Tyrion Lannister

  • Gut, dann will ich es nochmal versuchen. Bei der Tötung Tywins kommen m.E. diverse Milderungsgründe in Betracht. Tywin hat ihn stets mit Verachtung gestraft, Leistungen nicht anerkannt, hat die Vergewaltigung seiner Ehefrau (Tyscha) angeordnet, und nicht zuletzt ihm den Prozess gemacht, der im Grunde genommen eine Farce war und ihm keine Chance eingeräumt hat, aus der Nummer lebend rauszukommen - zumindest nicht ohne Zweikampf. Das sind nun nur die offensichtlichsten Gründe. Daß Tywin ihn zudem nochmal so reizen muß,als er sich einer Armbrust gegenüber sieht, war der letzte Anstoß. Dazu stand Tyrion erheblich unter Stress - gerade dem Tod entronnen und von den Umständen der Vergewaltigung erfahren. Insgesamt also die Tötung sicher kein feiner Zug, aber auch den Umständen geschuldet.


    Hmmm...ich glaube es schon einige Male erwähnt zu haben,aber ich denke nicht,dass Tyrion letztendlich geschossen hat,weil Tywin ihn gereizt hat,viel mehr denke ich,dass er bereits mit der Absicht seinen Vater zu töten dessen Nähe suchte.Weiterhin meine ich,dass Tywin Tyrion nicht maßgeblich härter oder schlechter als seine anderen Kinder behandelt hat und Tyrion durch seine Art zu leben Tywin nicht sonderlich viel Freude gemacht hat um bei ihm einen Sonderstatus einzunehmen.Dass Tywin seinem Sohn vorwarf am Tod seiner Mutter schuld zu sein,war natürlich unfair,aber mit Sicherheit keine Rechtfertigung den eigenen Vater zu töten.Shaes Tötung geschah meiner Meinung nach aus verletztem Stolz,was ihn auch nicht gerade zum besseren Menschen macht.
    So wie ich das verstanden habe,hat auch nicht Tywin Tyrion angeklagt,Tywin wollte dafür sorgen,dass Tyrion an der Mauer landet und war eher geschockt darüber ,dass Tyrion ein Gottesurteil verlangte.
    Irgendwo mag ich Tyrion ja schon ein wenig,aber er ist mit Sicherheit kein Engel und die meisten Dinge die er tut tut er aus Eigennutz.

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    -Jim Morrison


    Doch es ist Zeit für mich zu lernen, dass nichts für immer bleibt, sowohl das, was gut tut, als auch das, was schmerzt.

  • Ich kann deinen Ausführungen zu den Gründen bei Tywin und auch bei Shae völlig zustimmen, LordJanos. Ich sehe das eigentlich genauso wie du. Ob nach deutschen Recht die Mordmerkmale vorliegen, will ich jetzt auch nicht durchgehen. Ob da am Ende Mord oder Totschlag rauskommen würde (eins von beidem auf jeden Fall, hehe) sei mal dahingestellt.


    Was ich jetzt aber mal als gegeben annehme ist, dass er sich innerlich entschlossen hat: "Ich töte sie jetzt.". Da kann man danach mildernde oder verschärfende Gründe ins Feld führen, warum das passiert ist. Das äußert sich im Deutschen Strafrecht dann mit einer evt. Strafrahmenverschiebung. Aber das ist die Strafzumessung, am Schuldspruch (also der Tat an und für sich) ändert es aber nichts. Und ich persönlich bin einfach der Meinung: Das gewollte Töten eines Menschen ist durch nichts zu entschuldigen.

  • und nicht zuletzt ihm den Prozess gemacht, der im Grunde genommen eine Farce war und ihm keine Chance eingeräumt hat, aus der Nummer lebend rauszukommen - zumindest nicht ohne Zweikampf.


    Ich habe jetzt mal eine Textstelle heraus gesucht,die meiner Meinung nach belegt,dass Tywin diese Absicht nicht hatte.


    Die Königin der Drachen,S.566/567

    Zitat

    "...Ich verlange ein Gottesurteil durch Kampf."
    "Hast du den Verstand verloren?" fragte sein Vater.
    "Nein,ich habe ihn wieder gefunden.Ich verlange ein Gottesurteil durch Kampf!"


    Dann wird beschrieben,dass Cersei sehr zufrieden ist und wer für Joffrey streiten wird...und dann :

    Zitat

    Lord Tywins Gesicht war so rot angelaufen,dass sich Tyrion einen Herzschlag lang fragte,ob auch er vergifteten Wein getrunken hatte.Er schlug mit der Faust auf den Tisch,zu wütend um zu sprechen.


    Das hört sich für mich doch eher so an,als hatte er vor seinem Sohn mit einer Verbannung zur Mauer das Leben zu retten.

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    Doch es ist Zeit für mich zu lernen, dass nichts für immer bleibt, sowohl das, was gut tut, als auch das, was schmerzt.

  • Was man dem „alten Löwen“ allerdings eventuell vorwerfen
    könnte, wäre, dass er seinem ungeliebten Zwergensohn nicht wirklich die
    Möglichkeit einräumt die Aussagen der von Cersei herbeigeschafften Zeugen zu
    kommentieren.


    Ein schönes Beispiel ist die Schwarzkessel-Aussage. Da
    stellen sich zwei der Schwarzkessels hin und behaupten, dass Tyrion seine
    Schwester während eines Abendessens bedroht habe, lassen dabei aber bewusst
    aus, in welchem Kontext dies geschah, um den Anwesenden ein möglichst negatives
    Bild des Halbmannes zu präsentieren mit dem Endziel aus einem Verdächtigen
    einen Schuldigen zu machen.


    Als Tyrion seinem Ärger über diese bewusste Falschaussage
    Luft zu machen und seine Gegendarstellung zu präsentieren versucht, fährt Tywin
    ihm über den Mund und verbietet ihm das Wort und betont, dass Tyrion nur dann
    sprechen dürfe, wenn man ihm die Erlaubnis erteile. Und das geht die ganze
    Verhandlung über so.


    Hier kann man Tywin schon unterstellen zumindest auf eine Verurteilung
    hinzuarbeiten. Mehr zu seiner Motivation weiter unten.

    Das hört sich für mich doch eher so an,als hatte er vor seinem Sohn mit einer Verbannung zur Mauer das Leben zu retten.

    Ich würde eher sagen, dass Tywin als vorausdenkender
    Stratege, der den Anspruch hat alles unter Kontrolle zu haben, wütend ist, dass
    seine Pläne durchkreuzt wurden (Tyrion selber freut sich ja diebisch darüber
    die Pläne seines Vaters demontiert zu haben). Eine weitere Erklärung für seine
    Wut ist die, dass die Nachtwache ja einen ehrenhaften Ausweg insbesondere für
    Verbrecher aus dem (Hoch-)Adel darstellt und Tywin somit darauf spekuliert hat,
    dass Tyrions Schande bei einem Eintritt in die Nachtwache getilgt wird und
    nicht auf das Haus Lannister zurückfällt.


    Ich glaube also nicht, dass Tywins Motivation darin bestand, seinem
    Zwergensohn, zu dessen Beseitigung er ja schon einiges unternommen hat, das
    Leben zu retten. Vielmehr wollte er wahrscheinlich die Reputation der
    Lannisters (die unter der Hinrichtung eines entehrten Sippenmörders sicherlich
    gelitten hätte) schützen. Zumal er Tyrion damit auch gleich losgeworden wäre,
    denn von der Mauer gibt es kein Zurück.

    „Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.“ (Gandhi)


    Der Sinn des Lebens sollte nicht darin bestehen zu tun was wir wollen, sondern das zu tun, was vernünftig ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Sandhai ()


  • Hmmm...ich glaube es schon einige Male erwähnt zu haben,aber ich denke nicht,dass Tyrion letztendlich geschossen hat,weil Tywin ihn gereizt hat,viel mehr denke ich,dass er bereits mit der Absicht seinen Vater zu töten dessen Nähe suchte.Weiterhin meine ich,dass Tywin Tyrion nicht maßgeblich härter oder schlechter als seine anderen Kinder behandelt hat ...

    Da hast du aber ne seltsame Vorstellung von der "Gleichbehandlung" der Lanisters.


    "Du bist nicht mein Sohn." - Wüsste nicht, dass Jaime diese Aussage zu hören bekam.


    Er will, das Jaime Casterly Rock erbt, obwohl dieser in der KG ist. Zu Tyrion sagt er, dass dieser den Rock niemals bekommen wird.
    Naja, ist ja nicht maßgeblich schlechter, oder?


    Die Massenvergewaltigung Tyschas?
    Ui, welche von Cerseis Männern ... oh, Robert. Ähm, ja der war tatsächlich sowas wie ne männliche Hure.
    Aber mal im Ernst, was hätte Tywin getan mit Cersei und Jaime, wenn er vor der Welt die Eltern von Joff, tommen und Myrcella nicht mehr verheimlichen könnte? Ich glaube ganz im Ernst, dass beide besser weg gekommen wären als Tyrion.

    There are but two types of people in the world:
    1. Those who can extrapolate from incomplete data!

  • Er will, das Jaime Casterly Rock erbt, obwohl dieser in der KG ist.

    Und nicht nur das. Er ist sogar bereit, dem Glauben eine hohe Summe zu überweisen, damit der hohe Septon Jaime von dem Gelübde entbindet, damit Jaime wieder frei ist.

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    Der Sinn des Lebens sollte nicht darin bestehen zu tun was wir wollen, sondern das zu tun, was vernünftig ist.

  • Ich glaube also nicht, dass Tywins Motivation darin bestand, seinem
    Zwergensohn, zu dessen Beseitigung er ja schon einiges unternommen hat, das
    Leben zu retten. Vielmehr wollte er wahrscheinlich die Reputation der
    Lannisters (die unter der Hinrichtung eines entehrten Sippenmörders sicherlich
    gelitten hätte) schützen. Zumal er Tyrion damit auch gleich losgeworden wäre,
    denn von der Mauer gibt es kein Zurück.


    Hmm...da magst du Recht haben,vielleicht habe ich hier Tywin ein wenig zu weich gezeichnet,die Familie und deren Ruf an sich ,waren ihm schon enorm wichtig.Dennoch denke ich,dass er den Tod seines Sohnes,auf welche Art auch immer,unabhängig von der Verhandlung ,nicht gewünscht hätte.

    Du bist nicht mein Sohn." - Wüsste nicht, dass Jaime diese Aussage zu hören bekam.


    Da bin ich mir jetzt nicht ganz so sicher und habe da auch momentan kein Zitat zur Hand...aber war es nicht so,dass Jaime etwas derartiges ebenfalls zu hören bekam,als er sich entschloss seinen Platz in der Königsgarde einzunehmen und war da Tywin nicht auch ziemlich lange recht unversöhnlich?

    Ich glaube ganz im Ernst, dass beide besser weg gekommen wären als Tyrion.


    Auch wenn ich keinesfalls meine ,dass Tywin auf den Kopf gefallen war,so meine ich er konnte oder wollte den Inzest nicht bemerken.Von Jaimes Eintritt in die Königsgarde abgesehen,denke ich dass er und besonders Cersei,immer versucht haben ihrem Vater zu gefallen,Cersei müht sich meines Erachtens geradezu ab.Sonderlich viel Anerkennung bekommen beide dennoch nicht,auch wenn man denke ich schon erkennen kann,das Jaime für ihn schon ein wenig "der Liebling" zu sein scheint.Er will Cersei sogar genau wie Tyrion,gegen ihren Willen zur Ehe zwingen.
    Tyrion hingegen lebt sein Leben,wie er eben möchte,in einer öffentlichen Art und Weise,von der er gut wissen müsste,dass diese bei seinem Vater auf Widerwillen stößt.Dennoch gebe ich dir Recht und meine auch,dass Tywin von seinen Kindern wohl am wenigsten schätzt,woran dieser natürlich zum Teil vollkommen unschuldig ist,zum anderen aber zu diesem Zustand beiträgt.

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    Doch es ist Zeit für mich zu lernen, dass nichts für immer bleibt, sowohl das, was gut tut, als auch das, was schmerzt.

  • Was ich jetzt aber mal als gegeben annehme ist, dass er sich innerlich entschlossen hat: "Ich töte sie jetzt.". Und ich persönlich bin einfach der Meinung: Das gewollte Töten eines Menschen ist durch nichts zu entschuldigen.

    Bei Tywin schon. Diese Tötung hatte er auf der Agenda, als er das Gemach betrat. Shae war eher ein "Zufallsfund". Sie hätte m.E. auch überlebt, wenn sie den "Giant of Lannister" stecken gelassen hätte.

    ...am Schuldspruch (also der Tat an und für sich) ändert es aber nichts. Und ich persönlich bin einfach der Meinung: Das gewollte Töten eines Menschen ist durch nichts zu entschuldigen.


    Na dann oute ich mich mal, indem ich zumindest im Fall Tywin sage: "Recht so! Der Mann war fällig!"


    Wir befinden uns hier in einer Fantasy-Welt mit mittelalterlichen Maßstäben, so daß ich bestimmte Bedenken der politische Korrektness aus dem "irdischen Leben" einfach mal zurückstelle.


    Tywins Handlungen und Motivationen sind aus seiner Sicht sicherlich nachvollziehbar, sind aber aus Sicht der jeweils Betroffenen niederträchtig und ekelhaft. Wenn wir schon bei politischer Korrektheit sind: wer schickt denn solche Bestien wie Gregor, Lorch, Hoat und Konsorten durch die Lande, um dem kleinen Volk die Felder abzubrennen, sie zu foltern und vergewaltigen? Wer lässt denn ein unschuldiges Mädchen von einer ganzen Kompanie vergewaltigen? Wer hat denn die Rote Hochzeit ausgeheckt, einen unentschuldbaren Verstoß gegen die Prinzipien des Gastrechts und eine brutale Abschlachtung? Daß Tywin dies alles ungestraft machen kann, ist doch nur damit zu erklären, daß er bislang (bis zu seinem Ende) stets auf der Seite der Sieger gestanden hat.


    Wenn sich das Blatt gegen Tywin gewendet hätte, wäre sein Kopf der erste geweswen, der auf einem Spieß vor den Toren der Stadt ausgestellt worden wäre und (fast) alle würden sagen: Mit Recht! Insofern nehme ich Tyrion die Geschichte nicht so übel.


    Shae ist sicherlich eine andere Sache. Für diese Tötung gibt es m.E. keine Rechtfertigung. Shae hat sich "berufsgemäß" verhalten. Sie ist eine Hure und auch wenn sie zwischendurch einen auf feine Lady machen wollte, hat sie sich Tyrion nie über die die geschäftliche Beziehung hinaus verpflichtet.


    Insofern gebe ich denen recht, die Tyrion vorwerfen, selbst schuld zu sein, daß er mehr in die Beziehung zu Shae reininterpretiert hat. Er bestraft Shae für etwas, was sie nicht zu verantworten hat, nämlich seiner Idealvorstellung nicht nachgekommen zu sein.


    Auch wenn Shae ein Biest war, wurde sie letztlich allein dafür ermordet, daß sie eine Hure war. Das geht natürlich nicht.


    Tyrion ist vermutlich insgesamt am schwierigsten zu beurteilen. Ich habe den Eindruck, daß er grundsätzlich einen passablen moralischen Kopass hat, sich für die Schwachen einsetzt, Meinungen anderer gelten lässt, Ungerechtigkeiten und unangemessenes Verhalten anprangert, in der Lage ist, sich in andere hereinzuversetzen.


    Allerdings korumpiert ihn das Spiel der Throne und bewegt ihn zu Handlungen, die doch von eher zweifelhafter Moral sind.


    Zudem ist Tyrion in gewisser Hinsicht das komplette Gegenteil seines Vaters. Während Tywin persönliche Gefühle nahezu komplett ausblendet und alles dem Fortbestand des Hauses Lannister unterordnet, lässt sich Tyrion - wie ja auch das Ende von Shae zeigt - sehr von seinen Emotionen und Befindlichkeiten leiten.


    Das lässt ihn im Gegensatz zu dem "Eisschrank" Tywin sicher lebendiger und sympatischer wirken, ist aber nicht unproblematisch und könnte ihm noch zum Verhängnis werden.

  • Ich glaube also nicht, dass Tywins Motivation darin bestand, seinem
    Zwergensohn, zu dessen Beseitigung er ja schon einiges unternommen hat, das
    Leben zu retten. Vielmehr wollte er wahrscheinlich die Reputation der
    Lannisters (die unter der Hinrichtung eines entehrten Sippenmörders sicherlich
    gelitten hätte) schützen. Zumal er Tyrion damit auch gleich losgeworden wäre,
    denn von der Mauer gibt es kein Zurück.


    Sehe ich genauso, Sandhai.


    Der Prozess ist eine Farce.


    Das Ende dieses reinen Indizienprozesses (es gab keinen Zeugen, der Tyrion bei Ausführung der Tat beobachtet hat. Wie auch? Er wars ja nicht) steht fest: Todesurteil ggf. mit Option Mauer.

  • Weiterhin meine ich,dass Tywin Tyrion nicht maßgeblich härter oder schlechter als seine anderen Kinder behandelt hat ...


    Den Eindruck habe ich auch.


    Da hast du aber ne seltsame Vorstellung von der "Gleichbehandlung" der Lanisters.


    "Du bist nicht mein Sohn." - Wüsste nicht, dass Jaime diese Aussage zu hören bekam.


    Bekommt Jaime auch zu hören.
    IIRC als er den Lord-Commander-Posten tatsächlich annimmt.


    Tywin ist immer wieder recht verärgert, wenn jemand nicht nach seiner Pfeife tanzt.


    Zitat

    Er will, das Jaime Casterly Rock erbt, obwohl dieser in der KG ist. Zu Tyrion sagt er, dass dieser den Rock niemals bekommen wird.
    Naja, ist ja nicht maßgeblich schlechter, oder?


    Weil er - wohl zu Recht - annimmt, dass ein Zwerg als Herr von Casterly Rock enorme Akzeptanzprobleme hätte. Vergiss nicht, für Tywin steht der Machterhalt für die Lannisters als ganzes im Vordergrund.
    Er hat überhaupt keine Probleme, Tyrion als "acting Hand" einzusetzen. Das ist kein Ehrentitel oder sonst was, sondern tatsächlich ein Posten, auf dem der falsche Mann einiges kaputt machen könnte. Tywin hält Tyrion für den richtigen.

  • Da bin ich mir jetzt nicht ganz so sicher und habe da auch momentan kein Zitat zur Hand...aber war es nicht so,dass Jaime etwas derartiges ebenfalls zu hören bekam,als er sich entschloss seinen Platz in der Königsgarde einzunehmen und war da Tywin nicht auch ziemlich lange recht unversöhnlich?

    Korrekt. Nachdem Jaime äußert, dass er KG-Kommandant und nichts anderes sein will, gibt Tywin ihm in sehr förmlich-frostigen Tonfall zu verstehen, dass er ihn nicht mehr als seinen Sohn betrachtet.


    Was wiederum dafür spricht, dass Tywin allergisch darauf reagiert, wenn seine Pläne durchkreuzt werden oder er mit etwas konfrontiert wird, was er als Missachtung seiner Autorität interpretiert. Dies untermauert nebenbei auch meine oben geäußerte These.

    Dennoch denke ich,dass er den Tod seines Sohnes,auf welche Art auch immer,unabhängig von der Verhandlung ,nicht gewünscht hätte.

    Wie erklärst du dir dann, dass er Tyrion in einer der ersten Schlachten
    gegen die Nordmänner (gegen Roose Bolton glaube ich) zum Kanonenfutter an die Flanke stellt und es Tyrion selber überlässt sich eine
    behelfsmäßige Rüstung zusammenzustückeln?


    Tywin hält Tyrion für den richtigen.

    ...was ihn nicht davon abhält, seinen Sohn immer wieder mit Missachtung zu strafen. Er scheint z.B. den brillanten Einfall mit der Kette nur höchst widerwillig anzuerkennen.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Sandhai ()

  • Sehe ich nicht so.


    Tywin behandelt seine Kinder nicht gleich.


    Er lässt Jaime und Cercei den Inzest durchgehen, weil dadurch eben Lannister auf dem Thron sitzen.


    Selbstverständlich wußte Tywin davon. Tyrion wußte es doch auch. Tywin hat das enge Verhältnis der Zwillinge schon immer mit Argwohn beobachtet und auch in Kings Landing genug Info-Quellen, die ihn auf dem Laufenden halten. Allerspätestens nach Stannis Brief kann Tywin 1 und 1 zusammenzählen.


    Cercei ist nunmal eine Frau und hat daher aus Tywins Sicht keine Chance, die Lannister Nachfolge anzutreten. Jaime ist erst "not my son", als er darauf besteht, Lordcommander zu werden und sich damit den Lannisterinteressen abwendet.


    Tyrion hingegen bekennt sich mit Herz und Seele zu den Lannistern und dem Rock, bekommt aber die Chance eben nicht, obwohl Tywin sicherlich erkannt hat, daß er vermutlich als einziges seiner Kinder über den Intellekt verfügt, die Dynastie fortzuführen. Lord Tarly hat seinen ältesten Sohn eleminiert, als er feststellte, daß der 2. geeigneter ist. Daran würde Tywin noch nicht einmal einen Gedanken verschwenden, eben weil er Tyrion tief in seinem Innern hasst. Insofern gibt es da keine Gleichbehandlung.

  • Wie erklärst du dir dann, dass er Tyrion in einer der ersten Schlachten
    gegen die Nordmänner (gegen Roose Bolton glaube ich) zum Kanonenfutter an die Flanke stellt und es Tyrion selber überlässt sich eine
    behelfsmäßige Rüstung zusammenzustückeln?


    :) Hmm..also gut,billigend in Kauf genommen hätte er Tyrions Tod zu diesem Zeitpunkt wohl schon.

    Tywins Handlungen und Motivationen sind aus seiner Sicht sicherlich nachvollziehbar, sind aber aus Sicht der jeweils Betroffenen niederträchtig und ekelhaft. Wenn wir schon bei politischer Korrektheit sind: wer schickt denn solche Bestien wie Gregor, Lorch, Hoat und Konsorten durch die Lande, um dem kleinen Volk die Felder abzubrennen, sie zu foltern und vergewaltigen? Wer lässt denn ein unschuldiges Mädchen von einer ganzen Kompanie vergewaltigen? Wer hat denn die Rote Hochzeit ausgeheckt, einen unentschuldbaren Verstoß gegen die Prinzipien des Gastrechts und eine brutale Abschlachtung? Daß Tywin dies alles ungestraft machen kann, ist doch nur damit zu erklären, daß er bislang (bis zu seinem Ende) stets auf der Seite der Sieger gestanden hat.


    Auch wenn ich nicht meine ,dass Tyrion so schlecht von Tywin behandelt wurde,dass dieses einen Vatermord in irgendeiner Form rechtfertigen könnte und halt auch nicht so nach dem Motto : "Na ja,es traf ja nicht den Falschen" denken kann,gebe ich dir doch Recht ,dass Tywin durchaus der Hauptschuldige an diesen Taten war und es wohl unfair wäre ihn ungeschoren davon kommen zu lassen.Wahrscheinlich hat er in dieser Welt sogar den Tod verdient,nur eben meiner Meinung nach, nicht durch die Hand Tyrions.

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    Doch es ist Zeit für mich zu lernen, dass nichts für immer bleibt, sowohl das, was gut tut, als auch das, was schmerzt.

  • Weil er - wohl zu Recht - annimmt, dass ein Zwerg als Herr von Casterly Rock enorme Akzeptanzprobleme hätte. Er hat überhaupt keine Probleme, Tyrion als "acting Hand" einzusetzen. Das ist kein Ehrentitel oder sonst was, sondern tatsächlich ein Posten, auf dem der falsche Mann einiges kaputt machen könnte. Tywin hält Tyrion für den richtigen.


    Aber womit wird die Verwendung als Kanonenfutter und die beleidigte Leberwurst, als Genna ihn mit Tyrion vergleicht, gerechtfertigt? Apropos: Tyrions Kanalschrubben in Casterly Rock? Gabs das wirklich? Ich kann mich nicht mehr richtig erinnern, ich meine in ADWD wird das erwähnt? Irre ich mich jetzt und/oder ist das eine Serienerfindung? Ich bezweifle sehr stark, dass J+C jemals irgendwelche (schmutzigen) Arbeiten machen mussten...


    ad Akzeptanzprobleme: Was der wahre Grund war wissen wir nicht aber Tywin sagt zumindest zu Tyrion, dass er nicht zulässt, dass Tyrion Casterly Rock zu einem Hurenhaus macht...


    Er lässt Jaime und Cercei den Inzest durchgehen, weil dadurch eben Lannister auf dem Thron sitzen. Selbstverständlich wußte Tywin davon. Tyrion wußte es doch auch. Tywin hat das enge Verhältnis der Zwillinge schon immer mit Argwohn beobachtet und auch in Kings Landing genug Info-Quellen, die ihn auf dem Laufenden halten. Allerspätestens nach Stannis Brief kann Tywin 1 und 1 zusammenzählen.


    Da hast du recht, möchte aber noch anmerken, dass man hier argumentieren kann, dass der Inzest ja keinesfalls bewiesen war und eine Andersbehandlung von J+C ev. sogar noch als Schuldeingeständnis gesehen werden konnte.

  • Aber womit wird die Verwendung als Kanonenfutter und die beleidigte Leberwurst, als Genna ihn mit Tyrion vergleicht, gerechtfertigt?


    Kanonenfutter ist vielleicht etwas übertrieben, aber stimmt, hier nimmt Tywin wenig Rücksicht auf Tyrion. Wobei man aber auch bedenken sollte, dass Tyrion es war, der zuerst seine Bergclans angeboten hat, Tywin wollte ihn eigentlich nicht in der Schlacht haben.
    Und Genna bringt mit dem Vergleich Tywins ganzes Lannister-Konstrukt ins Wanken. Er versucht ja ständig, Jaime aus der KG loszueisen, und dann wird ihm gesagt, das sei vollkommen falsch ...


    Zitat

    Apropos: Tyrions Kanalschrubben in Casterly Rock? Gabs das wirklich? Ich kann mich nicht mehr richtig erinnern, ich meine in ADWD wird das erwähnt? Irre ich mich jetzt und/oder ist das eine Serienerfindung?


    Hm, ich zumindest kann mich aus den Büchern daran nicht erinnern.
    Würde aber zur Serie passen ;)


    Zitat

    ad Akzeptanzprobleme: Was der wahre Grund war wissen wir nicht aber Tywin sagt zumindest zu Tyrion, dass er nicht zulässt, dass Tyrion Casterly Rock zu einem Hurenhaus macht...


    Das kommt noch dazu, gerade sowas ist für Tywin mit seiner Vorgeschichte vollkommen inakzeptabel.

  • Hm, ich zumindest kann mich aus den Büchern daran nicht erinnern.

    Soweit ich weiß wurde Tyrion die Aufsicht über die Abwässergräben/-kanäle von Lannisport übertragen. Tyrion erinnert sich daran, dass diese, solange er dieses Amt innehatte, niemals verstopft gewesen seien.

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  • Soweit ich weiß wurde Tyrion die Aufsicht über die Abwässergräben/-kanäle von Lannisport übertragen. Tyrion erinnert sich daran, dass diese, solange er dieses Amt innehatte, niemals verstopft gewesen seien.


    An diese Szene kann ich mich von der Serie her sehr gut erinnern,ich meine das erzählt Tyrion Varis,im Buch allerdings nicht ?( ,zumindest erinnere ich mich nicht daran,was aber nichts heißen muss ;) .

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  • Ich habe die Serie nie gesehen, weswegen ich mir sicher bin, das in den Büchern gelesen zu haben.

    „Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.“ (Gandhi)


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  • Zitat

    Ich habe die Serie nie gesehen, weswegen ich mir sicher bin, das in den Büchern gelesen zu haben.


    Dann muss sie ja im Buch gewesen sein :) ,wäre nur interessant ob Tyrion die Kanäle schrubben musste,das wäre in der Tat eine ziemliche Erniedrigung.

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