ihm, das garantiere ich. Selbst wenn er auf seinen Königstitel verzichtet,
würde er ein Eidbrecher sein. Wenn ich erlaube einem Desserttour zu leben, wird
dies andere bestärken ebenfalls zu fliehen. Nein. Gesetze sollen aus Eisen
sein, nicht aus Pudding. Mance Rayder´s Leben ist nach jedem Gesetzt der Sieben
Königslande verwirkt.“
„Das
Gesetzt endet an der Mauer, euer Gnaden. Ihr könnten Nutzen aus Mance ziehen.“
„Ich werde es. Ich werde ihn verbrennen und dem
Norden zeigen, wie man mit Fahnenflüchtigen und Verrätern umgeht. Ich habe
andere Männer die, die Wildlinge führen können. Und ich habe Rayder´s Sohn,
vergesst das nicht. Wenn der Vater gestorben ist, wird sein Welpe der
König-jenseits-der-Mauer sein.“
„Euer
Gnaden liegen falsch.“ Du weißt gar nichts, Jon Snow, hatte
Ygritte gesagt, aber er hatte es gelernt.
„Das Baby
ist nicht mehr ein Prinz, als Val eine Prinzessin. Man wird nicht
König-jenseits-der-Mauer nur weil der Vater es gewesen ist.
„Gut,“
sagte Stannis, „dann werde ich keinen weiteren Könige in Westeros erdulden
müssen. Genug von Rayder. Habt ihr das Pergament unterzeichnet?“
Jetzt
ist es soweit. Jon schloss seine verbrannten
Finger und öffnete sie wieder. „Nein , euer Gnaden. Ihr verlangt zu viel.“
„Verlangen?
Ich bot euch an der Lord von Winterfell und Wächter des Nordens zu werden. Ich
brauche diese Burgen.“
„Wir
haben euch das Nachtfort abgetreten,“ sagte Jon Snow.
„Ratten
und Ruinen. Es ist das Geschenk eines Geizhalses, das dem Geber nichts kostet.
Euer eigener Mann Yarwyck sagte, es würde ein halbes Jahr dauern, bis die Burg
als bewohnbar bezeichnet werden kann.“
„Die
anderen Burgen sind nicht besser.“
„Ich weiß
das. Es spielt keine Rolle. Sie sind alles, was wir haben. Es gibt neunzehn
Burgen entlang der Mauer und ihr habt Männer in gerade mal drei von. Ich muss
jede von ihnen besetzt haben, bevor das Jahr zuende ist.“
„Ich habe
kein Problem damit, Sire, aber es wird gesagt, dass ihr jede Burg einem eurer
Männer geben werdet, die sie als eigene Sitze beziehen können, um euch als
Vasallen zu dienen.
„Es wird
von Königen erwartet ihrer Gefolgschaft mit offenen Händen entgegenzukomme. Hat
Lord Eddard seinem Bastard gar nichts beigebracht. Viele meiner Ritter und
Lords haben reiches Land und starke Burgen im Süden zurückgelassen. Sollte ihre
Treue unbelohnt bleiben?“
„Wenn
euer Gnaden wünscht alle Vasallen meines Vaters zu verlieren, gibt es keinen
leichteren Weg als nordische Hallen südländischen Lords zu übergeben.“
„Wie kann
ich Männer verlieren, die ich nicht habe? Ich hatte gehofft Winterfell an einen
Nordmann geben zu können, ihr erinnert euch vielleicht. Einem Sohn von Eddard
Stark. Er warf mir mein Angebot ins Gesicht.“ Stannis Baratheon mit einer
Klage, war wie ein Mastiff mit einem Knochen; er brachte sie zum zersplittern.
„Winterfell
sollte an meine Schwester Sansa weitergehen.“
„Lady
Lannister meint ihr wohl“ Seit ihr so erpicht darauf den Kobold auf dem Sitz
eures Vaters zu sehen?“
„Nein“,
sagte Jon
„Gut. Es
wird nicht passieren so lange ich lebe, Lord Snow.”
Jon
wusste, dass es besser war nicht darauf herumzureiten. „Sire, einige behaupten,
dass ihr Land und Burgen Rasselhemd und dem Magnar von Thenn übertragen wollt.“
Die Augen
des Königs verwandelten sich in blaue Steine. Er knirschte mit den Zähnen und
sagte, „Wer hat euch das erzählt?“
„Spielt
es eine Rolle?“ Dieses Gericht war überall in Castle Black. „Wenn ihr es wissen
müsst, ich habe diese Geschichte von Gilly.“
„Wer ist
Gilly?“ verlangte der König zu wissen.
„Die
Amme,“ sagte Lady Melisandre. „Euer Gnaden gab ihr die Freiheit im Schloss.“
„Nicht um Geschichten zu erzählen. Sie wird ihrer
Milchbrüste wegen verlangt, nicht wegen ihrer Zunge. Ich werde mehr Milch von
ihr bekommen, und weniger Nachrichten.“
„Castle
Black braucht keine nutzlosen Münder,“ stimmte Jon zu. „Ich sende Gilly mit dem
nächsten Schiff nach Eastwatch.“
Melisandre
berührte einen Rubin in ihrem Nacken. „Gilly gibt Dalla´s Sohn die Milch wie
ihrem eigenen. Es scheint mir grausam von euch, den kleinen Prinz von seinem
Milchbruder zu trennen, my Lord.“
Vorsicht
jetzt, vorsichtig.
„Muttermilch ist alles was sie teilen. Gilly´s Sohn ist größer und stärker. Er
tritt und kneift den Prinzen, stößt ihn von der Brust. Craster war sein Vater,
ein grausamer und gefräßiger Mann, Blut beweißt dies.“
Stannis
furchte die Brauen. „Man hat mir erzählt, dass die Amme die Frau dieses
Craster´s war.“
„Frau und
Tochter, beides. Craster hat all seine Töchter geheiratet. Gilly´s Junge war
die Frucht ihrer Vereinigung.“
„Ihr
eigener Vater hat ihr das Kind gemacht? Es ist gut, dass wir von ihr befreit
sind. Ich werde solche Abscheulichkeiten hier nicht dulden. Dies ist nicht
King´s Landing.“
„Ich kann
eine andere Amme finden. Wenn sich unter den Wildlingen keine findet, werde ich
nach den Bergclans schicken lassen. Zu
dieser Zeit sollte Ziegenmilch den Jungen zufrieden stellen, wenn euer Gnaden
es wünschen.“
„Es ist
eine schlechte Wahl für einen Prinzen... aber immer noch besser als Hurenmilch,
ja.“ Stannis trommelte mit seinen Fingern auf die Karte. „Wenn wir unsere
Aufmerksamkeit wieder den Burgen widmen würden...“
„Euer
Gnaden, „ sagte Jon mit kalter Höflichkeit, „Ich habe eure Männer beherbergt
und sie gefüttert, ein katastrophaler Eingriff in unsere Wintervorräte. Ich
habe sie eingekleidet, sodass sie nicht frieren werden.“
Stannis
war nicht beschwichtigt. „Ja, ihr habt euer gesalzenes Schweinefleisch und den
Haferbrei mit uns geteilt und uns schwarze Lumpen gegeben, die uns warm halten.
Lumpen die, die Wildlinge von euren Leichen geraubt hätten, wenn wir nicht in
den Norden gekommen wären.“
Jon
ignorierte das. „Ich habe euch Futter für die Tiere gegeben und wenn die Treppe
erste einmal repariert ist, werde ich euch Bauleute schicken, um das Nachtfort
zu reparieren. Ich habe sogar zugestimmt Wildlinge in der Schenkung leben zu
lassen, die der Nachtwache gehört.“
„Ihr
bietet mir leere Länderein und Trostlosigkeit an, nun versagt ihr mir die
Burgen, die ich brauche um meine Lords und Vasallen zu belohnen.
„Die
Nachtwache hat diese Schlösser gebaut...“
„Und die
Nachtwache hat sie aufgegeben.“
„... um
die Mauer zu schützen,“ endete Jon bestimmt, „nicht um sie zu den Sitzen von
Wildlingen und Südländern zu machen. In den Steinen dieser Burgen stecken die
Knochen und das Blut meiner Brüder, die vor langer Zeit gestorben sind. Ich
kann sie euch nicht geben.“
„Könnt
ihr es nicht oder werdet ihr es nicht?“ Die Halsadern des Königs traten scharf
wie ein Schwert hervor. „Und wenn man bedenkt, dass ich euch einen Namen
angeboten habe.“
„Ich habe
einen Namen, euer Gnaden.“
„Snow. War dies jemals ein Name, der unter einem guten Stern
gestanden hat?“ Stannis berührte seinen Schwertgriff. „Wer glaubt ihr zu sein?“
„Der
Wächter auf der Mauer. Das Schwert in der Dunkelheit.“
„Werft
eure Worte nicht auf mich.“ Stannis zog sein Schwert, dass er Lightbringer
nannte. „Hier ist euer Schwert in der Dunkelheit.“ Licht floss die Klinge hoch
und runter, mal rot, mal gelb, nicht orange, malte das Gesicht des Königs in
rauen Farbtönen. „Selbst ein grüner Bengel sollte dies erkennen. Seid ihr
blind?“
„Nein, Sire. Ich bin der Meinung, dass diese Schlösser besetzt werden
müssen...“
“Der
Knaben-Commander stimmt zu. Welch ein Glück.“
„...von
der Nachtwache,“ endete Jon.
„Ihr habt
nicht die nötigen Männer.“
„Dann
gebt sie mir, Sire. Ich werde euch Führungskräfte für jede Burg geben,
erfahrene Männer die, die Mauer und das Land, das jenseits von ihr liegt
kennen, die wissen, wie man den kommenden Winder am besten übersteht. Als
Gegenleistung für all das, was wir euch gaben, versprecht mir die Burgen zu
besetzen. Bewaffnete Männer, Armbrustschützen, grüne Jungen. Ich werde sogar
eure Verwundeten und Schwachen nehmen.“
Stannis
blickte ihn verständnislos an, dann brach er in lautes Gelächter aus. „Ihr seid
dreist genug, Snow, ich versichere euch dies, aber seid ihr wirklich so
verrückt zu glauben, meine Männer würden das Schwarz anlegen.“
„Sie
können Mäntel jeder Farbe tragen, solange sie meinen Männern so dienen, wie
sich es den euren tun würden.“
Der König
blieb unbewegt. „Ich habe Ritter und Lords in meinem Gefolge. Die Söhne edler
Häuser, alter Ehre. Man kann von ihnen nicht erwarten unter Wilderern,
Kleinbauern und Mördern zu dienen.“
Oder
Bastarden, Sire?
„Eure eigene Hand ist ein Schmuggler.“
„War ein
Schmuggler. Ich habe seine Finger dafür gekürzt. Man erzählt sich, ihr seid der
998igste Mann, der die Nachtwache führt, Lord Snow. Ich frage mich, was die 997
über diese Burgen sagen würde. Das Bild eures Kopfes auf einer Spitze, würde
sie vielleicht dazu anregen freundlicher zu sein.“
Der König legte seine helle Klinge auf die Karte,
entlang der Mauer schimmerte der Stahl, wie Sonnenlicht auf dem Wasser.
„Ihr seid
der Lord Commander unter meiner Duldung. Ihre würdet gut tun, euch daran zu
erinnern.“
„Ich bin
der Lord Commander, weil meine Brüder mich gewählt haben.“
„Haben
sie das?“ Die Karte lag zwischen ihnen wie ein Schlachtfeld, durchtränkt von
den Farben des glühenden Schwertes. „Alllister Thorne klagt über die Umstände
unter denen ihre gewählt wurdet und ich kann nicht behaupten, dass er keinen
Grund zur Beschwerde hat. Die Zählung wurde von einem blinden Mann vorgenommen,
dem euer fetter Freund zur Seite stand. Und Slynt nannte euch einen Verräter.“
Und
wer könnte einen besser kennen, als Slynt? „Ein Verräter würde euch das erzählen, was ihr zu
hören hofft und euch später hintergehen. Euer Gnaden weiß, dass ich fair
gewählt worden bin. Mein Vater hat immer gesagt, ihr wäret ein gerechter Mann.
Das
und rauwaren Lord Eddard´s exakte Worte
gewesen, aber Jon war der Meinung, dass es besser wäre diese für sich zu
behalten.
„Lord
Eddard war kein Freund von mir, aber er war nicht bedeutungslos,“ sagte
Stannis. „Er hätte mir die Burgen gegeben.“
Niemals. „Ich kann nicht für das sprechen, was mein Vater
vielleicht getan hätte. Ich habe einen Eid geleistet, euer Gnaden. Die Mauer
gehört mir.“
„Bis
jetzt. Wir werden sehen, ob ihr sie behalten werdet.“ Stannis zeigte auf ihn.
„Behaltet eure Ruinen, wenn sie euch so viel bedeuten. Ich verspreche euch,
wenn eine von ihnen leer sein sollte, wenn das Jahr endet, werde ich sie mir
gegen euren Willen nehmen. Und wenn eine von ihnen dem Feind in die Hände
fallen sollte, wird euer Kopf ebenfalls bald rollen. Geht jetzt.“
Lady
Melisandre erhob sich von ihrem Sitz nahe der Feuerstelle. „Mit eurer
Erlaubnis, Sire, werde ich Lord Snow zu seinen Gemächern begleiten.“
„Wieso? Er kennt den Weg.“ Stannis winkte sie beide fort. „Tut was
ihr wollt. Devan, Essen. Gekochte Eier und Zitronenwasser.“
Nach der
Wärme des Solars, war es auf der Treppe verdammt kalt. „Wind kommt auf, my
Lady,“ hatte die Wache Melisandre gewarnt, als er Jon seine Waffen zurückgab.
„Möchtet ihr vielleicht einen wärmeren Mantel?“
„Ich habe
meinen Glauben, der mich warm hält.“ Die rote Frau ging mit Jon die Treppen
hinab. „Seine Gnaden haben euch immer lieber.“
„Wem sagt
ihr das. Er hat mir nur zweimal gedroht, den Kopf zu verlieren.“
Melisandre
lachte. „Es ist sein Schweigen, dass ihr fürchten solltet, nicht seine Worte.“
Als sie in den Hof traten, griff der Wind in Jons Umhang und ließ ihn gegen sie
wehen. Die rote Priesterin zog die schwarze Wolle beiseite und schlang ihren
Arm um seinen. „Es ist womöglich so, dass ihr mit dem Wildlingskönig richtig
liegt. Ich werde in die Flammen sehen und dafür beten, dass mir der Herr des
Lichts einen Hinweis sendet. Meine Feuer zeigen mir viel und mehr, Jon Snow.
Ich kann durch Steine und Erde sehen und die Wahrheit in den dunklen Seelen der
Männer finden. Ich kann mit Königen sprechen, die vor langer Zeit gestorben
sind und zu Kindern, die noch nicht geboren wurden und jene Jahre und Zeiten
erkennen, die vorbeiziehen, bis zum Ende aller Tage.“
„Zeigen
eure Feuer niemals etwas falsches?“
„Niemals..
obwohl wir Priester sterblich sind und manchmal irren. (hier fehlt ein halber
Satz)
„Jon
konnte ihre Hitze spüren, sogar durch seine Wolle und das gekochte Leder. Der
Anblick, wie sie Arm in Arm dahingingen, zog seltsame Blicke auf sie. Sie
werden in den Kasernen in dieser Nacht flüstern. „Wenn ihr wirklich das
Morgen in euren Flammen sehen könnt, sagt mir wann und wo der nächste Angriff
der Wildlinge erfolgen wird,“ sagte er, während er sich von ihr losmachte.
„R´hllor
sendet uns die Visionen, die er wünscht, aber ich werde nach diesem Mann,
Tourmund, in den Flammen suchen.“
„Melisandres
Lippen verzogen sich zu seinem Lächeln. „Ich habe euch in meinen Flammen
gesehen, Jon Snow.“
„Ist das
eine Drohung, my Lady? Plant ihr mich ebenfalls zu verbrennen?“
„Ihr
missversteht mich.“ Sie lachte. „Ich fürchte euch unruhig gemacht zu haben,
Lord Snow.“
Jon
leugnete es nicht. „Die Mauer ist kein Ort für eine Frau.“
„Ihr liegt falsch. Ich habe von eurer Mauer
geträumt, Jon Snow. Groß war die Kunde , die davon erzählte und groß waren die
Zauber, die unter ihrem Eis liegen. Wir gehen unter einem der Scharniere der
Welt.“ Melisandre sah zärtlich zu ihr empor, ihr Atem eine warme Wolke in der
Luft. „Dies ist mein Ort, wie es der eure ist und bald genug werdet ihr mich
vielleicht dringend brauchen. Verweigere meine Freundschaft nicht, Jon. Ich
habe dich im Sturm gesehen, schwer bedrängt, von Gegnern auf allen Seiten. Du
hast so viele Gegner. Soll ich ihre Namen nennen?“
„Ich
kenne ihre Namen.“
„Seid
euch nicht so sicher.“ Der Rubin an Melisandres Hals leuchtete rot. Es sind
nicht die Feinde, die euch verfluchen, die ihr fürchten müsst, jedoch jene, die
lächeln, wenn ihr sie anseht und ihre Messer schärfen, wenn ihr ihnen den
Rücken kehrt. Ihr tut gut daran euren Wolf nahe bei euch zu halten. Ich sehe
Eis und Dolche in der Dunkelheit. Blut, das friert und nackten Stahl. Es war
sehr kalt.“
„Es ist
immer kalt auf der Mauer.“
„Ihr
glaubt das?“
„Ich weiß
es, my Lady.“
„Dann
wisst ihr nichts, Jon Snow,“ flüsterte sie.
Mhh.. es tut mir leid, aber ich wollte (im Vergleich zum letzten Mal) ein paar Absätze schaffen. Im Word-Dokument sieht es gut aus, aber irgendwie habe ich´s hier im Forum versaut. Am besten kopiert ihr es euch kleiner.
Na das war ja nicht schlecht, allerdings fand ich deine letzte Übersetzung besser, (nicht böse gemeint)trotzdem danke für die Mühe.
Jetzt noch eine Frage an alle!
War es nicht so daß Sam unterwegs mit dem vertauschten Baby war, also warum kommt er in diesem Kapitel vor ?
Ist eine Weile her als ich die Bücherreihe gelesen habe und es kann auch mit den paralellaufenden Zeiten zu tun haben, aber ich weiß es nicht! Kann mir da jemand auf die Sprünge helfen?
P.S. Es wird denke ich Zeit für mich für einen Re-read
Das hat mich auch überrascht, aber ich vermute, dass dieser Teil der Geschichte später genauer erläutert werden wird, zumal es sich hier nur um ein Preview-Kapitel handelt.
War es nicht so, dass Sam, als Maester Aemon gestorben ist, nach Westeros zurückgereist ist? Zwischendurch hat er Arya (ich liebe sie) getroffen. Goldy und ihren vermeindlichen
Sohn wollte er doch zu seinem Vater bringen.
Das hat mich auch überrascht, aber ich vermute, dass dieser Teil der Geschichte später genauer erläutert werden wird, zumal es sich hier nur um ein Preview-Kapitel handelt.
War es nicht so, dass Sam, als Maester Aemon gestorben ist, nach Westeros zurückgereist ist? Zwischendurch hat er Arya (ich liebe sie) getroffen. Goldy und ihren vermeindlichen
Sohn wollte er doch zu seinem Vater bringen.
Ja genau das ist auch meine Erinnerung.
Aber es sollte doch in diesem Forum sicherlich jemand geben der darauf eine einleuchtende Idee hat!
Sam ist nach dem Tod Aemons zur Zitadell(?) um ein Maester zu werden. Die beiden Bücher laufen doch zeitlich paralell zueinander, die Geschichte setzt also zeitlich gleichzeitig zu dem vorhergegangenen ein.
Übrigens super Arbeit, hast mir eine große Freude bereitet, vielen Dank! Und weiterso, ich will noch das Dany-Kapitel
@ Baumkopf-Holzfaust:
Vielen Dank für die erneut gut gelungene Übersetzung! Freue mich schon auf das nächste Kapitel....
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